Migration: gestern, heute, morgen
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- Erna Boer
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1 Migration: gestern, heute, morgen Jochen Oltmer
2 Kennzeichen der aktuellen Diskussion um Migration Ad-hoc-Thematisierung, keine nachhaltige Diskussion gesprochen wird über Instrumente, nicht über Ziele geschichtsblind raumvergessen
3 Migration Muster regionaler Mobilität, die weitreichende Konsequenzen für die Lebensverläufe der Wandernden haben und aus denen Veränderungen sozialer Institutionen resultieren Chancenwahrnehmung (Arbeits- und Erwerbsmigration, Bildungs- und Ausbildungswanderungen, Entsendungen, Lifestyle-Migration) Gewalt und Zwang (Flucht, Vertreibung, Deportation; politisch und weltanschaulich bedingt oder Folge von Kriegen) Krise (z.b. Abwanderung aufgrund menschlicher oder natürlicher Umweltzerstörung; akuter wirtschaftlicher und sozialer Notlagen)
4 Migrantinnen und Migranten sind jung Mobilitätsfaktor 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 Aber: Damit das Verhältnis von Erwerbspersonen und Rentnern in D. konstant bleibt, müssten mehr als 180 Mio. Menschen zuwandern/zugewandert sein 0,50 0, > 80 Alter
5 Migration ist Fluktuation, die Niederlassung ein selteneres Ereignis In die Bundesrepublik kamen auf der Basis von Anwerbeverträgen 14 Mio. ausländische Arbeitskräfte, 11 Mio. wanderten wieder ab Integration = permanentes Aushandeln von Chancen der ökonomischen, politischen, religiösen oder rechtlichen Teilhabe
6 Netzwerke von Migrantinnen und Migranten 42% of US hotel business is Gujarati Fish and Chips all Italiana in Dublin Gujaratis, mainly Patels, now own 21,000 of the hotels and motels in the US. [ ] Asian-American Hotel Owners Association, which has 9,000 members and 90% are Gujaratis, says Indian-American hoteliers pay $700 million in taxes every year and create a million jobs (The Times of India, ).
7 Globale Migration im langen 19. Jahrhundert
8 Aktuelle Migration zwischen und in verschiedenen Weltregionen Quelle: Guy J. Abel/Nikola Sander, Quantifying Global International Migration Flows, in: Science , S
9 Zu- und Fortzüge, Deutschland 2013/ Zuzüge Fortzüge Saldo Europa Afrika Amerika Asien Australien/Ozeanien Gesamt Zuzüge Fortzüge Saldo Europa Afrika Amerika Asien Australien/Ozeanien Gesamt
10 Wanderungen über die Grenzen Deutschlands
11 Entwicklung der Migration aus dem globalen Süden in den globalen Norden in M
12 Flüchtlinge weltweit 40 Flüchtlinge IDPs 38, ,5 17,2 21,3 22,5 25,0 27,5 28,0 22,0 19,7 19,6 19,5 20,5 19,1 18,7 18,1 16,6 17,4 19,3 21,3 21,2 25,0 25,0 24,6 25,3 23,3 24,4 26,0 26,0 27,0 27,5 26,4 33,3 28,8 15,5 15,1 15,4 15,9 15,9 14,6 13,8 13,8 13,5 14,4 15,9 15,2 15,2 15,5 15,2 15,4 16, ,5
13 Aufnahme von Flüchtlingen Staaten entscheiden mit weiten Ermessensspielräumen über Aufnahme Bereitschaft, Schutz zu gewähren, bildet Ergebnis eines Aushandlungsprozesses, an dem zahlreiche, unterschiedlich machtvolle Akteure beteiligt sind Permanenter Wandel im Blick auf die Frage, wer unter welchen Umständen als Flüchtling wahrgenommen und wem in welchem Ausmaß Schutz zugebilligt wird
14 Asyl im Aushandlungsprozess DDR-Zuwanderung: 1951 Notaufnahmeverfahren Ungarn 1956 Algerien späte 1950er/frühe 1960er Jahre Griechenland 1967 Tschechoslowakei 1968 Chile 1973 Südostasiatische boat people späte 70er/ frühe 80er Jahre 1980: Iran, Türkei, Polen ( ) Frühe 90er Jahre: Öffnung des Eisernen Vorhangs / Krieg um Jugoslawien
15 Asylanträge in der Bundesrepublik Deutschland
16 Zentrale Kennzeichen der Debatte heute Ad-hoc-Thematisierung keine nachhaltige Diskussion, gesprochen wird über Instrumente, keine Formulierung von Zielen geschichtsblind (Dublin-Regelung dt. Verantwortung) raumvergessen ( internationale Staatengemeinschaft )
17 Zum Weiterlesen: Klaus J. Bade/Pieter C. Emmer/Leo Lucassen/Jochen Oltmer (Hg.), Enzyklopädie Migration in Europa vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, 3. Aufl. Paderborn Jochen Oltmer, Migration im 19. und 20. Jahrhundert (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 86), 2. Aufl. München Jochen Oltmer, Globale Migration. Geschichte und Gegenwart, München 2012 (Sonderausgabe Bonn 2013).
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