Erstattungsfähige Impfstoffe finden

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Transkript:

Erstattungsfähige Impfstoffe finden Bei Impfstoffen ist der Herstellerabschlag (Rabatt nach 130a (2) SGB V) kammerbereichs- und kostenträgerspezifisch. Aus diesem Grund kann der in der Artikelverwaltung angezeigte GKV-VK bei Impfstoffen vom GKV-VK im Verkaufsvorgang abweichen. Deshalb ist es sinnvoll, immer aus einem Kassenvorgang mit zugeordneter IK-Nummer nach dem passenden Impfstoff zu suchen, um Retaxationen zu vermeiden. Wie Sie sicher einen kostengünstigen Impfstoff zur Abgabe und Abrechnung finden können, lesen Sie in dieser Ausgabe der Tipps & Tricks. Abgabe eines Impfstoffs auf GKV-Rezept für einen Patienten Viele Krankenkassen übernehmen inzwischen Reiseimpfungen oder die HPV-Impfung für Frauen ab 18 Jahren als freiwillige Satzungsleistung. Zwischen einigen Kassen und kassenärztlichen Vereinigungen gibt es dafür spezielle Verträge, die eine Abrechnung über das normale GKV-Rezept statt über Privatrezept vorsehen. Daher kann es vorkommen, dass Patienten mit einer patientenbezogenen Verordnung für einen Impfstoff auf GKV-Rezept in die Apotheke kommen. Sofern ein Impfstoff wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen laut den Regelungen der Schutzimpfungsrichtlinie des G-BA eine für Versicherte kostenfreie Pflichtleistung der Kassen ist, wird eine Verordnung der betreffenden Impfstoffe auf GKV-Rezept immer als zuzahlungsfrei behandelt. Falls es sich im Einzelfall um eine Satzungsleistung mit abweichenden Zahlungsmodalitäten (z. B. Zuzahlung des Patienten) handelt, erfragen Sie diese im Zweifel bei der Arztpraxis. Vereinbarungen der Kassenärztlichen Vereinigungen mit den Kassen diesbezüglich liegen der ABDATA nicht vor und sind daher nicht Teil der A+V Vertragsdatenbank. Starten Sie den Kassenvorgang auf Rezept, wählen Sie den Kostenträger aus und geben Sie den Namen des verordneten Präparats ein. PHARMATECHNIK GmbH & Co. KG Seite 1 von 6

Es öffnet sich die Artikelverwaltung. Wählen Sie das verordnete Präparat aus der Trefferliste aus. In unserem Beispiel ist explizit ein Import von Medicopharm aufgeschrieben. Eine Suche mit Idem F12 zeigt in diesem Fall, dass keine Rabattverträge vorliegen. Rabattverträge haben immer Vorrang vor der Importauswahl und sollten daher überprüft werden, bevor Sie in der Importsuche nach einem günstigen Artikel suchen. Die aut-idem-regel käme zur Anwendung, wenn keine Rabattträge vorliegen, und bietet die Möglichkeit, das verordnete Präparat oder eines der drei günstigsten Austauschpräparate abzugeben (Rahmenvertrag 4 Absatz 4). Bei Impfstoffen gibt es jedoch in der Regel keine unter aut idem fallenden Generika (d. h. bezugnehmend auf das Original zugelassene Präparate anderer Hersteller). Importe werden nicht als idem (ähnlich), sondern als identisch zum Original betrachtet. Um zuverlässig einen günstigen Import für die Abgabe auszuwählen, wählen Sie Import F11. In der Importsuche findet sich auch die Spalte GKV-VK. Dies ist der für die eingegebene Krankenkasse relevante Preis unter Berücksichtigung aller Herstellerabschläge. Der GKV-VK ist der Preis, der für die Preisgünstigkeit nach der 15/15-Regel (Rahmenvertrag 5; Import ist nach Berücksichtigung aller Herstellerabschläge 15 % oder 15 günstiger als das deutsche Original) herangezogen wird. Über der Trefferliste sehen Sie auch die Preisgrenze für diese Regel aufgeführt dies ist der GKV-VK-Preis, den ein Import nicht überschreiten darf, um als preisgünstig zu gelten und damit zur Importquote beizutragen. Die Trefferliste ist nach GKV-VK absteigend sortiert. Im unteren Teil der Liste finden sich deshalb die Preisgünstigen Importe entsprechend der 15/15-Regel. In Ansicht 1 erkennen Sie preisgünstige Importe an einer Europafahne mit Stern. Beachten Sie nun bei der Auswahl eines günstigen Impfstoffs unbedingt den Preisanker dies ist der Apotheken-VK des auf dem Rezept verordneten Präparats. Es sollte kein Artikel abgegeben werden, der im Vergleich zum Ausgangsartikel einen höheren Apotheken-VK hat, auch wenn der GKV-VK gleich oder niedriger ist. Solche Artikel werden in der Trefferliste mit einem roten Eurozeichen gekennzeichnet. Umgekehrt gibt es Artikel mit gleichem oder höherem GKV-VK, die unterhalb oder gleich des Preisankers liegen, diese haben ein grünes Eurozeichen und können prinzipiell abgegeben werden auch wenn sie sich aufgrund des höheren GKV-VK in der Liste über dem verordneten Artikel befinden. Grundsätzlich haben Sie also alle Artikel der Importsuche zur Auswahl, die preisgleich oder günstiger im Vergleich zum aufgeschriebenen Präparat sind (das gilt auch für das Original). Wenn preisgünstige Importe zur Verfügung stehen und lieferbar sind, wählen Sie unter Beachtung der Preisanker-Bedingung idealerweise einen solchen aus. PHARMATECHNIK GmbH & Co. KG Seite 2 von 6

In unserem Beispiel ist das EuroPharma-Präparat eine gute Wahl, das preisgünstig und bereits auf Lager ist. Übernehmen Sie Ihre Auswahl in die Kasse. Falls der Abrechnungspreis des betreffenden Impfstoffs über die A+V Vertragsdatenbank geregelt ist, öffnet sich diese nun. Wählen Sie den zutreffenden Kammerbezirk und Vertrag aus (im Beispiel TK, BRD, Arzneiliefervertrag) und übernehmen Sie den Vertragspreis in die Kasse. Somit haben Sie einen geeigneten Impfstoff für Ihren Patienten ausgewählt. Erst die Import-Suche nach Zuordnung der Krankenkasse lässt eine zuverlässige Auswahl eines günstigen Impfstoff-Artikels zu, sofern keine Rabattverträge zu beachten sind! Weisen Sie im Verkaufsvorgang immer zuerst den richtigen Kostenträger zu und vergleichen Sie dann unter Beachtung des Preisankers, den das verordnete Ausgangspräparat vorgibt, die Preise in der Spalte GKV-VK. Wählen Sie möglichst, sofern verfügbar, einen preisgünstigen Import nach der 15/15-Regel, um die Importquote zu erfüllen. So finden Sie immer einen passenden Impfstoff und vermeiden Retaxationen. PHARMATECHNIK GmbH & Co. KG Seite 3 von 6

Abgabe eines Impfstoffs auf Sprechstundenbedarf In unserem Beispiel möchten wir für eine Ärztin im Sprechstundenbedarf 10 Fertigspritzen des Impfstoffs Priorix abgeben. Sofern Sie die betreffende Ärztin in Ihrer Adresskartei führen, geben Sie diese als Kunden in der Kasse an. Wählen Sie einen Rezeptverkauf auf Sprechstundenbedarf und die richtige Krankenkasse aus. Falls bereits eine IK-Nummer bei der Ärztin hinterlegt ist, vergleichen Sie diese mit der auf dem Rezept. Nun geben Sie den gewünschten Impfstoffnamen ein. Es öffnet sich die Artikelverwaltung. Suchen Sie nun aus der Trefferliste den verordneten Impfstoff heraus. Achten Sie dabei auf die korrekte Darreichungsform und eine geeignete Packungsgröße in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit! In unserem Beispiel markieren wir für die von der Ärztin aufgeschriebenen 10 Fertigspritzen von Eurim die verfügbare 10-Stück-Packung dieses Importeurs. Bei der Abgabe von Impfstoffen auf Sprechstundenbedarf ist zur Beurteilung der wirtschaftlichen Abgabe grundsätzlich der reguläre Taxpreis und die Wirtschaftlichkeit der Stückelung der Verordnungsmenge zu berücksichtigen. Es besteht keine Verpflichtung zur Abgabe von Importen oder Rabattverträgen. Für dieses in den Lieferverträgen zumeist nicht genauer definierte Wirtschaftlichkeits-Kriterium ist jedoch nach Ansicht der Kassen der GKV-VK (Preis unter Berücksichtigung aller Herstellerabschläge) die relevante Größe! Im Extremfall kann so z. B. eine Stückelung aus Einzelpackungen anstelle der größeren Packung bezüglich des VK günstiger erscheinen und dennoch zu Retaxationen führen, weil der GKV-VK für die Großpackung günstiger gewesen wäre. Vergleichen Sie daher im Zweifelsfall bei zugeordneter Krankenkasse den GKV-VK auch bei verschiedenen erhältlichen Packungsgrößen, um Retaxationen sicher zu vermeiden. Auch Packungen außerhalb der Normgrößen (z. B. Klinikpackungen) sind dabei zu berücksichtigen. Zudem ist die Trefferliste der Artikelsuche allein noch nicht unbedingt eine sinnvolle und vollständige Auflistung aller Abgabemöglichkeiten. Die Suche nach Priorix würde so z. B. keine Importe mit abweichenden Namen erfassen. PHARMATECHNIK GmbH & Co. KG Seite 4 von 6

Deshalb starten Sie nun eine Vergleichssuche nach Importen, um alle geeigneten 10er Packungen Priorix zu vergleichen. Wählen Sie dazu Import F11 aus. Nun sehen Sie die Importsuche. Dort findet sich auch die Spalte GKV-VK. Die Trefferliste ist anhand des GKV-VK absteigend sortiert, markiert ist nach wie vor der von Ihnen ausgewählte Artikel. Beachten Sie nun bei der Auswahl eines günstigen Impfstoffs unbedingt den Preisanker dies ist der Apotheken-VK des auf dem Rezept verordneten Präparats. Es sollte kein Artikel abgegeben werden, der im Vergleich zum Ausgangsartikel einen höheren Apotheken-VK hat, auch wenn der GKV-VK gleich oder niedriger ist. Solche Artikel werden in der Trefferliste mit einem roten Eurozeichen gekennzeichnet. Umgekehrt gibt es Artikel mit gleichem oder höherem GKV-VK, die unterhalb oder gleich des Preisankers liegen, diese haben ein grünes Eurozeichen und können abgegeben werden auch wenn sie sich aufgrund des höheren GKV-VK in der Liste über dem verordneten Artikel befinden. Sie können also auf Basis der Importsuche nun bequem einen Artikel auswählen, der keinen höheren Apotheken-VK aufweist als das verordnete Präparat (Preisanker). In unserem Beispiel eignen sich also grundsätzlich alle Treffer mit Ausnahme des Originals und des Mevita-Präparats ganz oben in der Liste. Die Arztpraxis hat hier allerdings einen in Bezug auf den GKV-VK unwirtschaftlichen Import verordnet, der GKV-VK liegt höher als beim Original. Zur Vermeidung (auch unberechtigter) Retaxationen ist es daher empfehlenswert, einen günstigeren Import auszuwählen, dessen GKV-VK unter dem des Originals liegt. Wenn Sie in der Import-Suche auf Ansicht 1 wechseln, können Sie auch auf ersten Blick an den Europa-Fähnchen erkennen, ob es sich bei den Suchergebnissen um günstige Reimporte oder um problematische, retaxgefährdete handelt. Die Preisgünstigkeit für Importe nach der 15/15-Regel spielt im Sprechstundenbedarf keine Rolle. PHARMATECHNIK GmbH & Co. KG Seite 5 von 6

Für den Fall, dass die Arztpraxis keinen speziellen Importeur nennt, sondern nur einen Hinweis Import auf dem Rezept vermerkt hat, gilt der Preis des teuersten Imports, der nicht über dem Preis des Originals liegt, als Preisanker. Falls das Originalpräparat ohne Importvermerk auf dem Rezept steht, gibt der Originalpreis den Preisanker vor. Wählen Sie einen geeigneten lieferbaren Impfstoff aus, z. B. die günstigen Fertigspritzen von Emra. Übernehmen Sie das ausgewählte Präparat in die Kasse. Es öffnet sich die A+V Vertragsdatenbank, da es bei Impfstoffen gemäß G-BA Richtlinie vertraglich festgelegte Abrechnungspreise gibt. Stellen Sie sicher, dass Sie den richtigen Kammerbezirk gewählt haben und bestätigen Sie den zutreffenden Vertrag (im Beispiel: Primärkasse, Bayern, Arzneimittelversorgungsvertrag) mit Übernehmen F1. Damit wird der günstige Impfstoff mit dem korrekten A+V Vertragspreis in die Kasse übernommen. Erst die Import-Suche nach Zuordnung der Krankenkasse lässt eine zuverlässige Auswahl eines günstigen Impfstoff-Artikels zu! Weisen Sie im Verkaufsvorgang immer zuerst den richtigen Kostenträger zu und vergleichen Sie dann unter Beachtung des Preisankers, den das verordnete Ausgangspräparat vorgibt, die Preise in der Spalte GKV-VK. So finden Sie immer einen passenden Impfstoff und vermeiden Retaxationen. PHARMATECHNIK GmbH & Co. KG Seite 6 von 6