Balance. Souveräne Ruhe, Lockerheit, Gelassenheit

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1 Balance Souveräne Ruhe, Lockerheit, Gelassenheit Aus einem Zen Kloster: Darf ich Dich respektvoll daran erinnern, dass Leben und Tod höchst bedeutsam sind. Die Zeit vergeht schnell und die Gelegenheit ist vertan. Wenn dieser Tag Vergangenheit ist, wird unsere Lebenszeit um einen Tag kürzer sein. Jeder von uns sollte sich darum bemühen, zu erwachen. Wach auf! Sei aufmerksam! Verschwende Dein Leben nicht! 1

2 Inhalt: Seite 0. Einführung Derzeitige Einschätzung Ihrer Lebenssituation Orientierung Selbstbild Fremdbild Morgen Gehirnjogging-Übungen Glücksmomente 39 2

3 Einführung Wir alle brauchen Balance, um im Leben erfolgreich zu sein. Wer es schafft, die wichtigsten Bereiche seines Lebens in Balance zu halten, tut seiner Psyche und seinem Körper viel Gutes, wird leistungs- und widerstandsfähiger und kommt auch nach Phasen großer Anstrengung oder krisenhaften Situationen wieder zurück zu alter Stärke. Dazu gehört aber auch der Blick nach innen, also die Erforschung der inneren Landkarte. Denn um eine Wirkung zu erzielen, muss man erst mal die Ursache kennen. Das Auseinandersetzen mit der eigenen Persönlichkeit (z. B. Wappen) oder das eigene Selbstbild geben viele Hinweise. 3

4 1. Derzeitige Einschätzung Ihrer Lebenssituation Schauen Sie auf der rechten Seite, wie viel Zeit Ihnen bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 80 Jahren noch übrig bleibt Mein Lebensalter

5 1. Derzeitige Einschätzung Ihrer Lebenssituation Life Balance beschreibt die Balance von Menschen in unterschiedlichen Lebensbereichen. Wir sprechen von 5 Säulen, die ausgeglichen sein sollten, d. h. man sollte ihnen dauerhaft ähnlich viel Aufmerksamkeit und Energie schenken. Die (subjektiv empfundene) Zufriedenheit sollte in jeder dieser Säule ähnlich stark ausgeprägt sein. Das ist wiederum ein Zeichen dafür, dass wir auch genug Energie aus den jeweiligen Bereichen zurückbekommen. Gerne vergleiche ich diese Säulen mit dem Teller-Jongleur im Zirkus, der alle seine Stangen abwechselnd, aber beständig dreht, damit alle Teller auf den Stangen in Bewegung bleiben und nicht abstürzen. 5

6 Die fünf Säulen: - Beruf und Leistung - Materielle Sicherheit - Partnerschaft und Soziales - Körper und Gesundheit - Werte und Sinn Näher eingehen möchte ich auf die Säule 3. Partnerschaft und Soziales: Oft ist der direkte Leidensdruck gar nicht so groß, Erfolg macht Spaß, der Körper schüttet reichlich Dopamin aus, wir fühlen uns im Flow und kommen beruflich wirklich gut voran. Irgendwann merken wir aber oft nur an ganz kleinen Signalen dass da etwas nicht stimmt. Abende mit den Freunden gab es länger schon nicht mehr, die Kinder sind morgens, wenn wir aus dem Haus gehen, noch im Bett, am Abend schon wieder und wir sehen sie eine Woche am Stück nicht, obwohl wir nicht auf einer Tagung oder Geschäftsreise sind. Wenn das ein paar Jahre unbemerkt so geht, wundern wir uns, wie groß die Kinder auf einmal geworden sind. Die Zeit geht vorbei. Und leider nur einmal. Die Gefahr ist also recht groß, diesen Bereich hinten anzustellen, zumal die engsten Freunde und besten Beziehungen häufig noch sehr tolerant mit uns sind. Dieser Teller macht sich meist erst bemerkbar, wenn Drehen nicht mehr hilft. Glück und Zufriedenheit sind meist kein Resultat des Erfolgs, sondern eine Grundvoraussetzung. Beide waren zuerst da! Nur wenn Dinge dringend und wichtig gleichzeitig erscheinen, die Schmerzen kaum mehr zu ertragen sind, der Job über uns zusammenbricht und die Familie sich in alle Winde zerstreut, dann wird gehandelt. Ein wenig spät, oder?? 6

7 1. Derzeitige Einschätzung Ihrer Lebenssituation Nehmen Sie sich für jeden Ihrer fünf Lebensbereiche eine Minute Zeit, um zu überlegen: 1. Wie viel Prozent meiner Zeit wende ich - grob geschätzt - derzeit für diesen Lebensbereich auf? 2. Wie viele Glückspunkte (Sie haben 100 für diese Aufgabe) erleben bzw. erhalten Sie in den fünf Lebensbereichen? 3. Notieren Sie sich beide Prozentwerte beim jeweiligen Kästchen. Vergessen Sie nicht: Sie haben in diesem Modell zum aktuellen Erleben Ihrer Lebenssituation nur 100% Zeit und 100% Glückspunkte, die Sie für alles aufwenden können! 7

8 Work Life Bilanz Fünf Säulen der Identität Beruf und Leistung Materielle Sicherheit Partnerschaft und Soziales Körper und Gesundheit Werte und Sinn 8

9 - Beruf und Leistung: Können Sie Ihre Fähigkeit und Stärken optimal einsetzen? Können Sie sich weiterentwickeln? Wird Ihre Leistung wertgeschätzt? Besitzen Sie Autonomie und Entscheidungsfreiräume? - Materielle Sicherheit: Geht es Ihnen finanziell gut? Können Sie genügend Geld zurücklegen? Können Sie auch jederzeit mit weniger Geld auskommen, wenn es einmal nötig sein sollte? - Partnerschaft und Soziales: Ist Ihre Partnerschaft stabil? Hält Ihre Partnerschaft Krisen aus und hat sie das schon bewiesen? Haben Sie ein stabiles Netz aus Freunden und Bekannten? Haben Sie Zeit für Ihre Freunde? Bietet die Familie einen stabilen Ort für Sie? - Körper und Gesundheit: Geht es Ihnen körperlich gut? Sind Sie gesund und lassen sich regelmäßig untersuchen? Bewegen Sie sich ausreichend (optimal mindestens 3 mal / 30 Minuten/Woche)? Ernähren Sie sich gesund? Fühlen Sie sich wohl in Ihrer Haut? - Werte und Sinn: Kennen Sie Ihre Werte? Können Sie mindestens 3 benennen? Was hält Ihren Kopf und Geist wach (Bücher, Sudoko, anderes)? Haben Sie ein Hobby und Interessen, die Sie verfolgen? 9

10 1. Derzeitige Einschätzung Ihrer Lebenssituation Kreuzen Sie auf der Skala Ihre derzeitige Lebenszufriedenheit an. Null bedeutet absolut unzufrieden!, acht bedeutet absolut zufrieden! Bitte möglichst spontan: Meine Lebenszufriedenheit

11 2. Orientierung Big 5 for Life Also stell Dir einfach mal vor, dein Leben wäre ein Spiel. Und das Spiel hast du nur gewonnen, wenn du fünf Dinge, die dir wichtig sind, auch erreicht hast. Was wären diese fünf Dinge? Die Big Five, das sind die 5 wichtigsten Dinge, die ein Mensch im Laufe seines Lebens getan oder erlebt haben möchte. Und indem man sich dieser Dinge bewußt wird und sie für sich festlegt, hat man einen ganz eigenen Maßstab für ein erfolgreiches Leben entwickelt. Nämlich dann, wenn man das, was einem wichtig ist und was seinen größten Werten entspricht, auch erreicht hat. Das ist persönlicher Erfolg! Es gibt einen Ort in unserer Seele, an dem wir unsere größten Wünsche aufbewahren. Diese Wünsche sind unsere Lebensziele, unsere Big Five for Life. (J. Strelecky) Was ist Ihnen wirklich wichtig? Was wollen Sie unbedingt einmal erlebt haben? Wie Sie gelebt haben wollen, damit Sie irgendwann auf dem Sterbebett auch wirklich zufrieden mit sich und Ihrem Leben sind? Das sind nämlich oftmals ganz andere Dinge als das, worauf wir im täglichen Leben unsere Aufmerksamkeit richten. Und manche Probleme werden mit Blick auf das Große und Ganze dann schon etwas unbedeutender. 11

12 2. Orientierung Big 5 for Life Jeder sollte seine fünf Lebensziele kennen, die er verwirklichen will. Dieses Vordenken des Lebens ist für jeden Menschen wichtig. Was will ich eigentlich wirklich? Was ist mehr als nur ein kurzfristiges Bedürfnis nach mehr Status oder Sicherheit? Was will ich auf jeden Fall erlebt haben? Auf welche fünf Dinge und Erlebnisse will ich dann zurückblicken? 12

13 Ein Beispiel für die Big 5 13

14 Die Big 5 von. Zur Vervollständigung der Dokumentation die Bitte an die Teilnehmer, ihre jeweilige Ausarbeitung beizufügen. 14

15 3. Selbstbild Fremdbild a) Selbstbild Das Auseinandersetzen mit der eigenen Persönlichkeit Übung Mein persönliches Wappen Zur Vervollständigung der Dokumentation die bitte an die Teilnehmer, ihre jeweilige Ausarbeitung beizufügen. 15

16 Mein persönliches Wappen Zweck: Beschreibung: Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit Der Coach bittet die TN, ihr ganz persönliches Wappen zu erfinden. Es darf geschrieben und gemalt werden. Als Anregungen können folgende Fragen berücksichtigt werden: - Wer bin ich? - Was mache ich beruflich? - Was würde mein größter Kritiker über mich sagen? - Was würde mein bester Freund über mich berichten? - Was könnten meine Symbole sein? Im Anschluss präsentiert jeder TN sein Wappen und erklärt, warum er diese Gestaltung gewählt hat. Wirkung: Anhand des selbst gestalteten Wappens präsentieren die TN sich selbst sie beschreiben ihre Besonderheiten und setzen sich mit diesen auseinander. Der TN entwickelt eine enorme Kreativität. 16

17 Mein persönliches Wappen 17

18 Das erstellte Wappen gibt einen detaillierten Blick für die Eigensicht das Selbstbild. So wurden z. B. oftmals Herzen und Löwen aufgezeigt. Das Herz steht für Güte, Liebe & Leben, der Löwe für Herrschen und Macht. So lässt sich für jedes Symbol eine Erläuterung finden und vertiefen, die wiederum die eigene Persönlichkeit widerspiegelt. 18

19 3. Selbstbild Fremdbild Dokumentation Balance Haben Sie auch schon mal von anderen gehört: Auf mich wirkst du so stark, während Sie sich schwach und sensibel fühlten? Oder halten Sie sich für zuverlässig, während andere Ihnen öfter sagen, Sie seien unzuverlässig? Halten Sie sich für selbstlos während andere Ihnen immer mal wieder vorwerfen, Sie seien egoistisch? Oder halten Sie sich für tolerant, während andere Sie öfter als intolerant bezeichnen? Dann stimmt Ihr Selbstbild nicht mit dem Fremdbild überein. Kein Grund zur Sorge. Wie man sich selbst sieht, stimmt meist nicht mit dem überein, wie andere einen sehen. Das ist völlig normal. Wir alle haben unsere blinden Flecken in Bezug auf unsere eigene Person, unsere Talente und Fähigkeiten, unsere Stärken und Schwächen, unsere Persönlichkeitsmerkmale. Eine besonders krasse Diskrepanz zwischen Selbstbild und Fremdbild haben Magersüchtige. Sie bestehen nur noch aus Haut und Knochen, halten sich aber für mollig. 19

20 Wie unterscheiden sich Selbstbild und Fremdbild? Wir alle haben eine Vorstellung oder Bild davon, was uns ausmacht, wer wir sind und wie wir sind. Unser Selbstbild gibt unsere eigene Meinung über uns wieder: Wie sehe ich mich selbst? Bestandteile des Selbstbildes sind z.b.: welche Eigenschaften und Wertevorstellungen wir uns zuordnen: Ich bin welche Erfahrungen wir gemacht haben und als wichtig erachten und wie wir diese bewerten welche Wünsche und Ziele wir haben welche Fähigkeiten und Fertigkeiten wir uns zuordnen wie wir unseren Körper sehen wie wir unsere gesellschaftliche Position sehen welche Einstellungen wir zum Leben haben Das Fremdbild spiegelt die Bewertung anderer wieder: Wie sehen mich andere? Wie werde ich von anderen wahrgenommen? Fremdbild und Selbstbild haben nichts mit Tatsachen zu tun, sondern sind Resultat persönlicher Wahrnehmung und Bewertungen. Deshalb können unser Selbstbild und das Bild, wie andere uns sehen, sehr unterschiedlich ausfallen. Sowohl in das Selbstbild als auch in das Fremdbild können sich Fehler einschleichen. 20

21 Mögliche Fehler im Selbstbild Manchmal machen wir uns besser, als wir sind. Wir übersehen Schwachstellen und Misserfolge. Wir überschätzen unsere Kompetenzen oder halten uns führ ehrenhafter, als wir sind. Hintergrund davon ist, dass wir unser Selbstwertgefühl schützen wollen. Manchmal machen wir uns aber auch kleiner, als wir sind. Wir überbewerten unsere Schwächen und übersehen unsere positiven Eigenschaften und Stärken. Mögliche Fehler im Fremdbild Unser Gegenüber sieht uns durch seine Brille auf dem Hintergrund seiner persönlichen Erfahrungen, Erwartungen, seiner Stimmung, usw. So sieht er vielleicht z.b. die eine oder andere unserer Eigenschaften und wertet sie deshalb ab. Oder aber er nimmt eine einzelne negative Erfahrung mit uns und verallgemeinert sie auf unsere gesamte Person. Es besteht auch die Möglichkeit, dass unser Gegenüber uns idealisiert. 21

22 Warum es hilfreich ist, unser Selbstbild und Fremdbild zu kennen Wir bekommen Hinweise, ob wir uns möglicherweise nicht richtig wahrnehmen. erfahren, wie wir bei anderen ankommen, und können prüfen, ob wir so ankommen möchten. können Veränderungen ableiten oder uns mit anderen genauer über unsere Wirkung unterhalten. können die Reaktionen anderer besser verstehen. Oftmals erfahren wir erst durch einen Streit oder Konflikt, wie andere uns sehen. Diese Rückmeldung ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn im Streitfall neigen wir zu Übertreibungen und sind ungerecht. Hilfreicher ist es, wenn wir die Menschen, mit denen wir viel zu tun haben, in einer ruhigen Minute danach fragen, wie sie uns erleben und sehen. Unser Selbstbild und das Fremdbild zu kennen, ist auch deshalb wichtig, weil es maßgeblich unsere Gefühle und unser Verhalten bestimmt. Weicht die Selbsteinschätzung von der Fremdeinschätzung ab, dann führt das in der Partnerschaft nicht selten zu Konflikten. 22

23 Übung Was kann da nicht stimmen Übung Selbstbild/Fremdbild Zur Vervollständigung der Dokumentation die Bitte an die Teilnehmer, ihr jeweiliges Selbstbild/Fremdbild beizufügen. 23

24 Was kann da nicht stimmen? Zweck: Beschreibung: Wirkung: Schult die Kreativität und die Fremdeinschätzung Die TN setzen sich paarweise zusammen und interviewen sich gegenseitig circa 10 Minuten lang. Beide berichten der Gruppe im Anschluss über die vier interessanten Erlebnisse, Eigenschaften oder Fähigkeiten des Gesprächspartners. Eine Einzelheit ist dabei jedoch vom Präsentierenden frei erfunden. Die ganze Gruppe rät anschließend, welche die frei erfundene Information ist. Diese Übung ist besonders empfehlenswert, wenn sich die TN kennen und einschätzen können. Es ist für die TN immer wieder überraschend, was andere ihnen zutrauen oder auch nicht. Beim Erfinden der falschen Information können sie ihre Kreativität ausleben. Das Thema ist eine gute Vorbereitung für die Thematik Selbstbild/Fremdbild 24

25 Selbstbild Du bist offen für Neues Hörst aktiv zu Hast eine eigene Meinung Lernst aus Fehlern Löst Probleme Zögerst nicht, Entscheidungen zu treffen Hast eine gute Selbsteinschätzung Reagierst flexibel in jeder Lebenslage Siehst Veränderungen als Chance Hast gute Ideen Bist organisationsstark Bist gewissenhaft / genau Bist höflich Bist kritisch Hast eigene Vorstellungen Bist freundlich Bist selbstbewusst Bist optimistisch Bist schlagfertig Bist authentisch (meinst, was du sagst) Oder eher clever? (im Sinne von verschlagen ) Bist handwerklich kreativ Bist Ideen-kreativ Bist tolerant Bist sozial Bist zuverlässig Bist vertrauenswürdig Bist mutig Bist ehrlich Bist humorvoll Bist kritikfähig Bist sensibel Bist empathisch Bist geduldig Bist hilfsbereit Bist führungsstark Bist motivierend Bist gebildet Legende: 1 = schwach oder gar nicht ausgeprägt 5 = stark oder extrem ausgeprägt 25

26 Fremdbild Du bist offen für Neues Hörst aktiv zu Hast eine eigene Meinung Lernst aus Fehlern Löst Probleme Zögerst nicht, Entscheidungen zu treffen Hast eine gute Selbsteinschätzung Reagierst flexibel in jeder Lebenslage Siehst Veränderungen als Chance Hast gute Ideen Bist organisationsstark Bist gewissenhaft / genau Bist höflich Bist kritisch Hast eigene Vorstellungen Bist freundlich Bist selbstbewusst Bist optimistisch Bist schlagfertig Bist authentisch (meinst, was du sagst) Oder eher clever? (im Sinne von verschlagen ) Bist handwerklich kreativ Bist Ideen-kreativ Bist tolerant Bist sozial Bist zuverlässig Bist vertrauenswürdig Bist mutig Bist ehrlich Bist humorvoll Bist kritikfähig Bist sensibel Bist empathisch Bist geduldig Bist hilfsbereit Bist führungsstark Bist motivierend Bist gebildet Legende: 1 = schwach oder gar nicht ausgeprägt 5 = stark oder extrem ausgeprägt 26

27 Diesen Punkt /diese Punkte möchte ich ganz besonders positiv bei Dir /Ihnen hervorheben: Und das wollte ich Dir immer schon mal sagen, weil ich finde, hier könntest Du Dich verbessern: 27

28 Zur NASA-Übung Das NASA-Game (Original) wird von Persönlichkeits- und Führungskräfte-Trainern in entsprechenden Seminaren eingesetzt, um Rollenverhalten, Gruppenverhalten, gruppendynamische Prozesse und zwischenmenschliche Kommunikation und die damit verbundenen Themen wie Persönlichkeit und Rhetorik, Führungsstil und Führungsqualität zu veranschaulichen. 28

29 NASA-Spiel Sie sind Mitglieder eines Raumfahrtteams, welches auf der beleuchteten Oberfläche des Mondes mit dem Mutterschiff zusammentreffen sollte. Wegen technischer Schwierigkeiten musste ihr Raumschiff aber an einer Stelle landen, die etwa 300 km von dem vereinbarten Treffpunkt entfernt liegt. Während der Landung ist viel von der Ausrüstung an Bord zerstört worden. Ihr Überleben hängt davon ab, ob sie das Mutterschiff erreichen. Um diese Strecke bewältigen zu können, dürfen sie nur das Allerwichtigste mitnehmen. Auf der abgedruckten Liste sind 15 Gegenstände aufgeführt, die unzerstört geblieben sind. Ihre Aufgabe besteht nun darin, diese Gegenstände in die Rangordnung zu bringen, die ihre Wichtigkeit für den 300 km langen Marsch ausdrückt. Setzen Sie in der Spalte Einzel die Ziffer 1 neben dem nach Ihrer Auffassung wichtigsten Gegenstand, die Ziffer 2 neben den zweitwichtigsten usw. bis zur Nr. 15 neben dem unwichtigsten Gegenstand. Das gleiche Vorgehen dann innerhalb der Gruppe. Ziel dieser Übung soll sein: - neue/einzelne/bessere Ideen durch Gruppenarbeit statt Einzelarbeit - vorher sollte man die Fakten klären und einen gleichen Wissensstand herstellen - vorher sollte man auch das Ziel und die Prioritäten bei der Aufgabe klären - es ist wichtiger, dass die Gruppe zum Ergebnis kommt, als dass Einzelne ihr Ergebnis versuchen durchzusetzen - vorher sollte man sich über die Vorgehensweise einig werden - auch knappe Zeit sollte in Ruhe genutzt werden, Hektik ist kontraproduktiv. 29

30 Gegenstand Einzel Gruppe NASA-Lösung Erste-Hilfe-Koffer mit Injektionsnadeln Fallschirmseide Fünf Gallonen Wasser Fünfzig Fuß Nylonseil Kocher Lebensmittelkonzentrat Magnetkompass Mit Sonnenenergie angetriebener UKW- Sender / Empfänger Sich selbst aufblasendes Lebensrettungsfloß Signalleuchtkugeln Stellar-Atlas (Mondkonstellation) Streichhölzer Trockenmilch Zwei 0,45 Kal. Pistolen Zwei 100-Pfund-Tanks Sauerstoff 30

31 Lösung Gegenstand Einzel Gruppe NASA-Lösung Erste-Hilfe-Koffer mit Injektionsnadeln 7 Fallschirmseide 8 Fünf Gallonen Wasser 2 Fünfzig Fuß Nylonseil 6 Kocher 13 Lebensmittelkonzentrat 4 Magnetkompass 14 Mit Sonnenenergie angetriebener UKW- 5 Sender / Empfänger Sich selbst aufblasendes 9 Lebensrettungsfloß Signalleuchtkugeln 10 Stellar-Atlas (Mondkonstellation) 3 Streichhölzer 15 Trockenmilch 12 Zwei 0,45 Kal. Pistolen 11 Zwei 100-Pfund-Tanks Sauerstoff 1 Bemerkungen: zu 1) Erste-Hilfe-Koffer mit Injektionsnadeln: zu 2) Fallschirmseide: zu 3) Fünf Gallonen Wasser: zu 4) Fünfzig Fuß Nylonseil: zu 5) Kocher: zu 6) Lebensmittelkonzentrat: wertvolle Tabletten oder Injektionen Sonnenschutz Ersetzt Flüssigkeitsverlust, der durch Schwitzen entsteht nützlich, um Verletzte zu leiten und zum Klettern nur auf der dunklen Seite notwendig Täglicher Nahrungsbedarf 31

32 zu 7) Magnetkompass: zu 8) Mit Sonnenenergie angetriebener UKW-Sender / Empfänger: zu 9) Sich selbst aufblasendes Lebensrettungsfloß: zu 10) Signalleuchtkugeln: zu 11) Stellar-Atlas (Mondkonstellation): zu 12) Streichhölzer: zu 13) Trockenmilch: zu 14) Zwei 0,45 Kal. Pistolen: zu 15) Zwei 100-Pfund-Tanks Sauerstoff: wahrscheinlich kein polarisiertes Magnetfeld Notsignal-Sender: vielleicht ist Kommunikation mit dem Mutterschiff Möglich CO2-Flaschen (zum Aufblasen des Floßes) als Antrieb Notsignal, wenn man in Sichtweite ist eines der wichtigsten Mittel, um Richtungen zu bestimmen wenig bis kein Nutzen auf dem Mond Nahrung, mit Wasser gemischt trinkbar mit ihnen könnten Antriebsversuche gemacht werden zum Atmen notwendig 32

33 4. Morgen (Song von Chima) Die Psychologie des Aufschiebens: Morgen. Versprochen! Chronische Aufschieber strotzen vor guten Vorsätzen. Ein Beispiel: Ich nehme mir seit Jahren vor, meine Steuer zu machen. Jedes Wochenende. Stattdessen putze ich Fenster, wische Böden, sortiere alte Kleidung aus und sortiere Zahnstocher nach Länge. Lauter Ersatztätigkeiten, die ich nie gemacht hätte, stünden sie offiziell auf meiner To-do-Liste, die mir aber das Gefühl geben, ja doch etwas Sinnvolles getan zu haben. Die Steuer kann ich dann ja nächstes Wochenende machen, aber dann ganz bestimmt. Aufschieber haben immer Gründe, warum nicht. Sie sind talentierte Ausredenerfinder, Selbstbetrüger und nie schuld. Ab Morgen wird dies geändert, versprochen! 33

34 Morgen (Song von Chima) Ich zieh die Decke übern Kopf Der Tag zieht an mir vorbei Die Sonne lacht durchs Fenster Mein Arsch ist schwer wie Blei Vögel zwitschern Melodien Haben wir wirklich schon nach drei Mir ist Duschen schon zu viel Und jeder Anruf Quälerei Der Kühlschrank ist leer Dann halt Cornflakes mit Wasser Ich komm wie n Vampir Erst bei Dämmerung vor die Tür Ich seh wie die Stadt pulsiert Weil draußen alle funktioniern Alle haben Ziele Machen ihr Ding Was ist mit mir Morgen, bin ich wieder dabei Und morgen, sind die Ausreden vorbei Morgen, weil ich heut nicht kann Morgen, nehm ich mein Leben in die Hand Erst morgen, aber dann richtig Mann Morgen, wenn nicht Morgen, wann denn dann Ich starr hin zur Decke Draußen in der sternenklaren Nacht Und während die Stadt schläft Lieg ich mit Problemen wälzend wach Eigentlich hätte ich Noch einen ganzen Berg zu tun Hätt ich allen Grund zu schlafen Alles andre ist nicht cool Ich mach mir nen Kopf Und träume von Dingen Die ich mir fürs Leben wünsch 34

35 Für die ich brenne Aber ansonsten nichts weiter tu Eigentlich will ich hier nicht sein Alle ziehn an mir vorbei Alle haben Ziele Machen ihr Ding Was ist mit mir Dokumentation Balance Morgen, bin ich wieder dabei Und morgen, sind die Ausreden vorbei Morgen, weil ich heut nicht kann Morgen, nehm ich mein Leben in die Hand Erst morgen, aber dann richtig Mann Morgen, wenn nicht Morgen, wann denn dann Heute war gestern Schon morgen Heute war gestern Schon morgen Morgen, bin ich wieder dabei Und morgen, sind die Ausreden vorbei Morgen, weil ich heut nicht kann Morgen, nehm ich mein Leben in die Hand Erst morgen, aber dann richtig Mann Morgen, wenn nicht Morgen, wann denn dann 35

36 5. Gehirnjogging-Übungen Gehirnjogging dient zur geistigen Aktivierung. Dadurch werden die kleinen grauen Zellen angeschoben. Alles das, was uns aus der Routine führt, dem Gehirn neue Reize setzt und zu neuen Denkmustern zwingt, ist Gehirnjogging. Täglich eine Zeitung lesen oder seinem Job nachzugehen, und sei er noch so anspruchsvoll, ist kein Gehirnjogging. Um die Leistungsfähigkeit beizubehalten, sollte man täglich mindestens zweimal Minuten die grauen Zellen trainieren, was auch gleichzeitig eine Entspannungsübung darstellt. Wichtig ist: Gehirntraining ist immer Individualtraining. Nur was fordert und neu ist, macht uns stark. 36

37 a) Fünf Wörter, ein Buchstabe Eine Übung mit Worten ist diese Gehirnjogging-Aufgabe. Es gilt, einen Satz zu bilden, der aus fünf Wörtern besteht, die alle mit dem gleichen Buchstaben beginnen. Beispiel: Buchstabe F ergibt den Satz Fridolin feiert freitags fröhlich Feste Sie sollten versuchen, hier möglichst schnell einen Satz zu bilden, um die Konzentration noch ein wenig mehr zu fordern. b) Ich packe meinen Koffer Dies ist eine effektive Übung, die das Konzentrationsvermögen enorm beansprucht. Sie denken sich einen Gegenstand aus, den Sie in den imaginären Koffer packen und nennen diesen laut. Eine zweite Person erwähnt den eingepackten Gegenstand und dann einen eigenen. Jeder, der hiernach an der Reihe ist, nennt zuerst alle eingepackten Gegenstände und denkt sich erst dann einen neuen aus. c) Die Stegreifende Aus dem Stegreif eine Rede zu halten, stellt für viele eine große Herausforderung dar. Aber eine solche Rede kann eine ausgezeichnete Gehirnjogging-Übung sein. Der Partner schreibt drei Themen auf ein Blatt Papier. Das können tagesaktuelle Themen sein, aber auch solche, zu denen man kein besonderes Wissen vorweisen kann. Dann gilt es, die Zeit zu nehmen. Der Redner bekommt das Blatt mit den notierten Themen. Für jedes Thema stehen ihm exakt fünf Minuten zur Verfügung. Nicht mehr, nicht weniger. Es ist gar nicht so einfach, über ein Thema fünf Minuten zu referieren, über das man nur wenig Bescheid weiß. Aber genau das ist die Herausforderung. Diese Übung fordert die Kommunikationsfähigkeit und Redegewandtheit. 37

38 Sätze ergänzen Erinnern Sie sich noch an die legendäre Quizshow Dalli Dalli? Bei einem Quiz ging es darum, einen angefangenen Satz mit einem Wort zu ergänzen. Also beispielsweise kann sich das so abspielen: Person 1: Heute Person 2: Heute haben Person 1: Heute haben er Person 2: Heute haben er und Sehr unterhaltsam, welche Geschichten bei dieser Konzentrationsübung gesponnen werden. Diese Übung steigert nicht nur die Konzentration, sondern fördert auch das kreative Denken. 38

39 6. Glücksmomente Wir sprachen über die kleinen Glücksmomente: Gönnen Sie sich täglich eine Freude Wenn wir uns nicht täglich auf etwas freuen können, erscheint uns unser Leben schnell grau und trostlos. Der lang ersehnte Jahresurlaub allein reicht einfach nicht aus, ebenfalls nicht, wenn Sie wirklich erfolgreich sein wollen. Denn Erfolg bedeutet Überfluss. Sie müssen über eine regelrechte Schatzkammer an Dingen verfügen, auf die Sie sich freuen können. Das Minimum ist eine Freude täglich. Und denken Sie immer daran, dass auch Kleinigkeiten große Freude bereiten können. Gönnen Sie sich täglich eine kleine Freude. Falls nötig, tragen Sie es in Ihrem Kalender ein. Wichtig ist, dass Sie sich jeden Tag auf etwas freuen können. Auf diese Weise erhalten auch die unangenehmen Tage einen kleinen Farbtupfer und Sie müssen nicht den ganzen Tag lang Trübsal blasen. Es gibt so viele schöne Dinge im Leben! Wie sieht ihr idealer Morgen aus? Und was ist mit ihrem idealen Abend? Wie würde Ihr Leben aussehen, wenn Sie jeden Tag mit Ihrem idealen Morgen beginnen und mit Ihrem idealen Abend ausklingen lassen würden? Integrieren Sie möglichst viele Elemente ihres idealen Lebens in Ihren Alltag und Sie werden feststellen, dass Sie sich zufriedener und dynamischer fühlen. Bitte schreiben Sie auf, wie Ihr idealer Tag aussehen sollte. Lassen Sie nichts aus. Sie sollen Ihren idealen Tag entwerfen, also schränken Sie sich nicht ein! 39

40 Dokumentation Balance 40