Ergebnisse der IHK-Azubiumfrage 1. Ausbildungsjahr Juli 2018
Azubiumfrage 2018 Ergebnisse/Zusammenfassung: 1. Die IHKs freuen sich! Die Auszubildenden unterstützen überdurchschnittlich diese jährliche IHK-Umfrage. Jeder 6. Auszubildende des 1. Ausbildungsjahres beteiligte sich an der Umfrage und hilft damit, Berufsausbildung noch besser zu machen. Allerdings gilt es für eine hohe Beteiligung, verschiedene Antwortkanäle zu ermöglichen. 2. In der Regel ist es tatsächlich der Wunschberuf, der erlernt wird. Manchmal auch erst im 2. Anlauf über eine nochmalige Berufsausbildung. Es überrascht, dass stärker als im letzten Jahr angemerkt wurde, dass man keinen eigentlichen Wunschberuf hatte gleichwohl aber zufrieden ist! 3. Bei den erfolgreichsten Maßnahmen beruflicher Orientierung sind sich die Azubis mit den Betrieben (s. Ausbildungsumfrage) einig. Je praktischer, umso besser! 4. Der gemeinschaftlich beworbene gute Einschaltgrad der Agenturen für Arbeit zeigt Wirkung und die Angebote werden von den Schulen und Schülern genutzt. Ohne das konkrete und aussagefähige Ausbildungsangebot der Unternehmen unbedingt auch online - geht es nicht, will man gefunden werden. 5. Eltern bleiben die wichtigsten Entscheider für die berufliche Zukunft ihrer Kinder! Welche Informationen nutzen sie dafür? 6. Im Bewerbungsverfahren haben sich beide Seiten (Bewerber und Betrieb) befleißigt. Unternehmen wünschen sich frühe Bewerbungen, Bewerber schnellere Entscheidungen. Diese zeitliche Passgenauigkeit hat sich leicht verbessert.
Azubiumfrage 2018 Ergebnisse/Zusammenfassung: 7. Der Abgleich zwischen den neuen Bundesländern zeigt es deutlich auf: Wegzug und Zugänge aufgrund der Berufsausbildung halten sich die Waage. Anders als für ein Studium, findet der Ausbildungsinteressierte fast immer das passende Angebot im Heimatbundesland. Auszubildende unterschiedlichster Nationalitäten ergreifen die Chance auf eine international anerkannte Ausbildung. Dazu zählen sowohl Geflüchtete, als auch Jugendliche aus Europa oder Drittstaaten, die für eine Berufsausbildung gewonnen werden konnten. 8. Jeder 5. Auszubildende des 1. Ausbildungsjahres hat für die Aufnahme der Berufsausbildung einen Wohnortwechsel vorgenommen. Dies betrifft vorrangig Jugendliche aus den ländlichen Regionen. Die in allen neuen Bundesländern zugenommene Konzentration von Berufsschulstandorten führte dazu, dass sogar jeder 4. Auszubildende (ggf. sogar zusätzlich zum Umzug an den Ausbildungsort!) eine Unterkunft für den Berufsschulbesuch anmieten muss. Die Bundesländer sind hier aufgefordert, in allen ihren Regionen für gleiche und faire Standortfaktoren zu sorgen. Lt. Ausbildungsumfrage übernimmt ein immer höherer Teil der Betriebe die Kosten für den Berufsschulbesuch teilweise oder vollständig, um wettbewerbsfähig zu sein. 9. Die Zeiten von hohen Bewerbungsmappenstapeln sind endgültig vorbei. Zu 2016 und 2017 sind in Summe erneut weniger Bewerbungen notwendig, um zu einem Ausbildungsvertrag zu gelangen. Deshalb s. Punkt 6: zügige Bewerbungsverfahren!
Azubiumfrage 2018 Ergebnisse/Zusammenfassung: 10. Studienzweifler, Studienabsolventen finden sich 2018 noch häufiger in der Berufsausbildung. Mit 10% der Auszubildenden des 1. Ausbildungsjahrganges stellen sie inzwischen keine Ausnahme, sondern eine gern geworbene Zielgruppe dar. 11. Die IHKs der neuen Bundesländer wollten erstmals flächendeckend wissen, welche Social Media Kanäle aktuell von den Jugendlichen genutzt werden. Für die IHKs und ihre Ausbildungsbetriebe können daraus geeignete Schlussfolgerungen für ihr Azubimarketing gezogen werden. Überraschend: Immerhin 13% der Auszubildenden gaben an, keine solchen Dienste zu nutzen. 12. Die IHKs der neuen Bundesländer wollten eines 2018 einmal genau wissen: Würde der Auszubildende genau seinen Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen? Denn nur eine Weiterempfehlung spricht für seine generelle Zufriedenheit in der Berufsausbildung. Bisher hatten die IHKs dazu ein Meinungsbild aus Gesprächen, Betriebsbesuchen, Veranstaltungen, jedoch nicht bezifferbar. 91% der Auszubildenden gaben an, genau ihren Betrieb weiterempfehlen zu wollen und begründeten dies in einer offenen Abfrage. Sie bescheinigen ihren Betrieben ein gutes Betriebsklima, nette und kompetente Kollegen, Spaß an einer abwechslungsreichen Ausbildung und Vieles mehr. Nicht verwunderlich: So wie ein gutes Betriebsklima das TOP-Kriterium für die Weiterempfehlung war, ist es das schlechte Betriebsklima für die Nicht-Weiterempfehlung!
Wer machte mit? An der Umfrage beteiligten sich insg. 14 Industrie- und Handelskammern der neuen Bundesländer mit den gleichen Fragestellungen an die Auszubildenden des 1. Ausbildungsjahres Jahrgang 2017/2018. Befragt wurden insg. 27.886 Auszubildende, die sich per Februar 2018 noch im 1. Ausbildungsjahr befanden. Beteiligt haben sich davon 4.746 Ausbildende. Dies entspricht einer durchschnittlichen Rücklaufquote von 17 Prozent. Rücklaufquoten waren erneut deutlich höher, wenn die Umfrage auch postalisch versandt wurde und neben dem Befragungstool online auch Rückfax und Briefantwort möglich war. In der Regel 2/3 Fax oder Brief, 1/3 online!
Ist das Ihr Wunschberuf? Ist das Ihre erste Ausbildung? Häufigste Wunschberufe: 1. öffentlicher Dienst: Polizei, Zoll, Verwaltungsfachangestellter 2. IT-Berufe 3. Erzieher/-in 4. KFZ Mechatroniker 5. Mediengestalter Auszubildende fühlen sich mit der Berufswahl generell wohl. In der Kommentierung zu Nein wurde sehr häufig angemerkt, dass es gar keinen expliziten Wunschberuf gegeben hat und deshalb Nein gewählt wurde. Rund jeder 6. Azubi hat bereits einmal eine Ausbildung absolviert; entweder in einem anderen Beruf oder in einer 2- jährigen Ausbildung und nimmt die nächste Stufe in Angriff. Für die Berufsschulkapazitäten ist das zu berücksichtigen.
Welche Angebote der Berufsorientierung haben Ihnen bei der Berufswahl am meisten geholfen? Mehrfachnennungen möglich TOP 4 im Vergleich 2016 1. Praktika 2. Kontakte Berufsberater 3. Ausbildungsmessen 4. Medieninformationen 2017 1. Praktika 2. Ausbildungsmessen 3. Medieninformationen 4. Kontakte Berufsberater 2018 1. Praktika 2. Ausbildungsmessen 3. Kontakte Berufsberater 4. Medieninformationen Immer wieder die richtige Wahl Praxis erleben!
Durch wen oder wie sind Sie auf Ihren jetzigen Ausbildungsbetrieb aufmerksam geworden? Mehrfachnennungen möglich 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Agentur für Arbeit BO-Instrumente 26% Internetinformation 25% Praktikum/Ferienarbeit 22% Ausbildungsmesse 14% Stellenanzeige (Zeitung o.ä.) 9% Andere Beratungsangebote 6% Online-Lehrstellenbörse 4% Eltern 29% Freunde 20% Lehrer 3% Ohne eine gute und informative Website stehen Ausbildungsbetriebe nicht mehr im Blickpunkt der Bewerber! Eltern bleiben die wesentlichsten Berufsberater ihrer Kinder!
Zeitraum der Bewerbung und der Zusage Zum Vorjahr haben sich die Entscheidungszeiträume verkürzt. Insbesondere frühzeitige Bewerber erwarten jedoch immer noch schnellere finale Entscheidungen.
Wo waren Sie vor der Ausbildung beheimatet? Bewerbung aus einem jeweils anderen Bundesland: Insgesamt ein Nullsummenspiel! Zuzug und Abwanderung aus/in andere Bundesländer hielten sich Die Waage. Ausländische Auszubildende: Syrien Afghanistan Ukraine Vietnam Mongolei Eritrea Benin Spanien Pakistan Iran
Sind Sie für die Berufsausbildung umgezogen? Haben Sie für den Berufsschulbesuch einen Wohnheimplatz oder eine Wohnung gemietet? Jeder 5. Azubi zog generell für die Berufsausbildung um. Ca. jeder 4. Azubi benötigt auch für den Berufsschulbesuch eine Unterkunft.
Wie viele Bewerbungen haben Sie bis zur Zusage versandt? In der Gesamtbetrachtung zum Vorjahr waren die Bewerber noch schneller am Ziel! Der Anteil der Bewerber, die mehr als 20 Bewerbungen versenden mussten, sank weiter.
Welchen Schulabschluss haben Sie erworben? Tendenz zum Vorjahr Duale Berufsausbildung bietet Chancen für alle Leistungsniveaus!
Haben Sie schon einmal ein Studium begonnen? Haben Sie schon einmal ein Studium abgeschlossen? Beispiele: - Bachelor Informatik - Bachelor Maschinenbau - Bachelor BWL - Bachelor Rechtswissenschaften - Bachelor Physik - Bachelor Wirtschaftsinformatik - Bachelor Bauingenieurwesen - Lehramt - Spez. Bachelorstudiengänge, wie Game-Design, Hundepsychologie, französische Literatur, Beispiele: - Bachelor Archäologie - Bachelor BWL - Lehramt Der Anteil steigt insgesamt. Langsam, aber stetig. 2016: 2%, 2017: 8%, 2018: 10%
Welche Social Media-Kanäle nutzen Sie?
Neu 2018 wollten die IHKs es nun einmal ganz genau wissen! Würden Sie die Ausbildung in Ihrem Betrieb weiterempfehlen??? 9% 91% Die Auswahl Ja und Nein wurde zudem begründet (offene Abfrage). Auszubildende äußern sich sehr berührend zum Betriebsklima, zu Ausbildern und Kollegen, zum Ablauf der Ausbildung und zu Zusatzleistungen. Sie fühlen sich insgesamt angekommen und anerkannt in ihrer Rolle.
Und auch, warum nicht, wurde begründet! Warum empfehlen Sie die Ausbildung in Ihrem Betrieb nicht weiter? Auszubildende haben ein feines Gespür für das Arbeitsklima im Betrieb. Eine freundliche und offene Arbeitsumgebung und Anerkennung sind augenscheinlich wesentlichstes Kriterium für eine Weiterempfehlung!