Universiti Pendidikan Sultan Idris Malaysia, Tanjong Malim. Jana. Fakultät Maschinenbau B.Sc. Logistik 5. Fachsemester

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1 Jana Fakultät Maschinenbau B.Sc. Logistik 5. Fachsemester

2 Universiti Pendidikan Sultan Idris Die staatliche Universität wurde 1922 als ein Institut zur Lehrerausbildung gegründet und ist nach dem 28. Sultan von Perak benannt. Erst 1997 bekam das Institut den Universitäts-Status. Ich habe mich dafür entschieden in Malaysia zu studieren, da ich ein mir fremdes Land kennen lernen wollte, über das auch sonst kaum jemand etwas weiß. Ich wollte etwas komplett gegensätzliches zu meinem normalen Alltag erleben und genau dafür ist wohl kein anderes Land besser geeignet. In Malaysia treffen sehr unterschiedliche Kulturen aufeinander, die durch den Islam, Buddhismus, Hinduismus und einige Naturreligionen geprägt sind. 2

3 Tanjong Malim, Malaysia Tanjong Malim ist eine Kleinstadt mit Einwohnern und liegt im Süden des Bundesstaates Perak (Westmalaysia). Die Stadt liegt ca. eine Stunde Busfahrt nördlich von Kuala Lumpur, wohin täglich mehrere Busse für umgerechnet nur ca. 2,- fahren. Der Campus ist zweigeteilt. Kampus Lama liegt nahe dem Stadtzentrum, während Kampus Baru näher an den Wohnheimen liegt. Unieigene Busse verkehren alle 30 Minuten kostenlos zwischen Campus und Wohnheimen. 3

4 Organisation um das Visium kümmert sich die Universität nach der Ankunft, da man ohne eines einreisen kann Abhol-Service vom Flughafen Orientierungswoche mit vollem Tagesprogramm und Essensversorgung es gibt sehr hilfsbereite und unterstützende Buddies Wohnheimsplatz wird zur Verfügung gestellt: eigenes Zimmer mit Klimaanlage in einer 3er-WG, große Küche mit Kühlschrank und Mikrowelle (ohne Kochmöglichkeit), Waschmaschine, großes Badezimmer Bevor ich nach Malaysia kam, konnte ich gar kein Wort Malaysisch. Allerdings war das kaum ein Problem, da die meisten Leute dort aufgrund der Kolonialgeschichte Englisch sprechen. Der Basic Melay Kurs vermittelt zwar nur grundlegendes Wissen, aber da die Sprache fast keine Grammatik hat, kann man auch im Alltag sehr viel lernen. 4

5 Akademische Eindrücke Das Niveau der Kurse war nicht zufriedenstellend und das meiste der Lerninhalte war eher oberflächlich gehalten und nicht vergleichbar mit mir bekannten Universitätsstandards. Positiv ist, dass sehr viele englischsprachige Veranstaltungen angeboten werden. Auch die Bibliothek weist ein großes Spektrum englischsprachiger Literatur auf, sodass es nicht an Material für Hausarbeiten mangelt. Meine Kurse: Human Resource Management Malaysian Economy Strategic and Innovative Thinking Spanish 1 Bahasa Melayu (empfehlenswert) Exploring Nature Die Sprachkurse konnten im Bereich Soft Skills angerechnet werden, die anderen Kurse aufgrund abweichenden Lerninhalts nicht. 5

6 Soziale Integration Es ist relativ einfach oberflächlige Kontakte zu knüpfen. Um jedoch Freundschaften zu schließen, muss man oftmals erst unter Beweis stellen, dass man nicht die eigene Kultur anderen aufzwingen, sondern sich den Menschen vor Ort anpassen möchte. Aber eigentlich ist es wie überall, manchmal muss man die ersten drei Schritte machen, manchmal auch gar keinen. Da man in allen Kursen Gruppenarbeiten abgeben muss, lernt man hierdurch sehr schnell andere Studenten kennen. Aktiv am Campusleben teilzunehmen gelingt jedoch am einfachsten, wenn man sich einem der vielen Sport-Clubs anschließt oder an angebotenen Aktivitäten teilnimmt: Wir haben mit einigen Einheimischen an einem Drachenboot- Turnier teilgenommen und für unser Wohnheim den ersten Platz geholt. Meine Mitbewohnerin hat an einem einwöchigen Bogenschieß-Turnier an der Ostküste teilgenommen. 6

7 Ihre Werbeaktion für die TU Während einer zweitägigen Veranstaltung zur Feier der kulturellen Vielfalt der Universität, habe ich Deutschland und die TU Dortmund vorgestellt. Wir haben einen Stand zur Verfügung gestellt bekommen, an dem wir Infomaterialien verteilen und unsere mitgebrachten Sachen ausstellen konnten. Um ins Gespräch zu kommen, waren die lustigen Fakten über Deutschland unverzichtbar. Leider ist in diesem Semester kein Deutschkurs zustande gekommen, sodass ich die im Vorfeld verabredete Präsentation nicht halten konnte. Insgesamt war die Aktion mäßig erfolgreich. Das Interesse an Deutschland war zwar sehr groß, aber es steht für fast alle außer Frage, ein Auslandssemester zu machen. Die Kosten wären nicht tragbar, die Studienverlaufspläne sehen kein Auslandssemester vor und ein Abweichen von eben diesen wird als negativ bewertet. 7

8 Kultur Malaysia ist ein Land großer kultureller Vielfalt, das vor allem durch Islam, Buddhismus und Hinduismus geprägt wird. Wenn man ehrliches Interesse zeigt, wird man viel von den Einheimischen über ihre Lebensweisen lernen. Ich war auf zwei muslimischen Hochzeiten eingeladen, habe an einer hinduistischen Zeremonie teilgenommen und auch sonst viel über die Religionen gelernt, da sie das Leben in Malaysia sehr stark prägen. Tanjong Malim ist ein sehr konservativer und kleiner Ort und Malaysia sehr unterschiedlich, dessen sollte man sich bewusst sein. Viele der Studenten sind viel offener und liberaler als sie vorgeben. Einen Kulturschock im klassischen Sinne hatte ich nicht. Natürlich gibt es immer wieder Kleinigkeiten, die einen herausfordern und besonders das Verhältnis von Männern und Frauen war am Anfang schwer zu akzeptieren. Man sollte sich einfach auf die Kultur einlassen, sie zu akzeptieren lernen und vor allem respektieren. 8

9 Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Bringt nicht zu viel mit, passende Kleidung kann man viel günstiger vor Ort kaufen Legt euch ein traditionelles Gewand (Baju Kurung) zu und tragt es auch im Alltag Werdet Teil einer AG/ eines Clubs Pünktlichkeit und Absprachen werden nicht so genau genommen wie in Deutschland Nutzt die zentrale Lage der Stadt bzw. des Landes aus und bereist Malaysia und die umliegenden Länder Lernt Malaysisch und gebt euch auch Mühe dabei: es wird euch einiges erleichtern und ihr werdet den Malaysiern ein Lächeln ins Gesicht zaubern Nutzt es aus, dass die Lebenshaltungskosten so viel niedriger sind Lasst euch auf andere Vorstellungen von Werten und Moral ein und hinterfragt eure eigene Kultur Ehrliches Lächeln und Lachen öffnet auch in Malaysia Türen und Herzen 9

10 Das Leben danach... Die Zeit in Malaysia war sehr bereichernd. Die ganzen Eindrücke und Erfahrungen haben mich sehr geprägt. Seit meinem Aufenthalt kann ich feilschen, wirklich scharf essen, habe in meinen Mitbewohnerinnen Freunde für s Leben gefunden, mein Leben in Deutschland mehr zu schätzen gelernt, meine Panik vor Spinnen überwunden und Kakerlaken als Mitbewohner akzeptiert. Ich vermisse die Farbenvielfalt, das Reisen, den morgendlichen Weckruf des Imam um 5.30 Uhr, die erdrückende Hitze und die Monsunregenschauer. Ich bin mir sehr sicher, dass ich irgendwann wieder in Malaysia landen werde. 10

11 Gut zu wissen Das Internet ist sehr langsam und man kann immer nur ein Gerät im Wohnheimsoder Universitätsnetz anmelden Ohne Ohrstöpsel wird man gegen 5.30 Uhr vom wohnheimseigenen Imam geweckt Während der Freitagsgebete fahren KEINE Busse zwischen Campus und Wohnheim Es wird Universitätsveranstaltungen geben, an denen man teilnehmen muss und kein einziges Wort verstehen wird Jeder an der Uni kennt dich, wird dich grüßen und ein Foto mit dir machen wollen auch die Dozenten Sehr gute Gesundheitsversorgung, es wird sich wirklich um einen gekümmert 11

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