Methodische Herausforderungen bei der Erfassung von Bildung und Ausbildung im Mikrozensus
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- Vincent Bader
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1 Methodische Herausforderungen bei der Erfassung von Bildung und Ausbildung im Mikrozensus Bernhard Schimpl-Neimanns Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken Wiesbaden,
2 Gliederung 1. Einleitung 2. Daten und Methode 3. Schulbesuch: Vergleich Mikrozensus - Bildungsstatistik 4. Bildungsabschluss: Antwortinkonsistenzen im Mikrozensus-Panel 5. Was nun? B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 2
3 1 Einleitung Grundsätzliche Vorteile des Mikrozensus (MZ) für Bildungsanalysen Haushalts-/Familienkontext Stichprobengröße Neue Schwerpunktsetzungen Bildungsberichterstattung ab 2006 Integration von MZ-Ergebnissen erfordert Kohärenz und Vergleichbarkeit zur Bildungsstatistik Europa 2020 Strategie, Europäisches Statistisches Programm Statistiken zur Politikevaluation B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 3
4 1.1 Angaben zum Schulbesuch Einschränkungen ab MZ 1991 Besuch allgemeinbildender Schulen: Nur noch Klassenstufen Erhebliche Qualitätseinbußen im Vergleich mit Bildungsstatistik Änderungen MZ 2008 Schularten werden wieder erfragt Berufliche Schulen werden differenzierter erfasst Änderungen MZ 2011 Antwortkategorien weiter an Bildungsstatistik angepasst Reihenfolge der Antwortkategorien geändert B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 4
5 1.2 Angaben zum Bildungsabschluss Mess-/Klassifikationsfehler u. a. im UK LFS (Hewat 2011, Thomson/Knight 2010) Im MZ Deutliche Mode-Effekte (Herter-Eschweiler 2009) Eher schwache oder unklare Proxy-Effekte (Herter-Eschweiler 2009; Köhne-Finster/Lingnau 2009; Zühlke 2008) Hinweise auf einige grundlegende Schwierigkeiten Teilweise unterschiedliche Begriffe für Schularten in Bundesländern Nur deutschsprachiger Fragebogen Bildungsfragen im letzten Drittel Anteil Proxy-Interviews zum Schulbesuch >60 %; sonst ca. 25 % Selbstausfüllerbogen i. d. R. ohne ausführliche Erläuterungen B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 5
6 1.3 Forschung zu kognitiven Prozessen bei Umfragen Antwortkategorien zentral für Frageverständnis v. a. wenn Begriffe unklar Primäreffekte & satisficing Tendenz zur Wahl der ersten einigermaßen passenden Antwortkategorie Effekte sozialer Erwünschtheit Z. B.: Besuch der Förder-/Sonderschule, kein Schulabschluss Interaktionen Frageschwierigkeit x kognitive Fähigkeit der Befragten Antwortinkonsistenz bei Ausländern höher als bei Deutschen? Mode-/Proxy-Effekte geringer je höher der Bildungsabschluss? B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 6
7 2 Daten und Methode 2.1 Schulbesuch Bildungsstatistik: Vollerhebung & Erhebungstermin: Schuljahresbeginn, Semesterbeginn (WS) MZ 2007 *, 2008 *, : 4. Quartal Definitionen weitestgehend vergleichbar Berufsfachschulen (BFS) und Schulen des Gesundheitswesens (SdG) sind in der Bildungsstatistik nicht so differenziert wie im MZ ausgewiesen Aufteilung BFS und SdG in Bildungsstatistik mithilfe der Datenbank beruflicher Bildungsgänge Ergebnisvergleich: Relative Differenzen (%) Datenquellen * Scientific Use Files; FDZ der statistischen Ämter des Bundes und der Länder; eigene Berechnungen. + Sonderauswertung durch Statistisches Bundesamt, Referat F207; eigene Berechnungen. & Fachserie 11, Reihen 1, 2 und 4.1; eigene Berechnungen B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 7
8 2.2 Bildungsabschluss Scientific Use File Mikrozensus-Panel Antwort(in-)konsistenz als Indikator für Fragenschwierigkeit bzw. Ähnlichkeit von Antwortkategorien Übergangswahrscheinlichkeiten zusammengefasster Übergangsmatrizen Fallauswahl Räumlich immobile Personen 2001 im Alter von 24 bis 47 Jahren ohne Schul-/Hochschulbesuch Einschränkungen Mode-/Proxy-Effekte nicht klar trennbar keine weiteren Kontrollvariablen B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 8
9 3 Vergleich Mikrozensus - Bildungsstatistik 3.1 Klassenstufen allgemeinbildender Schulen B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 9
10 3.2 Schularten allgemeinbildender Schulen B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 10
11 3.3 Zwei Erklärungsversuche Untererfassung Schularten mit mehreren Bildungsgängen Übererfassung Gymnasium / Untererfassung beruflicher Gymnasien... B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 11
12 3.4 Berufliche Schulen Ber. Schule & AHR/FHR: Inkl. Berufliche Gymnasien, die im MZ 2011 zu allgemeinbildenden Schulen zählen. Fachschule,...: Inkl. Berufsakademie/Duale Hochschule, die im MZ 2011 zu Hoch-/Fachhochschulen zählen. B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 12
13 4.1 Antwortinkonsistenzen beim beruflichen Abschluss Übergangswahrscheinlichkeiten (Zeilen-%) Bildungsangabe (t+1) Bildungsangabe (t) Kein Abschluss Anlernausb., berufl. Praktikum Berufsvorbereitungsjahr Lehre., Vorber. f. mittl. Dienst Berufsfach-/Kollegschule Meister/Techn., BA/FA, VerwFH Fachschule DDR Verwaltungs-FH (ab 2002) Fachhochschule Hochschule Promotion Keine Angaben Insgesamt (m=73.782; n=24.594) B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 13
14 4.2 Beruflicher Abschluss: Deutsche und Ausländer Ausgewählte Kategorien B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 14
15 4.3 Beruflicher Abschluss nach Anzahl schriftlicher Befragungen - Auswahl - B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 15
16 5 Was nun? Schulbesuch: Fragebogenänderungen teilweise erfolgreich, jedoch noch erhebliche Differenzen zur Bildungsstatistik Ist eine Eins-zu-eins-Umsetzung der Schularten nach den Definitionen der Bildungsstatistik notwendig? Sind die früheren Fragen (MZ bis 1989) mit gröberen Kategorien in der Befragungspraxis angemessener? To avoid problems, surveys should mirror closely the terminology currently being encountered by respondents. (Campanelli/Channell 1996: 34) Untersuchungen/Pretests notwendig Amtliche Definitionen vs. Alltagsverständnis Proxy-Effekte B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 16
17 Bildungsabschluss: Antwortinkonsistenzen Höher bei beruflichen als bei allgemeinbildenden Abschlüssen Höher bei Ausländern als bei Deutschen Tendenzielle Mode-Effekte Insgesamt steigen Inkonsistenzen mit der Anzahl schriftlicher Befragungen Formal niedrige Abschlüsse höhere Abschlüsse Bedarf MZ-Panel 2005ff. für Methodenstudien Zunehmend mehr Selbstausfüller. Ausbau mixed-mode? (...) surveys seeking to incorporate new modes into their data collection designs should do so only after careful assessment of the likelihood of any mode effects and their impact on the data. (Roberts 2007: 19) B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 17
18 Vielen Dank für Ihr Interesse Bernhard Schimpl-Neimanns GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften German Microdata Lab (GML) Quadrat B2, 1 D Mannheim Tel.: bernhard.schimpl-neimanns@gesis.org WWW: B. Schimpl-Neimanns, Workshop Methoden der empirischen Sozialforschung in amtlichen Haushaltsstatistiken, , Wiesbaden 18
Methodische Herausforderungen bei der Erfassung von Bildung und Ausbildung im Mikrozensus Schimpl-Neimanns, Bernhard
www.ssoar.info Methodische Herausforderungen bei der Erfassung von Bildung und Ausbildung im Mikrozensus Schimpl-Neimanns, Bernhard Veröffentlichungsversion / Published Version Arbeitspapier / working
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