Stellungnahme der Hochschulbibliotheken zur Entwicklung von Informationsinfrastrukturen in Deutschland



Ähnliche Dokumente
Zukunft der Nationallizenzen

Zukunft der Nationallizenzen: Planungen und Perspektiven

Auf dem Weg zur integrierten digitalen Forschungsumgebung Eine Zwischenbilanz zum DFG-Positionspapier "Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und

nestor: Projektdaten

Verbünde als Kompetenzzentren für Bibliotheken

Data Librarians oder: Welche Ausbildung brauchen wir für das Forschungsdatenmanagement in Deutschland?

Servicezentrum Forschungsdaten und -publikationen Open Access für Forschungsdaten und Publikationen

Umsetzung und Strategieentwicklung für die digitale Langzeitarchivierung an der ETH Zürich und der Universität Göttingen

Marketing (elektronischer Ressourcen an wissenschaftlichen Bibliotheken)

Kooperative Erarbeitung von Organisationsstrukturen durch die AG Nationallizenzen

Erfahrungen an der TU Darmstadt:

Kooperation & Nachnutzung der kopal- Lösung. Frank Klaproth

Sammlungen ins Netz!

Deutsche Digitale Bibliothek und Archivportal-D

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

Publikationsunterstützende Massnahmen von Bibliotheken am Beispiel von Open Access- Zeitschriften

Präsentation des ebook-angebotes auf der Homepage der Universitätsbibliothek Freiburg

Summer Workshop Mehr Innovationskraft mit Change Management

Mitteilung zur Kenntnisnahme

In Richtung eines Wissensmanagement an Hochschulen Integrierte Infrastrukturen für Information, Kommunikation und Multimedia

Von Headsets, Chats und Abstimmungen Erfahrungen mit Webinaren an der TIB/UB Hannover

Elisabeth Niggemann und Tobias Steinke. Langzeitverfügbarkeit: Technische Herausforderung und Kooperation

Am Gängelband des Professors

Input zur Diskussion Alumnimanagement Strategientwicklung, Vernetzung und Dauerhaftigkeit

Fördergrundsätze Öffentliche Bibliotheken

Mehr Transparenz für optimalen Durchblick. Mit dem TÜV Rheinland Prüfzeichen.

Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen. Ghandi PROZESSBEGLEITUNG

Swiss Universities: vereint für Open Access? Open-Access-Tage Zürich, 7. September 2015

104. Bibliothekartag Petra Keidel TH Wildau Wi(e)der planbar!

Von der Mathematik und Philosophie hin zur universitären Informationsinfrastruktur

Einführung von Rosetta an der Bayerischen. Basis für Langzeitarchivierungs- Dr. Astrid Schoger Bayerische Staatsbibliothek nestor-praktikertag 2013

Mehrwert durch Kooperation. Neue Entwicklungen in der Zusammenarbeit zwischen EZB und ZDB

Strategie- und Leitbildentwicklung für die Technische Universität Braunschweig Vorlage zur Senatssitzung am 25. September 2013

Nachhaltige Qualitätsentwicklung Es beginnt ein Prozess, der stetig intensiv begleitet werden muss

Antrag an den Lehrförderungsfonds

Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.v. Fünf-Punkte-Plan Lebenslanges Lernen Eine Initiative der Fachgruppe Aus- und Weiterbildung

Science 2.0 Herausforderungen für die Bibliotheken der Zukunft

Intralogistik-Netzwerk in Baden-Württemberg e.v.

Digitale Langzeitarchivierung in Deutschland mit LOCKSS und kopal

B E L E U C H T U N G K O M M U N A L E R H A N D L U N G S F E L D E R

Verpasst der Mittelstand den Zug?

Creative-Commons-Lizenzen

Wir empfehlen Ihnen eine zeitnahe Bewerbung, da in jedem Halbjahr nur eine limitierte Anzahl an Bündnissen bewilligt werden können.

Verantwortungspartner- Regionen in Deutschland

DB Wesentlichkeitsanalyse 2014

Das Repositorium für Forschungsergebnisse der TU Berlin. Pascal-Nicolas Becker Universitätsbibliothek PubMan Days 2013 München,

Innovation und Kooperation als Motor zukunftsfähiger Informationsdienste

HRK. Zwischenergebnisse des HRK-Audits Internationalisierung der Hochschulen

P H I U S. Strategieentwicklung in Wissenschaft und Forschung

Bayerische Staatskanzlei

SERVICE FÜR LERNRÄUME PASSGENAUE ANGEBOTE FÜR SCHÜLER/INNEN UND LEHRKRÄFTE KOOPERATIONEN ZWISCHEN SCHULEN UND ÖFFENTLICHEN BIBLIOTHEKEN

Deutsches Forschungsnetz

INitiative Gesunde Arbeitswelt

Pressemitteilung der Universität Kassel

FORGE2015 HDC Session 4. Nachhaltige Infrastruktur als technologische Herausforderung. Tibor Kálmán Tim Hasler Sven Bingert

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Inside. IT-Informatik. Die besseren IT-Lösungen.

Internationalisierung im Handlungsfeld Forschung und Entwicklung. Prof. Dr.-Ing. Christiane Fritze Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung

Antrieb Digitalisierung: Nicht lange fackeln!

Cornelia Diebel. Herausforderungen und Lösungsansätze in der Deutschen Nationalbibliothek

IT-Grundversorgung der TUC

Wir wollen führend sein in allem was wir tun.

15 Jahre GASCO: Aktuelle Schwerpunkte und Herausforderungen der Konsortialarbeit Dr. Hildegard Schäffler Bayerische Staatsbibliothek

Langzeitarchivierung von Netzpublikationen Das DFG-Projekt BABS an der Bayerischen Staatsbibliothek

Ein Zugang, alle Möglichkeiten. Die deutsche Messewirtschaft

Windows Small Business Server (SBS) 2008

Die Bibliothek als Publikationsmanager für E-Journals. Dr. Sabine Gehrlein, Universitätsbibliothek Heidelberg

Die Vermittlung von Informationskompetenz an deutschen Hochschulbibliotheken

Bruno Bauer. Forum Universitätsbibliotheken Österreichs (ubifo): bundesstaatlicher Universitäten in Österreich

Praxisbeispiel: Deutsche Digitale Bibliothek

Servicedienstleistungen von Kanzleibibliotheken

Cisco Security Monitoring, Analysis & Response System (MARS)

Vernetzte Kommunikation / Vernetzte Daten die Forschungsdaten-Infrastruktur der TU Berlin

Göttinger Digitalisierungs-Zentrum. Münchner Digitalisierungs-Zentrum

Nationallizenzen. Planungen zur Bereitstellung der Daten zu den Nationallizenzen im BSZ

Aufbau schulischer edu-ict-teams

ERP / IT Strategieleitfaden Vorgehensmodell zur Entwicklung einer ERP / IT-Strategie

Kompetenzzentrum E-Learning. Lehren und Lernen mit Neuen Medien

Perspektivenpapier Neue MedieN für innovative der Wert gemeinsamen HaNdelNs formate NutzeN WisseNscHaft im ÖffeNtlicHeN raum

Elektronische Medien in der überregionalen Literaturversorgung

Archivrechte bei Datenbanken und ejournals. Zukunft der digitalen Bestandeserhaltung?

Weitere Informationen finden Sie unter:

Richtlinien über das Betriebskonzept für Einrichtungen der Heimpflege für Kinder und Jugendliche

Open Access als strategische Aufgabe für die Hochschulleitung. Prof. Dr. Gerhard Peter Rektor Hochschule Heilbronn

[do:index] Open Policies

Fragen und Antworten

Die Virtuelle Fachbibliothek Biologie als Beispiel eines naturwissenschaftlichen Fachportals

Der Königsweg in der beruflichen Weiterbildung für die 2. Qualifikationsebene - gibt es ihn?

Lokale und globale Partnerschaften in der Wissensproduktion Die Bedeutung wissenschaftlicher Kooperationen im globalen Wandel

Doktoratsordnung für das allgemeine Doktorat an der Theologischen Fakultät der Universität

Kooperation der Hochschulbibliotheken in NRW bei der Vermittlung von Informationskompetenz. R. Vogt AG Informationskompetenz NRW

Point of Information. Point of Information

Dokumentenserver: Praxisfragen

Finanzierung der beruflichen Grundbildung für Erwachsene

Für Daniel und Daniela Düsentrieb: E-Ressourcen für die naturwissenschaftlich-technischen Fächer

Was ist mit Offsetting gemeint?

CRM 2.0-Barometer: Kundenmanagement- Lösungen sollen optimale Vernetzung bieten

Überregionale Leistungen im Netz : Das Kompetenznetzwerk für Bibliotheken KNB

Transkript:

Informelle AG der Sektion 4 des Deutschen Bibliotheksverbandes: Axel Halle (UB Kassel), Andreas K. Richter (UB TU Berlin), Frank Simon-Ritz (UB Weimar), Han Wätjen (BIS Oldenburg), Steffen Wawra (UB Passau) Stellungnahme der Hochschulbibliotheken zur Entwicklung von Informationsinfrastrukturen in Deutschland

Globalisierung durch Google / Amazon / OCLC / Facebook / Elsevier / Springer Digitalisierung E-Books / E-Journals / Google books Identitätskrise der Hochschulbibliotheken? Und der zentralen Informationsinfrastruktureinrichtungen?

Gliederung I. Vorab 1. Handlungsbedarf für die Bibliotheken der DBV Sektion 4? 2. Historie der Empfehlungen zur Informationsinfrastruktur II. Beteiligung und Legitimation III. Handlungsfelder der KII 1. Lizenzierung 2. Hosting und Langzeitarchivierung 3. Nichttextuelle Materialien 4. Retrodigitalisierung/Kulturelles Erbe 5. Virtuelle Forschungsumgebungen 6. Open Access 7. Forschungsdaten 8. Informationskompetenz/Ausbildung IV. Weiterentwicklung der Verbundsysteme V. Governance und Ressourcen im Gesamtkonzept der KII VI. Fazit

I. Vorab: 1. Handlungsbedarf für die Bibliotheken der DBV Sektion 4? Wir als Bibliotheksleitungen sind gefragt! Denn: Verstärkte Bildung von überregionalen Service- Kompetenzzentren Möglich: verstärkter Einsatz lokaler Budgets zur Finanzierung überregionaler Services Norbert Lossau (Mai 2010) Norbert Lossau (Sept. 2010)

I. Vorab: 2. Historie der Empfehlungen zu 2006 2008 2009 2011 AG Fachinformation (Zentr. Fachbibl., div. FIZ) Arbeitsgruppen Rahmenkonzept für die Fachinformationsinfrastruktur in Deutschland 2012 Einzelempfehlungen: Verbundsysteme Wiss. Sammlungen Geistes- u. Sozialwiss. Empfehlungen zu einer nationalen Gesamtstrategie

II. Beteiligung und Legitimation KII überwiegend aus nichtuniversitären Institutionen entstanden und zusammengesetzt Zwar breite Beteiligung jedoch schwache Repräsentanz der HsB: 54 Institutionen, davon nur 8 UB, keine FH-B 8 AG: 135 Personen, davon knapp 20 aus UB, keiner aus FH-B Steering Committee: 19 Mitglieder und 6 Gäste, davon nur 2 UB Koordinatoren: 8, davon 1 UB (SUB Göttingen) vorgeschlagen vom Steering Committee und zugleich Mitglieder des Steering Committee Dagegen Empfehlung des WR: Informationsinfrastrukturen vermehrt auch an Hochschulen ansiedeln

III. Handlungsfeld: 1. Lizenzen Bereitstellung zusätzlicher zentraler Mittel für DFG-geförderte Nationallizenzen der sogenannten Bedarfsebene 1 gleichzeitig laufende Verstärkung der lokalen Erwerbungsetats Koordinator: DFG in Entscheidungsgremien fast ausschließlich Institutionen der GWLund Allianzinitiative transparente und nachvollziehbare Entscheidungskriterien (Berechnungen der Kosteneffektivität von Zeitschriften objektiver als die Urteile von Fachwissenschaftlern und Bibliothekaren) Hochschulbibliotheken der verschiedenen Typen und Größe sind durch eine adäquate, durch die Sektion 4 legitimierte Vertretung in den Gremien stärker als bisher an der Verhandlungsführung und am Entscheidungsprozess zu beteiligen. (Erwerbungsanteile für digitale Medien bei UB 39 %, dagegen z.b. bei TIB, StaBi Berlin und München nur 19 %.)

III. Handlungsfeld: 2. Hosting und Langzeitarchivierung Hosting Bedarf für zusätzliche Analysen und Untersuchungen vernetzte Infrastruktur zum verteilten Hosting Einbeziehung existierender internationaler Dienste, wie Portico, LOCKSS Koordinator: FIZ Karlsruhe Langzeitarchivierung: Koordinator: DNB, wie bisher über nestor Erwerber/Eigentümer der Lizenzen als Auftraggeber und Kunden an Entscheidung beteiligen, welche lizenzierten Inhalte unter welchen Bedingungen dauerhaft bereitgestellt und langfristig archiviert werden sollen

III. Handlungsfeld: 3. Nichttextuelle Materialien Gezielter Aufbau von dezentralen Sammelnetzwerken Aufbau von Kompetenzzentren mehr kollaborative Forschungsprojekte zwischen Gedächtnisorganisationen und Forschungseinrichtungen Koordinator: TIB Hannover + Betreiber eines fachbezogenen Kompetenzzentrums + nichttextuelle Objekte sammeln, archivieren und mediengerecht zur Verfügung stellen Vorhandene dezentrale Netzwerke (Bsp. AG Filmbibliotheken) zum Aufbau von Kompetenzzentren nutzen Vorhandene Erfahrungen an UB mit Vielfalt der nichttextuellen Materialien sowohl fachlich als auch hinsichtlich der Typen nutzen Kollaborative Forschungsprojekte ungeeignet für Aufbau von nachhaltigen Infrastrukturnetzwerken Aufteilung der Rollen: Koordinator, fachbezogenes Kompetenzzentrum und nationale Sammlung etc., sonst Interessenkollision

III. Handlungsfeld: 4. Retrodigitalisierung/Kulturelles Erbe Deutsche Digitale Bibliothek als "Kern der deutschen Digitalisierungsinfrastruktur" Beteiligung auch mittlerer und kleiner Einrichtungen "Leistungsverbund von rund 10 fachlich, spartenspezifisch oder regional fokussierten Zentren" Koordinator: Bayerische Staatsbibliothek Kompetenzen und Kapazitäten zur Digitalisierung auch an kleineren und mittleren (Hochschul-)Bibliotheken fördern und nutzen Erhöhung der Fördervolumina für die Digitalisierung (dbv: 10 Mio pro Jahr zusätzlich) Vertretung der (Hochschul-)Bibliotheken in den Koordinierungsgremien

III. Handlungsfeld: 5. Virtuelle Forschungsumgebungen Verbreitung bestehender Ansätze auf alle Disziplinen und Forschungsfelder : Bedarf 240 Forschungsumgebungen (bisher 33) Nationale Infrastruktur durch neu zu schaffendes virtuelles Kompetenznetzwerk Identifizierung vorhandener Knoten (Bündelung bereits existierender fachspezifischer und generischer Expertise und Kompetenzen) und ihre Kartierung ( Gelbe Seiten ) Koordinator: SUB Göttingen Bedarf für 240 deutsche Entwicklungsprojekte inhaltlich nicht begründet Widerspruch zwischen Internationalität und nationaler Infrastruktur Forschungsalltag: Nutzung von kommerziellen oder Open-Source- Anwendungen, von Web 2.0- und Cloud-Infrastrukturen statt von deutschen Projektlösungen Integration von De-facto-Standards in lokale Umgebungen der Hochschulen und deren Bibliotheken notwendig (z. B. in Portale)

III. KII-Handlungsfeld: 6. Open Access heterogene Akteure koordinieren Deutschland in internationalen Gremien vertreten nationale Open-Access-Policy entwickeln Ausarbeitung von Modellen für die verteilte Finanzierung von global umfassenden wissenschaftlichen Informationsinfrastrukturen Budgetzusagen für nationale und internationale Gemeinschaftsvorhaben herbeiführen (Publikationsfonds) Koordinator: Max-Planck-Gesellschaft/MPDL Institutionelle Repositorien und integrierte (Mehrwert-)Dienstleistungen zum E-Publizieren an Hochschulen inzwischen Standard Vernetzung mit Fachstrukturen (Repositorien) immer international Entscheidungskompetenz über Publikationsfonds nicht zentral, sondern dezentral an Hochschulen und anderen Einrichtungen Kooperation der vorhandenen Aktivitäten (DINI AG E-Pub, OA Informationsplattform ) statt Koordination der Allianz-AG

II. Handlungsfeld: 7. Forschungsdaten klare Verantwortlichkeiten und organisatorische Strukturen Aufbau geeigneter Forschungsdaten-Infrastrukturen für alle Fachdisziplinen Etablierung von lokalen Strukturen Service- und Beratungsangebote direkt an die Forschenden herantragen Angebot flankierender Förderprogramme für FuE-Projekte Koordinator: DFG + Helmholtz-Gemeinschaft und Kooperation mit bereits etablierten Forschungsdatenzentren Bedarf nach Sammlung, Erschließung, Bereitstellung und Archivierung von Forschungsdaten wird von Wissenschaft selbst definiert und ggf. auch international organisiert Datenzentren in D bisher nur für wenige Disziplinen und Communities Bottom-Up- statt Top-Down-Ansatz für Akzeptanz notwendig Übertragbares Modell der TIB: Verlinkung im Katalog und DOI- Registrierung

III. Handlungsfeld: 8. Informationskompetenz/Ausbildung Ausweitung zielgruppenorientierter Maßnahmen für Stud. und Wiss. Entwicklung und Bereitstellung fachspezifischer Angebote Verankerung in den Curricula und in den Schulen Ausbildung Forschungsprogramme Weiterbildung Koordinator: HRK Hochschulbibliotheken: bereits vielfältige, gestufte lokale Aktivitäten IK-Module eingebettet in Lehre, Kooperationen mit Schulen nicht nur Recherche, sondern auch Literaturverwaltung, wiss. Arbeiten, E-Publizieren stetig wachsend Ausbau von www.informationskompetenz.de und regionalen/lokalen Netzwerken auch zu Entwicklung von Standards statt HRK-Bundeszentrale für Informationskompetenz schließlich: einfachere Dienste (z. B. Portale) statt mehr IK-Vermittlung!

IV. Weiterentwicklung der Verbundsysteme (1) Statt regional ausgerichteten Strukturen zukünftig eine primär funktional und verbindlich koordinierte Arbeitsteilung Dienste verbundübergreifend in einer modernen technischen Architektur offener Systeme zentralisiert angeboten Integration bislang regional geführter Kataloge und Dienste auf nationaler und internationaler Ebene neue Steuerungsmechanismen zugunsten nachfrageorientierter innovativer Angebote einführen funktionale Arbeitsteilung als Chance für bessere und innovative Dienstleistungen (z. B. LBS, Repository-Software, Hosting ) Zentraler Katalog ohne Redundanz vereinfacht Katalogisierung für Bibliotheken und Nachweis für Nutzer Rolle der (Hochschul-)Bibliotheken als Kunden und Lieferanten der Verbünde stärken Sektion 4 Bayreuth 26./27. Okt. 2011 Informationsinfrastruktur 15

IV. Weiterentwicklung der Verbundsysteme (2) Koordinierung Strategie- und Steuerungsgremium erforderlich Innovationsprozesse im Verbundsystem durch ein Förderprogramm Strategie- und Steuerungsgremium mit (Hochschul-)Bibliotheken als Kunden, Datenlieferanten und Stakeholder sowie mit Ländern als Unterhaltsträgern enge Abstimmung des Förderprogramms zur Reform der Verbünde mit dem Strategie- und Steuerungsgremium (Veto-Möglichkeit des Gremiums, da Länder und (Hochschul-) Bibliotheken die Verbundinfrastrukturen finanzieren) Sektion 4 Bayreuth 26./27. Okt. 2011 Informationsinfrastruktur 16

V. Governance und Ressourcen im Gesamtkonzept der KII (1) Entscheidung und Etablierung der Koordinatoren Einrichtung eines Rates für Informationsinfrastruktur als Monitoringund Initiativgremium : zielgerichtete Weiterentwicklung der Informationsinfrastruktur kontinuierliche, enge Abstimmung zwischen den Akteuren Informationsinfrastruktur als Forschungsinfrastruktur verorten Koexistenz zentraler und dezentraler Strukturen durch Föderalismus und Hochschulautonomie anerkennen Koordinatoren in offenen Verfahren durch GWK zu entscheiden, denn selbstreferentielle Verfahren schaffen keine Akzeptanz. Abgrenzung von Koordinations-, operativen, strategischen und Aufsichtsaufgaben Möglichst keine Insider-Geschäfte im eigenen Handlungsfeld Informationsinfrastruktur auch für Lehre, Studium, Weiterbildung

V. Governance und Ressourcen im Gesamtkonzept der KII (2) Ausstattung der Koordinatoren mit notwendigen Ressourcen Ressourcen für empfohlene Maßnahmen in den Handlungsfeldern nur Textbaustein im Mantelbericht bei jedem Handlungsfeld: Beispiele von Schätzungen im Anhang B: Retrodigitalisierung: über 40 Mio. pro Jahr Virtuelle Forschungsumgebungen: über 80 Mio. in 10 Jahren Forschungsdaten: keine präzise Schätzung möglich, aber grob 700 Mio. pro Jahr Klärung von Kosten und Finanzierung in GWK dringend erforderlich differenziert für Koordinatoren und Handlungsfelder Sektion 4 Bayreuth 26./27. Okt. 2011 Informationsinfrastruktur 18

VI. Fazit Trotz vieler positiver Empfehlungen dringend Nachjustierung erforderlich: Hochschulbibliotheken als Infrastruktur der lokalen und überregionalen Informationsversorgung mit ihrem Know how auf allen Ebenen stärker beteiligen Legitimation durch nicht-selbstreferentielle Verfahren herstellen Überwiegend nationale Orientierung nicht adäquat angesichts internationaler Vernetzung der Forschung Informationsinfrastrukturen für Forschung nicht isoliert von denen für Lehre, Studium und Weiterbildung Sektion 4 Bayreuth 26./27. Okt. 2011 Informationsinfrastruktur 19

Fragen beantworten gerne Axel Halle, UB Kassel halle@bibliothek.uni-kassel.de Han Wätjen, BIS Oldenburg waetjen@uni-oldenburg.de