Bürgerbeteiligung in der Dorfentwicklung

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Transkript:

Bürgerbeteiligung in der Dorfentwicklung

Der ländliche Raum und seine Siedlungen: Lernen von der IBA Stadtumbau 2010 Quelle: KARO*Architekten & urbikon.com, 2010

Die IBA Stadtumbau 2010 war die erste IBA, die sich zukunftsorientiert dem Schrumpfen von Städten widmete. befasste sich mit den Klein- und Mittelstädte jenseits der Metropol-Regionen. besann sich auf die meist vormodernen Zentren nach langem Fokus der Bautätigkeit am Stadtrand. aktualisierte die historischen Kerne durch neue Nutzungen und zeitgenössische Ergänzungen. war eine IBA ohne klassische Leuchtturmprojekte. Sie arbeitete mit anderen Stadtmachern, nutzte andere Investitionen und erzielte andere Renditen.

Gemeindegrenzen Sachsen-Anhalt 1990-2010

Wanzleben: Familie Stadt Einwohner Gebietsstand 2008 1989: 6.244 2009: 5.208 2025: 4.790 Eingemeindung 2010: 13.000

Fotos: Doreen Ritzau, 2008 Familie Stadt Stadt als Familie

Fotos: Stadt Wanzleben, Mirko Sens, 2004/2009 Aktionen Feste feiern

Grafik: Rainer Weisbach, 2008 Proaktivplan Zusammenführung von Akteuren

Fotos: Doreen Ritzau, 2008 Projekt Familienbündnis

Mit welchen Strategien können die neuen Stadtmacher unterstützt werden? Worin bestehen die anderen Investitionen? Was sind die anderen Renditen? sich grundsätzlich von allen Wachstumsillusionen trennen; die gewohnten Bilder ersetzen, erneuern Erfolg ist ausgehandelte, selbst verantwortete Lebensqualität erfordert bürgerschaftliche Partizipation und also einen unterstützenden und fördernden Staat mit hohem demokratischen Standard

Bürger beleben Straßen Foto: Michael Uhlmann, 2008 Foto: Köthen report, 2007

Stadt, Landkreis, Schulen, Unternehmen, Eltern ermöglichen Bildung Campus Technicus

Bürger ermöglichen Fürsorge, Austausch, Identität

Bürger experimentieren mit Landschaft

Landschaftsszenario der IBA

Klaus Overmeyer und Rupert Schelle, Studio UC, 2010 Was blüht unseren Landschaften? Interessenskonflikte

Klaus Overmeyer und Rupert Schelle, Studio UC, 2010

Klaus Overmeyer und Rupert Schelle, Studio UC, 2010 Was blüht unseren Landschaften? Entkopplung

Klaus Overmeyer und Rupert Schelle, Studio UC, 2010 Was blüht unseren Landschaften? Mach die Landschaft zu Deinem Projekt

Klaus Overmeyer und Rupert Schelle, Studio UC, 2010 Was blüht unseren Landschaften? Raumpioniere in Sachsen-Anhalt

Klaus Overmeyer und Rupert Schelle, Studio UC, 2010 Was blüht unseren Landschaften? Szenario 1: Fortsetzung Trend

Klaus Overmeyer und Rupert Schelle, Studio UC, 2010 Was blüht unseren Landschaften? Szenario 2: Alternative

Daseinsvorsorge + Teilhabe = governing the commons Elinor Ostrom kam zu dem Ergebnis, dass für eine angemessene und nachhaltige Bewirtschaftung von lokalen Allmenderessourcen in vielen Fällen eine institutionalisierte lokale Kooperation der Betroffenen sowohl staatlicher Kontrolle als auch rein marktwirtschaftlichen Regulierungen überlegen ist. Governing the Commons: The Evolution of Institutions for Collective Action (1990) Sind die Güter und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge gemeinschaftlich zu nutzende Güter, unteilbar, jedem zugänglich, für alle notwendig und deshalb gemeinsam zu pflegen und zu mehren?

ein Unternehmen nicht in erster Linie wegen des Gewinns betreiben regionale Verantwortung übernehmen miteinander die Versorgung und den Alltag organisieren gemeinsam arbeiten Gemeinschaftlich»gutes Leben«herstellen Unternehmen, die aus Bürgerinitiativen heraus gegründet wurden, durch ehrenamtliches Engagement unterstützt werden, im Interesse der Gemeinwesen wirken...... eben Gemeinwesensunternehmungen

GutsWerk http://www.gutswerk.de/varchentinermodell/ Müritz-Biomassehof GbR Varchentiner Modell: Hundertprozentige Nutzung der lokalen Ressourcen Aufbau lokaler/regionaler Wertschöpfungsketten und Wirtschaftskreisläufe Energetische Gesamtversorgung auf Grundlage eigener nachwachsender Rohstoffe - Landwirt als Energiewirt

Stärkung des dörflichen Charakters von Arbeiten und Wohnen durch Schaffung/Sicherung von Arbeitsplätzen Erhalt und Nutzung historischer Bausubstanz und Produktionsanlagen im ländlichen Raum für die Errichtung moderner Dienstleistungsplattformen Imageverbesserung der Landwirtschaft Bunte landwirtschaftliche Dienstleistungsbetriebe mit hoher Wertschöpfung und Ökologie

Ein Quartiershof als urbane Farm und Lernort www.bauhaus-dessau.de/urbanefarm-1.html Ziegenweide Streuobstwiese Biogasanlage

Energiegewinnung Wasserkraftwerk Jonitzer Mühle, Dessau Kurzumtriebsplantage: Energietisch Dessau e.v.

Verkauf von Zuchttieren und Rindfleisch in Ökoqualität Naturschutz und Landschaftspflege Foto: Birgit Krummhaar Primigenius Köthener Naturschutz und Landschaftspflege ggmbh (www.nabu-koethen.de/primigenius-ggmbh)

Streuobstwiesen Förder- und Landschaftspflegeverein Biosphärenreservat Mittelelbe www.mittelelbe-foerderverein.de

www.landlebenkunstwerk.de LandLebenKunstWerk e.v. Biogartenküche Hochseilgarten Bildung Berufsorientierung Dorfwirtschaft

Waldkindergarten Dessau e.v.