KDE-93. Kodierempfehlung: Schlagwort: Lagerungsbehandlung Stand: Aktualisiert: OPS: 8-390

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Transkript:

KDE-93 Kodierempfehlung: 8-003 Schlagwort: Lagerungsbehandlung Stand: 2007-01-10 Aktualisiert: 2008-01-08 OPS: 8-390 Problem/Erläuterung Ist ein Kode aus 8-390 Lagerungsbehandlung gerechtfertigt bei z.b. regelmäßiger Verwendung einer nicht näher definierten Spezialmatratze nach kardiochirurgischem Eingriff? Kodierempfehlung Unter Berücksichtigung der verschiedenen Lagerungsbehandlungskodes (z.b. Therapeutisch-funktionelle Lagerung auf neurophysiologischer Basis, Lagerung im Schlingentisch) kann der OPS 8-390 nur auf eine besondere, im Einzelfall erforderliche und nicht bei vergleichbaren Patienten standardmäßig durchgeführte Lagerungsbehandlung abzielen. Standardmäßige Dekubitusprophylaxen oder postoperative Standardbehandlungen etc. sind nicht hierüber zu kodieren (z.b. nachbeatmete Patienten mit Lagerung auf der Intensivstation, Dekubitusprophylaxe bei geriatrischen Patienten etc.). Die Auffassung, dass mit dem OPS 8-390 nur sehr ressourcenaufwändige und längerfristige Lagerungsbehandlungen gemeint sind, wird auch durch die ergänzenden Hinweise zum Kode ab OPS Version 2006 gestützt. Kommentar FoKA Konsens mit Kommentar: Die Lagerungsbehandlung als prophylaktische Maßnahme ist nicht zu kodieren. In Abhängigkeit des eingesetzten Systems wird ab System 2008 endständig mit.5 oder.x verschlüsselt. Entscheidend für Kodierung ist der Aufwand und nicht ein eventueller Standard. Rückmeldung SEG 4 Aufwand im Einzelfall. Bartkowski Bauer Witte G-DRG 10. Erg.-Lfg. 9/2008 93-1

93-2 Bartkowski Bauer Witte G-DRG 10. Erg.-Lfg. 9/2008

KDE-94 Kodierempfehlung: C-004 Schlagwort: CUP-Syndrom, Peritonealcarcinose, Metastasen, Hauptdiagnose Stand: 2007-01-10 Aktualisiert: 2008-01-08 ICD: C78.6 C80 Problem/Erläuterung Aufnahme einer Patientin mit Bauchschmerzen; die Diagnostik ergibt eine Peritonealkarzinose (C78.6 Sekundäre bösartige Neubildung des Retroperitoneums und des Peritoneums). Der Primärtumor kann nicht geklärt werden. Kann das CUP-Syndrom (cancer of unknown primary) als Hauptdiagnose kodiert werden (C80 Bösartige Neubildung ohne Angabe der Lokalisation)? Kodierempfehlung Hauptdiagnose C80, Nebendiagnose C78.6. Nach der ICD-Systematik handelt es sich bei C78.6 um eine sekundäre bösartige Neubildung. Als Grunderkrankung liegt neu diagnostiziert ein CUP-Syndrom vor. Es handelt sich um ein Krankheitsbild, das onkologisch als histologisch oder zytologisch gesicherte Metastasierung eines durch die primäre Diagnostik nicht gefundenen Primärtumors (Schmoll et al. 2006) definiert wird und somit als ursächliche Diagnose die Hauptdiagnose darstellt. Da die Aufnahme nicht nur zur Behandlung der Metastasen erfolgte, greift hier nicht die Ausnahmeregelung der speziellen Kodierrichtlinien Neubildungen bezüglich der Einordnung der Metastase als Hauptdiagnose (0201f). Kommentar FoKA Konsens: Der Foka schließt sich der Empfehlung der SEG 4 an. Rückmeldung SEG 4 Übereinstimmung Bartkowski Bauer Witte G-DRG 10. Erg.-Lfg. 9/2008 94-1

94-2 Bartkowski Bauer Witte G-DRG 10. Erg.-Lfg. 9/2008

KDE-95 Kodierempfehlung: M-004 Schlagwort: Rheumatischer Fuß, Fußdeformität, Hauptdiagnose Stand: 2007-01-10 Aktualisiert: 2008-01-08 ICD: M06.07 M21.27 M20.1 Problem/Erläuterung Eine rheumatische Fußdeformität mit Hallux valgus, Spreizfuß, Krallenzehe D III und einem Rheumaknoten wird durch eine subcapitale Resektionsosteotomie nach Le Lievre MT II-V, eine Arthrodese des Großzehengrundgelenkes und eine Verkürzungsosteotomie DIII nach Hohmann korrigiert. Kann M06.07 Seronegative chronische Polyarthritis, Knöchel und Fuß als Hauptdiagnose verschlüsselt werden? Kodierempfehlung Nicht die rheumatische Grunderkrankung hat den aktuellen Krankenhausaufenthalt veranlasst, sondern die zu korrigierende Fußdeformität. Somit ist die zu korrigierende Fußdeformität unter Berücksichtigung des Ressourcenaufwandes hier als Hauptdiagnose zu kodieren, z.b. M21.27 Flexionsdeformität, Knöchel und Fuß (Spreizfuß) oder M20.1 Hallux valgus (erworben). M06.07 Seronegative chronische Polyarthritis, Knöchel und Fuß wird als Nebendiagnose kodiert, insofern die Nebendiagnosendefinition erfüllt ist. Kommentar FoKA Konsens: Der FoKA schließt sich der Empfehlung der SEG 4 an. Rückmeldung SEG 4 Übereinstimmung Bartkowski Bauer Witte G-DRG 10. Erg.-Lfg. 9/2008 95-1

95-2 Bartkowski Bauer Witte G-DRG 10. Erg.-Lfg. 9/2008

KDE-97 Kodierempfehlung: I-010, K-003, Z-007 Schlagwort: Kontrolluntersuchung, Ösophagusvarizen, Leberzirrhose Stand: 2007-01-10 Aktualisiert: 2008-01-08 ICD: I98.20* I85.9 K70.3 Problem/Erläuterung Ein Patient wird aufgenommen zur Kontrolle bei Z.n. Banding der Ösophagusvarizen vor 6 Wochen bei bekannter äthyltoxischer Leberzirrhose. Gastroskopisch zeigt sich keine Blutung, nur minimale Restvarizen. Es wird keine Indikation mehr gesehen zu einem erneuten Banding. Was ist als HD zu kodieren: Z09.88 Nachuntersuchung nach sonstiger Behandlung wegen anderer Krankheitszustände, I85.9 Ösophagusvarizen ohne Blutung zusammen mit der Nebendiagnose K70.3 Alkoholische Leberzirrhose? Kodierempfehlung HD:K70.3 Alkoholische Leberzirrhose ND: I98.20* Ösophagus- und Magenvarizen bei anderenorts klassifizierten Krankheiten, ohne Angabe einer Blutung Die Ösophagusvarizen auf dem Boden der äthyltoxischen Leberzirrhose sind bekannt. Sie haben den stationären Aufenthalt hauptsächlich veranlasst. Sie wurden endoskopisch kontrolliert bei Z.n. vorangegangenem Banding. Aufgrund des Befundes wurde von weiteren Maßnahmen abgesehen. Die Ösophagusvarizen sind spezifisch über das Kreuz-Stern-System abbildbar. Kommentar FoKA Konsens: Der FoKA schließt sich der Empfehlung der SEG 4 an. Rückmeldung SEG 4 Übereinstimmung Bartkowski Bauer Witte G-DRG 10. Erg.-Lfg. 9/2008 97-1

97-2 Bartkowski Bauer Witte G-DRG 10. Erg.-Lfg. 9/2008