Workshop Management. Promotion of TVET Viet Nam. Ausbildungsplanung 4-Stufenmethode Leittext-Methode Projektmethode Bewertung praktischer Fertigkeiten

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1 Promotion of TVET Viet Nam Vietnamese-German Development Cooperation Learning and Teaching Material Workshop Management Ausbildungsplanung 4-Stufenmethode Leittext-Methode Projektmethode Bewertung praktischer Fertigkeiten

2 Promotion of TVET Viet Nam Publisher: Vietnamese-German Development Cooperation Promotion of TVET, Viet Nam General Directorate for Vocational Training (GDVT) 37 B Nguyen Binh Khiem Street Hanoi, Viet Nam Tel (Department of Administration and International Affairs) Fax Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH 2nd Floor, No. 1, Alley 17, Ta Quang Buu Street Hanoi, Vietnam Tel: /-2 Fax: Website: Author: IBC Berufliche Bildung und Consulting GmbH Translation: VietVision Co., Ltd Layout: Mariette Junk, Berlin (cover page) Photo: Ralf Bäcker, Berlin (cover page) Place and year of publishing: Hanoi, 2010

3 Inhaltsverzeichnis Workshop Management Ausbildung in der Werkstatt planen 1. Ausbildung in der Werkstatt planen 2. Die 4-Stufenmethode anwenden 3. Die Leittext-Methode anwenden 4. Die Projektmethode anwenden 5. Praktische Fertigkeiten und Verhalten beurteilen und bewerten

4 Thema 1: Die Notwendigkeit detaillierter Ausbildungsplanung Die Notwendigkeit detaillierter Planung der Ausbildung leitet sich aus dem Sachverhalt ab, daß die vorgegebenen Ziele der Ausbildung in einer bestimmten Zeit möglichst vollständig verwirklicht werden müssen. Dazu ist eine feinfühlige Steuerung des Ausbildungsablaufes erforderlich. Für die Durchführung der praktischen Ausbildung in den Werkstätten benötigt man daher ein bestimmtes Sortiment an Planungsdokumenten, die sowohl dem Ausbildungsmanagement als auch dem Ausbilder selbst als Handlungsanleitung und Kontrollmittel zum Planen, Durchführen und Auswerten von Kursen dienen sowie deren Organisation erleichtern. Das Vorhandensein solcher Planungsdokumente schafft Transparenz und ist ein Indikator dafür, ob die Ausbildung überhaupt zielgerichtet und systematisch stattfindet. Im folgenden werden wir ein Optimum an Planungsdokumenten im Zusammenhang mit den Planungsschritten vorstellen. Bei der Zusammenstellung der Dokumente muß überlegt werden, für welche Planungsschritte sie überhaupt erforderlich sind. Planungsschritte Zweck Dokumente, z.b.: Ziele Die Ausbildung hat sich an den Zielen der Ausbildung zu orientieren, diese müssen definiert sein. rechliche Rahmenbedingungen, (z.b. Berufsbildungsgesetz, Lehrvertrag, Eingangstest, betriebliche Regularien) anerkanntes Curriculum (Lehrplan, Ausbildungsordnung) Inhalte Aus der Fülle möglicher Ausbildungsinhalte genau jene auswählen, die zur Erreichung der Ziele notwendig sind. Curriculum Betrieblicher Ausbildungsplan Unterrichts-bzw Unterweisungspläne Fachbücher Lehrprogramme und Medien Kursmaterialien (Übungsaufstellung) Werkstattzeichnungen Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 1 Seite 1 Ausbildung in der Werkstatt planen

5 Methoden und Bedingungen Zur Vermittlung der Inhalte sind Methoden des Lernens und Arbeitens in Abhängigkeit zu gegebenen lokalen Lern- und Arbeitsbedingungen zu planen und anzuwenden. persönliche Unterrichts- bzw. Unterweisungspläne evtl. methodische Ablaufpläne Inventurlisten der Lehr- und Lernmaterialien Inventurlisten der Werkstattausrüstung Werkzeugübergabeprotokolle Organisation Der Durchlauf an den Lernorten und die Verweildauer sind so zu organisieren, daß die Inhalte der Ausbildung zielorientiert vermittelt werden können. Organigramm der Institution Budgetplanung (laufende Kosten) Einsatzpläne der Lehrkräfte Anwesenheitslisten der Lehrlinge Lehrgangsablaufpläne individuelle Kurspläne Rotations- bzw. Durchlaufpläne Werkstattbelegungspläne Maschinenbelegungspläne Unterrichtsraumbelegungspläne Layouts der Werkstätten Bestelllisten für Übungs- und Verbrauchsmaterial Resultate Die Zielerreichung wird an den Ergebnissen gemessen, die durch Tests und Prüfungen nachgewiesen werden. Beobachtungsprotokolle Beurteilungs- und Bewertungsblätter Prüfungsordnung Fragebögen für mündliche und schriftliche Tests Prüfungsfragebögen Test- und Prüfungsdokumente für die praktische Prüfung Zertifikate Die aufgezählten Dokumente sind eine Auswahl der gebräuchlichsten Dokumente, sie können beliebig erweitert werden. In der Regel ist es üblich, daß in einem Ausbildungsbetrieb standardisierte Formblätter zur Anwendung kommen. So sollten in den verschiedenen Ausbildungsbereichen und Werkstätten zumindest die Planungs- und Organisationsdokumente soweit vereinheitlicht sein, Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 1 Seite 2 Ausbildung in der Werkstatt planen

6 daß die gleichen Sachverhalte und Aussagen daraus zu entnehmen sind. Dies ermöglicht eine gute Kontrollmöglichkeit und erleichtert dem Ausbildungsmanagement, die Planung, Organisation und Evaluierung der Ausbildungsgänge zu realisieren. Thema 2: Ziele, Inhalte und Resultate planen In Deutschland benötigen die ausbildenden Betriebe als wichtigstes Planungsdokument die Ausbildungsordnung des jeweiligen Berufes. Dieses Dokument verbindet die rechtliche Grundlage der Berufsausbildung in einem Beruf mit einem anerkannten Curriculum und gibt u.a. die Ziele und Inhalte der Ausbildung an. Die Ausbildungsordnung trifft Aussagen zu folgenden Inhalten: Bezeichnung des landesweit anerkannten Ausbildungsberufes Beschreibung des Berufsprofiles (Tätigkeiten) Dauer der Ausbildung Beschreibung der Ziele und Inhalte der Ausbildung zeitliche Richtwerte Prüfungsanforderungen weitere Bestimmungen zur Realisierung der Ausbildung In Ergänzung dieser Ausbildungsordnungen, welche die rechtsverbindliche didaktische Grundlage für die praktische Ausbildung in den Betrieben darstellen, werden Rahmenlehrpläne angewendet, die die inhaltliche Grundlagen der berufstheoretischen Ausbildung an den Berufsschulen legen. In den Rahmenlehrplänen sind die Lerngebiete, Lernziele und Lerninhalte mit zeitlichen Richtwerten verbunden. Beide Dokumente zusammengenommen ermöglichen die Abstimmung der Ausbildungsinhalte zwischen Betrieb und Schule. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 1 Seite 3 Ausbildung in der Werkstatt planen

7 Da die Ausbildungsordnungen die Ziele und Inhalte der praktischen Berufsausbildung nur grob beschreiben, müssen in den Betrieben eigene Pläne in feinerer Untergliederung erstellt werden. Diese sogenannten betrieblichen Ausbildungspläne werden in folgender Weise entwickelt: Durch den betrieblichen Ausbildungsplan werden also die grob vorgegebenen Ziele des Curriculums auf die spezielle Situation der Ausbildungswerkstatt abgeglichen, da die betriebliche Struktur mit ihrer speziellen Funktions- und Arbeitsteilung berücksichtigt werden muß. Der betriebliche Ausbildungsplan zeigt z.b. die Verbindung von Bereichen der Ausbildungswerkstatt und den dort zu vermittelnden Kenntnissen und Fertigkeiten auf und gibt die genauere Zeitplanung dazu an. Die Darstellung eines solchen Plans kann auch in Form von Rotations- bzw. Versetzungsplänen erfolgen, sie kann sich auf Lehrgruppen aber auch auf einzelne Lehrlinge beziehen. Diese Art der Pläne gibt an, an welchen Ausbildungsplätzen die festgelegten Ausbildungsinhalte vermittelt werden müssen. Solche Pläne sind besonders in größeren Ausbildungsbetrieben üblich. Dabei wird beispielsweise festgelegt, welche Inhalte in welchen Betriebsabteilungen in welcher Zeit vermittelt werden können. Andererseits können für bestimmte Inhalte sogenannte Lehrgänge geplant werden, was zumeist in der Grundausbildung die übliche Organisationsform darstellt. Für die Inhaltsplanung werden desweiteren die Unterrichts- und Unterweisungspläne verwendet, die auf der Basis von Fachgebietsanalysen angefertigt werden. Diese werden von den Ausbildern bzw. Lehrern selbst entwickelt und können daher individuell verschieden sein. Es ist dabei erforderlich, daß die an der Ausbildungseinrichtung verfügbaren Fachbücher, Kursprogramme, Lehr- und Lernmaterialien, Medien und Werkstattzeichnungen etc. gesichtet werden, daher empfiehlt sich eine Aufstellung dieser Dokumente in Verzeichnissen, auf die jeder Ausbilder bzw. Lehrer zugreifen kann. (vgl. Modul: Unterricht und Unterweisungen planen und Modul: Voraussetzungen und Vorbedingungen einschätzen und Modul: Lernziele und Lerninhalte ableiten sowie Modul: Unterrichts- und Unterweisungspläne entwerfen) Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 1 Seite 4 Ausbildung in der Werkstatt planen

8 Resultate werden für die Überprüfung der erreichten Ziele benötigt. Aus diesem Grunde werden mündliche und schriftliche Test sowie mündliche und schriftliche Zwischen- und Abschlußprüfungen durchgeführt. Ebenfalls werden die Ergebnisse der praktischen Tätigkeit festgehalten. Die erforderlichen Dokumente sind hauptsächlich Test- und Prüfungsbögen, Beobachtungs- und Bewertungsprotokolle sowie Auswertungsblätter. (vgl. Modul: Theoretisches Wissen beurteilen und bewerten sowie Modul: Praktische Fertigkeiten und Verhalten beurteilen und bewerten) Thema 3: Methoden, Bedingungen und Organisation planen Für diese Planungsebene werden hauptsächlich die persönlichen Unterrichts- und Unterweisungspläne eingesetzt wie auch Inventurlisten über vorhandene Lehr- und Lernmittel sowie technische Ausrüstungen. Denn die Vermittlung der Inhalte erfordert einen Bezug zur verfügbaren Ausstattung, die man anhand der Inventurlisten ermitteln kann. In diesen Plänen werden daher die Inhalte in Bezug zu den materiellen Bedingungen angegeben., Erst dadurch können die entsprechenden Methoden des Lehrens und Lernens ausgewählt werden. (vgl. Modul: Lehr- und Lernmaterialien vorbereiten ) Bei der Organisation der Ausbildung unterscheidet man zwei Ausbilder-Modelle: das Werkstattausbilder-Modell das Lehrgruppenausbilder-Modell Beim Werkstattausbilder-Modell ist ein bestimmter Ausbilder für eine bestimmte Werkstatt persönlich verantwortlich. Er muß alle Fertigkeiten in dieser Werkstatt vermitteln und verbleibt stets in diesem Ausbildungsbereich. Er ist für die Tätigkeiten in dieser Werkstatt spezialisiert. Die Lehrgruppen durchlaufen entsprechend eines Rotations- bzw. Durchlaufplanes die Werkstatt, für die eine festgelegt Zeit geplant ist. Beim Lehrgruppenausbilder-Modell ist der Ausbilder für eine Lehrgruppe - unabhängig von den Inhalten der Ausbildung - persönlich verantwortlich. Er wechselt mit der Lehrgruppe die einzelnen Werkstätten und muß daher in allen Bereichen erfahren sein. Ist diese Flexibilität nicht möglich, dann wird die Lehrgruppe in der jeweiligen speziellen Werkstatt vom Werkstattausbilder ausgebildet. In diesem Fall begleitet der Lehrgruppenausbilder die Lehrgruppe und übernimmt jedoch nur disziplinarische Verantwortung. Solche Regelungen werden in den Ausbildereinsatzplänen niedergelegt. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 1 Seite 5 Ausbildung in der Werkstatt planen

9 Für eine möglichst einfache Rotation der Lehrgruppen ist es erforderlich, daß die Veweildauer in den Werkstätten nach einer Zeitplanung ermöglicht wird, die in Blöcken erfolgt. Wöchentliche, monatliche, zweimonatliche oder dreimonatliche Wechsel lassen sich sehr gut planen. Dies hängt aber von den jeweiligen Gegebenheiten im Ausbildungsbetrieb ab. Die Blöcke sollten auf der Basis des Vielfachen eines Grundwertes geplant werden, damit die Wechsel der Gruppen nach möglichst einheitlichen zeitlichen Zyklen erfolgen können. Kurspläne, Werkstattbelegungspläne etc. sind hierbei die wichtigsten Dokumente. Für die Planung von Ausbildungszeiten gehen wir von einer Jahresausbildungszeit von 52 Wochen aus. In dieser Zeit könnte z.b. enthalten sein: Urlaub (z.b. 6 Wochen), schulischer Blockunterricht (z.b. 12 Wochen in Blöcken von 4 Wochen) sowie Prüfungszeiten mit in der Regel von einer Woche Praxis sowie einer Woche Theorie. Diese Zeiten rechnet man von der Gesamtausbildungszeit ab und erhält so die Nettozeit für die praktische Ausbildung, in diesem Beispiel sind es 32 Wochen, die in Lehrgängen, Kursen oder Ausbildungsabschnitte in Betriebsabteilungen eingeteilt werden können. Ein Beispiel für die praktische Ausbildung in Metallberufen könnte danach wie folgt aussehen: Manuelles Spanen maschinelles Spanen Umformen Fügen Vertiefungsphase 8 Wochen 4 Wochen 4 Wochen 8 Wochen 8 Wochen Eine solche zeitliche Gliederung ermöglicht eine einfache Rotation von Lehrgruppen innerhalb eines Ausbildungsjahres, da sich die sogenannten Taktzeiten auf gleiche Längen beziehen. Für die Planung der Rotation der Gruppen sind folgende Schritte zu durchlaufen: die Festlegung von möglichst einheitlichen Taktzeiten die Festlegung von Versetzungsgruppen (Lehrgruppen) die Festlegung der Folgeabhängigkeiten der Kurse etc. die Darstellung im Rotations- bzw. Versetzungsplan Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 1 Seite 6 Ausbildung in der Werkstatt planen

10 Thema 1: Der Hintergrund der 4-Stufen- Methode Etwa seit den 30-er Jahren hat sich in Deutschland in der betrieblichen Ausbildung die 4-Stufen Methode durchgesetzt. Sie wird auch heute noch als die wirksamste Methode zur Vermittlung psychomotorischer Fertigkeiten betrachtet. Ihre Wurzeln hat sie in den USA, wo im Zuge der Ausbreitung von Fließfertigung in Industrieunternehmen nach rationellen Anlernverfahren gesucht wurde, mit deren Hilfe die Arbeiter möglichst schnell und zuverlässig sich wiederholende Handgriffe erlernen konnten. Bei dieser Methode vollzieht sich das Erlernen praktischer Fertigkeiten in 4 nacheinander folgenden Stufen, die wie folgt lauten : Erklären, Vormachen, Nachmachen, Üben. Dabei wird ein überschaubare relativ kleiner Arbeitsschritt vom Ausbilder erklärt, der Arbeitsschritt danach vom Ausbilder vorgemacht. Anschließend muß der Lehrling den Arbeitsschritt selbst nachmachen (imitieren), während der Ausbilder Korrekturhinweise gibt (Lob, Tadel). Nachfolgend wird der Arbeitsschritt mehrfach geübt und immer wieder wiederholt, bis er beherrscht wird. Der durch die Psychologie begründete Hintergrund für diese Methode ist den behaviouristischen Lerntheorien entnommen. Ergebnisse wurden aus Tierexperimenten gewonnen und auf den Menschen übertragen Dabei spielten die Elemente Reiz und Reaktion sowie konkret meßbare Größen die wesentliche Rolle. Denn nur äußere und planmäßig eingesetzte Reize und die beobachtbaren Reaktionen erschienen den Wissenschaftlern hinreichend genau kontrollierbar, um daraus generelle wissenschaftliche Aussagen abzuleiten. Folgende Aussagen sind zu erwähnen: 1. Das Lernen ist ein Ergebnis der Wiederholungen von Reiz - Reaktionsabfolgen, dabei hängt der Lernerfolg von der Anzahl der Wiederholungen ab. (Prinzip des Lernens durch Wiederholung) 2. Ein zweiter Reiz, wenn er nur oft genug mit dem ersten Reiz verbunden wird, kann diesen ersten Reiz ersetzen (Prinzip des Lernens durch bedinge Reflexe ) 3. Werden Lernerfolge belohnt, treten diese häufiger auf (Prinzip des Lernens durch Verstärkung) 4. Durch gezielte Belohnungen und Strafen können nahezu beliebig bestimmte Verhaltensweisen erlernt und wieder gelöscht werden. Die Ableitung für das Lernen in der Praxis folgte daraus: Eine möglichst kurze Frage als Reiz soll unmittelbar nach einer richtigen Antwort sofort belohnt (z.b.: gute Antwort! ) werden. Eine falsche Antwort wird als solche klar kritisiert (getadelt). Oder in der Praxis: ein möglichst kleiner Arbeitsschritt wird eingeführt, imitiert und solange geübt, bis er vollständig beherrscht wird. Dies wird ebenfalls eindeutig durch Anerkennung hervorgehoben. Dabei spielen kleine Lernschritte eine wesentliche Rolle. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 2 Seite 1 Die 4-Stufenmethode anwenden

11 Heute wird diese Methode durch bestimmte didaktische Elemente ergänzt und es wird auch versucht, die Schritte etwas komplexer anzugehen. So können auch Übungen eingeführt werden, wo mehrere Fertigkeiten und Operationen durchgeführt werden müssen. Das Erklären und Vormachen kann sich dabei in Teilschritten vollziehen. Die Erfolge aus den Tierexperimenten führten zu der Annahme, daß menschliches Verhalten beliebig manipulierbar sei, dabei mißachtend, daß innere Vorgänge im menschlichen Denken völlig ausgeklammert blieben - denn gemessen wurde nur, wie ein Lebewesen auf äußere Reize reagiert. Bei der Ausbildung von Fertigkeiten hat sich diese Methode aber durchaus bewährt und wird vor allem bei der arbeitsplatznahen Ausbildung im gewerblich-technischen Bereich auch in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Thema 2: Aktionen innerhalb der 4-Stufen-Methode Die 4 Stufen bezeichnen folgende Stufen, die durch wechselnde Aktivitäten des Ausbilders und der Lehrlinge gekennzeichnet sind:: 1 Ausbilder lehrt durch erklären 4-4- Stufenmethode Lehrling lernt durch zuhören 2 vormachen zuschauen korrigieren 3 nach machen bewerten 4 üben 1 Stufe: Der Ausbilder erklärt, was zu machen ist. Er gibt alle Informationen, die für einen bestimmten Arbeitsschritt bzw. zur Anwendung einer Fertigkeit notwendig sind. Die Lehrlinge hören den mündlichen Ausführungen des Ausbilders zu. 2. Stufe: Der Ausbilder macht vor, wie der Arbeitsschritt auszuführen ist, die Lehrlinge schauen zu. Dabei ist es üblich, daß der Ausbilder sein tun kommentiert, der Begriff Demonstration ist hier ebenfalls anwendbar. 3. Stufe: Die Lehrlinge machen jeweils einzeln den vorgeführten Arbeitsschritt nach. Der Ausbilder kommentiert diesen Vorgang und gibt seine Korrekturhinweise. 4. Stufe: Nachdem jeder Lehrling den Arbeitsschritt nachgemacht hat und die Hinweise zum exakten Ausführen des Arbeitsschrittes verstanden hat, wird dieser Arbeitsschritt mehrfach geübt, indem so viele Wiederholungen stattfinden, wie nötig sind, um eine akzeptable Leistung zu erbringen. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 2 Seite 2 Die 4-Stufenmethode anwenden

12 Danach beginnt der Ausbilder mit dem nächsten Arbeitsschritt, der wieder die 4 Stufen umfaßt. Innerhalb dieser 4 Stufen ist kennzeichnend, daß durch den Ausbilder geleitete Phasen der theoretischen und praktischen Informationsvermittlung am Anfang stehen und durch Aktivitäten der Lehrlinge abgelöst werden. daß Eigenaktivitäten der Lehrlinge auf den vorgegebenen Handlungsspielraum eingeengt sind, daß die Lehrlinge auf individuelles Lernen ohne Anspruch an selbständiges Denken ausgerichtet werden, daß die Arbeitsorganisation in der Regel keine Flexibilität zuläßt. Thema 3: Unterweisungen innerhalb der 4-Stufen-Methode 1. Stufe: Erklären - Motivieren - Informieren Der Ausbilder entscheidet zunächst, ob er die Unterweisung im Klassenraum oder am Arbeitsplatz vollzieht. Dies hängt von der Natur und der Art der Unterweisung ab. Er plant ein, daß der Zeitaufwand von Minuten nicht überschritten wird. Bei einer aufgabenbezogenen Arbeitsunterweisung beginnt die Unterweisung immer mit der Motivation der Lehrlinge, um die Aufmerksamkeit und das Interesse der Lehrlinge auf den Lerngegenstand zu richten. Danach wird er alle notwendigen Informationen geben, die zur Ausübung der Arbeitsaufgabe erforderlich sind. Er erklärt die Vorgänge, die auszuführen sind. Dabei kann er alle jene Lehr- und Lernmaterialien und Unterrichtsmedien einsetzen, die er aus der praktischen Arbeit kennt, wie technische Zeichnungen, Arbeitspläne, Bedienungsanleitungen, Werkzeuge und auch Rohmaterial als Anschauungsmittel. Er wird die Arbeitsschritte in ihrer Handlungsfolge erklären und gegebenenfalls die Lehrlinge auffordern, die Schritte später in ihren Arbeitsplan zu übernehmen. Bereits in dieser Stufe kann er gute und schlechte Beispiele von Arbeitsproben zeigen, um den Unterschied der Qualität zu visualisieren. Die Lehrlinge sind relativ passiv, sie hören zu und sehen zu. 2.Stufe: Vormachen - Demonstrieren Der Ausbilder führt jetzt die Arbeitsschritte selbst vor. Dazu wird er zunächst einen Arbeitsplatz aufsuchen, den er vorher sorgfältig für diese Demonstration vorbereitet hat. Alle Werkzeuge, Rohmaterialien und der Arbeitsplan liegen bereit, gegebenenfalls ist eine Maschine eingerichtet. Während der Demonstration sorgt er dafür, daß die Lehrlinge ihm aufmerksam zusehen können. Die Demonstration einer Fertigkeit wird empfohlener Weise 3 mal durchgeführt: Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 2 Seite 3 Die 4-Stufenmethode anwenden

13 1. Demonstration: normale Geschwindigkeit, um einen vollständigen und realistischen Eindruck zu vermitteln 2. Demonstration betont langsame Geschwindigkeit, um die einzelnen Schritte deutlicher zu machen und Besonderheiten besser aufzeigen zu können, wie auch Hinweise zum Arbeitsschutz einzuflechten 3. Demonstration: normale Geschwindigkeit, um die Fertigkeit noch einmal im Zusammenhang zu zeigen und das Schaffen eines Inneren Abbildes zu bewirken Hierbei gibt der Ausbilder fortwährend Erklärungen ab. Danach endet der Teil der direkten Unterweisung 3.Stufe: Nachmachen - Imitieren Jetzt werden die Lehrlinge einzeln aufgefordert, die Handlungen des Ausbilder nachzuvollziehen. Dabei gibt der Ausbilder die Hinweise zur Korrektur, bei guter Ausführung lobt er die Handlung bei schlechter Ausführung tadelt er bzw. zeigt es noch einmal. Wenn der Ausbilder gesehen hat, daß jeder Lehrling den Arbeitsvorgang verstanden hat, gibt er das Signal zum Üben. 4.Stufe: Üben Der Ausbilder übergibt genügend Rohmaterial an die Lehrlinge, an dem sie mit den Werkzeugen und Maschinen die Arbeitsvorgänge durch fortwährendes Wiederholen üben können. Jeder Lehrling arbeitet dabei individuell und wendet die selbe Arbeitstechnik an. Wenn die Qualität der Arbeitsergebnisse dem Standard einer akzeptablen Leistung entspricht (definierte Qualitätskriterien - Feinziele) dann kann die Arbeit beendet werden. Der Ausbilder übernimmt hier die Rolle des Kontrolleurs. Anmerkung: Während des 1. und 2. Schrittes kann der Ausbilder die Verfügbarkeit von Vorwissen testen, wenn er feststellt, daß jenes zu gering ist, dann muß er Unterricht durchführen. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 2 Seite 4 Die 4-Stufenmethode anwenden

14 Thema 4: Bereitstellung von Lehr- und Übungsmaterialien Die 4-Stufenmethode erfordert zumeist keine aufwendige Vorbereitung. Sie kann mit sehr geringen Mitteln auskommen. Als Lehr- und Lernmaterialien kommen in der Regel originäre Arbeitsdokumente zum Einsatz, wie technische Zeichnungen oder ein Schaltplan, ein Arbeitsplan in Form einer Tabelle mit Arbeitsschritten und Bemerkungen, sowie ein Kontrollblatt, auf dem die Leistung eingetragen wird. Es empfiehlt sich, die technischen Zeichnungen in Folie einzuschweißen und den Lehrlingen leihweise auszuhändigen. Der Arbeitsplan sollte von jedem Lehrling als persönliches Arbeitsmittel ausgefüllt werden. Dazu führt der Ausbilder ein Formblatt ein, welches bereits vorstrukturiert ist und nur ausgefüllt werden muß. Das Kontroll- oder Bewertungsblatt sollte ebenfalls ein Formblatt sein und wird nach Beendigung der Übungen beim Ausbilder zum Nachweis der Leistungen abgelegt. In Ergänzung können Handouts beigefügt werden, die eine Art Extrakt aus Fachbüchern oder Bedienungsanleitungen darstellen. Als Übungsmaterialien bezeichnen wir die Rohmaterialien, Verbrauchsmaterialien und Hilfsstoffe, die bei der praktischen Ausführung benötigt werden. Sie sind berufstypisch und sind ebenfalls von der Produktpalette des Ausbildungsbetriebes bestimmt. Der Ausbilder plant dir Bereitstellung der Übungsmaterialien in der Regel ein Jahr im Voraus. Eingangsgrößen sind für die Planung die Anzahl der Lehrlinge pro Jahr, die Anzahl der Übungen pro Jahr und die dafür erforderliche Mengenangabe an den entsprechenden Rohmaterialien, Verbrauchsmaterialien und Hilfsstoffen. Ein sehr einfaches Beispiel: Für eine Feilübung ist ein Vierkantstahl 40mmx40mmx100mm vorgesehen. Im Jahr werden etwa 30 Lehrlinge an diesem Vierkantstahl diese Übung durchführen. Folglich ist die Menge von 3 Metern (30 Personen x 100 mm ) für das Jahr bereitzustellen. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 2 Seite 5 Die 4-Stufenmethode anwenden

15 Um diese Planung machen zu können, sollte der Ausbilder ein Dokument entwickelt haben, welches folgende Indikatoren aufweist. Aufstellung der Übungen innerhalb des gesamten Kurse, (Bezeichnung und Anzahl) Verfügbarkeit einer technischen Zeichnung (Noch -Lesbarkeit prüfen) Angabe der Rohmaße für diese Übungen (Fertigmaß plus Verschnitt am Übungsstück) Angaben zu erforderlichen Werkzeuge, Prüf-und Meßwerkzeuge, Hilfsmittel, Maschinen Angabe der Fertigkeiten und des grob geschätzten Zeitaufwandes. Eine weitere Planungsgröße ist der Werkzeugverschleiß. Er ist insofern zu berücksichtigen, da eine ungefähre Vorstellung beim Ausbilder vorhanden sein muß, wann und welche Menge an Werkzeugen ersetzt werden müssen. Innerhalb der Bereitstellung von Werkzeugen unterscheiden wir: Werkzeuge für allgemeine Nutzung in der Werkstatt (z.b. teure Meßmittel, selten eingesetzte Spezialwerkzeuge) Werkzeuge für den individuellen Arbeitsplatz (dem Lehrling zu übergeben) maschinengebundene Werkzeuge, Werkzeuge des Ausbilders etc. Die Übungen können nur dann zeitgleich von allen Lehrlingen durchgeführt werden, wenn jeder Lehrling sein individuelles Werkzeug hat. Ist das nicht möglich, müssen andere organisatorische Entscheidungen getroffen werden, wie versetzter Einsatz von Werkzeugen, rotierende Übungen, etc... Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 2 Seite 6 Die 4-Stufenmethode anwenden

16 Thema 1: Der Hintergrund der Leittextmethode Die Leittextmethode ist in den 70-iger Jahren von einer deutschen Ausbildungswerkstatt der Daimler Benz AG (Gaggenau) als Ergänzung der Projektausbildung in Form von Selbstlernprogrammen mit Tonbildschauen entwickelt worden. Sie ist in ihrer ursprünglichen Form von Praktikern der Ausbildung entwickelt worden, und wurde nachfolgend theoretisch begründet und auf wissenschaftlicher Grundlage weiterentwickelt. Bei der Leittextmethode werden die folgenden 6 Schritte unterschieden, die in einem Kreislauf vollzogen werden: Ausbilder lehrt durch: Lehrling lernt durch: 1. Informieren 2. Planen 3. Entscheiden 4. Durchführen 5. Kontrollieren 6. Auswerten Bereitstellen von Lehrmaterial und Leitfragen, Unterweisungen nur wenn nötig Bereitstellen von Planungshilfen, Formblättern Besprechen von Vorschlägen 1 selbständiges Informieren 2 selbständiges Planen 3 selbständiges Entscheiden Diese Schritte werden alle vom Lehrling selbst durchgeführt. Bereitstellen des Materials, Besprechen von Problemen gemeinsames Entwickeln von Kontrollbögen 4 selbständiges Durchführen 5 selbständiges Kontrollieren Anlaß der Entwicklung dieser Methode waren Auswerten der Ergebnisse 6 selbständiges Auswerten organisatorische Probleme bei der Arbeit an Projekten, denn da die einzelnen Lehrlinge bzw. Teams jeweils unterschiedlich schnell arbeiteten, gab es für die gesamte Gruppe keinen günstigen Zeitpunkt für eine Unterweisung. Wenn der Schnellste so weit war, daß eine neue Fertigkeit eingeführt werden müßte, konnten die Langsameren mit der Unterweisung noch nicht viel anfangen, sondern empfanden sie eher als Störung oder lästige Unterbrechung ihrer Arbeit. Damit wurde ein Teil der Motivation wieder zunichte gemacht. Mit den Leittexten war jedoch eine Selbstunterweisung möglich geworden, und zwar zu dem Zeitpunkt, wo die Kenntnisse für neue Fertigkeiten tatsächlich gebraucht wurden. Die ersten Leittexte waren Aufzeichnungen von Unterweisungen, die sonst mündlich vermittelt wurden. Dabei wurden dem Lehrling noch alle notwendigen fachlichen Informationen möglichst mundgerecht präsentiert. Heute sind Leittexte so aufgebaut, daß die Lehrlinge durch Leitfragen lernen, sich die Informationen selbst zu erarbeiten ( aus Büchern Tabellen, Bedienungsanleitungen, Videos oder CD-ROMs). Im Ergebnis existiert jetzt eine neue Lehrmethode und Lernorganisation, die durch mehr selbständiges Arbeiten der Lehrlinge gekennzeichnet ist, der Ausbilder kann sich dadurch intensiver Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 3 Seite 1 Die Leittext-Methode anwenden

17 um die Schwächeren kümmern. Das überwiegend selbständige Arbeiten der Lehrlinge führt wiederum zu zusätzlichen Lernerfolgen im Bereich der übergeordneten Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie Fähigkeit zum gemeinsamen Kommunizieren, zum gemeinsamen Planen, zum Entscheiden wie auch zum Kontrollieren der eigenen Arbeit. Durch die Arbeit im Team können besondere soziale Kompetenzen entwickelt werden, für die ebenfalls Ziele formuliert werden können. So hat sich mit der Zeit die Bedeutung des Einsatzes der Leittextmethode gewandelt, denn heute wird sie genau dann angewandt, wenn es um die Entwicklung von solchen sogenannten "Schlüsselqualifikationen" geht. Dieser Begriff ist in der deutschen Bildungsdiskussion von dem Arbeitsmarktforscher D. Mertens bekannt gemacht worden, dabei bezeichnete er überwiegend Methodenkompetenzen (Denk-, Organisations- und Planungstechniken) mit diesem Begriff. Gegenwärtig werden unter diesem Begriff solche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensweisen bezeichnet, die ein berufsübergreifendes Handeln in Ergänzung zu den fachlichen Qualifikationen im jeweiligen Beruf umfassen. Dazu gehört selbständiges Planen, Durchführen Lehr-Methode Lern-Methode Lehr-Methode Lern-Methode und Kontrollieren der Arbeit. Ausbilder lehrt durch Auszubildender lernt durch Ausbilder lehrt durch Auszubildender lernt durch Im Vergleich zur 4-Stufenmethode liegen bei diese Methode die Aktivitäten der Ausbilder mehr in der Vorbereitungs- und Nachbereitung, jedoch weniger im Unterweisungsprozeß selbst, die Lehrlinge dagegen sind in allen Phasen auf 1. Erklären 2. Vormachen Korrigieren Zuhören Zuschauen 3. Nachmachen Entwickeln von Leitfragen Besprechen von Antworten Entwickeln von PLanungshilfen Besprechen von Vorschlägen Entwickeln von Leitsätzen Besprechen von Problemen selbständiges Informieren selbständiges Planen selbständiges Durchführen Selbständigkeit ausgerichtet. Bewerten 4. Üben Entwickeln von Kontrollbögen selbständiges Kontrollieren Auswerten von Ergebnissen Thema 2: Aktionen innerhalb der Leittextmethode 2.1 Ziel der Ausbildung - selbständiges berufliches Handeln Ein grundlegendes Ziel der Ausbildung in Deutschland ist es, den Lehrling zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit zu befähigen, die selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren an seinem Arbeitsplatz einschließt. Diesem Anspruch sollen die künftigen Facharbeiter in der Berufspraxis gerecht werden. Selbstverständlich kann diese umfassende Qualifikation von Facharbeitern nur soweit eingelöst werden, als es ihm die Bedingungen und der Handlungsspielraum an seinem Arbeitsplatz oder auf der Baustelle erlauben. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 3 Seite 2 Die Leittext-Methode anwenden

18 Deshalb ist selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren nicht zu verwechseln mit Handlungsvollmacht im Betriebsgeschehen. Selbständiges Handeln heißt, daß Facharbeiter die ihnen übertragenen Arbeiten selbständig ohne Anleitung ausführen sollen. Dazu gehört beispielsweise vor Beginn der Arbeiten den Arbeitsablauf zu planen, das Fertigungsverfahren festzulegen oder geeignete Werkstoffe auszuwählen und nach Abschluß eine Qualitätskontrolle durchzuführen. Von selbständig und verantwortungsvoll handelnden Facharbeitern wird ebenfalls erwartet, daß sie den Arbeitsablauf nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten planen und ausführen. Dazu gehört beispielsweise das Anwenden wirtschaftlicher Fertigungsverfahren, der wirtschaftliche Umgang mit Materialien oder die wirtschaftliche Nutzung von Energie. Im betrieblichen Ausbildungsgeschehen darf das Erreichen des Ausbildungsziels selbständiges Handeln nicht allein dem Zufall überlassen bleiben. Es sollte durchgehendes Prinzip der Ausbildungspraxis sein, diese Qualifikation systematisch zu vermitteln. Selbständiges Handeln muß vom ersten Tag der Ausbildung an durch bewußtes Einbeziehen von Planen und Kontrollieren bei der Durchführung von Aufgaben Bestandteil der Ausbildung sein Das Modell der vollständigen Handlung Das Modell der vollständigen Handlung - auch Modell des 1. Informieren selbständigen beruflichen Handelns genannt - paßt als Beschreibung für eine große Zahl von Arbeitstätigkeiten im 6. Auswerten 2. Planen gewerblich-technischen Bereich, und zwar immer dort, wo ein Ziel in sichtbaren, meßbaren Ergebnissen besteht. Es zerlegt eine berufliche Handlung in sechs einzelne Handlungsschritte. Dabei wird davon ausgegangen, daß 5. Kontrollieren 3. Entscheiden die Ausführung vollständiger Handlungen an sich bereits 4. Durchführen lernwirksam sind. Das pädagogische Problem ist, für jede einzelne Stufe eine Strategie zu wählen, die sicherstellt, daß der Lehrling sowohl innerlich (gedankliches Probehandeln) wie auch äußerlich vollständige Handlungen ausübt. Die Leittextmethode löst das Problem, indem sie praktisch innere Abläufe nach außen verlegt, weil das, was sonst nur gedacht wird, nun auch aufgeschrieben oder ausgesprochen werden muß. Im Gesamtablauf sind daher mehrere Rückkopplungsprozesse enthalten. Die Schritte Informieren (1), Planen (2), Durchführen (4) und Kontrollieren (5) lassen sich vom Auszubildenden weitgehend allein oder in kleinen Gruppen mit anderen Auszubildenden ausführen. Bei den Schritten Entscheiden (3) und Auswerten (6) sollten die erzielten Ergebnisse eingehend in Gesprächen mit dem zuständigen Ausbilder oder Meister erörtert werden. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 3 Seite 3 Die Leittext-Methode anwenden

19 Ø 5,1 Ø 4,1 M5 Ø 5,1 Ø 4,1 M h h11 IBC - Berufliche Bildung und Consulting GmbH Die Zerlegung des Ausbildungsprozesses in diese Schritte regt Auszubildende dazu an, möglichst viel selbständig zu lernen. Dabei ist es zweckmäßig, den Auszubildenden bei den Handlungsschritten Informieren und Planen schriftliche Unterlagen wie z. B. technische Zeichnungen, Tabellen, Merkblätter, Richtlinien oder auch selbst erstellte Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Sie unterstützen wesentlich den Prozeß des Selbstlernens. Das Verhalten von Ausbildern und Auszubildenden erfährt bei der Anwendung dieser Methode eine typische Ausprägung. Ausbilder werden zu Moderatoren im Ausbildungsprozeß, indem sie Informationsunterlagen für einzelne Ausbildungsabschnitte zusammenstellen und Hilfestellungen bei der Selbstinformation der Auszubildenden geben. Sie regen den Auszubildenden dabei zu einem zielgerichteten Handeln an, beobachten den Lernfortschritt und überlegen gemeinsam mit den Auszubildenden wie Lerndefizite ausgeglichen werden können. Auszubildende hingegen werden zu aktiven Gestaltern ihrer Ausbildung. Sie sind nicht mehr nur Zuhörer, sondern besorgen selbständig die Erledigung eines Arbeitsauftrages notwendigen Informationen, planen selber die Vorgehensweise und die benötigte Zeit und schätzen ihr Arbeitsergebnis selber ein. Das kann allein oder - was sehr zu empfehlen ist - in Zusammenarbeit mit anderen Auszubildenden geschehen. Ein solches Rollenverhalten von Auszubildenden fördert beträchtlich die Bildung von Schlüsselqualifikationen wie beispielsweise Lernfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamgeist und vor allem die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung des Könnens und zum planvollen Gestalten von Arbeitsabläufen. Die Aktionen innerhalb der Leittextmethode laufen wie folgt ab: 1. Informieren Die Auszubildenden analysieren den Arbeitsauftrag und informieren sich selbständig anhand von Fachbüchern, ihren eigenen Aufzeichnungen oder anderen technischen Unterlagen über mögliche Verfahrensschritte oder in Frage kommende Werkstoffe. Dabei verwenden sie Leitfragen, die bereitgestellte Aufgabenstellung und Lernzielangaben. Aufgabenbeschreibung Lernzielangaben Technische Zeichnung oder Schaltplan Leitfragen Handouts Eigene Aufzeichnungen Tabellenbuch mm mm mmmm m Fachbuchmmmmm mmmm mmm mmmm mm mmm mmm mmm mmmm 2. Planen Die Auszubildenden erstellen daraufhin selbständig einen Arbeitsplan, der als Formblatt vorgegeben sein kann (z. B. Fertigungsverfahren, Arbeitsschritte, Material, Werkzeuge, Hilfsmittel). Auch hier wenden sie Leitfragen an und verwenden ihre eigenen Aufzeichnungen, z.b. aus dem theoretischen Unterricht. Arbeitsplan Kontrollblatt Handouts Technische Zeichnung oder Schaltplan Leitfragen Eigene Aufzeichnungen mm mm mmmm m mmmmm mmmm mmm mmmm mm mmm mmm mmm mmmm Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 3 Seite 4 Die Leittext-Methode anwenden

20 Ø 5,1 Ø 4,1 M h11 Ø 5,1 Ø 4,1 M h11 IBC - Berufliche Bildung und Consulting GmbH 3. Entscheiden Die Auszubildenden entscheiden gemeinsam mit dem Ausbilder über die Durchführung des Plans. 4. Durchführen Die Auszubildenden führen den Arbeitsauftrag selbständig nach dem Arbeitsplan durch. Der Ausbilder beobachtet den Prozeß und trägt seine Beobachtungsergebnisse in ein Beobachtungsprotokoll ein. Arbeitsplan Technische Zeichnung oder Schaltplan Kontrollblatt Eigene Aufzeichnungen mm mm mmmm m mmmmm mmmm mmm mmmm mm mmm mmm mmm mmmm Beobachtungsprotokoll 5. Kontrollieren Die Auszubildenden kontrollieren selbst ihr Arbeitsergebnis (z. B. Bewerten der Arbeitsergebnisse anhand von Qualitätskriterien und Festhalten der Werte in einem Protokoll). Technische Zeichnung oder Schaltplan Leitfragen Kontrollblatt Auswertungsblatt Die Auszubildenden werden ebenfalls zum gegenseitigen Kontrollieren angeleitet. Der Ausbilder hält die Ergebnisse in einem Auswertungsblatt fest. 6. Auswerten Auszubildende und Ausbilder werten Prozeß und Ergebnisse der Arbeit gemeinsam aus (Vergleichen der Istwerte mit den Sollwerten; Ermitteln der Ursachen bei Nichterreichen der Sollwerte. Was kann beim nächsten Mal besser gemacht werden?). Dazu verwendet der Ausbilder das Beobachtungsprotokoll sowie das Auswertungsblatt. 2.3 Didaktische Grundsätze Auf der Grundlage lerntheoretischer und didaktischer Erkenntnisse werden folgende Orientierungspunkte genannt: den Ausgangspunkt des Lernens bilden Handlungen, möglichst selbst ausgeführt oder aber gedanklich nachvollzogen (Lernen durch Handeln), Handlungen müssen von den Lernenden möglichst selbständig geplant, durchgeführt überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden, Handlungen sollen ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, z. B. technische, sicherheitstechnische, ökonomische, rechtliche, ökologische, soziale Aspekte einbeziehen, Handlungen müssen in die Erfahrungen der Lernenden integriert und in Bezug auf ihre gesellschaftlichen Auswirkungen reflektiert werden. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 3 Seite 5 Die Leittext-Methode anwenden

21 Thema 3: Unterweisungen innerhalb der Leittextmethode: Man kann grundsätzlich nicht mehr davon ausgehen, daß der Ausbilder traditionelle Unterweisungen durchführt, dennoch vollzieht er entsprechend der gegebenen Situation unterweisungsähnliche Aktionen. Der Schwerpunkt liegt immer auf der Selbstunterweisung der Auszubildenden, nur im Falle von auftretenden Problemen kann er entscheiden, Unterweisungen mit dem Ziel des Wissenstransfers vorzunehmen. 1. Schritt: Information In diesem Schritt geht es bereits um die erste Selbstunterweisung durch die Auszubildenden. Der Ausbilder stellt dazu alle nötigen Quellen für Informationen bereit wie technische Zeichnungen, Lehrbücher, technische Tabellen, Formblätter sowie auch eine Blatt mit Fragen, die anleiten, wie man sich die Informationen Schritt für Schritt verschafft. Diese Fragen werden Leitfragen genannt. In Verbindung mit Leitfragen kann aus jeder Informationsquelle ein Leittext werden. Die Lehrlinge erarbeiten sich alle Informationen möglichst selbständig anhand der Unterlagen, das kann individuell oder in Gruppen geschehen. (Fokus: Selbstlerntechniken und Kooperation, Kommunikationsfähigkeiten) Die Antworten stellen bereits die Informationen dar, die für die Durchführung des Arbeitsauftrages benötigt werden. Wenn dieser Vorgang Probleme aufwirft, wird der Ausbilder unterweisungsähnliche Aktionen durchführen, so um z.b. zum Problemlösen anzuleiten. Nur im Falle von zu großen Schwierigkeiten, wenn z.b. zu große Lücken im Vorwissen auftreten oder wenn die Auszubildenden noch nicht gut mit Texten umgehen können, wird er die Problemlösung selbst liefern. 2. Schritt: Planen Die Lehrlinge fahren fort, Leitfragen zu beantworten, die sich jetzt auf die Planung von Arbeitsschritten beziehen, dabei planen sie ihre Arbeitsschritte zur Lösung des Arbeitsauftrages. Dazu füllen sie das Formblatt eines Arbeitsplanes aus. (Fokus: Problemlösungsfähigkeit, vorausschauendes Denken, Denken in Zusammenhängen 3. Schritt: Entscheiden Die Lehrlinge präsentieren ihre Lösung vor der Gruppe und dem Ausbilder. Dabei treten zumeist verschiedene Lösungsansätze auf. Gemeinsam mit dem Ausbilder entscheiden nun die Lehrlinge, welche Weg der effektivste sei, welche Schrittfolge alle anwenden sollten. Der Ausbilder wird bei dieser Diskussion auch nur Hilfen geben und als Berater zur Seite stehen. (Fokus. Argumentationsfähigkeit, Objektivität, Kommunikationsfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit) Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 3 Seite 6 Die Leittext-Methode anwenden

22 An dieser Stelle endet der instruktive Teil und die Durchführung beginnt. Der Vollständigkeit halber seien die Folgeschritte genannt: 4.Schritt: Durchführen Die Lehrlinge führen ihre Arbeitsaufgaben individuell oder in Gruppen aus, dem aus Schritt 3 vereinbarten anerkannten Arbeitsplan folgend. Sie eignen sich dabei die praktischen Fertigkeiten an. (Fokus: Genauigkeit, systematisches Arbeiten, Sorgfalt, Geduld) 5.Schritt: Kontrollieren Nach Beendigung der Arbeit kontrolliert jeder Lehrling seine Arbeit selbst. und füllt dabei ein Bewertungsblatt aus. Diese Bewertungsblatt ist in der Regel ebenfalls ein Formblatt. Dabei lernt er, Qualitätsmaßstäbe durch Soll- und Istzustände zu vergleichen (Fokus: Selbstbewertung, Selbstdisziplin, Vertrauenswürdigkeit) Der Ausbilder kann sich bei der Kontrolle auf Stichproben beschränken. Die Kontrolle kann aber auch durch andere Auszubildende erfolgen, die dabei das Kontrollieren üben. 6. Schritt: Abschlußgespräch Nachdem alle Lehrlinge fertig sind, führt der Ausbilder ein Abschlußgespräch durch, bei dem die Leistungen aller eingeschätzt werden und Hinweise für die zukünftige Arbeit gegeben werden. (Fokus: Selbsteinschätzung, Fremdeinschätzung, Qualitätsbewußtsein, Selbstkritik) Der Ausbilder wird anhand seine Beobachtungsprotokolls seien persönliches Feedback geben. Thema 4. Bereitstellung von Lehr- und Übungsmaterialien Die Grundidee der Leitttextmethode ist, die Lehrlinge sollen möglichst viel selbst lernen, daher müssen die Lehr- und Lernmaterialien so gestaltet werden, daß sie das selbständige Lernen ermöglichen. Die Lehr- und Lernmaterialien, die üblicherweise in der Praxis verwendet werden (vgl. 4-Stufen- Methode) eignen sich auch bei der Anwendung der Leittextmethode, jedoch bedürfen sie der Ergänzung, hauptsächlich durch Leitfragen und besonders vorbereitete Formblätter. Zunächst müssen Lernaufgaben im Spektrum der Aufgabenstellungen der Praxis gefunden werden, die sich dafür eignen. Dann müssen Lernziele aus dem Bereich der Schlüsselqualifikationen in die Aufgaben hinein geplant werden. Wenn z. B. Kooperationsfähigkeit gefördert werden soll, müssen die Aufgaben organisatorisch so gestellt werden, daß Teams zusammengestellt werden und dadurch ein Bedürfnis nach Kommunikation entsteht. Denn diese Aufgaben können nur durch Abstimmung untereinander fertiggestellt werden. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 3 Seite 7 Die Leittext-Methode anwenden

23 Die Aufgaben müssen aber auch soweit abgegrenzt werden, daß sie sich unter Lerngesichtspunkten sinnvoll bearbeiten lassen und den vorgegebenen Ausbildungsinhalten nach Umfang und Schwierigkeit entsprechen. Je nach der unterschiedlichen Situation im Ausbildungsgebiet können deshalb auch unterschiedliche Typen von Leittexten entwickelt werden: Auftrags- oder auftragstypenbezogener Leittext - Montage eines Getriebes Produkt- oder projektbezogener Leittext - Herstellen einer Schweißvorrichtung tätigkeitsbezogener Leittext - Gewindeschneiden abteilungsorientierter Leittext - Buchhaltung arbeitsplatzorientierter Leittext - Arbeitsplatz zur Angebotserstellung Als Lehr- und Lernmaterialien kommen in der Regel zunächst originäre Arbeitsdokumente zum Einsatz, wie technische Zeichnungen oder ein Schaltplan, ein Arbeitsplan in Form einer Tabelle mit Arbeitsschritten und Bemerkungen, sowie ein Kontrollblatt, auf dem die Leistung eingetragen wird. Dazu kommen jetzt die Leittexte bzw. Leitfragen in Verbindung mit Textbüchern, Tabellenbüchern, Nachschlagewerken, Videofilmen, CD-Roms usw. In Ergänzung können Handouts beigefügt werden, die eine Art Extrakt aus Fachbüchern oder Bedienungsanleitungen darstellen. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 3 Seite 8 Die Leittext-Methode anwenden

24 Thema 1: Der Hintergrund der Projektmethode Die Projektmethode ist eng mit der Leittext-Methode verwandt, denn ursprünglich ist die Leittext- Methode entwickelt worden, um Probleme zu lösen, die bei der Arbeit an Projekten auftraten. (vgl. :Die Leittext-Methode anwenden) Hat die Leittext-Methode jedoch auch Eingang in Bereiche gefunden, wo nicht unbedingt ein Projektansatz vorliegen muß, wurde hingegen die Projektmethode speziell weiterentwickelt, um die Arbeit mit Projekten lernwirksamer zu gestalten. Heute grenzt man beide Methoden nur nach folgenden Gesichtspunkten voneinander ab: die Leittextmethode betont hauptsächlich das Ziel des selbständigen Lernens die Projektmethode betont neben dem Ziel des selbständigen Lernens die umfassende Förderung des Erlernens berufsübergreifender personaler Fähigkeiten und Fertigkeiten (Schlüsselqualifikationen) in Anlehnung an Formen der Arbeitsorganisation, die tatsächlich in der betrieblichen Praxis auftreten. Das Konzept der Projektmethode wurde weiterentwickelt, um den gegenwärtigen Anforderungen der Firmen und der kleinen Unternehmen hinsichtlich Bereitstellung von qualifizierten Facharbeitern besser begegnen zu können. Denn heutzutage fordert der Arbeitsmarkt Ausbilder lehrt durch: Bereitstellen von Lehrmaterial und Leitfragen, Unterweisungen nur wenn nötig Bereitstellen von Planungshilfen, Formblättern Besprechen von Vorschlägen Projekt Lehrling lernt durch: 1 selbständiges Informieren 2 selbständiges Planen 3 selbständiges Entscheiden hoch gebildete Facharbeiter und Handwerker nicht nur mit den Kenntnissen und Fertigkeiten in dem jeweiligen Beruf; sondern auch mit persönlichen Einstellungen, die im Bereich der sozialen und personalen Kompetenz liegen - Kompetenzen, die wir dem affektiven Lernzielbereich zuordnen. Demnach sollen die Facharbeiter, abgesehen von Bereitstellen des Materials, Besprechen von Problemen gemeinsames Entwickeln von Kontrollbögen Auswerten der Ergebnisse Projekt 4 selbständiges Durchführen 5 selbständiges Kontrollieren 6 selbständiges Auswerten den fachlichen Kenntnissen und Fertigkeiten, z.b. in der Lage sein: Initiative zu zeigen an Probleme systematisch heranzugehen unabhängig Entscheidungen zu treffen flexibel zu sein selbständig ein Problem zu lösen den Willen zeigen, sich weiter permanent weiterzubilden kooperativ und verantwortungsbewußt zu sein Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 4 Seite 1 Die Projektmethode anwenden

25 Schlüsselqualifikationen sind in einer modernen Arbeitsumgebung bei individuellen Arbeitstätigkeiten wie auch bei Teamarbeit erforderlich. Grund dafür sind die fortschreitenden Entwicklungen neuer Technologien sowie Änderungen in den Organisationsformen innerhalb Teilprojekt Projekt Lehrling Teilprojekt Lehrling Lehrling Lehrling Lehrling Teilprojekt Lehrling Lehrling der Produktionsprozesse der Industrie- und Handwerksbetriebe. Der Projektansatz soll bewirken, daß die Auszubildenden diese Qualifikationen nicht erst verzögert in der betrieblichen Praxis, sondern bereits innerhalb der Berufsausbildung erwerben. Aus diesem Grunde sind sie neben der fachlichen Qualifikation weitgehend gleichrangig zu entwickeln. Die Projektmethode wurde besonders umfassend und unter ganzheitlichem Aspekt bei der SIEMENS AG weiterentwickelt und erhielt hier die Bezeichnung Projekt- und transferorientierte Ausbildung (PETRA). Die nachfolgenden Sachverhalte werden unter Anlehnung an dieses Konzept beschrieben. Es ist ein charakteristisches Merkmal der Methode, daß verschiedene Dokumente und Formblätter eingesetzt werden müssen. Denn sie sind erforderlich, um alle Stufen im Projektablauf zu dokumentieren und eine Vergleichbarkeit der Projektarbeit zu ermöglichen. Diese Dokumente und Formblätter sollten vom Ausbilder zum Ausfüllen bereitgestellt werden. Die Art und die Anzahl der benötigten Formulare und Dokumente sollte von dem einzelnen Projekt abhängen. Dies schließt aber nicht die Möglichkeit aus, daß einige der Dokumente von den Auszubildenden für den eigenen Gebrauch entwickelt werden müssen. Notwendige Dokumente und Formblätter sind in jedem Fall: das Projekt ( Zeichnungen, Schaltpläne ) die Aufgabenbeschreibung zum Projekt die Leitfragen für alle 6 Phasen der Projektarbeit - beginnend mit Informieren Lernzielangaben (Planungsbogen - einschließlich Angabe ausgewählter Schlüsselqualifikationen) Formblatt für Funktionsbeschreibung Formblatt für Aufgabenverteilung Formblatt für Arbeitsplan Formblatt für Bewertungsbögen Formblatt für Beobachtungsprotokolle Werkzeuglisten, Meßmittellisten, Listen von Hilfstoffen Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 4 Seite 2 Die Projektmethode anwenden

26 Thema 2. Aktionen innerhalb der Projektmethode Die Projektmethode kann innerhalb des gesamten praktischen Trainingsprozesses angewandt werden. Voraussetzung ist das Vorhandensein von Projekten, die wie folgt definiert werden können: 1. das Vorhandensein einer fest umrissenen Aufgabenstellung, z.b. das Anfertigen eines Werkstückes von der Planung bis zur Qualitätsprüfung oder das Optimieren einer elektrischen Schaltung einschließlich der Funktionsbeschreibung; 2. eine aus der Sicht der Lernenden komplexe Aufgabe, die eine Transferleistung erfordert, wo bei der Lösung Schwierigkeiten zu überwinden sind und wo mehr als das unmittelbar verfügbare Wissen und Können gefordert ist; 3. an verschiedenen Lernorten können die erworbenen Qualifikationen so zusammengefügt werden, daß eine neue Aufgabe ausgeführt werden kann - planmäßiges und weitgehend selbständiges Handeln ist erforderlich. (nach Ullrich Klein: Projekt- und transferorientierte Ausbildung - PETRA) Ein Projekt (lateinisch: proiectum - das nach vorn Geworfene) soll dem Lernen dienen, Theorie und Praxis verbinden, einen Bezug zu einem betrieblichen Arbeitsvorgang aufweisen, von den Auszubildenden weitgehend selbständig geplant werden können und von den Auszubildenden in einem begrenzten Rahmen selbst organisiert und durchgeführt werden. Dabei haben die Auszubildenden den Spielraum, eigene Methoden und Strategien der fachlichen Problemlösung und Zusammenarbeit zu entwickeln. Innnerhalb der Ausbildung kann ein Projekt beispielsweise ein Werkzeug oder eine Vorrichtung oder auch nur ein Teil von allem sein. Für Auszubildende, die Kfz-Mechaniker werden wollen, könnte ein Projekt zum Beispiel das Instandsetzen eines Motors oder für Klempner das Installieren eines Behälters sein. Ein Projekt ist grundsätzlich eine Aufgabe, die in einem gewöhnlichen Produkt resultiert. Das Projekt muß jedoch nicht immer als ein Produkt physischer Natur verstanden werden, denn es gibt auch viele Arbeitstätigkeiten, die sich in dieser Weise nicht beschreiben lassen. Für Elektriker kann beispielsweise die Reparatur eines defekten Stromkreislaufes auch ein Projekt sein, im kaufmännischen Bereich können alle Arbeiten, die einen ganzheitlichen Charakter haben und zu einem meßbaren Ergebnis führen, zu Projekten gemacht werden - wie z.b. die Einrichtung einer Software für die Buchhaltung etc. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 4 Seite 3 Die Projektmethode anwenden

27 Die Auszubildenden arbeiten im Regelfall arbeitsteilig und durchgehend selbständig von der Planung über die Durchführung bis zur Auswertung als Projektgruppe zusammen. Vom Zeitpunkt der Vergabe einer Aufgabe bis zu ihrer Lösung sollten die Auszubildenden dabei immer wieder ermutigt werden, selbstmotiviert lernen. Der Ausbilder überwacht und führt systematisch den Prozeß des Lernens; er sollte nur Einfluß nehmen, wenn es unbedingt erforderlich ist. Der Hauptzweck der Projektmethode ist, daß einerseits alle notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten zum Erfüllen der Aufgabe während des Prozesses erlangt werden. Andererseits sollte die Art und Weise des Lösens der Aufgabe dabei immer auf die gleichzeitige Entwicklung von ausgewählten Schlüsselqualifikationen gerichtet sein. Die Vorbereitung der Projektarbeit ist, ähnlich wie bei der Leittext-Methode, durch folgende Aufgaben seitens des Ausbilders gekennzeichnet. Er muß ein Anwendungsbeispiel für die Projektarbeit bestimmen, die Projektaufgaben ausarbeiten, die Projektarbeit in den Ausbildungsablauf einplanen, den vermutlichen Projektablauf durchdenken und die Durchführbarkeit durch Anpassung der Aufgabe an die Möglichkeiten der Auszubildenden sichern, die Auszubildenden an die Projektarbeit heranführen und sie zurückhaltend begleiten. Die Durchführung der Projektmethode ist wie bei der Leittextmethode am Modell der vollständigen Handlung ausgerichtet: (vgl. Leittextmethode) 1. Informieren 6. Auswerten 2. Planen Projekt 5. Kontrollieren 3. Entscheiden 4. Durchführen Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 4 Seite 4 Die Projektmethode anwenden

28 Ø 5,1 Ø 4,1 M h11 Ø 5,1 Ø 4,1 M h11 IBC - Berufliche Bildung und Consulting GmbH 1. Informieren Für diese Phase muß der Ausbilder zunächst einige Materialien und Dokumente vorbereiten. das Projekt ( Zeichnungen, Schaltpläne ) die Aufgabenbeschreibung zum Projekt die Leitfragen zum Informieren Lernzielangaben (einschließlich ausgewählte Schlüsselqualifikationen) Funktionsbeschreibung Aufgabenbeschreibung Lernzielangaben Technische Zeichnung oder Schaltplan Leitfragen Handouts Eigene Aufzeichnungen Tabellenbuch mm mm mmmm m Fachbuchmmmmm mmmm mmm mmmm mm mmm mmm mmm mmmm Den Auszubildenden wird das Projekt in Form von Zeichnungen oder Schaltplänen übergeben, welches durch eine Aufgabenbeschreibung ergänzt wird. Die Auszubildenden werden dann aufgefordert, die Aufgabenbeschreibung unter Nutzung von Leitfragen zu analysieren und informieren sich selbständig anhand von Fach- und Tabellenbüchern, ihren eigenen Aufzeichnungen, Handouts oder anderen technischen Unterlagen über technische Zusammenhänge, mögliche Verfahrensschritte, Arbeitsstufen, Werkzeuge und in Frage kommende Werkstoffe etc. Die technischen Zeichnungen werden dazu normalerweise vom Ausbilder leihweise ausgegeben, anhand derer skizzieren sich die Auszubildenden wichtige Ausschnitte und übernehmen diese in die eigenen Arbeitsunterlagen. Die Auszubildenden sollen dann ebenfalls eine Funktionsbeschreibung des Projektes anfertigen, um wesentliche Zusammenhänge, einzelne Arbeitsstufen, Schnittstellen für Zwischenkontrollen usw. herauszufinden, die für den Ablauf und die Qualität der Projektarbeit von Bedeutung sind. 2. Planen Die Auszubildenden füllen daraufhin selbständig einen Arbeitsplan aus, der als Formblatt vorgegeben sein kann. Hier sind die Arbeitsschritte in ihrer technologischen Folge, Material, Werkzeuge, Hilfsmittel etc. zu planen. Auch hier wenden sie Leitfragen an und verwenden ihre eigenen Aufzeichnungen, z.b. aus dem Arbeitsplan Technische Zeichnung oder Schaltplan Kontrollblatt Leitfragen Aufgabeverteilung Eigene Aufzeichnungen mm mm mmmm m mmmmm mmmm mmm mmmm mm mmm mmm mmm mmmm Handouts theoretischen Unterricht. Die Entwicklung eines eigenen Entwurfs eines Arbeitsplanes könnte auf einer vorgerückten Ausbildungsstufe getan werden und ist nicht absolut notwendig. Der Arbeitsplan ist grundsätzlich eine geplante Aufstellung von Schritten, die die Ausführung einer Aufgabenstellung beschreiben, er kann aber auch ein Abschnitt eines Arbeitsvorganges sein. Es können Informationen über die technologischen Schritte, die dafür eingeplante Zeit, die benötigten Werkzeuge und die Maschinen genauso wie Informationen die Sicherheitsmaßnahmen enthalten sein. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 4 Seite 5 Die Projektmethode anwenden

29 Ø 5,1 Ø 4,1 M h11 IBC - Berufliche Bildung und Consulting GmbH Parallel zum Arbeitsplan können schon die Aufgabenverteilung der Auszubildenden, die in kleineren Gruppen an Teilprojekten arbeiten und Schwerpunkte zur Qualitätskontrolle geplant werden. 3. Entscheiden Die Auszubildenden diskutieren gemeinsam mit dem Ausbilder über die Ergebnisse aus der Planungsphase. Das kann in Form einer Gruppenmoderation unter Verwendung der Pinwand geschehen. Dabei werden verschiedene Einzellösungen verglichen und die beste Variante ausgewählt. In diesem Zusammenhang werden auch die Mitglieder der Kleingruppen endgültig bestimmt, die Teilaufgaben zum Gesamtprojekt zu lösen haben. 4. Durchführen Die Auszubildenden führen den Arbeitsauftrag selbständig nach dem Arbeitsplan durch. Dabei können sie individuell oder in Kleingruppen arbeiten. Der Ausbilder beobachtet den Prozeß, analysiert die Entwicklung der Schlüsselqualifikationen und trägt seine Beobachtungsergebnisse in ein Beobachtungsprotokoll ein. Arbeitsplan Technische Zeichnung oder Schaltplan Kontrollblatt Eigene Aufzeichnungen mm mm mmmm m mmmmm mmmm mmm mmmm mm mmm mmm mmm mmmm Aufgabeverteilung Beobachtungsprotokoll Das Protokoll sollte Kriterien zur Einschätzung der Auszubildenden enthalten, die die Erreichung von bestimmten Schlüsselqualifikationen angeben. Schlüsselqualifikationen können hierbei z.b. Kommunikationsfähigkeiten, Kooperation, Verantwortungsbewußtsein und Selbständigkeit sein. Die Entwicklung der Schlüsselqualifikationen kann in verschiedenen Stufen angegeben werden, welche zeigen, wie weit die Auszubildenden die Qualifikation bereits erreicht haben. Im PERTRA - Konzept werden folgende 4 Stufen nach ansteigendem Ausprägungsgrad unterschieden: Reproduktion Der Auszubildende lernt neue Inhalte z.b. durch Nachahmen und er kann das Gelernte unmittelbar unter Anleitung anwenden. Neuorganisation Der Auszubildende besitzt nun bereits grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse und kann sie auf bestimmte Aufgaben - auch nach längerer Zeit - übertragen. Transfer Der Auszubildende gebraucht und variiert gelerntes Wissen und kann es auf veränderte und neue Situationen übertragen. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 4 Seite 6 Die Projektmethode anwenden

30 Ø 5,1 Ø 4,1 M h11 IBC - Berufliche Bildung und Consulting GmbH Problem lösen Der Auszubildende erfüllt Aufgaben, in denen er altes und neues Wissen miteinander kombiniert, er erkennt die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung, kann systematisch entwickeln, beurteilen sowie auswählen und ist in der Lage, kreative neue Lösungen erbringen. Diese 4 Stufen lassen sich bereits bei der Planung der Schlüsselqualifikationen berücksichtigen. Der Ausbilder kann sein Beobachtungsblatt mit Indikatoren versehen, die ihm die Erreichung auf einer bestimmten Stufe signalisieren. 5. Kontrollieren Die Auszubildenden kontrollieren ihr Technische Kontrollblatt Beobachtungsprotokoll Zeichnung oder Arbeitsergebnis selbst (z. B. Bewerten der Schaltplan Arbeitsergebnisse anhand von Qualitätskriterien und Festhalten der Werte in einem Kontrollblatt bzw. Bewertungsblatt). Leitfragen Auswertungsblatt Die Auszubildenden werden ebenfalls zum gegenseitigen Kontrollieren angeleitet (Fremdbewertung). Der Ausbilder hält die Ergebnisse in einem Auswertungsblatt fest und zieht Rückschlüsse aus seinem Beobachtungsprotokoll. 6. Auswerten Auszubildende und Ausbilder werten Prozeß und Ergebnisse der Arbeit gemeinsam innerhalb eines Abschlußgesprächs aus (Vergleichen der Istwerte mit den Sollwerten; Ermitteln der Ursachen bei Nichterreichen der Sollwerte. Was kann beim nächsten Mal besser gemacht werden?). Dazu verwendet der Ausbilder das Beobachtungsprotokoll sowie das Auswertungsblatt. Thema 3: Organisationsformen innerhalb der Projektmethode Für die Durchführung der praktischen Ausbildung unter Anwendung der Projektmethode werden drei Organisationsformen angewendet, die in bestimmter Weise die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen unterstützen: die selbstgeuerte Einzelarbeit, die gruppengeplante Einzelarbeit sowie die Gruppenarbeit. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 4 Seite 7 Die Projektmethode anwenden

31 Der Zusammenhang zwischen Organisationsformen und Schlüsselqualifikationen ist offensichtlich, denn während in der selbstgesteuerten Einzelarbeit individuelle personale und fachliche Kompetenzen (Fähigkeiten an die eigene Organisation und Ausführung der Arbeitsaufgabe, Selbständigkeit und Eigenverantwortung, Belastbarkeit etc.) gefördert werden, leisten gruppengeplante Einzelarbeit sowie die Gruppenarbeit einen zunehmenden Beitrag zur Entwicklung von sozialen und fachlichen Kompetenzen ( Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Planungs- und Entscheidungsfähigkeit, gemeinsames Verantwortungsbewußtsein etc.) Selbsgesteuerte Einzelarbeit: Nach Übergabe der Projektdokumente plant jeder Auszubildende sein Projekt, realisiert es in Auszubildender Projekt Projekt Auszubildender individueller Arbeit in vollkommen eigener Verantwortung und wertet es auch selbst aus. Kommunikation zwischen den einzelnen Auszubildenden findet nicht statt. Auszubildender Projekt Projekt Auszubildender Gruppengeplante Einzelarbeit: Nach Übergabe der Projektdokumente vollzieht die Gruppe von Auszubildenden gemeinsam die Schritte Informieren - Planen - Entscheiden". Anschließend realisiert jeder Auszubildende in Auszubildender Projekt Projekt Auszubildender individueller Arbeit sein Projekt. Er trägt also bei der Planung Mitverantwortung, aber bei der Ausführung Eigenverantwortung. Projekt Projekt Auszubildender Auszubildender Gruppenarbeit: Nach Übergabe der Projektdokumente vollzieht die Gruppe der Auszubildenden die gemeinsame Grobplanung. Das Projekt wird dann in Teilprojekte zerlegt und die fachlichen Schnittstellen werden in der Gruppe abgestimmt. Die Detailplanung führt jeder Auszubildende selbst durch. Jeder Auszubildende oder Kleingruppen fertigen danach ihr Teilprojekt. Dabei tragen sie die Mitverantwortung für das Zusammenführen Auszubildender Auszubildender Auszubildender der Teilprojekte zu einem funktionstüchtigen Gesamtprojekt. Teilprojekt Teilprojekt Projekt Teilprojekt Teilprojekt Auszubildender Auszubildender Auszubildender Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 4 Seite 8 Die Projektmethode anwenden

32 Thema 1: Bewertung praktischer Fertigkeiten Die systematische Vermittlung von praktischen Fertigkeiten ist ein typisches Merkmal der technischen Ausbildung. Am Ende von praktischen Übungsreihen steht immer eine sogenannte,,arbeitsprobe", bei der überprüft wird, ob die geforderte Qualität bei Einhaltung zeitlicher Vorgaben für die entsprechende Aufgabenstellung erreicht wurde. Gleichzeitig wird ermittelt, ob sich die vermittelten Kenntnisse und Einsichten mit den geübten Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammengefügt haben. In den,,arbeitsproben" sollen die vorausgegangenen Übungen und Arbeitserfahrungen sichtbar werden. Sie sollen sich unmittelbar auf die berufspraktische Arbeit beziehen und eine relativ geschlossene Arbeitseinheit zum Gegenstand haben. Sie sollen immer am Ende eines Ausbildungabschnittes stehen und nach festgelegten Kriterien bewertet werden. Bewertungskriterien können sein: 1. Fachliche Qualifikationen 2. Arbeitssicherheit 3. Arbeitsplanung 4. Arbeitsablauf 5. Arbeitsqualität 6. Zeitlimit 7. Arbeitsverhalten (Schlüsselqualifikationen) Thema 2: Objektive und subjektive Bewertung Eine objektive Bewertung ist bei Kriterien möglich, die eindeutig zu messen sind. Sie können auch als Ja oder Nein Bewertungen bezeichnet werden. Diese Form der Bewertung ist mit der Frage verbunden:,,liegt das erreichte Maß innerhalb oder außerhalb der gewährten Toleranz?" Ist die Antwort positiv, werden nach der Bewertungsskala 10 Punkte vergeben. Ist die Antwort negativ, werden 0 Punkte verteilt. Auf den in der Praxis verwendeten Bewertungsbögen werden dann die Nennmaß, Abmaße sowie Istmaße eingetragen. Ebenfalls eindeutig ist die Frage,,Funktioniert die elektrische Schaltung oder nicht?" Auch diese Antwort führt zur Entscheidung 10 oder 0 Punkte. Viele Aspekte der Bewertung können jedoch nicht so eindeutig eingeschätzt werden, so daß Zwischenstufen erforderlich sind. So spricht man von subjektiver Bewertung bei: - Einschätzung von Oberflächengüten - komplexe Funktionskontrollen - Sichtkontrollen, wie Lichtspaltverfahren etc. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 5 Seite 1 Praktische Fertigkeiten und Verhalten beurteilen und bewerten

33 Objektive und subjektive Bewertung spielen hauptsächlich in der praktischen Ausbildung eine Rolle, obwohl sie auch im theoretischen Unterricht eine gewisse Bedeutung haben. Für die Bedeutung der Punkte werden folgende Kriterien angegeben 10 Punkte: Die Prüfungsleistung weist keine Mängel auf oder die Sichtkontrolle ergibt keine Mängel oder das Arbeitsergebnis ist einwandfrei oder die Funktion ist einwandfrei. 9 Punkte: Die Prüfungsleistung weist sehr geringe Mängel auf oder die Sichtkontrolle ergibt sehr geringe Mängel oder das Arbeitsergebnis weist sehr geringe Mängel auf oder die Funktion ist mit sehr geringer Nacharbeit erreichbar. 7 Punkte: Die Prüfungsleistung weist geringe Mängel auf oder die Sichtkontrolle ergibt geringen Mängel oder das Arbeitsergebnis weist geringe Mängel auf oder die Funktion ist mit geringer Nacharbeit erreichbar. 5 Punkte: Die Prüfungsleistung weist Mängel auf, die fachlich gerade noch vertretbar sind oder die Sichtkontrolle ergibt Mängel, die fachlich gerade noch vertretbar sind oder das Arbeitsergebnis weist Mängel auf, die fachlich gerade noch vertretbar sind oder die Funktion ist nur mit Nacharbeit erreichbar, die fachlich gerade noch vertretbar ist. 0 Punkte: Die Prüfungsleistung weist fachlich nicht mehr vertretbare Mängel auf oder die Sichtkontrolle ergibt fachlich nicht vertretbare Mängel oder das Arbeitsergebnis weist Mängel auf, die fachlich nicht mehr vertretbar sind oder die Funktion ist auch bei Nacharbeit nicht mehr erreichbar oder keine Leistung erbracht. Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 5 Seite 2 Praktische Fertigkeiten und Verhalten beurteilen und bewerten

34 Zielangaben für Aufgaben können der nebenstehenden Grafik entnommen werden: Diese Zielangaben müssen sich in den Bewertungsbögen wiederfinden. Es ist eine gängige Praxis, daß die Form des Bewertungsbogens in der gesamten Ausbildungsstätte einheitlich festgelegt ist. Beispiel eines Bewertungsbogens: Lfd. Nr Funktions- und Sichtkontrolle Bewertung Punkte Teil Bewertungsstellen (Nennmaß) Toleranz bzw. Istmaß Maßkontrolle, Schaltungskontrolle Bewertung 10-0 Punkte Istmaß bzw. Zeit Selbstbewertung 1 Kantenlänge 100 mm +0,2 100, Kantenlänge 80 mm +0,1 80, Oberflächengüte / Winkel / Entgraten / Zeitlimit 1 h Arbeitsordnung 8 6 Resultat Fremdbewertung Ermittlung der Note: 70 Punkte : 100 % = 56 Punkte : x % X = 56 P. x 100 % 70 P. x = 80 % = Note 3 Mit der Einführung des Qualifikationsbegriffes wurde in Deutschland definiert,,,daß der Lehrling zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit befähigt wird, die insbesondere das selbständige Planen, Durchführen und Kontrollieren einschließt. Diese Befähigung ist auch in Prüfungen nachzuweisen". (Zitat aus den Ausbildungsordnungen) Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 5 Seite 3 Praktische Fertigkeiten und Verhalten beurteilen und bewerten

35 Die Folgerung aus dieser Forderung ist, daß in die Bewertung zusätzlich personale Fähigkeiten, wie Planungsfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft und ähnliches - sogenannte,,schlüsselqualifikationen" oder auch,,übergeordnete Qualifikationen" bewertet werden. Die schriftliche Vorbereitung auf eine Arbeitsaufgabe, der Arbeitsplan, sowie sein Verhalten während der Ausführung der Arbeit zur Selbstkontrolle werden demzufolge ebenfalls bewertet. Für diese Bewertungen werden spezielle Beobachtungs- und Kontrollbögen entwickelt, die zur Endbeurteilung herangezogen werden. Thema 3: Beurteilung von Verhalten Gleichzeitig mit der Bewertung von praktischen Fertigkeiten kann eine Beurteilung von Verhalten vorgenommen werden. Besser als im theoretischen Unterricht, können hier affektive Lernziele erreicht werden. Bewertungskriterien können sein: - Einstellung zur Arbeit - Aufmerksamkeit und Konzentration - Verständnis von Arbeitsabläufen - Ordnungssinn und systematisches Vorgehen - Anstrengungsbereitschaft - effektive Arbeitsweise etc. Es empfiehlt sich folgende Vorgehensweise bei der Auswahl der Bewertungskriterien: 1. Am Beginn der Ausbildung - Neigung - Intelligenz - Motivation - Ausdauer - Aufmerksamkeit - Konzentration 2. In späteren Phasen der Ausbildung - eigenverantwortliches Handeln - Sorgfalt in der Ausführung - selbstkritische Kontrolle - zielorientiertes Handeln Es ist die Meinung verbreitet, daß der erste,,eindruck" von einem Menschen der wichtigste sei. Jedoch ist der erste Eindruck von unterschwelligen Faktoren begründet: - Vorurteile gegenüber Menschen mit bestimmten Merkmalen - Erfahrungen, die der Ausbilder mit Menschen gemacht hat, an die der zu beurteilende Lehrling erinnert Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 5 Seite 4 Praktische Fertigkeiten und Verhalten beurteilen und bewerten

36 Die Erfahrung, daß sich erste Eindrücke immer wieder bestätigen, ist aus der Psychologie erklärt und wird,,die sich selbst erfüllende Prophezeihung" genannt. Der Beurteilende neigt dazu, alle die Erfahrungen, die seinen ersten Eindruck stützen, zu registrieren. Gegenteilige Erfahrungen werden dagegen nicht berücksichtigt. An Beurteilungsinstrumenten haben sich bewährt: - die ungebundene Beurteilung (mündlich oder schriftlich) - die gebundene Beurteilung (Formblatt) Man verwendet dabei Einstufungsverfahren: - mit Ziffernskala, ähnlich einer Notengebung - mit verbaler Beurteilungsskala, bei denen kurze verbale Beschreibungen vom Verhalten angegeben werden - mit Kennzeichnungen anhand einer Liste von verbalen Beschreibungen, die einfach unterstrichen werden Thema 4: Beurteilungs- und Bewertungsfehler Es gibt eine Reihe von typischen Beurteilungs- und Bewertungsfehlern, die in der persönlichen Eigenart des Ausbilders begründet liegen. Der Mildefehler Es führt zu einer zu guten Beurteilung, wenn der Ausbilder besondere Sympathie für eine Lehrling oder besonderes Mitgefühl entwickelt. Der Kontrastfehler Er führt zu einer strengen Beurteilung, wenn der Ausbilder selbst an sich sehr hohe Maßstäbe setzt und dieses Niveau den Lehrlingen anlegt. Die Tendenz zur Mitte Dieser Fehler betont die Mitte der Lehrlingsskala. Ursachen können eine Scheu des Ausbilders vor zu guter oder zu schlechter Bewertung sein, da sie mögliche Rechtfertigungen verursachen können Seminarunterlage Handlungsfeld 4 Modul 5 Seite 5 Praktische Fertigkeiten und Verhalten beurteilen und bewerten

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