Globale Megatrends Chancen und Risiken für die deutsche Wirtschaft. Prof. Dr. Michael Hüther Direktor, Institut der deutschen Wirtschaft Köln
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1 Globale Megatrends Chancen und Risiken für die deutsche Wirtschaft Prof. Dr. Michael Hüther Direktor, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Schwäbisch h Hall,
2 Agenda DEUTSCHE INDUSTRIE IM GLOBALEN HANDEL CHANCEN UND RISIKEN DES GLOBALEN WANDELS INNOVATION IM DEMOGRAPHISCHEN WANDEL 2
3 Exportstarkes Deutschland Anteil der Exporte am Bruttoinlandsprodukt, in Prozent Quelle: OECD 3
4 Offenheit und Beschäftigung Offenheitsgrad der deutschen Volkswirtschaft Vom Export abhängige Erwerbstätige in % Quellen: Statistisches Bundesamt, IW Köln Quelle: Statistisches Bundesamt (W&S 1/2008) 4
5 Schwellenländer brauchen deutsche Produkte Anteil der Regionen an allen deutschen Exporten, in Prozent 19% 29% Quelle: IMF Direction of Trade Statistics 5
6 Starkes Wachstum in den Emerging Markets Prognostizierte Veränderung des BIP, 2010, 2011, 2015, in Prozent Quelle: IMF 6
7 Folge: Die Schere öffnet sich (seit 1995) Anteil Verarbeitendes Gewerbe (inkl. Energie) an gesamtwirtschaftlicher BWS, in % 1995: 6,5 2008: 12,5 Prozentpkte Prozentpkte Quelle: OECD 7
8 Späte Folgen früher Industrialisierung 8
9 Empirisch identifizierte Erfolgsfaktoren Legende: (+) positiver Einfluss, (-) negativer Einfluss des Faktors auf den Erfolg Auslandstätigkeit (+) Höhere Anteile an WS-Kette (+) (Exporte, Produktion etc.) Mehr produktbegl. Dienstl. (+) Internationalisierung Differenzierung Erfolg von Unternehmen Know-how Marktumfeld Innovator (+) Netzwerke (+) Alleinstellung (+) FuE-Tätigkeit (+) Konkurrenzdruck (-) Abhängigkeit vom Kunden (-) Akademiker (+) Lokaler Einkauf (-) 9
10 Agenda DEUTSCHE INDUSTRIE IM GLOBALEN HANDEL CHANCEN UND RISIKEN DES GLOBALEN WANDELS INNOVATION IM DEMOGRAPHISCHEN WANDEL 10
11 Fünf Chancen der Globalisierung Neue regionale Märkte Neue politische Optionen Chancen Zukunftsmärkte Neue Wertschöpfungs- ketten Beschaffung & Recruiting 11
12 Erste Chance Neue regionale Absatzmärkte Heute: Anteil am Gesamtumsatz in %, Trend: Anteil zunehmen zunehmen (3er-Skala) in % Deutschland rückt aus dem Fokus insbesondere bei größeren Unternehmen BRIC-Staaten mit größter Dynamik Nordamerika mit untergeordneter Rolle Deutschland profitiert schon heute stark von den wachsenden Schwellenländern Klein Groß Heute Trend Heute Trend Deutschland EU Osteuropa Nordamerika BRIC Klein: Umsatz bis Mio. - Groß: Umsatz größer 50 Mio. Zukunftspanel (Sommerwelle 2010) 12
13 Zweite Chance - Megatrends und Zukunftsmärkte Deutsche Industrie auf Zukunftsmärkte spezialisiert Globale Megatrends Globalisierung li i Wohlstandsorientierung Demografie Ressourcenknappheit Klimawandel Urbanisierung Sicherheit Investitionen und Infrastruktur Technischer Fortschritt Wissen und Information Umweltschutz und -technologien Mobilität Ressourcenschonende Produkte Bildung, Reisen, Wohnen, Kultur Sicherheit Märkte Life Science Nachrichteninfrastruktur IuK-Technologien Ver- und Entsorgungsinfrastruktur g 13
14 Deutschland für neue Märkte gut aufgestellt Bedeutung von Zukunftsmärkten Hauptbefunde Umsatzanteil der verschiedenen Produkte im Unternehmen Umsatzanteil zukunftsfähigstes Produkt in Zukunftsmarkt In fünf Jahren: 67 Prozent Quelle: IW-Zukunftspanel (2010) 14
15 Dritte Chance Neue Beschaffungsmärkte Heute: Anteil am Gesamtumsatz in %, Trend: Anteil zunehmen zunehmen (3er-Skala) in % Importe steigen schneller als Sozialprodukt Globalisierung hat zwei Richtungen Beschaffungsregionen der Zukunft KMU: EU Große Unternehmen: BRIC und Osteuropa Importe von Vorleistungen verbessern Kostenstruktur der deutschen Unternehmen Importe reduzieren Preise oder vermindern Preisanstieg von Konsumausgaben Klein Groß Heute Trend Heute Trend Deutschland EU Osteuropa Nordamerika BRIC Klein: Umsatz bis Mio. - Groß: Umsatz größer 50 Mio. Zukunftspanel (Sommerwelle 2010) 15
16 Vierte Chance Neue Wertschöpfungsketten Deutsche Direktinvestitionen in Milliarden Euro 1991 bis 2007 Direktinvestitionen entwickeln sich weltweit dynamischer als Weltsozialprodukt Indikator für Vernetzung der Produktionen und der Wertschöpfungsketten Chance für Entwicklungs- und Schwellenländern Aufbau von Wertschöpfungsketten im Ausland ist wichtige Strategiekomponente für ein Drittel der größeren Unternehmen für 12 % der auslandsaktiven KMU Quelle: Deutsche Bundesbank 16
17 Risiko Rohstoffabhängigkeit Gefahren Rohstoff Verwendung -punkte 21,0 Yttrium (SE) Reaktortechnik, Magnete, Metallurgie, Röhrentechnik, Leuchtstoffe 19,1 Kobalt Batterien, Superlegierungen, Katalysatoren, Hartmetalle 19,1 Neodym (SE) Magnete, Lasertechnik, Glas- und Porzellanfärbung 19,1 Scandium (SE) Flugzeugbau, Quecksilberdampflampen 19,1 Wolfram Leuchtmittelindustrie, Metallurgie, Militär 17,8 Phosphat Landwirtschaft 16,9 Niob Stahlindustrie (Superlegierungen, Edelstahl), Elektronik, Turbinen 16,6 Selen Chemikalien und Pigmente, Elektronik, Metallurgie 16,3 Germanium Glasfaser, Halbleiter, Infrarotoptik, Polymer-Katalysation 15,9 Platingruppe Katalysatoren, Schmuckindustrie, Elektronik, Chemie, Dentaltechnik 15,9 Lithium Akkumulatoren und Batterien, Metallurgie, Reaktortechnik, Chemie, Glas 14,5 Chrom Edelstahl, Feuerfestindustrie, Chemie, Farben 14,3 Indium Displays, Dünnschicht-Photovoltaik 14,1 Molybdän Edelstahl, Elektronik, Katalysatoren, Flugzeug- und Raketenbau 17
18 Teils extreme Verteuerung von Rohstoffen Rohstoffpreise im Euroraum in 11/2010 (2000 = Index 100) Quelle: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut 18
19 Agenda DEUTSCHE INDUSTRIE IM GLOBALEN HANDEL CHANCEN UND RISIKEN DES GLOBALEN WANDELS INNOVATION IM DEMOGRAPHISCHEN WANDEL 19
20 Problem Demografischer Wandel Bevölkerung nach Qualifikation und Alter 2008, Deutschland, in Millionen Kinder unter 15 mit Lehre / Fachschule Lücke 0,1 2,2 7,0 7,9 7,2 0-4 Jahre* 5-14 Jahre Jahre 1,7 5,8 ohne Berufsabschluss mit Hoch- / Fachhochschule 2,4 21 2,1 8,8 84 8,4 1,5 6,5 2,1 1,9 1,9 1, Jahre Jahre Jahre Jahre * Stärke der Zehnjahresgruppe ergibt sich aus Verdopplung der 0-4-Jährigen Quelle: IAB; Mikrozensus, eigene Berechnungen 20
21 Herausforderung Demographieersatzraten Verhältnis zwischen 30 bis 35-Jährigen und 60 bis 65-Jährigen Quelle: eigene Berechnungen auf Basis des Statistischen Bundesamtes, Mikrozensus 21
22 Ingenieurersatzrate Ingenieurwissenschaftliche Abschlüsse pro erwerbstätige Ingenieure, 2007 Quelle: IW Köln auf Basis von Eurostat,
23 MINT-Lücke an Hochqualifizierten Differenz der Zahl an offenen Stellen und Arbeitslosen in den MINT-Bereichen Quelle: Eigene Berechnung auf Basis von Bundesagentur für Arbeit, 2010, IW-Zukunftspanel,
24 Beschäftigungsquote älterer Erwerbstätiger Jahre, in Prozent Quelle: EUROSTAT-Strukturindikatoren 24
25 Lebenszyklusbezogene Personalpolitik Quelle: DekaBank 25
26 Leitlinien für eine Querschnittspolitik Demografiepolitik ist Lebensverlaufspolitik. Demografiepolitik ist Mehrebenenpolitik. Demografiepolitik ist ressortübergreifende Politik. Demografische Zukunftssicherung sollte gesellschaftliche mit ökonomischen Zielen vereinbaren. Demografiepolitik muss evidenzbasiert sein. 26
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