Ausbildung zum/zur Zertifizierten in der beruflichen Integration, im Sozial- und Gesundheitswesen Basis- und Vertiefungsmodul Was ist Case Management? Case Management ist zu einer methodischen Neuorientierung in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen geworden. Case Management soll Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen befähigen, unter komplexen Bedingungen Hilfemöglichkeiten abzustimmen und die vorhandenen institutionellen Ressourcen im Gemeinwesen oder Arbeitsfeld koordinierend heranzuziehen. Case Management möchte bedarfsentsprechend im Einzelfall eine nötige Unterstützung, Begleitung, Förderung und Versorgung von Menschen angemessen bewerkstelligen. Aufgabe ist es, ein zielgerichtetes System von Zusammenarbeit zu organisieren, zu kontrollieren und auszuwerten, das am konkreten Unterstützungsbedarf der einzelnen Person ausgerichtet ist und an deren Herstellung die betroffene Person wesentlich beteiligt wird. Relevant im Case Management ist die Unterscheidung von Fallmanagement (Optimierung der Hilfe im konkreten Fall) und Systemmanagement (Optimierung der Versorgung im Zuständigkeitsbereich). Das Lehrgangs-Konzept Zeitlicher Umfang und Struktur des Gesamtlehrganges Die gesamte Weiterbildung zum/zur zertifizierten CasemanagerIn (bundesweite Anerkennung nach den Richtlinien der ÖGCC Österreichische Gesellschaft für Care und Case-Management) umfasst mindestens 219 UE (Übungseinheit, 1 UE entspricht 50 Minuten). Sie setzt sich strukturell aus 3 Bereichen zusammen: 1. Basismodul [Geben 96 UE in Fachseminaren 18 UE kollegiale Beratung / Supervision 2. Vertiefungsmodul 60 UE in Fachseminaren, 15 UE Supervision, 15 UE selbstorganisierte Arbeitsgruppen 3. Reflexionsmodul 15 UE Für die Erlangung des Titels Zertifizierte Case Managerin/Zertifizierter Case Manager (ÖGCC) müssen folgende Leistungen erbracht werden: Absolvierung von Basismodul, Vertiefungsmodul und Reflexionsmodul (219 UE), Verfassen einer Abschlussarbeit, Ablegen einer 3-teiligen Prüfung.
! ACHTUNG! Für Personen, die in der beruflichen Integration arbeiten (z.b. Jugendcoaching) ist die Absolvierung des Basismoduls (insgesamt 114 UE) ausreichend, um die bundesweit geforderte Qualifizierung nach Vorgabe des Sozialministeriumservice nachzuweisen. 1. Basismodul Ablauf 6 Fachseminare zu je 2 Tagen (jeweils 16 UE, insgesamt 96 UE) Der kollegiale Fachaustausch im Ausmaß von 18 UE dient der Reflexion, der Diskussion und dem Praxistransfer der Inhalte. Der kollegiale Fachaustausch findet in Kleingruppen statt und wird von den TeilnehmerInnen örtlich und zeitlich selbst organisiert. 1. Basismodul 96 UE in Fachseminaren 18 UE kollegiale Beratung/ Supervision Dies wird mit einem Zertifikat über die Absolvierung des Basismoduls bestätigt und ist von der wba (Weiterbildungsakademie Österreich) mit 8 ECTS akkreditiert! Fachseminar 1: Grundlagen im Case Management, 2-tägig In diesem Seminar lernen Sie die Grundlagen systemischen Denkens und die zentralen Elemente des CM in Theorie und Praxis kennen. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Werkzeuge des CM werden vorgestellt sowie die einzelnen Phasen eines CM-Prozesses nachvollziehbar dargestellt. Zudem erhalten Sie ausreichend Gelegenheit, Ihre mitgebrachten Fälle zu bearbeiten. 9.-10. November 2015, 10.00-18.00, 9.00-17.00 Fachseminar 2: Case Management auf Fallebene, 2-tägig CM arbeitet auf der Fallebene in der persönlichen Begleitung der KlientInnen. Das Case Management auf der Fallebene läuft strukturiert in zeitlich aufeinander folgenden Phasen ab: Klärungsphase, Assessment, Hilfeplanung, Durchführung und Monitoring, Evaluation und Abschluss. Diese Phasen in Theorie und Praxis werden Inhalt dieses Workshops sein. 16.-17. Dezember 2015, 10.00-18.00, 9.00-17.00
Fachseminar 3: Case Management auf Systemebene, 2-tägig In diesem Seminar werden die TeilnehmerInnen mit der Bedeutung von Case Management in Organisationen vertraut gemacht. Es werden grundsätzliche Funktionsweisen von Systemen vorgestellt, sowie der Phasenablauf für einen Netzwerkaufbau mit den Methoden des CM erörtert. Ebenso sind die Pflege und Moderation von Netzwerken Thema. Strategien um Umgang mit Widerständen und Konflikten werden erarbeitet. 10.-11. Februar 2016, 10.00-18.00, 9.00-17.00 Fachseminar 4: Evaluation und Dokumentation, 2-tägig Die TeilnehmerInnen werden in diesem Seminar mit den Methoden zur Evaluation im Case Management vertraut gemacht und erwerben Kenntnisse über die Grundlagen einer bedarfs- und bedürfnisorientierten Dokumentation. In praktischen Übungen wird das erworbene Wissen vertieft und individuell angepasst. 13.-14. April 2016, 10.00-18.00, 9.00-17.00 Fachseminar 5: Praktische Umsetzung von CM in der sozialen Arbeit, 2-tägig In diesem Seminar werden die Themen Lebensweltorientierung, Teilhabe, Ressourcenorientierung und Empowerment vorgestellt und die Bedeutung für die praktische Arbeit im CM besprochen. Darüber hinaus werden ethische Fragestellungen und Beispiele aus der Praxis erörtert und anhand konkreter Beispiele CM-Gestaltungsprozesse erarbeitet. 8.-9. Juni 2016, 10.00-18.00, 9.00-17.00 Fachseminar 6: Vertiefung und Ausblick, 2-tägig Weitere Anwendungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele von Case Management stehen im Mittelpunkt des abschließenden Seminars. Es werden Strategien der Implementierung und die Möglichkeiten der Transfer- und Qualitätssicherung vorgestellt, sowie die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und für individuelle Fragestellungen geboten. 12.-13. Oktober 2016, 10.00-18.00, 9.00-17.00 Kollegialer Austausch/Supervision: Nach Vereinbarung in Kleingruppen Trainer: Bruno Kirchner, Erwachsenenbildner, Bildungsberater, Coach Mag (FH) Ralf Eric Kluschatzka, Trainer, Coach, Sozialarbeiter, Lebens- und Sozialberater Dr. Walter Kanelutti, Coach, Lehrsupervisor nach ÖVS, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Coaching (ÖGC)
Organisatorisches: Der Lehrgang umfasst insgesamt 114 UE Anwesenheitspflicht und insgesamt 90 UE individuelle Vorbereitungsarbeiten und Literaturstudium. Wenn Sie das Basismodul mit dem Zertifikat abschließen möchten, muss der Lehrgang gesamt gebucht werden. Für Interessierte stehen so es freie Plätze gibt alle Module auch einzeln offen. Diese können nach Belieben in unterschiedlicher Reihenfolge besucht werden. Ein Abschluss mit Zertifikat ist dann aber NICHT möglich! TeilnehmerInnen Zielgruppe MitarbeiterInnen von Projekten und Maßnahmen der beruflichen Integration, die sich in ihrer beruflichen Praxis des Verfahrens Case Management bedienen Fachkräfte in Sozial- und Gesundheitsberufen, die sich vertiefend mit Case Management auseinandersetzen und in der Praxis verstärkt nutzen möchten. TeilnehmerInnenzahl: 10 18 Personen Ort: 1060 Wien, Hotel IBIS Wien Mariahilf, Mariahilfer Gürtel 22-24 Kosten: 1.890,00 (inkl 10% USt). Der Betrag beinhaltet Kurskosten und Lehrunterlagen. Abschluss mit Zertifikat Basismodul. Storno: bis 8 Wochen vor Lehrgangsbeginn kostenlos Förderungen: Sowohl ArbeitgeberInnen als auch ArbeitnehmerInnen können Kursförderungen (Land, AMS, WAFF,...) in Anspruch nehmen! Da diese in jedem Bundesland anders strukturiert sind, ersuchen wir Sie, auf www.kursfoerderung.at genaue Informationen zu beziehen! biv ist Mitglied des ÖGCC (Österreichische Gesellschaft für Care und Case Management)
2. Vertiefungs- und Reflexionsmodul Ablauf: 3 Fachseminare zu je 2 Tagen (insgesamt 48 UE), 1 Fachseminar zu 3 Tagen (24 UE). Die selbstorganisierten Arbeitsgruppen im Ausmaß von 15 UE dienen der Diskussion und dem Praxistransfer der Inhalte. Die Arbeitsgruppen werden von den TeilnehmerInnen örtlich und zeitlich selbst bestimmt. Die 15 UE Supervision werden sind ebenfalls selbst zu organisieren und nachzuweisen. 2. Vertiefungsmodul 60 UE in Fachseminaren, 15 UE Supervision, 15 UE selbstorganisierte Arbeitsgruppen + 3. Reflexionsmodul 15 UE Fachseminar 1: 2-tägig Arbeitsfeldbezogenes Fachwissen und Anwendungen: Praxis- und Reflexionstage In diesem Seminar werden wir unsere praktische Arbeit im Case Management sowie die Lehrgangsinhalte gemeinsam reflektieren und in praktischen Übungen unser Wissen vertiefen. Zudem besteht Raum für offene Fragen. 24.-25. November 2015, 10.00-18.00, 9.00-17.00 Fachseminar 2: 2-tägig Sozialpolitische und rechtliche Grundlagen der Sozialen Arbeit Die TN lernen die Bedeutung sozialpolitischer Vorgaben kennen. Zudem wird der institutionelle und rechtliche Rahmen umrissen, sowie die rechtlichen Voraussetzungen verschiedener Arten sozialer Arbeit vorgestellt. 20.-21. Jänner 2016, 10.00-18.00, 9.00-17.00 Fachseminar 3: 2-tägig Fragen des Systemmanagements und der Systemsteuerung Was bedeutet Systemmanagement und Systemsteuerung in der Arbeitspraxis als? Welche Instrumente stehen zur Verfügung und wie können Werkzeuge der Organisationsentwicklung im Case Management wirkungsvoll eingesetzt werden? 14.-15. März 2016, 10.00-18.00, 9.00-17.00 Fachseminar 4: 3-tägig Abschlussreflexion und Zertifizierung Reflexion zur Rolle und zu Funktionen im Case Management, zum beruflichen Selbstverständnis, zu möglichen Spannungsfeldern im Case Management und Konflikt- und Krisenmanagement, zu berufsethischen Prinzipien. Zertifizierungs- und Abschlusstag. 10.-12. Mai 2016, 1. Tag 10.00-18.00,19.00-21.15 2. Tag: 9.00-17.00, 3.Tag: 9.00-17.00
Voraussetzungen für die Zertifizierung Zusätzlich müssen 15 UE Supervision (Fallsupervision anhand von Fallbeispielen in der Gruppe) und 15 UE selbstorganisierte Arbeitsgruppen nachgewiesen werden. Verfassen einer schriftlichen Abschlussarbeit Es wird im Rahmen der Weiterbildung eine schriftliche Abschlussarbeit zu einem Thema im Case Management verfasst, einschließlich einer theoretischen Fundierung und unter Verwendung einschlägiger Literatur. Die Abschlussarbeit sollte mindestens 45.000 Zeichen (15 20 Seiten) umfassen. Die weiteren inhaltlichen und formalen Anforderungen werden von der Lehrgangsleitung formuliert. Bei Nichtanerkennung durch die Prüfungskommission kann die Arbeit einmalig überarbeitet werden. Prüfung Die Prüfung beinhaltet zwei Teile, welche positiv absolviert werden müssen: 1. Präsentation der Abschlussarbeit 2. Kompetenzgespräch Zu jedem Teil der Prüfung darf ein zweites Mal angetreten werden. Wird eine Teilprüfung zweimal nicht bestanden, muss die gesamte Prüfung wiederholt werden. Die schriftliche Abschlussarbeit wird im Vorfeld der Prüfung von den Mitgliedern der Prüfungskommission gelesen und bewertet. Bei negativer Beurteilung muss die Rückmeldung über die Abschlussarbeit mit der Aufforderung zur Nachbesserung mindestens 14 Tage vor Prüfungsbeginn an die Lehrgangsleitung erfolgen. Diese informiert die PrüfungskandidatInnen. Die Arbeit kann so vor Prüfungsantritt nachgebessert werden. Sie erhalten einen bundesweit gültigen Abschluss Zertifizierte/r CasemanagerIn (ÖGCC) Trainer: Bruno Kirchner, Erwachsenenbildner, Bildungsberater, Coach Mag (FH) Ralf Eric Kluschatzka, Trainer, Coach, Sozialarbeiter, Lebens- und Sozialberater Dr. Heinz Trompisch, Jurist Organisatorisches: TeilnehmerInnen Zielgruppe MitarbeiterInnen von Projekten und Maßnahmen der beruflichen Integration, die sich in ihrer beruflichen Praxis des Verfahrens Case Management bedienen Fachkräfte in Sozial- und Gesundheitsberufen, die sich vertiefend mit Case Management auseinandersetzen und in der Praxis verstärkt nutzen möchten. Voraussetzung: Positiver Abschluss des Basismoduls! TeilnehmerInnenzahl: 10 18 Personen
Ort: Sargfabrik, Goldschlagstraße 169, 1140 Wien Kosten: 1.380,00 (inkl 10% Ust). Der Betrag beinhaltet Kurskosten und Lehrunterlagen. Zertifizierung: 320,00 Storno: bis 8 Wochen vor Lehrgangsbeginn kostenlos Förderungen: Sowohl ArbeitgeberInnen als auch ArbeitnehmerInnen können Kursförderungen (Land, AMS, WAFF,...) in Anspruch nehmen! Da diese in jedem Bundesland anders strukturiert sind, ersuchen wir Sie, auf www.kursfoerderung.at genaue Informationen zu beziehen! biv ist Mitglied des ÖGCC (Österreichische Gesellschaft für Care und Case Management) biv ist eine Einrichtung der Erwachsenenbildung gemäß BGBl. 171/1973 ( 1, Abs. 2) Wir sind Ö-Cert Qualitätsanbieter. Damit entsprechen wir allen Anforderungen des Qualitätsrahmens der Erwachsenenbildung in Österreich.