Bologna-Forschung trifft Bologna-Praxis
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- Artur Winter
- vor 6 Jahren
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1 Bologna-Forschung trifft Bologna-Praxis Erste Ergebnisse der Kartensammlung
2 Unsere Fragen an Sie Welche gängigen Meinungen werden unterstützt oder widerlegt und wo stecken die wichtigsten Probleme? Welche Handlungsempfehlungen resultieren aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen?
3 Inwiefern unterstützen oder widerlegen die vorgestellten wissenschaftlichen Erkenntnisse gängige Meinungen zum Bologna-Prozess?
4 viererlei Ergebnisse Ableitung von generellen Einschätzungen zur Bewertung von Bologna aus den Forschungsergebnissen Einstiegsfrage konkrete gängige Meinungen, die belegt oder widerlegt wurden verbleibende offene Fragen spezieller Aspekt: Empfehlungen an die Hochschulforschung
5 generelle Einschätzungen zu Bologna Wirkungen von Bologna kaum zu isolieren, weil viele Faktoren auf die Studienbedingungen wirken Bologna als Ursache von Entwicklungen kaum zu belegen, vielfach begrenzte Effekte belegt, Bologna ist eher gradueller Beschleuniger oder Bremser (aber auch geäußert: Gibt es überhaupt Effekte?) Beschleuniger Aspekt: gute Gelegenheit, um Reformideen, demographische Herausforderungen, Diversifizierung usw. aufzugreifen, macht Dinge sichtbar Bremser-Aspekt: formale Umsetzung anspruchsvoll, daher inhaltliche z.t. Umsetzung verzögert
6 generelle Einschätzungen zu Bologna Fächerdifferenzen entscheidend, fachspezifische Forschung und Empfehlungen nötig Bologna unterstellt bestimmtes Studierendenbild, aber Studierende sind anders, besser an Bedürfnisse der Studierenden anpassen im learning by doing überblicken die Handelnden nicht die Folgen ihres Tuns Bologna zu viel Dienst nach Vorschrift statt finden einer eigenen Interpretation und Strategie, eines eigenen Studienmodells (Melbourne 3+2, Lüneburg Bachelor )
7 bestätigte Meinungen über Bologna da die Umsetzung vielfältige Ergebnisse erzeugt widersprechen sich auch zwangsläufig z.t. Forschungsergebnisse, eindeutige Bewertungen Bologna nicht möglich in den Hochschulen wird zu wenig über die Reformen kommuniziert Lernen durch eigenes Schreiben kommt im Bachelor zu kurz Modularisierung ist ein wesentliches ungelöstes Problem kompetenzorientierte Lehre ist besser als lehrendenzentrierte
8 widerlegte Meinungen über Bologna das alte Studium befähigt zum kritischen Denken und das neue ist nur arbeitsmarktorientiert Beeinträchtigung internationaler Mobilität Erhöhung des Workload Anstieg Anteil der Professionellen zu Lasten der Wissenschaftler(innen)
9 offene Fragen Grundsatzfrage Kosten und Nutzen von Bologna angesichts begrenzten Effekten (mehrfach)? Ungelöste Fragen zur Sicherung positiver Effekte Wie kann man positive Effekte erlebbar machen um Motivationen für weitere Veränderungen auszulösen? Wie findet man engagierte Studierende und macht das Engagement dauerhaft? Wie springt man bei der Anrechnung über den Schatten des eigenen Curriculums? Wie macht man D für internat. Studierende attraktiv? Beitrag Hochschuldidaktik zur Reform?
10 offene Fragen Ungelöste Fragen zukünftiger Entwicklung Wird Bachelor zum FH und Master zum Uni- Abschluss? Gibt es genug Masterplätze für die Bachelorabsolventen? Wirkung Öffnung der Hochschulen auf Qualitätsstandards?
11 Empfehlungen für die Hochschulforschung methodische Aspekte methodisch von der Bildungsforschung lernen ältere Studien aus Diplom-Zeiten zum Vergleich heranziehen einheitliche Definitionen und Konstrukte herstellen Studierendenzufriedenheit mit anderen Erhebungen koppeln um Erklärungen zu finden, Zufriedenheit alleine kein Maß für Verbesserung Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen und didaktischen Qualifikationen herstellen zu wenig Forschung die vorangeht statt nur empirisch Ergebnisse prüft mehr Individuelles statt flächendeckender Erhebung mehr Internationales, Konkretes und Innovatives
12 Empfehlungen für die Hochschulforschung Beziehung zum Hochschulmanagement Schnittstellen gestalten nicht ständig mehr Daten fordern hochschulinterne (evaluative) Forschung der Programmentwicklung zugänglich machen Vertrauen des HS-Managements in die HS-Forschung stärken: klare Forschungsfragen, Aufbereitung Ergebnisse Kommunikation mit Lehrenden über die wiss. Erkenntnisse fördern keine Scheu haben Empfehlungen als Teil von Forschungsdesigns zu integrieren ( hehre Wissenschaft weit weg von der Praxis ) wenn Forschung Interpretation nicht mitliefert und politische Implikationen nicht mitdenkt, dann macht das jemand anders in unkontrollierbarer Form
13 Welche Handlungsempfehlungen resultieren aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen?
14 Ergebnisse große Bandbreite von Vorschlägen: allgemeine Überlegungen bis hin zu konkreten Maßnahmen viele Impulse zur kompetenzorientierten Evaluation
15 Bologna-Prozess Vorschläge zur Optimierung unterschiedlicher Bereiche: Vorgaben (KMK verhindert internat. Partnerschaften) Konzeption der Studiengänge (u.a. weg von konsekutiv, Konzepte für LLL) Prozess-Steuerung (u.a. mehr von der Basis her) Kommunikation über Prozess
16 Akteure Dialog zwischen unterschiedlichen Akteuren und Partizipation gewünscht: Theorie & Praxis ( Gefäße?) Studierende (good practice studentischer Prorektor) Wissenschaftler & Management Hochschulprofessionelle Wertschätzung Professionelle Fortbildung fördern
17 Akteure studentische Beteiligung fördern (durch neue Formen und Anrechnen des Engagements) Reputation der Lehre muss aus Wissenschaftler(innen)-Sicht der Forschung entsprechen Kompetenz- und Autonomieerleben als Grundlage für Motivation mit Bologna ermöglichen
18 Lebenslanges Lernen Lehre und Lehrkompetenzen auf Nachfrage ausrichten, Praxiskompetenz der Lehrenden stärken Anreize für Lehrende Studien-/Modulorganisation auf Nachfrage abstellen
19 Rahmenbedingungen Zielkonflikte möglich Umgang hiermit erlernen und trainieren auch formale Rahmenbedingungen verbessern (Kapazitätsverordnung, Lehrverpflichtungen) SWS passen nicht mehr zu Kompetenzorientierung Bologna in Kombination mit Studienbeiträgen, gesellsch. Druck zu frühem Abschluss usw. sehen
20 Studienorganisation Teilzeitstudium ermöglichen, Lösung modulbezogene Steuerung ergänzend Produktverantwortung für Studienprogramme organisatorisch verankern
21 Lehre / Hochschuldidaktik Empfehlungen für gute Lehre kompetenzorientierte Ausrichtung Studierendenorientierung & -engagement neue Lehr- und Prüfungsformen teach the teachers Anreizstrukturen
22 Kompetenzen der Studierenden Kompetenzorientierung in der Studiengangsentwicklung von Anfang an Ausbildung in Basiskompetenzen soll als Aufgabe der Hochschulen wahrgenommen und in Curricula integriert werden Lese-Engagement durch Credit Points honorieren
23 kompetenzorientierte Evaluation in die Breite tragen als reflexiven Prozess anlegen flexible Evaluationsfragebögen und prozesse wirkungsorientierte Evaluation (Kausalitäten Lehren-Lernen-Lernerfolg) nicht nur Lehrveranstaltungen im Fokus, auch Module, Studiengänge Methodenentwicklung nötig
24 Offene Fragen Wie soll das Verhältnis von Universitäten und FHs in den kommenden 10 Jahren gestaltet werden? Welche Konsequenzen haben die angewandten Qualitätsbegriffe und -standards wie z.b. in den Qualifizierungsrahmen für die Hochschulen? Wie kann Community Organizing der Hochschulpraxis systematisch zugänglich gemacht werden?
25 Offene Fragen Ist die Bologna-Reform nur eine zeitlich befristete Bildungs-Mode? Sind kurze Studienzeiten, Berufsorientierung, gestufte Abschlüsse wirklich erstrebenswert? Wie können mehr lokale, hochschulbezogene Bologna-Kompetenznetze aufgebaut und gepflegt werden?
26 Bologna-Forschung trifft Bologna-Praxis Erste Ergebnisse der Kartensammlung
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