Unsere Kommunalpolitischen Forderungen 2014 für Dortmund

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Transkript:

20.02.2014 Unsere Kommunalpolitischen Forderungen 2014 für Dortmund Wir, die Gewerkschaftsjugend aus der Region Dortmund-Hellweg setzen uns für jugendspezifische Themen in Dortmund ein. Wir verstehen uns als Interessensvertretung für junge Menschen. Von der Dortmunder Kommunalpolitik fordern wir, dass sie die Interessen der jungen Menschen berücksichtigt und vertritt. Denn die Jugend ist nicht unpolitisch. Wir wollen wahr und ernst genommen werden. Daher formulieren wir hier unsere wichtigsten Forderungen mit Blick auf die anstehende Kommunalwahl im Mai 2014. Wir werden die demokratischen Parteien an der Umsetzung unserer Forderungen messen! Kreisjugendausschuss DGB-Jugend Dortmund Hellweg Jugend ist Zukunft. Jugend braucht Zukunft. Jugend als wichtigen Teil der Gesellschaft wahrnehmen! Die Jugend ist die Zukunft Dortmunds in die investiert werden muss! Die Arbeitslosenquote von Jugendlichen unter 25 Jahren liegt in Dortmund bei ca. 12 %. Besonders Besorgnis erregend ist, dass viele Jugendliche bereits von vornherein vom Arbeitsmarkt abgehängt sind. Von den ca. 1.400 Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren die jährlich neu in den Bezug von SGB II hineinwachsen, kommen jährlich nur rund 800 wieder hinaus. Diese Kinder und Jugendlichen brauchen Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven, damit sie nicht weiter in den Strudel sozialer Ausgrenzung geraten. Deswegen sagen wir, jeder Cent, den wir in ein qualitativ gutes Übergangssystem investieren, wird in der Zukunft ein Vielfaches an Sozialausgaben ersparen. Denn noch im Gegensatz zu Ihren Eltern, ist gerade die junge Generation 1

von heute von Leiharbeit, Mini- und Midijobs sowie von unbefristeten Stellen betroffen. In Dortmund befindet sich beispielsweise jede_r 3. unter 25 Jahren in einem befristeten Anstellungsverhältnis. In der Region Dortmund-Hellweg gibt es derzeit 63.000 Minijobber von denen 45.000 einen Allein-Minijob haben und ca. 6.000 Leiharbeiter_innen. Das sind hohe Zahlen - Das muss sich ändern! eine konkrete Strategie Jugendliche in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen gute Ausbildung von der Kita bis zur betrieblichen Ausbildung Arbeitslosenquote senken - aber nicht nur auf dem Papier sondern mit einer wirklichen Zukunftsperspektive und unter fairen Arbeitsbedingungen für die junge Generation Für ein gutes Übergangssystem raus aus den Warteschleifen Das Abschlusszeugnis der Schule garantiert schon lange keinen Ausbildungsplatz mehr. Je niedriger der Abschluss, desto geringer die Möglichkeit in eine betriebliche Ausbildung zu kommen. Wie aus auch dem 2. Bildungsbericht der Stadt Dortmund hervor geht, sind es sogar nur 12,8 % aller Schulabgänger_innen nach Klasse 10 (ohne Gymnasium) die in eine duale Ausbildung übergehen. Dies ist für uns ein erschreckendes Signal. Die Annahme man hätte immer eine Chance auf den Wunsch-Ausbildungsberuf ist für uns realitätsfern. 2013 lag die Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) bei 70 %. Das heißt, auf 100 Nachfrager im Jahr 2012/2013 kamen 70 gemeldete betriebliche Ausbildungsangebote. Damit gehört Dortmund im bundesweiten Vergleich nach wie vor zu den Regionen mit einer unterdurchschnittlichen ANR. 1 Ein auswahlfähiges Ausbildungsangebot ist aber erst dann gegeben, wenn die ANR bei 112,5% liegt, so formulierte es das Bundesverfassungsgericht schon 1980. 2 Unternehmen praktizieren weiterhin eine Bestenauslese. In ganz Nordrhein-Westfalen finden mehr als 20.000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz und werden in Maßnahmen des Übergangssystems geparkt. Unter den Ausbildungsinteressierten entwickelt sich somit zunehmend eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Ein Teil der Jugendlichen, vor allem jene mit gutem Schulabschluss, profitieren von der demografisch bedingten leichten Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt. Es fällt ihnen leichter als noch vor wenigen Jahren, einen Ausbildungsplatz zu finden. Für den anderen Teil der jungen Menschen dagegen erhöht sich das Risiko, dauerhaft vom Ausbildungsmarkt ausgeschlossen zu bleiben. Deutliches Anzeichen dafür ist der hohe Anteil junger Menschen ohne qualifizierenden Berufsabschluss. 3 Für die Landesinitiative Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA), die 2011 im Ausbildungskonsens NRW beschlossen wurde und nun in NRW flächendeckend umzusetzen ist 4, war die Stadt Dortmund ein wichtiger Akteur als Referenzkommune mit den Erfahrungen aus der kommunalen Initiative Zeitgewinn. 1 Quelle: Zweiter kommunaler Bildungsbericht der Stadt Dortmund 2 Quelle: http://www.ausbildung-fuer-alle.de/die_forderungen/index_html/ 3 Quelle: Ausbildungsreport der DGB-Jugend NRW 4 Quelle: http://www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de 2

Dieser Prozess der Umsetzung muss von den gewählten kommunalpolitischen Vertreter_innen aber weiterhin gut beobachtet und aktiv begleitet werden. Denn die guten Ideen und Instrumente aus der Initiative Zeitgewinn, beispielsweise eine 3tägige Potentialanalyse, gingen über das auf Landesebene beschlossene KAoA hinaus. Deswegen fordern wir die Kommunalpolitik auf, sich über die Landesinitiative hinaus für ein gelungenes Übergangssystem von der Kita bis zur Ausbildung einzusetzen. Gelungen ist es dann, wenn die jungen Erwachsenen in der Arbeitswelt unter fairen Arbeitsbedingungen, mit guter Entlohnung und einer sicheren Zukunftsperspektive angekommen sind. Deshalb fordern wir auch, dass bei der Umsetzung der Standardelemente, wie das Portfolioinstrument, die Potentialanalyse und die Berufsfelderkundung, die Interessen der Betroffenen, also der Schüler_innen unbedingt mit bedacht werden. Nur durch gute und eindeutig festgeschriebene Qualitätskriterien und das gemeinsame Agieren aller relevanten Akteur_innen kann das ambitionierte, aber dringend notwendige Vorhaben in Dortmund umgesetzt werden. Ein Element der Berufsorientierung an Schulen sind schulische Praktika. Diese müssen, damit sie ihren Zweck erfüllen, unbedingt gut vor- und nachbereitet werden. Hier kommt sowohl der Schule, als auch dem Betrieb und den Erziehungsberechtigten eine wichtige, betreuende Rolle zu. Praktika sind Lern- und keine Arbeitsverhältnisse. Nach jedem Praktikum muss eine Praktikumsbescheinigung ausgestellt werden, die dem Praktikanten oder der Praktikantin Hilfestellung bei der Berufsorientierung gibt. eine kontinuierliche Weiterentwicklung der bereits bestehenden Koordinierung (unter kommunaler Federführung), der vielfältigen Aktivitäten der beteiligten Institutionen im Übergang von den allgemeinbildenden Schulen in die Erstausbildung frühzeitige und gute Ausbildungsberatung in den Schulen Übergangsmonitoring auch für die Berufsschulen Praktika-Einsätze in der Schulzeit müssen gut vor- und nachbereitet werden Mehr Investitionen in Lehrkräfte und Ausstattungen an den Berufsschulen Berufsausbildung Was nun? In 2011 haben nach Angaben der Arbeitsagentur in Dortmund 60% der Bewerber_innen keinen Ausbildungsplatz gefunden. Wir rufen deswegen die Kommunalpolitik dazu auf, stärker an die Unternehmen zu appellieren, mehr Ausbildungsplätze in guter Qualität anzubieten und auch jedem die Chance zu geben eine Ausbildung zu beginnen. Denn wer über einen Mangel an guten Fachkräften klagt, sollte auch bereit sein eine gute Ausbildung zu gewährleisten. Denn von den mehr als 12.000 Dortmunder Betrieben bildet lediglich nur etwa jeder sechste aus. Wir fordern die Stärkung der dualen Ausbildung. Dazu gehört, dass Überlegungen hin zu einer Schmalspurausbildung von nur zwei Jahren gestoppt und ihr entgegengewirkt wird. Wir fordern tendenziell bei Bedarf eher eine Verlängerung der Ausbildungszeit bei Schwierigkeiten in der Ausbildung. Nur wer eine 3

qualitativ hochwertige Ausbildung erfährt, kann sich auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich behaupten. Dabei lehnen wir auch die rein schulische Ausbildung ab, da nur die Ergänzung aus Theorie und Praxis einen vollen Überblick über das Berufsfeld leisten kann. Zudem bieten wenige Betriebe Möglichkeit auf eine Teilzeitstelle für junge Eltern oder eine Anrechnung des Schulabschlusses auf die Ausbildungsjahre. Wenn ein Ausbildungsplatz gefunden wird, stellen sich neue Fragen: Ist die Ausbildungsvergütung ausreichend, damit ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann? Wie ist die Qualität der Ausbildung? Muss ich Überstunden machen? Werde ich nach Abschluss der Ausbildung übernommen und kann somit meine Zukunft planen? Habe ich die Möglichkeit nach meiner Berufsausbildung ein Studium zu beginnen ohne dass ich die Fachhochschulreife nachholen muss? Zu den Perspektivfragen gesellen sich Probleme, wie Qualitätsunterschiede in den Berufsausbildungen in den Betrieben und auch die Qualitätsunterschiede zwischen den Berufsschulen. Daran muss ständig gearbeitet werden! Es kann nicht sein, dass 30% der Schüler_innen an den Berufsschulen in Dortmund ihre Ausbildungsqualifikation nicht erreichen 5. die Attraktivität von Berufsausbildungen in der Gesellschaft zu stärken Gleichstellung von akademischen Abschlüssen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung Keine Schmalspurausbildungen Konzepte zur Vereinbarkeit von Ausbildung und Familie eine Mindestausbildungsvergütung die zum Leben reicht eine hohe Ausbildungsqualität Ausbildungsbetriebe im Tariftreue- und Vergabegesetz berücksichtigen solange es keine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie für alle Jugendliche gibt, setzen wir uns für eine garantierte Übernahme im ausbildenden Betrieb ein Chancengleichheit beim Zugang zu einer Ausbildung Mobilität in der Ausbildung Eine durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung im Friseurhandwerk beträgt im Westen 469 Euro. Davon soll die/der Auszubildende eine Wohnung, die dazugehörigen Nebenkosten, Telefonanschluss, Handy & Lebensmittel bezahlen. Meist reicht es nicht einmal dafür und dabei sind die Ausgaben von Freizeitaktivitäten noch nicht eingerechnet. Doch was bedeutet Unabhängigkeit für Auszubildende? Meist wird sie durch die eigenen vier Wände und die Möglichkeit der freien Bewegung definiert. Die freie Bewegung wird auch durch unterschiedliche Ticket-Angebote des VRR ermöglicht. Nur leider liegt das günstigste (und somit auch unflexibelste _ Preisstufe A1=Stadtgebiet) Ticket im Abo bereits bei 44,06. Greifbar wird die Unabhängigkeit jedoch erst bei der Preisstufe E (gesamte VRR-Gebiet). Hier liegt der Preis im Abo mit 129,91 für Azubis jedoch in kaum bezahlbarer Höhe. Wenn man Azubis eine Alternative 5 Quelle: Zweiter kommunaler Bildungsbericht der Stadt Dortmund 4

anbieten möchte, sollte diese für die Preisstufe A1 an das Preisniveau des MeinTicket ( Sozialticket ) angepasst werden. Denn auch wenn Auszubildende nicht als Niedriglöhner eingestuft sind, gehören sie faktisch dazu! Wir, von der DGB-Jugend Dortmund-Hellweg fordern: starke Preissenkung der Azubi-Tickets (YoungTicket & YoungTicketPlus) oder alternativ: Auszubildende als MeinTicket -Nutzer aufnehmen Kampf gegen Rechts in Dortmund Keine Stimme den Nazis Erneut stellen sich in Dortmund zur Kommunalwahl 2014 wieder Nazis auf. Dieses Mal als Partei die Rechte. Die Rechte, die NPD, Pro NRW, aber auch die nationalistische und chauvinistische Alternative für Deutschland AfD haben alle gemeinsam, dass sie sich mit scheinbar sozialen Forderungen dem Wahlkampf stellen, jedoch ihr klares Ziel dabei ist, ihre menschenverachtende Propaganda zu verschleiern. Jede Stimme, die diese Gruppierungen bekommt, schwächt kommunale und europäische Politik. Deswegen spricht sich die DGB Jugend in Dortmund gegen jegliche Art von Rassismus und Faschismus aus und ruft dazu auf, Keine Stimme den Nazis! Denn die neonazistische Ideologie ist eine Ideologie der Gewalt. Statt sich mit den Schwachen zu solidarisieren, werden diese zu Hass aufgestachelt, oder, wenn sie nicht in das menschenverachtende Weltbild passen, selbst zu den angeblich Schuldigen gemacht. In Dortmund hat es in den letzten Jahren zu viele Gewalttaten ausgehend von Nazis gegeben, darunter waren sogar Tote zu verzeichnen. Nach Angaben von der Backup-Beratungsstelle betreuten sie im Jahr 2012, 44 Opfer rechter Gewalt aus Dortmund. Bei den Angriffen kam es zu teilweise schweren Körperverletzungen, aber auch zu Bedrohungen und Beleidigungen. Angegriffen wurden die meisten Personen, weil sie politische Gegner_innen von Rechten- Gewalttäter_innen sind oder Migrant_innen sind, und deshalb nicht in das nationalsozialistische Weltbild der Nazis passen 6. Die Dortmunder Gewerkschaftsjugend ist der Überzeugung, dass Rechtes Gedankengut der Stadt schadet und fordert in diesem Sinne: Schöner Leben ohne Nazis! Doch um dies zu verwirklichen, sind ALLE gefragt. Die Gewerkschaftsjugend wird ihren Beitrag dazu leisten, benötigt dabei jedoch weiterhin die Unterstützung von Seiten der Kommunen. Denn wie schon Thomas Mann sagte, Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt! Den Nazis keinen Raum für Parolen lassen - Aufmärsche einschränken und verbieten Verbot von neonazistischen Gruppen und Parteien Aufklärung an Schulen, unterstützen und fördern Gewalttaten müssen an ihren ideologischen Beweggründen gemessen werden Gewaltfreie Blockaden sollen auch von den Kommunalpolitiker_innen in Dortmund im Kampf gegen Rechts unterstützt werden 6 Quelle: http://www.backup-nrw.org/allgemein/2013/04/15/883/ 5