Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München

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Transkript:

wettbewerbe aktuell 5/2004 37 Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München 2/6 Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München Auslober: Studentenwerk München Anstalt des öffentlichen Rechts, München Betreuung/Vorprüfung: Walter Landherr, München Wettbewerbsart: Begrenzt offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren zur Auswahl von 31 Teilnehmern Zulassungsbereich: Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommmens über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) Teilnehmer: Architekten sowie Landschaftsarchitekten in Zusammenarbeit mit Architekten. Beteiligung: 29 Arbeiten Termine: Tag der Auslobung Bewerbungsschluß Abgabetermin Pläne Abgabetermin Modell Preisgerichtssitzung 12. 09. 2003 20. 10. 2003 27. 01. 2004 03. 02. 2004 19. 02. 2004 Fachpreisrichter: Kaspar Kraemer, Köln (Vors.) Gertraud Hautum, StDir., LH München Hanskarl Rattinger, MR, Oberste Baubehörde Prof. Sampo Widmann, München Stellv.: Michael Ziller, München Sachpreisrichter: Dieter Maßberg, Studentenwerk München Petra Seydel, Studentenwerk München Johann Stadler, Bezirksausschuss 20, München Stellv.: J. Dienstbier, Studentenwerk, München Wettbewerbsaufgabe: Das Planungsgebiet Am Stiftsbogen mit einer Gesamtgröße von ca. 12 ha liegt im Südwesten von München. Es ist eine der letzten noch unbebauten Größeren Restflächen im Münchener Westen und wurde bisher landwirtschaftlich genutzt. Das Gebiet grenzt an die Autobahn München-Lindau (A96). Für die Bebauung wurde bereits 2002 ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb durchgeführt (siehe wa 11/2002). Der Entwurf des 1. Preises (Georgens Miklautz Dietrich, München) wurde zur Grundlage des unten abgebildeten Bebauungsplanentwurfes. Auf dem nördlichen Teilgelände sollen insgesamt ca. 530 Studentenwohnplätze in Wohngruppen entstehen. Die Größe der Wohngruppen liegt zwischen 2 und 8 Personen und bestimmt sich nach der Ausstattung der Individualräume (mit oder ohne eigene Sanitärzelle) und besonderer Bedürfnisse einzelner Bewohnergruppen (z.b. Paare, Familien und Alleinerziehende mit Kindern, Bewohner mit körperlichen Behinderungen). Die Bemessung und die Ausgestaltung der Individual- und Gemeinschaftsräume sollen Möglichkeiten für die eigenständige, persönliche Entfaltung des Bewohners bieten. Distanz und Nähe der Bewohner untereinander müssen gleichermaßen möglich sein. Sie haben eine Mindestgröße von 13 m2, ggf. zuzüglich Vorplatz, Küchenkombination und Sanitärzelle und dürfen keine Durchgangsräume haben und nicht nach Norden ausgerichtet sein. Küchen und Sanitärräume dürfen nicht über Individualräume erschlossen werden. Die Breite und Tiefe des Raumes soll wegen der erforderlichen Bewegungs- und Stellflächen 3,0 m nicht unterschreiten. Wettbewerbsgrundstück 1. Preis ( 28.000, ): Spengler Wiescholek Architekten Stadtplaner, Hamburg Mitarbeit: Annegret Hansen Lars Heider Nicolai Koretzky Jens Tepel Thomas Weiss Michal Zierau Maria Auerbach Arndt Susmann 2. Preis ( 18.500, ): Diezinger & Kramer, Eichstätt Norbert Diezinger Gerhard Kramer Mitarbeit: Johannes Schulz-Hess Kurt Weber Jochen Handke Modell: Michael Müller Josef Tröster L.Arch.: Adler & Olesch, München 3. Preis ( 13.000, ): MORPHO-LOGIC, München Ingrid Burgstaller Michael Gebhard Architekten Contor, Kiel Volker Scheel Jochen Agather Mitarbeit: Christoph Pütz 4. Preis ( 8.500, ): regina schineis architektin Büro für Architektur und Städtebau, Augsburg L.Arch.: Monika Schüller, München Innenarchitekten: Mehring + Häuser Mitarbeit/Modell: Irmgard Heinle Andreas Matievits Anne Wachsmann 5. Preis ( 7.500, ): Hetterich Architekten, Würzburg Michael Hetterich Matthias Hetterich Mitarbeit: G. Frieß T. Denner G.A.S.-Sahner Architekten Stadtplaner, Stuttgart Prof. Georg Sahner Clara Sahner Mitarbeit: Alexander Petzak Ralf Schulz Bär Stadelmann Stöcker Architekten, Nürnberg L.Arch.: Werkgemeinschaft Freiraum, Nürnberg Franz Hirschmann Mitarbeit: David Weidelt Marc Ebersberger SEP Baur & Deby Architekten, München Jochen Baur Prof. Patrick Deby L.Arch.: Logo Verde Landschaftsarch. GmbH, Landshut, Ralf Kulak Mitarbeit: Gerhard Waibel Jochen Baur jr. Patrick Lipp Meike Neuendorf Energie: Friedrich Hamp Ing.-Büro für techn. Gebäudeausrüstung Grüntuch Ernst Planungs-GmbH, Berlin Armand Grüntuch Almut Grüntuch Ernst Mitarbeit: Olaf Menk L.Arch.: ST raum a, Berlin Schalltechnik: Müller BBM, Berlin Mitarbeit: Volker Raatz Sebastian Kordowich Jon Ferrer Bebauungsplanentwurf Preisgerichtsempfehlung: Das Preisgericht empfiehlt einstimmig, den Verfasser der mit dem 1. Preis ausgezeichneten Arbeit mit den weiteren Planungen zu beauftragen. Modellfotos: Walter Landherr, München

2/6 Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München 1. Preis: Spengler Wiescholek, Hamburg Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung: Die Entwurfsidee zeichnet sich aus durch eine wohltuend gegliederte Zeilenbebauung kombiniert mit einer modifizierten Teppichbebauung, die in ihrer Maßstäblichkeit harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Es entsteht zwischen der nördlichen Zeile und den südlichen Wohnhöfen ein öffentlich belebter Campus. Trotz aller Öffentlichkeit lässt er dennoch private Vorzonen im EG zu. Ähnlich differenziert wie der Campus sind die südlichen Wohnhöfe gestaltet. Campus, Wohnhöfe und Freispielbereich im Norden bzw. öffentliche Grünfläche im Süden sind kurzwegig und interessant miteinander verknüpft. Die Sportflächen im Norden schließen ebenerdig und wie selbstverständlich an die Nordfassade an. Die Lage der Kindertagesstätte in Kombination mit dem großen Mehrzweckraum im Westen orientiert sich glücklich auf eine große nach Südwesten orientierte öffentliche Grünfläche. Die Wohngruppen im Norden wie auch die im Süden sind klar, knapp und ansprechend intern erschlossen. Die Zuordnung der Aufenthaltsbereiche und Gemeinschaftsräume innerhalb der Wohngruppen lassen eine barrierefreie Kommunikation zu und erlauben eine Gruppenidentifikation, ohne die umliegenden Individualräume zu belasten. Positiv fällt außerdem die differenzierte Ausgestaltung der Wohngruppen auf, die ein individuelles Wohngefühl und individuelle Gestaltung ermöglichen. Die Maisonetten im Nordbau ermöglichen eine hohe Wohnqualität und eine großzügige Gestaltung der Fassade zur 38 5/2004 wettbewerbe aktuell Stadteinfahrt. Durch das differenzierte Wohnungsangebot entsteht in beiden Gebäudeformen eine vergleichbare Wohnqualität. Der Entwurf zeichnet im Norden die städtebauliche Figur des Bebauungsplanes genau nach, verlässt jedoch auf der West- und Ostseite die rote Baulinie. Allerdings wirkt sich der Rücksprung von der roten Baulinie zu Gunsten einer Hofbildung im Westen günstig aus, in Bezug auf den Richtungswechsel der nördlichen Randbebauung. Zusätzlich bietet dieser nach Westen gewandte Hof eine großzügige Verzahnung mit dem öffentlichen Grünraum. Auch der Rücksprung von der Baulinie im Osten ist stadträumlich vertretbar, als der Übergang der Teppichbebauung ohnedies zum öffentlichen Grün und zur gegenüberliegenden Wohnbebauung neu formuliert ist. Nordansicht Erdgeschoss

wettbewerbe aktuell 5/2004 39 Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München 2/6 Die verringerten Abstandsflächen zwischen der nördlichen Bebauung und der südlichen Teppichbebauung sind vertretbar durch die Zuordnung der Wohnhöfe. Außerdem ist die südlich gegenüberliegende Bebauung nur ca. 14 m breit. Eine Besonnung von West und Südwest ist sichergestellt. Der Entwurf bewältigt insgesamt gut die Schallschutzanforderungen. Die 18 Wohn- und Schlafräume an der Schröfelhofstraße werden durch eine vorgesetzte Wintergartenkonstruktion ausreichend geschützt. Lageplan M. 1:2.000 Grundrisse, Ansichten, Schnitte M. 1:1.000 Detail M. 1:200 Schnitt A-A Grundriss Schnitt B-B Fassade Schnitt Südansicht 3./5. Obergeschoss 2./4. Obergeschoss 2. Obergeschoss

wettbewerbe aktuell 5/2004 49 ADAC-CAMPUS, München 11/3 ADAC-CAMPUS, München Auslober: ADAC Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.v., München Betreuung/Vorprüfung: CBP Cronauer Beratung Planung Beratende Ingenieure GmbH, München Wettbewerbsart: Einstufiger Realisierungswettbewerb als Einladungswettbewerb mit 9 Teilnehmern Teilnehmer: Architekten in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten Termine: Tag der Auslobung 07. 11. 2003 Abgabetermin Pläne 09. 03. 2004 Abgabetermin Modell 16. 03. 2004 Preisgerichtssitzung 23. 03. 2004 Fachpreisrichter: Prof. Ulrike Lauber, München (Vors.) Stephan Braunfels, München Prof. Jörg Homeier, München Prof. Karl-Heinz Petzinka, Düsseldorf Hadi Teherani, Hamburg Prof. Ch. Thalgott, Stadtbaurätin, München Prof. Christoph Valentin, Wessling F. Meyer, Referat f. Stadtplanung u. Bauordnung Sachpreisrichter: C. Lindner-Schädlich, Stadträtin, München Peter Meyer, Präsident des ADAC, München Ilse Nagel, Stadträtin, München Ingrid Notbohm, Sendling-Westpark, München Boris Schwartz, Stadtrat, München Hermann Tomczyk, Sportpräsident des ADAC Dr. R. Wieczorek, Referent f. Arbeit u. Wirtschaft Preisgerichtsempfehlung: Das Preisgericht empfiehlt, falls das Gebäude realisiert wird, dass der 1. Preis träger mit der Durchführung beauftragt werden soll. Modellfotos: CBP Cronauer Beratung Planung Beratende Ingenieure GmbH, München Luftfoto: wettbewerbe aktuell Wettbewerbsaufgabe: Mit 14,6 Millionen Mitgliedern ist das 1903 ge - gründete Traditionsunternehmen ADAC e.v. der größte Automobilclub in Europa. Unter dem Dach des ADAC e.v. ist die ADAC Luftrettung GmbH sowie der ADAC Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst GmbH zusammengefasst. Die ADAC Zentrale ist derzeit in München auf sechs Standorte verteilt, was einer optimalen Zusammenarbeit abträglich ist. Nachdem der ADAC weiter expandieren will, wird angestrebt, alle Mitarbeiter wieder an einem Standort zusammenzuführen. Nach Prüfung aller in Frage kommenden Stand - orte hat sich der ADAC entschlossen seine Hauptverwaltung am Standort Hansastraße zu errichten. Das Grundstück hat eine Größe von insgesamt ca. 26.013 m 2. Der Planungsbereich liegt südwestlich der Bahn linie München-Rosenheim und erstreckt sich entlang der nördlichen Hansa straße bis zur Westendstraße. Die umliegende nähere Bebauung weist durchschnittlich IV-VII Geschosse auf, mit Ausnahme des Hochhauses der Fraunhofer- Gesellschaft (siehe wa 4/97 und 11/03) das mit XVIII Geschossen eine Höhe von 65 m erreicht. Aufgrund der hohen Standortgunst wird für die Baugrundstücke des ADAC eine Geschossfläche bis ca. 70.000 m 2 für möglich erachtet. Der ADAC möchte die Bürotypen Einzel-, Kombi- und Gruppenbüro realisieren können. Dies bedeutet in der Regel eine Standardtiefe der Baukörper von ca. 14 m. Die Ausnahme zur o.g. Baukörpertiefe bildet ein Hochhaus. Das Raumprogramm gliedert sich u.a. in: Zentrale Dienste und Stäbe 10.440 m 2 Mitgliedschaft/Verbraucher- 8.310 m 2 schutz/ Clubdienste Finanzdienste/Tourismus/Verlag 15.816 m 2 Tagungsbereich 1.060 m 2 ADAC-Welt 1.200 m 2 Casino 2.330 m 2 Weiter nördlich bis zur Westendstraße angrenzend an die Gewerbenutzung wurde eine Kerngebietsnutzung mit Büro- und Dienstleistung festgelegt. 1. Preis ( 70.000, ): sauerbruch hutton architekten Generalplanungsgesellschaft mbh, Berlin Tom Geister Markus Pfeiffer Konrad Opitz Angelika Fehn Krestas Aline Dubach Tragwerk: Arup GmbH, Berlin Haustechnik: Arup GmbH, Berlin L.Arch.: Schmelzer + Friedemann, Ostfildern Verkehr: Ing.-Büro H. Vössing GmbH, München Küche: Ing.-Büro Schmid + Partner, Erlangen Brandschutz: Hosser Hass und Partner, Berlin Modell: Werk 5, Berlin Visualisierung: Archimation, Berlin 3. Preis ( 35.000, ): Allmann Sattler Wappner, München Markus Allmann Amandus Sattler Ludwig Wappner Mitarbeit: Markus Allmann Pedro Araujo Borges Carola Dietrich Sven Gosmann Kai Homm Lea Keilhack Ena Lloret Daniel Payer Martin Plock Marco Raab Alexandra Wagner L.Arch.: Realgrün, München Fassade: Arup Facade Engineering, Berlin Haustech./ Energie: Ove Arup Ingenieure, Berlin Tragwerk: Werner Sobek Ing. GmbH, Stuttgart Licht: Michael Schmidt, München Brandschutz: Hagen Ing. für Brandschutz, Kleve Verkehr/ Städtebau: Lang + Burkhardt, München mit Michael Angelsberger 3. Preis ( 35.000, ): Goetz und Hootz Architekten, München Marco Goetz Katrin Hootz mit Stefan Blume Anke Brauser Mitarbeit: Peter Mackes L.Arch.: Vogt Landschaftsarchitekten, München Andreas Kicherer Matthias Roser Tragwerk: Bung GmbH, München Gebäudetech.: Kulle & Hofstetter, München Brandschutz: Kersken + Kirchner, München Modell: Thomas Egger, München Renderings: Dirk Bayer Florian Struckmeyer, Kaiserslautern Ankauf ( 20.000, ): HPP Hentrich Petschnigg & Partner KG, Düsseldorf Mitarbeit: Volker Weuthen Rainer Friedrich Heide Eversmann Stephan Meyer Petra Neuhaus Lars Wöhrmann Miro Perossa L.Arch.: WES & Partner, Hamburg Prof. Hinnek Wehberg Statik: Schlaich Bergermann + Partner, Stuttgart Fördertechnik: Jappsen + Stangier Berlin GmbH, Oberwesel/Rhein Haustechnik: HL-Technik GmbH, München Ankauf ( 20.000, ): Schleburg SAI Architektur und Tragwerksplanung, Rosenheim Carl Schleburg Mitarbeit: Franz-Xaver Dimpflmaier Vitus Trinkl Helmut Schedel Dariusz Kalita Karin Rothmayer Sandra Schwarz Tragwerk/ Haustechnik/ Maschinentechnik: Obermeyer Planen und Beraten, München Integrierte Gebäudeplanung/ Energie/Umwelt: Transsolar Energietechnik GmbH, München L.Arch.: Ohnes & Schwahn, München Herr Schwahn Brandschutz: HHP Berlin

11/3 ADAC-CAMPUS, München 50 5/2004 wettbewerbe aktuell 1. Preis: sauerbruch hutton architekten Generalplanungsgesellschaft mbh, Berlin Schmelzer + Friedemann, Ostfildern Preisgerichtsbeurteilung: In überzeugender Weise formulieren die Verfasser vorhandene Zwänge des Städtebaus und entwickeln diese zu einer selbstständigen und gleichermaßen signifikanten Gesamtform. Fast selbstverständlich entstehen so stadträumliche Bezüge mit hohem emotionalen Charakter. Sowohl die Stellung zur Hansastrasse als auch das sehr gelungene Einfassen des Sanderhauses führen zur prägnanten und harmoni - schen Gestalt, ebenso der geschwungene Verlauf entlang der Gleisanlagen. So entsteht ein städtebaulicher Kanon mit einem hohen Wiedererkennungsgrad. Auch gelingt durch diese Präg nanz eine überzeugende Vorplatz - situation und Gesamterschließung von der Han sastraße und dem seitlich gelegenen Josef- Rank-Weg. Die Funktionsflächen sind richtig angeordnet und im Zusammenhang folgerichtig zugeordnet. Übersichtlich entsteht so ein zentraler In - nenhof, das Herz der baulichen Anlage. Hier ist die Durchwegung sichergestellt und in der Eingangshalle die zentrale Erschließung vorgesehen. Über eine Treppenanlage wird der interne Personenverkehr von dem öffentlichen getrennt und über eine ringartig und höhergelegene Passarelle in die verschiedenen Kerne verteilt. Geschwungene Wege, aufgeweitete und verengende räumliche Situationen geben dem Ent - wurf in allen Ebenen Möglichkeiten und Prägungen. Auch können unterschiedlich große Funktionsbereiche hinsichtlich ihrer Flexibilität ge- und verwandelt werden. Dem Nutzer stehen somit alle Möglichkeiten auch für Unterver- Durchgang aus Richtung S-Bahnhof Heimeranplatz Ansicht Süd M. 1:1.500 S- u, U-Bahnhof Heimeranplatz Terrasse am Eingang im 1. Obergeschoß Erdgeschoss M. 1:1.500 Lageplan M. 1:5.000

wettbewerbe aktuell 5/2004 51 ADAC-CAMPUS, München 11/3 mie tungen, Umnutzungen und Erweiterungen offen. Lediglich die gerundeten Figurationen scheinen zunächst festgelegt, sind aber gerade aufgrund großer flächiger Zusammenhänge entwickelbar. Alles in allem werden so Wege, Flächen und Lichtbezüge im zentral angelegten Eingangsfoyer mit und durch eine filigran und mehrfach gekrümmte stahlgläserne Konstruktion zum Eingangserlebnis, bestens geeignet für die zukünftige Öffentlichkeitsarbeit des Nutzers. Kontrovers diskutiert wird die horizontale Trennung im Fassadenbereich, ebenso das vor ge - schlagene Farbspektrum. Ist es einerseits Imagefarbe des Nutzers, so mutiert es andererseits im Baukörper zum zufälligen Farbspektrum. Auch der Zusammenklang mit der erwei - terten baulichen Umgebung wird noch als entwicklungsfähig gesehen. Sehr gut ist dagegen das Gebäude selbst eingebettet in eine überzeugende Grün- und Stadtplanung, Impuls für die weitere Entwicklung des gesamten städtischen Areals. Insgesamt ist es den Verfassern gelungen, Signifikanz, Eigenwilligkeit und Emotion mit den Selbstverständlichkeiten von Nutzeransprüchen, Wirtschaftlichkeit und Ökologie zu verbinden und nachzuweisen. So ist es ein Beitrag, der den Zielen der Auslobung entspricht, ohne seine Auffassung von Zukunfts - fähigkeit zu leugnen. Interessant bei diesem Entwurf ist, dass es bei dem expressiven Gebäude gelingt, mit unterschiedlichen Freiräumen auf die jeweilige Randsituation zu reagieren. Die keilförmige To - pographie für wilde Vegetation zur Bahn hin, dichtere Gehölzpflanzungen nach Westen hin, ein kleiner Baumhain um das Sanderhaus. Er vermittelt sehr wohltuend zwischen diesem und der neuen Bebauung. Der halböffentliche Innenhof bietet vielseitige Möglichkeiten für die Erweiterung der Nutzungen aus dem Ge bäude heraus. Er hat sehr viel nutzbare Flächen, die Freiraumtypologien und die ökologischen Vorschläge sind sorg fältig nach ge - wiesen. Ansicht Ost M. 1:1.500 Querschnitt M. 1:1.500 Regelgeschoss Hochhaus (Gruppen und Zellen) M. 1:1.500 1. Obergeschoss M. 1:1.500