Zwischenbilanz und Ausblick Verbbedeutung und Ereignisstruktur

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1 Johannes Dölling WiSe 011/01 Verbsemantik Zwischenbilanz und Ausblick Verbbedeutung und Ereignisstruktur 1 Verben und ihre Argumente (Wiederholung) 1.1 Thematische Argumente Die Anzahl, die Kategorie oder die Notwendigkeit der mit einem Verb auftretenden syntaktischen Konstituenten gibt keinen Hinweis auf die Anzahl der Argumente des Verbs. 1? Welche Argumente kommen in den folgenden Sätzen explizit oder implizit vor? (1) (a) Maria isst langsam. (b) Sie arbeitet im Büro. (c) Anna wartet schon lange auf Fritz. (d) Er singt den ganzen Tag sehr laut. (e) Maria legt Fritz das Buch aus dem Schrank auf den Tisch. (f) Karl bringt den Teller in die Küche. Es gibt zwei semantische Kriterien, die relativ zuverlässig Argumente von Modifikatoren unterscheiden: Argumente sind im Gegensatz zu Modifikatoren nicht in einen geschehen/tun-satz ausgliederbar.? Wie sind die folgenden Sätze zu vervollständigen? () (a) Hans wartet im Wohnzimmer auf seine Frau. (b) *Hans wartet im Wohnzimmer, und das... (c) Hans wartet auf seine Frau, und das... Argumenten wird im Gegensatz zu Modifikatoren vom Verb eine thematische Rolle zugewiesen.? Welche thematischen Rollen werden in den folgenden Sätzen durch das Verb zugewiesen? (3) (a) Hans isst sein Eis mit einer Gabel. (b) Luise wohnt schön/zur Miete/ganz anders als Gerda/in Oberhausen. (c) Peter kauft Anna in Paris von Dior ein Kleid. (d) Karl fährt das Auto von Köln nach Hamburg. 1. Ereignisargumente Der Ereignisbezug von Verben wird durch eine spezielle Ereignisvariable in der Argumentstruktur ausgedrückt. Weit verbreitet ist das Davidson sche Format der semantischen Repräsentation. Alternativen hierzu sind das dekompositionale und das nicht-dekompositionale Format der neo-davidson schen Repräsentationsweise.? Durch welchen λ -Term wird das ditransitive Verb geben in den unterschiedlichen ereignisbasierten Repräsentationsweisen dargestellt? (4) (a) klassisch: λλλ z y x[ GEB( x, y, z) ] (b) davidsonisch: (c) dekompositional: (d) nicht-dekompositional:? Wie sieht die semantische Repräsentation von (5) im neo-davidson schen Format aus? (5) Hans gibt Maria den Ball. (a) e[ GEB(, e hans, maria, der _ BALL )] (b)... Über das Ereignisargument können an das verbale Prädikat adverbiale Modifikatoren angebunden werden.? Welche Davidson schen semantischen Repräsentationen haben (6a) und (6b)? (6) (a) das Eis mit dem Löffel essen:... (b) fünf Minuten im Büro laut lachen:... Engelbergs Theorie der Verbbedeutung Teil 1 (Wiederholung) m Lexikoneintrag eines Verbs wird zwischen seiner syntaktischen Valenz und seiner (semantischen) Argumentstruktur unterschieden. Spezielle Forderungen an die Argumente des Verbs Selektionsrestriktionen für explizite, nterpretationsrestriktionen für implizite Argumente werden durch Superskripte oder Bedeutungspostulate angegeben. (7) aufwecken SYN: V, /NP akk /NP nom +BELEBT SEM: λy λxλ e[ AUFWECK(, e x, y) ] (explizites Argument y mit Selektionsrestriktion) alternativ: SEM: λyλxλ e[ AUFWECK(, e x, y) ] BP: exy[ AUFWECK(, e x, y) BELEBT ( y )]

2 (8) geben SYN: V, /NP nom SEM: + SPELKARTEN + KARTENSPELER λλ x e (,,, ) GEB e x y z (implizite Argumente y und z mit nterpretationsrestriktionen) Durch Weglassung oder Hinzufügung von Argumentstellen ergeben sich alternative Argumentstrukturen (bzw. Valenzen) eines Verbs. m Lexikon werde entsprechend mehrere Verbvarianten (mit unterschiedlichen Prädikatskonstanten und unterschiedlichen Selektions- und nterpretationsrestriktionen) angenommen. (9) (a) Karl hat die Wäsche/den Mund/das Geschirr/die Haare/die Wunde/... gespült 1. (b) Karl hat Fritz die Wäsche/den Mund/das Geschirr/... gespült. (c) (Mit Hinweis auf Geschirr:) Karl hat gerade gespült 3. (d) (Beim Zahnarzt:) Karl hat gerade gespült 4. (e) Die Waschmaschine hat gerade gespült 5.? Wie sind die folgenden Lexikoneinträge zu verstehen? Wie sind die Einträge für die Verbvarianten spülen 3 bis spülen 5 zu ergänzen? (9 ) (a) spülen 1 SYN: V, /NP akk /NP nom SEM: λyλxλ e (,, ) SPÜL1 e x y BP1: exy (,, ) ( ) ( )... SPÜL1 e x y WÄSCHE y MUND y (b) spülen SYN: V, /NP akk /NP dat /NP nom SEM: λλλλ z y x e (,,, ) SPÜL e x y z BP: exyz (,,, ) () ( ) SPÜL e x y z BELEBT x BELEBT y BP3: exyz (,,,) 1(,, ) SPÜL e x y z SPÜL e x y (e) spülen 5 SYN:... BP8: exy 5 (,, ) () ( ) SPÜL e x y WASCHMASCHNE x WÄSCHE y BP9: exy 5(,, ) 1(,, ) SPÜL e x y SPÜL e x y? Wie werden die folgenden Verbvarianten von öffnen in den beiden neo-davidson schen Darstellungsweisen lexikalisch repräsentiert? (10) (a) Anna öffnet 1 die Tür. (b) Anna öffnet Karl die Tür. (c) Anna öffnet 3 Karl. (d) Anna öffnet 4. (10 )(a) öffnen 1 SYN: V, /NP akk /NP nom (b) öffnen SYN: V, /NP akk /NP dat /NP nom (c) öffnen 3 SYN: V, /NP dat /NP nom (d) öffnen 4 SYN: V, /NP nom 3 Maienborns Analyse von Kopula-Konstruktionen und stativen Verben (Wiederholung) 3.1 Grundannahmen der eventualitätsbasierten Semantik 3 (c) spülen 3 SYN: V, /NP nom BP4: exy (,, ) ( ) SPÜL3 e x y GESCHRR y BP5: exy 3(,, ) 1(,, ) SPÜL e x y SPÜL e x y (d) spülen 4 SYN: V, /NP nom BP6: exy 4 (,, ) () ( ) SPÜL e x y MENSCH x MUND y BP7: exy 4(,, ) 1(,, ) SPÜL e x y SPÜL e x y Die auf Davidson (1967) zurückgehende Semantik setzt voraus, dass die mit Verben beschreibbaren Eventualitäten (d.h. Ereignisse, Prozesse oder Zustände) besondere raumzeitliche und damit wahrnehmbare Entitäten sind, in die ein oder mehrere Objekte als Partizipanten funktional integriert sind. Die Annahme gründet sich auf die Beobachtung, dass Eventualitätsausdrücke durch folgende Eigenschaften charakterisiert sind: sie können als nfinitivkomplemente von Wahrnehmungsverben dienen, sie lassen sich mit lokalen und temporalen Modifikatoren kombinieren und sie sind mit weiteren Modifikatoren, darunter mit Adverbialen der Art und Weise, mit nstrumentaladverbialen sowie mit Komitativen kombinierbar. 4

3 Diese Kennzeichen können für entsprechende Diagnoseverfahren die linguistischen Eventualitätstests genutzt werden, mit denen sich feststellen lässt, ob gegebene verbale Ausdrücke über ein Eventualitätsargument verfügen oder nicht. 5? nwiefern erweist sich arbeiten mit dem folgenden Satz als ein Verb, das ein Eventualitätsargument hat? (11) Anna sah Paul eine Stunde lang mit einer Schaufel/mit seiner Tochter konzentriert im Garten arbeiten. Eine genauere Analyse zeigt, dass zwischen den folgenden drei Typen von lokalen Modifikatoren unterschieden werden muss: externe lokale Modifikatoren lokalisieren die vom Verb erfasste Eventualität als Ganzes; interne lokale Modifikatoren fügen gewisse zusätzliche räumliche nformationen über Aspekte der Eventualität hinzu; rahmensetzende lokale Modifikatoren sind nicht auf die Eventualität bezogen, sondern beinhalten bestimmte Einschränkungen für den Geltungsbereich des jeweiligen Satzes.? Welcher der nachfolgend vorkommenden lokalen Modifikatoren ist extern, intern bzw. rahmensetzend? (1) Auf Mallorca lag Kurt täglich eine Stunde lang am Strand auf dem Bauch. 3. Argumente gegen ein eventualitätsbasiertes Herangehen Es gibt die Auffassung, dass die Sichtweise der eventualitätsbasierten Semantik auf die meisten oder sogar alle verbalen Ausdrücke, darunter insbesondere auf die Kopula- Konstruktionen ausgedehnt werden kann. Diese Auffasssung hält aber den linguistischen Tests nicht stand. Kopula-Konstruktionen können nicht als nfinitivkomplemente von Wahrnehmungsverben auftreten und sind nicht mit Adverbialen der Art und Weise, mit nstrumentaladverbialen oder Komitativen vereinbar. Dabei ist keine (markante) Differenz zwischen so genannten Stadienprädikaten (stage-level predicates, SLPs) und ndividuenprädikaten (individual-level predicates, LPs) feststellbar. (13) (a) *Peter sah Carla traurig/eine Studentin sein. (b) *Carla war reglos traurig/eine Studentin. (c) *Carla war mit ihrer Freundin traurig/eine Studentin.? Warum sind die Vorkommen des lokalen Adverbials im Bett in den folgenden Sätzen kein Hinweis darauf, dass sich Kopula-Konstruktionen auf Eventualitäten beziehen? (14) (a) n Leipzig war Carla traurig/? eine Studentin. (b) Carla war in Leipzig traurig/? eine Studentin. Eventualitätsbezogene lokale Adverbiale können nicht als Modifikatoren in Kopula-Sätzen verwendet werden. (15) *Carla war (gerade) in Leipzig traurig/eine Studentin. Stative Verben wie glauben, besitzen und ähneln bestehen ebenfalls nicht die Eventualitätstests. (16) (a) *Lisa sah Anton an den Weinhachtsman glauben. (b) *Anton glaubt reglos an den Weihnachtsmann. (c) *Anton glaubt mit seiner Schwester an den Weihnachtsmann. (d) *Anton glaubt (gerade) im Wohnzimmer an den Weihnachtsmann. Darin unterscheiden sie sich von stativen Verben einer zweiten Art, wozu z.b. warten, schlafen und sitzen gehören. (17) (a) Lisa sah Anton auf den Weihnachtsmann warten. (b) Anton wartet reglos auf den Weihnachtsmann. (c) Anton wartet mit seiner Schwester auf den Weihnachtsmann. (d) Anton wartet (gerade) im Wohnzimmer auf den Weihnachtsmann. Dies legt nahe, stative Verben der ersten Art zusammen mit Kopula-Konstruktionen einer einheitlichen Behandlung zu unterziehen. Ein möglicher Vorschlag ist, für solche Ausdrücke gar kein spezielles referenzielles Argument vorzusehen. Sie dienen dann lediglich dazu, um eine Aussage über das Vorliegen eines Sachverhalts zu einer bestimmten Zeit zu machen. 3.3 Ein alternatives Herangehen an Kopula-Konstruktionen Es gibt allerdings linguistische Evidenz dafür, dass Kopula-Konstruktionen ebenso wie stative Verben der ersten Art zwar nicht auf Eventualitäten, aber auf eine andere Art von Entitäten bezogen sind: sie lassen sich mit temporalen Modifikatoren kombinieren und sie erlauben anaphorische Referenz. (18) (a) Carla war stundenlang traurig. (b) Carla war traurig und das seit Stunden. (c) Carla war traurig und musste dabei lächeln. Maienborn nimmt hierfür so genannte K-Zustände (Kim sche Zustände) an, die mit den üblichen D-Zuständen (Davidson schen Zuständen als besonderen Eventualitäten) gemeinsam haben, dass sie zeitlich lokalisiert sind. 6

4 m Unterschied zu diesen haben K-Zustände aber keine räumliche Lokalisierung und sind daher auch nicht wahrnehmbar. Als lexikalisch-semantischer Eintrag für die Kopula sein wird der λ-term in (19) vorgeschlagen, wobei z eine Variable für K-Zustände ist und z P( x ) gelesen wird als: Der Zustand z exemplifiziert die Eigenschaft P am Träger x. (19) λpλxλ z[ z P( x) ] Der lexikalisch-semantische Eintrag des stativen Verbs ähneln ist entsprechend der λ-term in (0). (0) λyλxλ z (, ) z ÄHNELN x y 7? Welche semantische Repräsentation hat (1b)? (1)(a) Anna ähnelt Maria: z (, ) z ÄHNELN anna maria (b) Paul ist müde:... 4 Krifkas Theorie der Aspektkomposition 4.1 Beobachtungen und Erklärungsansätze Unter Aspektkomposition (oder aspektueller Komposition) wird die Ableitung des Situationsaspekts (bzw. der Aktionsart) eines komplexen verbalen Prädikats verstanden. Eine grundlegende Erkenntnis ist, dass in vielen Fällen der Aspekt des komplexen verbalen Ausdrucks das Ergebnis eines systematischen Zusammenwirkens der aspektuellen Eigenschaften des Verbs mit den Referenzeigenschaften seiner Argumente ist.? nwiefern wird der Einfluss der Akkusativ-NPn auf die Aspektkomposition durch Sätze wie in () und (3) belegt? () (a) Hans hat (eine Stunde lang/#in einer Stunde) gegessen. (b) Hans hat (eine Stunde lang/#in einer Stunde) Äpfel gegessen. (c) Hans hat (#eine Stunde lang/in einer Stunde) einen Apfel gegessen. (3) (a) Maria hat (eine Stunde lang/#in einer Stunde) getrunken. (b) Maria hat (eine Stunde lang/#in einer Stunde) Wein getrunken. (c) Maria hat (#eine Stunde lang/in einer Stunde) ein Glas Wein getrunken. Verkuyl (197) formuliert die folgenden merkmalsbezogenen Projektionsregeln: [V: telisch] + [Akkusativ-NP: spezquant] ----> [VP: telisch] [V: telisch] + [Akkusativ-NP: +spezquant] ----> [VP: +telisch] Die Regeln gelten nur für bestimmte Verben, u.a. für Verben der Konsumption wie trinken oder essen, für Verben der Kreation wie schreiben oder bauen sowie für ein Verb wie lesen.? Wie lässt sich mit Verkuyls Projektionsregeln der Situationsaspekt der VPn in (4b) und (5b) ableiten? (4)(a) [NP: spezquant]: Wein, Eis, Äpfel, Briefe, Häuser,... (b) [VP: telisch]: Wein trinken, Eis/Äpfel essen, Briefe schreiben/lesen, Häuser bauen, > Activities (5)(a) [NP: +spezquant]: ein Glas Wein, ein Stück Eis, drei Äpfel, einen Brief, ein Haus,... (b) [VP: +telisch]: ein Glas Wein trinken, ein Stück Eis/drei Äpfel essen, einen Brief schreiben/lesen, ein Haus bauen, > Accomplishments Ähnliche Vorschläge zur Erklärung der aspektuellen Komposition werden von Platzack (1979), Tenny (1987, 199) und Jackendoff (1996) formuliert. Problem: Welche Eigenschaften haben jene Verben, für die eine solche systematische Aspektkomposition gilt? Eine VP wie einen Apfel essen ist so zu verstehen, dass das mit der NP ein Apfel bezeichnete Objekt in dem mit der VP ausgedrückten Ereignis sukzessive einer Veränderung unterzogen wird, die letztlich zu seinem Verschwinden führt. Es existiert also eine besondere Beziehung zwischen jenen Eventualitäten, die mit einem Verb wie essen beschrieben werden können, und jenen Objekten, die von möglichen Akkusativ-NPn wie ein Apfel bezeichnet werden. Offensichtlich sind Verben mit systematischer Aspektkomposition generell dadurch charakterisiert, dass sie spezielle Bedingungen für das Verhältnis zwischen den mit ihnen beschreibbaren Eventualitäten und den Objekten ihrer möglichen Akkusativ-NPn beinhalten. 4. Übertragung der Referenzweise Eine entscheidende Schwäche aller bisherigen Herangehen ist, dass ihre Einsichten in einem bloß merkmalstheoretischen Rahmen formuliert werden. n Krifka (1989, 199) wird das Phänomen der Aspektkomposition erstmals in der formalen Semantik und zwar mit Mitteln der (mathematischen) Verbandstheorie bzw. Mereologie präzise beschrieben und erklärt. Krifkas Theorie stützt sich vor allem auf Überlegungen von Link (1983) für den Bereich der NP-Semantik und auf den Vorschlag in Bach (1986), diese Überlegungen auf den Bereich der Verbsemantik zu übertragen. Wesentliche Begriffe von verbandstheoretischen bzw. mereologischen Analysen sind die binäre Operation zur Bildung von ndividuensummen sowie die Teil-von-Beziehungen zwischen ndividuen und <. Objekte und Ereignisse sind spezielle Arten von ndividuen, für die diese Begriffe gelten. 8

5 Es wird angenommen, dass sowohl die Domäne der Objekte als auch die Domäne der Ereignisse die Struktur eines vollständigen Summen-Halbverbandes hat, d.h. dass die Summierung von zwei Objekten stets wieder zu einem Objekt und die Summierung von zwei Ereignissen stets wieder zu einem Ereignis führt. Nicht generell vorausgesetzt wird dabei die Existenz von Atomen, d.h. von kleinsten Objekten bzw. kleinsten Ereignissen. Für solche Teil-Ganzes-Strukturen lassen sich nach Krifka allgemein die folgenden Eigenschaften von 1-stelligen Prädikaten von ndividuen definieren: Ein Prädikat P ist kumulativ (CUM) gdw: Wenn Px ( ) und Py (), dann Px ( y ). Ein Prädikat P ist divisiv (DV) gdw: Wenn Px ( ) und y x, dann Py (). Ein Prädikat P ist gequantelt (QUA) gdw: Wenn Px ( ) und y < x, dann nicht Py (). Alle verbalen und nominalen Prädikate sind durch mindestens eine dieser drei Referenzweisen, d.h. durch kumulative, divisive oder gequantelte Referenzweise charakterisiert. (6) (a) kumulative Verben: schlafen, einatmen, trinken, lesen, schreiben, bauen, lesen,... (b) gequantelte Verben: gesunden, aufessen,... (c) divisive Verben: schlafen, warten, ähneln, glauben,... (7)(a) kumulative NPn: Wasser, Gold, Sand, Reis, Äpfel, Briefe, mehr als ein Apfel,... (b) gequantelte NPn: ein Apfel, zwei Briefe, drei Liter Wasser, vier Glas Wasser,... (c) divisive NPn: Wasser, Gold, weniger als ein Apfel,... (8)(a) kumulative VPn: Wasser trinken, Äpfel essen, Briefe schreiben,... (b) gequantelte VPn: drei Stunden schlafen, drei Mal einatmen, einen Apfel essen, zwei Briefe schreiben, drei Liter Wasser trinken,... (c) divisive VPn: Maria ähneln, an den Weihnachtsmann glauben,... Krifka setzt voraus, dass (im Wesentlichen) folgende Zuordnung zwischen den Eigenschaften verbaler Prädikate besteht: (i) Telizität Gequanteltheit (ii) Atelizität (strikte) Kumulativität Ausgehend davon werden in Krifkas Theorie folgende Grundaussagen zur Systematik der Aspektkomposition formuliert: Die Referenzweise von nominalen Prädikaten kann auf die Prädikate der VPn übertragen werden, in denen sie als Objekt-NPn auftreten. Die Gequanteltheit der Objekt-NP führt dabei zur Gequanteltheit (und damit Telizität) der mit ihr gebildeten VP, die (strikte) Kumulativität der Objekt-NP dagegen zur (strikten) Kumulativität (und damit Atelizität) der betreffenden VP. sich das verbale Prädikat bezieht, eine spezielle Art von thematischer Relation (eine spezielle Patiensrelation) besteht. Die Spezifik der thematischen Relation besteht darin, dass sie die Teil-Ganzes- Struktur des Bereichs der nominalen Prädikate homomorph, d.h. strukturerhaltend auf die Teil-Ganzes-Struktur der verbalen Prädikate abbildet. D.h. insbesondere, dass die Eigenschaften der Gequanteltheit und der (strikten) Kumulativität bei der Abbildung erhalten bleiben. Auf dieser Basis kann die Übertragung der Referenzweise von der NP auf die VP und damit die Determination des Situationsaspekts der VP über eine formale Ableitung erklärt werden. 5 Pulmans Theorie der Aspektverschiebung 5.1 Beobachtungen und Erklärungsansätze Bei der nterpretation von Äußerungen sind häufig Operationen erforderlich, mit denen der Situationstyp (oder die Aktionsart) einer VP an Forderungen des sprachlichen oder außersprachichen Kontextes angepasst wird. Eine solche aspektuelle Anpassung ( aspectual coercion ) wird insbesondere dann ausgeführt, wenn ein Konflikt zwischen dem Situationsaspekt eines verbalen Prädikats und den aspektuellen Beschränkungen seines adverbialen Modifikators droht. (9) (a) #Hans hat einen Tag lang die Sonate gespielt. (b) die Sonate spielen einen Tag lang Accomplishment <---/---> anwendbar auf: Activities oder Statives (c) die Sonate spielen Accomplishment (wörtliche Lesart) Aspektverschiebung ( aspect shift ) terative nterpretation: Activity (nicht-wörtliche Lesart) die Sonate immer wieder spielen Da ein Accomplishment wie die Sonate spielen nicht die aspektuellen Beschränkungen eines Zeitdaueradverbials wie einen Tag lang nicht erfüllt, können die beiden Ausdrücke nur dann miteinander kombiniert werden, wenn sich die VP aspektuell anpassen lässt. Die im gegebenen Fall zu präfererierende Möglichkeit besteht darin, sie iterativ zu interpretieren. Dabei wird ihr Situationsaspekt von einem Accomplishment (= Ereignisprädikat) zu einer Activity (= Prozessprädikat) verschoben. m Ergebnis hat die VP eine nicht-wörtliche Lesart und zwar im Sinne eines fortlaufenden Spielens der betreffenden Sonate. 9 Eine Übertragung der Referenzweise erfolgt jeweils dann, wenn zwischen den Partizipanten, die von der Objekt-NP bezeichnet werden, und den Ereignissen, auf die 10

6 Nicht immer muss einem drohenden Konflikt zwischen einem Accomplishment wie die Sonate spielen und einem Zeitdaueradverbial auf diese Weise begegnet werden. Die folgenden Sätze legen andere nicht-wörtliche nterpretationen nahe. (30) (a) #Hans hat eine Minute lang die Sonate gespielt. 11 (b) die Sonate spielen Accomplishment (wörtliche Lesart) Aspektverschiebung Subtraktive nterpretation: Activity (nicht-wörtliche Lesart) etwas von der Sonate spielen (31) (a) #Hans hat ein Jahr lang die Sonate gespielt. (b) die Sonate spielen Accomplishment (wörtliche Lesart) Aspektverschiebung Habituelle nterpretation: Stative (nicht-wörtliche Lesart) die Gewohnheit haben, die Sonate zu spielen? Warum sind für (30a) und (31a) andere Lesarten als für (9a) zu präferieren? Es gibt auch Fälle, wo die aspektuelle Anpassung keine satzinterne Quelle hat. Das Erfordernis einer Aspektverschiebung kann auch daraus resultieren, dass die wörtliche Lesart zu einem Konflikt mit dem Äußerungskontext führen würde. (3) (a) #Hans hat ein Jahr lang Klavier gespielt. (b) Klavier spielen Activity (wörtliche Lesart) Aspektverschiebung Habituelle nterpretation: Stative (nicht-wörtliche Lesart) die Gewohnheit haben, Klavier zu spielen Obwohl die VP Klavier spielen in ihrer wörtlichen Lesart die aspektuellen Beschränkungen von ein Jahr lang erfüllt, führt unser Erfahrungswissen dazu, dass wir auch hier eine habituelle Lesart bevorzugen. Sie ist das Ergebnis einer Verschiebung der VP von einer Activity (= Prozessprädikat) zu einem Stative (= Zustandsprädikat).? Welche aspektuellen Anpassungen und damit nicht-wörtlichen Lesarten erlaubt (33)? (33) #Maria hat einige Zeit das Fenster geöffnet. n Moens & Steedman (1988) wurde das Phänomen unter der Bezeichnung type coercion erstmals systematisch untersucht. Pulman (1997) baut auf diese Untersuchungen auf und nimmt dabei zahlreiche wichtige Spezifizierungen voran. m Anschluss daran werden in Egg (005) und Dölling (003, 011) die bisher detailliertes Analysen geliefert. Als problematisch erweisen sich dagegen die Darstellungen in Pustejovsky (1995), Jackendoff (1997) und de Swart (1998). Allen Herangehen ist die Annahme gemeinsam, dass aspektuelle Anpassung eine Operation ist, bei der die sprachlich determinierte Bedeutung durch Elemente des Weltwissens angereichert wird. Dabei handelt es sich um eine reine Bedeutungsoperation, d.h. es gibt keine syntaktische oder morphologische Entsprechung. 5. Aspektverschiebung als Typanpassung n Pulman (1997) wird eine Behandlung der Aspektverschiebung im Rahmen der formalen Semantik vorgeschlagen. Grundlage ist eine ontologische Analyse, bei der zwischen fünf Sorten von Eventualitäten unterschieden wird: (i) Einfache Sorten Semantische (Sub-)Typen Zustand Stative Prozess Activity Punkt Semelfactive (ii) Komplexe Sorten Prozess, Zustand Accomplishment Punkt, Zustand Achievement Aspektverschiebungen vollziehen sich grundsätzlich in zwei Schritten: n einem ersten Schritt werden unterspezifizierte semantische Strukturen erzeugt; in einem zweiten Schritt werden notwendige Anpassungen dadurch realisiert, dass eine entsprechende Spezifizierung der Strukturen erfolgt. Etwas detaillierter dargestellt, beinhalten die beiden Schritte Folgendes: Zunächst wird im Prozess der kompositionalen Ableitung eine Metavariable coerce an all jenen Stellen eingefügt, die durch Regeln der Syntax-Semantik-Schnittstelle bestimmt werden. Die Metavariable kann eventuelle Typenkonflikte überbrücken und so die semantische Kompositionalität sicherstellen. m Prozess der modelltheoretischen nterpretation wird dann für all jene Vorkommen von coerce ein entsprechender Operator der Typanpassung substituiert, wo tatsächlich ein Typenkonflikt droht. Dabei werden außersprachliche nformationen integriert. Liegt dagegen kein aspektueller Konflikt vor, werden die betreffenden Vorkommen der Metavariablen gelöscht. 6 Engelbergs Theorie der Verbbedeutung Teil : Lexikalische Ereignisstruktur Die Bedeutung eines Verbs wird nach Engelberg dadurch näher spezifiziert, dass im Lexikoneintrag eine Gesamtheit von Eigenschaften der vom Verb bezeichneten Ereignisse angegeben wird. Diese lexikalische Ereignisstruktur (LES) hat folgende Charakteristika: 1

7 Komplexität von Ereignissen Ereignisse können aus mehreren Teilereignissen ( e 1, e,...) und darunter auch aus einem Resultatszustand ( s ) bestehen. Sorten von Teilereignissen Die Teilereignisse können durativ ( e [ DUR] ) oder punktuell ( e [ PKT ] ) sein. Temporale Relationen zwischen Ereignissen Ein Teilereignis kann einem anderen Teilereignis komplett vorausgehen (< ) oder sich mit ihm zum größten Teil überlappen ( ) Partizipation an Teilereignissen Die Ereignispartizipanten, die den thematischen Argumenten entsprechen, sind nicht notwendigerweise an allen, sondern häufig nur an einigen Teilereignissen beteiligt. mplikation vs. Präsupposition Das Vorkommen eines Teilereignisses wird entweder durch die Proposition, die die Bedeutung des Verbs konstitutiert, semantisch impliziert ( ) oder durch sie präsupponiert ( P ). (34) öffnen LES: 1[ DUR] e : x, y DUR e : y < DUR s : y AG PAT [ ] PAT [ ] PAT ( ) ( ) ( ) Eine explizitere Darstellung von LES in Form eines Bedeutungspostulates des Verbs sieht wie folgt aus: (34 ) SEM: λyλxλ e (,, ) ÖFFN e x y BP LES : xye ÖFFN(, e x, y ) 1 1 imm imm 1 ee s e e e e DUR( e ) DUR( e ) DUR( s ) e e e < s AG( x, e ) PAT ( y, e ) PAT ( y, e ) PAT ( y, s )]? Wie sind die folgenden LES (in vereinfachter Darstellung) zu verstehen? (35) fahren LES: [ ] ( 1 DUR AG PAT [ ] :, ) DUR PAT e x y e : y ( ) (36) blockieren [ ] LES: 1 DUR :, DUR e x y e : y AG PAT [ ] PAT ( ) ( ) [ DUR] AG PAT ( s : x, y ) < (37) fällen LES: (38) gewinnen LES: [ ] ( 1 DUR AG PAT [ ] :, ) < DUR PAT e x y e : y ( ) [ DUR] PAT ( s : y ) < [ ] ( 1 DUR AG PAT [ ] :, ) < PKT AG PAT P e x y e : x, y ( ) [ DUR] PAT ( s : y ) < Die Annahme von LES wird durch die damit mögliche Erklärung von Phänomenen begründet, zu denen die folgenden gehören: Modifikation von Teilereignissen Adverbiale Modifikatoren müssen sich nicht auf das gesamte Ereignis des Verbs beziehen. Es ist auch möglich, dass sie nur ein von LES bereitgestelltes Teilereignis spezifizieren.? Welche Teilereignisse der LES von fahren sind in den folgenden Sätzen jeweils von der Modifikation betroffen? (39)(a) Otto fährt sein Auto mit großer Vorsicht. Otto tut etwas mit großem Vorsicht. Das Auto bewegt sich mit großer Vorsicht. (b) Otto fährt sein Auto mit großer Geschwindigkeit. Otto tut etwas mit großer Geschwindigkeit. Das Auto bewegt sich mit großer Geschwindigkeit. Modifikator vs. Argument Die Bindung von Argumenten an ein bestimmtes Teilereignis wird vom Verb festgelegt. Demgegenüber können Modifikatoren ein beliebiges Teilereignis aus der LES des Verbs modifizieren.? nwiefern geht aus den folgenden Sätzen der unterschiedliche Status von benefaktiver für-pp und benefaktivem Dativ hervor? (40)(a) Carla öffnete die Tür für ihn. 1 (i) Bezug auf e : damit er sieht, dass sie es schon alleine kann. (ii) Bezug auf e : damit er hört, dass sie nicht quietscht. (iii) Bezug auf s : damit er hereinkommen kann. (b) Carla öffnete ihm die Tür. 1 (i) Bezug auf e :?? damit er sieht, dass sie es schon alleine kann. (ii) Bezug auf e :?? damit er hört, dass sie nicht quietscht. (iii) Bezug auf s : damit er hereinkommen kann

8 Uminterpretation von punktuellen Verben Punktuelle Verben ( Achievements ), die in ihrer LES ein vorausgehendes Ereignis präsupponieren, erlauben den Progressiv. Analoges gilt für die Zulässigkeit eines Zeitrahmenadverbials.? Welches Ereignis wird bei den folgenden Sätzen jeweils präsupponiert? (41) (a) Sam was winning the race. (b) Sam reached the summit in two hours. Modifikation durch temporale für-ppn Eine temporale für-pp kann nur dann auf den Resultatszustand eines Ereignisses bezogen werden, wenn aus der LES hervorgeht, dass das Resultat durch das Agens kontrolliert wird. (4) (a) Die Kinder blockierten die Straße für eine Stunde. (b)?? Maria aß den Apfel für eine Stunde. Akkusativ-NP / an-pp -Alternation Eine an-konstruktion ist auf solche Verben beschränkt, die in ihrer LES ein duratives Teilereignis und einen Resultatszustand implizieren.? Was ist jeweils der Grund für das Vorliegen bzw. die Unzulässigkeit der Alternation? (43) (a) Paul aß seine Pizza. / Paul aß an seiner Pizza. (b) Paul streichelte seine Katze. / *Paul streichelte an seiner Katze. (c) Paul zerbrach sein Glas. / *Paul zerbrach an seinem Glas. 7 Theorien der syntaktischen Ereignisstruktur 7.1 Zwei Strategien in der Verbsemantik (i) Die lexikalistische Strategie Die lexikalistische Strategie war die in den letzten 30 Jahren dominierend und ist auch gegenwärtig noch bestimmend (Jackendoff 1990, Grimshaw 1990, Rappaport Hovav & Levin 1998, Heim & Kratzer 1998 und...). hre Grundannahmen sind: Die lexikalisch gespeicherte nformation zur Verbbedeutung und dabei insbesondere die zur Argumentstruktur sind zentral für die Ableitung von syntaktischen und semantischen Strukturen. Generalisierungen über lexikalisch-semantische Eigenschaften der Verben bilden die Basis für Voraussagen zur Systematik ihres syntaktischen Verhaltens. Die beiden wichtigsten Methoden der Bedeutungsrepräsentation sind: (a) (b) vollständige lexikalische Spezifikation der Verbbedeutung (z.b. Engelberg 000, 004) lexikalische Dekomposition der Verbbedeutung (z.b. Dowty 1979, Jackendoff 1990, Pustejovsky 1995, Rappaport Hovav & Levin 1998) Die Methode der lexikalischen Dekomposition verfolgt das Ziel, die Bedeutung(en) eines Verbs durch deren lexikalische Zerlegung in eine Gesamtheit von einigen universellen Bedeutungskomponenten wie DO, CAUSE oder BECOME (neben spezielleren Bedeutungsbestandteilen) darzustellen. Die Ereignisstruktur eines Verbs wird dann als eine lexikalisch-semantiche Struktur wie in (44) repräsentiert. (44) break: [[ x DO something] CAUSE [ BECOME [ y is broken ]]] (Dowty 1979) (45) (a) John broke the cup. (b) [[John DO something] CAUSE [ BECOME [ the cup is broken ]]] (ii) Die syntaktische Strategie Seit Anfang der 90er Jahre wird zunächst vor allem von einigen Syntaktikern, später auch von Semantikern eine zum lexikalistischen Herangehen konträre Strategie vertreten (Hale & Keyser 1993, Halle & Marantz 1993, von Stechow 1996, Marantz 1997, Travis 000, Pylkkänen 003, Ramchand 008 und andere). hre Grundannahmen sind: Die lexikalisch gespeicherte nformation zur Verbbedeutung beschränkt sich auf ein absolutes Minimum. Die syntaktische Konstruktion, in der ein Verb vorkommt, übernimmt die wesentliche Rolle bei der Determination seiner jeweiligen Bedeutung(en). Die Ereignisstruktur eines Verbs wird unmittelbar in der syntaktischen Struktur reflektiert bzw. kann mit dieser identifiziert werden. Die entscheidende Repräsentationsmethode ist die syntaktische Dekomposition der Verbbedeutung, wobei Bedeutungskomponenten wie CAUSE, BECOME oder RESULT als abstrakte Morpheme zu behandeln sind

9 (46)(a) John broke the cup. (b))actic Decomposition of E (Hale & Keyser 003) (((vent Structure Eine empirische Unterstützung für die Annahme einer syntaktischen Ereignisstruktur mit Komponenten wie CAUSE, BECOME oder RESULT wird vor allem in Sprachen gesehen, in denen solche abstrakten Einheiten in der Morphologie overt realisiert werden. 7. Syntaktische Ereignisdekomposition im Koreanischen und im Standard-ndonesischen n Son & Cole (008) werden zwei Hauptziele verfolgt: (i) (ii) Liefern weiterer empirischer Evidenz für eine syntaktische Ereignisstruktur Zeigen, dass mit Hilfe von syntaktischer Dekomposition bestimmte Fälle von Skopusambiguität im Koreanischen (tasi wieder ) sowie von lexikalischer Ambiguität im Standard-ndonesischen (Verbsuffix kan) erklärt werden können Den theoretischen Hintergrund der Analyse bilden (a) die Distribuierte Morphologie (Halle & Marantz 1993) und (b) die neo-davidson sche Ereignissemantik. 17

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