Pressegespräch. Welche Mitarbeiter suchen die Betriebe wirklich? Eine Analyse des oö. Stellenmarktes
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- Lena Grosser
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1 Pressegespräch Welche Mitarbeiter suchen die Betriebe wirklich? Eine Analyse des oö. Stellenmarktes Als Gesprächspartner stehen zur Verfügung: Bundesrat Gottfried Kneifel Institut Wirtschaftsstandort OÖ Dr. Kurt Pieslinger Institut Wirtschaftsstandort OÖ Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schneider Johannes Kepler Universität Linz Dr. Elisabeth Dreer, MSc Johannes Kepler Universität Linz Freitag, 17. Oktober 2014, um Uhr Mozarthaus der Wirtschaft 1.OG 4010 Linz Landhausplatz 2 Altstadt 17 Institut Wirtschaftsstandort Oberösterreich Verein zur Förderung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich ZVR-Zahl: Landhausplatz 2 Postfach Linz Tel. (0732) office@iwsooe.at
2 IWS-Kneifel: Fachkräfte bestimmen zukünftig noch mehr über Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich Neben Infrastruktur, F&E, Gesundheitssystem, Energiesicherheit und einer effizienten Verwaltung wird die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandortes OÖ. immer mehr vom ausreichendem Angebot an gut qualifizierten Fachkräften bestimmt, stellte der GF des Institutes Wirtschaftsstandort OÖ. Gottfried Kneifel fest. Ein Hauptproblem besteht darin, dass sich im Bereich der Arbeitswelt traditionelle Rollenbilder, Abläufe und Strukturen und Einstellungen verfestigt haben, die nicht mehr synchron mit den tatsächlichen Beschäftigungs- Angeboten verlaufen. Heute gibt es nicht mehr genug Angebote in der betrieblichen Realität, um diese traditionellen Beschäftigungswünsche erfüllen zu können werden Fachkräfte fehlen Bei der zukünftigen Absicherung des Fachkräftemangels werden die heimischen Unternehmen mit neuen Herausforderungen konfrontiert, stellen viele Betriebsführer und Personalleiter von OÖ. Unternehmen fest. Demografische Entwicklung wegen geburtenschwacher Jahrgänge immer häufiger sind Lehrstellensuchende nicht in der Lage, die gestellten Aufnahmebedingungen zu erfüllen Der Konkurrenzkampf um die qualifizierteren Köpfe wird am Arbeitsmarkt zukünftig heftiger werden die Bedeutung der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung steigt viele Betriebe testen Leasing-Kräfte und übernehmen nach einer gewissen Einarbeitungsdauer die qualifiziertesten in ein Arbeitsverhältnis Ab 2016 wird die Zahl der 60jährigen in OÖ. höher sein als jene der 20jährigen. Am Höhepunkt der demografischen Lücke im Jahre 2024 werden etwa jährige sogar nur mehr jährige gegenüberstehen. Während es derzeit am OÖ. Arbeitsmarkt noch ein Überangebot gibt, errechnet der OÖ. Fachkräfte-Monitor für 2030 einen Engpass von Fachkräften.
3 IWS will den Wandel wissenschaftlich begleiten Unser Bundesland ist mehr denn je eingebunden in den Wettbewerb der Regionen inner- und außerhalb Österreichs, ja sogar über die Grenzen Europas hinaus. Deshalb müssen wir die zentralen Erfolgsfaktoren von Wirtschaft und Gesellschaft wie zb. ein ausreichendes Angebot von qualifizierten Fachkräften kontinuierlich weiterentwickeln. Als IWS erforschen wir objektive Daten mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort OÖ. zu optimieren. So wollen wir die notwendigen Anpassungsprozesse wissenschaftlich begleiten, dazu Diskussionsbeiträge liefern, Bewusstsein bilden und damit den Boden für Reformen aufbereiten, von denen Mensch und Wirtschaft gleichermaßen profitieren.
4 Meister statt/und Master Fachkräftemangel darf nicht zum Standortnachteil werden Dr. Kurt Pieslinger, Geschäftsführer Institut Wirtschaftsstandort OÖ Eine wesentliche Voraussetzung für die weitere positive Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich ist das Vorhandensein entsprechend qualifizierter MitarbeiterInnen. Um einen Überblick zu gewinnen, welchen Bedarf die oberösterreichische Wirtschaft tatsächlich hat, haben wir bei der Universität Linz eine Analyse der Stellenanzeigen in wichtigen oberösterreichischen Medien in Auftrag gegeben. Die meisten Stellenanzeigen betreffen die Suche nach Facharbeitern in Gewerbe, Handel und Produktion und hier wiederum zum weitaus überwiegenden Teil für Vollzeitbeschäftigung. Gerade hochentwickelte Standorte brauchen Fachkräfte, die die Produkte tatsächlich herstellen, installieren und warten können. Die Untersuchung zeigt, dass wir neben Akademikern vor allem hochqualifizierte Gesellen und Meister benötigen. Dieses Ergebnis sollte für Interessenvertretungen und Politik Anlass sein, die Investitionen in den Bildungsbereich auf Bedarfsgerechtigkeit zu überprüfen. Es ist notwendig, dass dem Fachexpertenbereich mehr Aufmerksamkeit als bisher zu widmen ist. Da die demografische Entwicklung eine weitere Abnahme der Lehrlingszahlen befürchten lässt, kann sich ein Mangel an Fachkräften als spürbarer Standortnachteil bemerkbar machen. Aus Sicht des Institutes Wirtschaftsstandort Oberösterreich wird folgendes vorgeschlagen: mehrjährige Infokampagne über die Bedeutung der Lehre (Fachexperten) Angebot für AHS-Maturanten entwickeln, die sich für eine zusätzliche Fachausbildung (Lehrausbildung) interessieren. Hier sind insbesondere die zuständigen Interessenvertretungen gefordert, entsprechende verkürzte Lehrausbildungsmodelle zu entwickeln.
5 Ein Vorbild für eine mögliche Entwicklung auch für die Universität Linz könnte die duale Hochschule in Baden-Württemberg sein, wo derzeit vier Prozent der Studenten neben ihrem Studium auch eine praktische Lehrausbildung absolvieren. Auf einen Studienplatz kommen 33 Bewerber. Ein massiver Ausbau dieser Studienrichtung ist geplant. Es wird vorgeschlagen, eine eigene Arbeitsgruppe aus Land, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer einzurichten, die sich diesem, für die Zukunft wichtigem Thema annimmt. Zentrales Thema ist es, die bisher traditionelle Trennung von Studium und Lehre zu überwinden.
6 Der Stellenmarkt in Oberösterreich Analyse der Stellenanzeigen in zwei oö Printmedien Pressegespräch 17. Oktober 2014 o. Univ. Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Friedrich Schneider, Institut für Volkswirtschaftslehre, Vorstand des Forschungsinstituts für Bankwesen, Johannes Kepler Universität Linz, Altenbergerstraße 69, 4040 Linz, Tel.: +43/732/ , Fax: +43/732/ , Dr. Elisabeth Dreer, MSc Forschungsinstitut für Bankwesen, Johannes Kepler Universität Linz, Altenbergerstraße 69, 4040 Linz, Tel.: +43/732/ ,
7 1. Ziel der Studie 1.1 Statistische Auswertung Ziel: Welche MitarbeiterInnen werden von den Betrieben gesucht? Vorgehensweise: Auswertung der Stellenanzeigen der OÖN und der Kronen Zeitung (Zeitraum der Stellenanzeigen-Auswertung: 32 Wochen (Nov Juni 2014)) 32 Wochen Anzeigen Stellenangebote* Oberösterreichische Nachrichten Kronen Zeitung Gesamt * In einer Stellenanzeige können mehrere Stellenangebote enthalten sein. 2
8 1. Ziel der Studie 1.2 Klassifikationen Klassifikationen Berufsfeld Beschäftigungsart Facharbeit / Gewerbe / Handel / Produktion Vollzeit Technik / Ingenieurwesen Teilzeit sonstige Berufe Lehrstelle Gastronomie / Hotellerie / Tourismus Ferialjob/Praktika/Befristet/Karenzvertretung Sekretariat / Administration / Verwaltung Geringfügig Führung / Management / Unternehmertum Freelancer/Selbstständig Assistenz / Sachbearbeitung Pharma / Gesundheit / Soziales Berufspraxis Rechnungswesen / Controlling / Buchhaltung Einsteigerpositionen/Absolventen Verkauf, Vertrieb / Außendienst Berufserfahrung Verkauf, Vertrieb / Innendienst Projekt-/Bereichsleitung Einkauf / Logistik / Materialwirtschaft Top Management/Unternehmensführung Qualitäts-, Projektmanagement Selbständigkeit/Franchise EDV/IT Marketing / Kommunikaton / PR Qualifikation Pädagogisches Personal Pflichtschule Personalwesen Lehrabschluss Finanzwirtschaft / Bankberufe Fachschule Bildung/Training/Coaching Matura Rechtswesen Akademische Ausbildung Kinderbetreuung Grafik / Design / Gestaltung Beratung / Consulting 3
9 2. Stellenangebote 2.1 Zeitliche Entwicklung der Stellenangebote November Zahlen unvollständig: Start der Auswertung ab Mitte November 4
10 2. Stellenangebote 2.2 Offene Stellen beim AMS und in den ausgewählten Printmedien in OÖ Der Zeitpunkt des Zuganges einer offenen Stelle ist mit dem Datum, an dem der Auftrag an die Regionale Geschäftsstelle gegeben wurde, definiert. Die Zu- und Abgänge beim AMS beinhalten immer sowohl sofort als auch nicht sofort verfügbare offene Stellen. 5
11 2. Stellenangebote 2.3 Stellenangebote nach Berufsgruppen und Printmedium Doppelzuordnungen bei Stellenangeboten möglich (z.b. "Technik / Ingenieurwesen" UND Facharbeit/Gewerbe/Handel/Produktion. Weitere sonstige Berufe: Schmuckvertrieb, Begleitpersonal, Bademeister, Sicherheitsmitarbeiter, etc. 6
12 2. Stellenangebote 2.4 Stellenangebote nach Berufsgruppen in den OÖN * Doppelzuordnungen bei Stellenangeboten möglich (z.b. "Technik / Ingenieurwesen" UND "Führung/Management/Unternehmertum") 7
13 2. Stellenangebote 2.5 Stellenangebote nach Berufsgruppen in der Kronen Zeitung * Doppelzuordnungen bei Stellenangeboten möglich (z.b. "Technik / Ingenieurwesen" UND Facharbeit/Gewerbe/Handel/Produktion") 8
14 3. Art der Stellenanzeigen und -angebote 3.1 Beschäftigungsart Anmerkungen: Bezogen auf Anzeigen * Doppelzuordnungen möglich (z.b. Vollzeit" ODER Teilzeit möglich) 9
15 3. Art der Stellenanzeigen und -angebote 3.2 Berufspraxis Anmerkungen: Bezogen auf Anzeigen * Doppelzuordnungen möglich (z.b. AbsolventIn" ODER Berufserfahrung ), idr niedrigste Anforderung 10
16 3. Art der Stellenanzeigen und -angebote 3.3 Qualifikation Anmerkungen: Bezogen auf Anzeigen * Doppelzuordnungen möglich wenn mind. 2 Stellen zu besetzen waren, idr niedrigste Anforderung. 11
17 4. Zusammenfassung 4.1 Gesamte Auswertung von OÖN und Kronen Zeitung Auswertung von Stellenanzeigen mit Stellenangeboten über 32 Wochen (Mitte Nov bis Juni 2014). 72% der Stellenangebote betreffen Facharbeit/Gewerbe/Handel/Produktion (34%) Sonstige Berufe (17%) Gastronomie/Hotellerie/Tourismus (13%) Technik/Ingenieurwesen (9%) 12
18 4. Zusammenfassung 4.2 Vollzeit, Teilzeit, Geringfügig, etc. Beschäftigungsart: 72% Vollzeit (alle): In der Berufsgruppe: Techniker (96%), Facharbeit/Gewerbe/Handel/Produktion (81%), Gastronomie/Hotellerie (58%), sonstige Berufe (48%) 16% Teilzeit (alle): In der Berufsgruppe: sonstige Berufe (23%), Gastronomie/Hotellerie (20%), Facharbeit/Gewerbe/Handel/Produktion (11%), Rest: 4% Lehrstellen, 3% Geringfügig, 3% Befristet/ Karenzvertretung/ Praktika/ Ferialjob, 2% Selbständig. 13
19 4. Zusammenfassung 4.3 Berufspraxis Berufspraxis: 41% Einsteigerpositionen/Absolventen (alle): In der Berufsgruppe: Sonstige Berufe (69%), Facharbeit/Gewerbe/Handel/Produktion (51%), Gastronomie/Hotellerie (51%),Technik/Ingenieurwesen (39%) 50% Berufserfahrung (alle): In der Berufsgruppe: Technik/Ingenieurwesen (58%), Facharbeit/Gewerbe/Handel/Produktion (47%), Gastronomie/Hotellerie (46%), sonstige Berufe (31%), Rest: 3% Projekt- / Bereichsleitung, 0,1% Top Management/ Unternehmensführung, 0,0% Selbständigkeit/Franchise 14
20 4. Zusammenfassung 4.4 Qualifikation Qualifikation: 47% Lehrabschluss (alle): In der Berufsgruppe: Facharbeit/Gewerbe/Handel/Produktion (59%), Gastronomie/Hotellerie (55%), Technik/Ingenieurwesen (42%), sonstige Berufe (7%) 29% Pflichtschule (alle): In der Berufsgruppe: Sonstige Berufe (91%), Gastronomie/Hotellerie (44%), Facharbeit/Gerbe/Handel/Produktion (37%), Technik/Ingenieurwesen (3%) Rest: 11% Matura, 8% Fachschule, 5% akademische Ausbildung 15
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