Der Useriner See aus Sicht des Naturschutzes

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Transkript:

Bild einfügen und in den Hintergrund stellen, Platzhalter löschen USERIN, 17. Januar 2017 Der Useriner See aus Sicht des Naturschutzes

Inhalt Rechtlicher Rahmen - Allgemeiner rechtlicher Rahmen - Spezieller naturschutzrechtlicher Rahmen Naturraum Useriner See - Gewässerzustand - Artenvorkommen Schlussfolgerung

Allgemeiner rechtlicher Rahmen Landeswassergesetz M-V 21 (Gemeingebrauch) Bundesnaturschutzgesetz 30 (Gesetzlich geschützte Biotope) 32 (Schutzgebiete) 61 (Freihaltung von Gewässern und Uferzonen) Naturschutzausführungsgesetz M-V 12 (Eingriffe in Natur und Landschaft) 20 (Gesetzlich geschützte Biotope) 29 (Küsten- und Gewässerschutzstreifen)

Spezieller naturschutzrechtlicher Rahmen Useriner See ist: Nationalparkgebiet Nationalparkverordnung

Spezieller naturschutzrechtlicher Rahmen Useriner See ist: FFH Gebiet DE 2543-301 (Seen, Moore und Wälder des Müritzgebietes) Vogelschutzgebiet DE 2642-401 (Müritz-Seenland und Neustrelitzer Kleinseenplatte) - FFH-Richtline - Vogelschutz-Richtlinie - Natura 2000-Gebiete Landesverordnung

Konsequenzen Vorhaben / Nutzungen sind nur im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften möglich Vorhaben / Nutzungen müssen mit dem jeweiligen Schutzzweck vereinbar sein Gewährleistung eines günstigen Erhaltungszustandes (Verschlechterungsverbot) Durchführung von Maßnahmen zur Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes Erarbeitung FFH-Managementplan (Planungsbeginn 2017)

Naturraum - Datenlage Gewässeruntersuchungen - Seenprojekt (1998 2015) - StALU MS (2004 2015) Artenvorkommen Bootszählungen - Umweltplan (2006, 2007) - NPA Müritz (Seeadler 1994 2016) (Rohrdommel 2005 2009, 2013, 2016) (Kranich 1998 2016) - StALU MS (1997 2016) - NPA Müritz (2007) (1990 2016)

Zotzensee Jahr 1975 1998 2004 2008 2014 Trophie eu 2 poly 1 eu 2 eu 1 meso 2 Sichttiefe (m) 1,1 0,4 0,6 1,2 1,9 Chl-a (mg/m³) 41 72 19 7 6 TP (Z) (mg/m³) 57 38 50 36 12 TP (S) (mg/m³) 70 49 40 29 33 Techentinsee Jahr 1994 2006 2013 Trophie eu 1 poly 2 meso 1 Sichttiefe (m) 2,9 0,8 2,9 Chl-a (mg/m³) 46 95 3 TP (Z) (mg/m³) 80 181 n.e. TP (S) (mg/m³) 45 82 23 Görtowsee Jahr 1998 2010 2013 Trophie eu 2 eu 2 eu 2 Sichttiefe (m) 0,6 0,8 1,3 Chl-a (mg/m³) 42 31 40 TP (Z) (mg/m³) 48 63 42 TP (S) (mg/m³) 44 57 49 Kramssee Jahr 1998 2006 2008 2011 2013 Trophie meso 2 meso 2 eu 2 eu 2 eu 1 Sichttiefe (m) 3,9 2,6 0,7 0,8 1,1 Chl-a (mg/m³) 6 9 27 21 14 TP (Z) (mg/m³) 37 22 32 36 n.e. TP (S) (mg/m³) 39 50 53 42 18 Jäthensee Jahr 1998 2006 2008 2015 Trophie eu 2 eu 1 eu 1 eu 2 Sichttiefe (m) 0,6 0,8 1,3 0,8 Chl-a (mg/m³) 36 20 13 18 TP (Z) (mg/m³) 18 40 39 60 TP (S) (mg/m³ 38 50 44 56 Useriner See Jahr 1998 2006 2008 2011 2013 2015 Trophie eu 2 eu 2 eu 2 eu 2 eu 2 eu 2 Sichttiefe (m) 1,1 1,1 1,2 0,7 0,7 0,8 Chl-a (mg/m³) 23 21 26 33 31 27 TP (Z) (mg/m³) 31 29 35 35 n.e. 54 TP (S) (mg/m³) 39 60 30 34 24 32

Gewässerzustand Havel und Havelbach Phosphor-Gesamt (Jahresmittelwerte) P-Gesamt (mg/l) 0,5 0,45 0,4 0,35 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 0,05 Havel Babke Pges Mittelwerte Havel Blankenförde Pges Mittelwerte Havelbach Pges Mittelwerte 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Jahr Quelle: STALU MS (2017)

mg/m³ Zusammenfassung zur Entwicklung Gesamtphosphor-Gehalt im Sommer 70 TP (S) 60 50 40 30 Zotzensee Jäthensee Görtowsee Useriner See 20 10 0 1998 2004 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Vergleichswerte Monatsbericht zur wasserwirtschaftlichen Situation 10/2016 Quelle: STALU MS (2017)

Wasserstände Useriner See

Nov 85 Nov 86 Nov 87 Nov 88 Nov 89 Nov 90 Nov 91 Nov 92 Nov 93 Nov 94 Nov 95 Nov 96 Nov 97 Nov 98 Nov 99 Nov 00 Nov 01 Nov 02 Nov 03 Nov 04 Nov 05 Nov 06 Nov 07 Nov 08 Nov 09 Nov 10 Nov 11 Nov 12 Nov 13 Nov 14 Nov 15 Nov 16 Pegel (cm) Fürstenseer See Monatliche Mittelwasserstände Fürstenseer See Mittel 1985-2012 220 200 180 160 140 1,25 m 120 100 80 1985-2016 200 Quelle: STALU MS (2017) 7

Entwicklung Grundwasserstände 200 7 Quelle: STALU MS (2017)

Artenvorkommen Quellen: Umweltplan (2006, 2007) NPA Müritz (2016)

Schlussfolgerung Einrichtung von nutzungsfreien Rückzugsräumen! Räumliche Differenzierung des Uferbereiches

Methodik Ufernutzungskonzeption Mecklenburgische Seenplatte Schutzbereich Intensive Ufernutzungen (z. B. baulichen Anlagen) sind hier ausgeschlossen. Ziel ist es, solche Uferabschnitte in ihrem natürlichen Zustand zu erhalten. Bestandsbereich Die vorhandenen Ufernutzungen unterliegen dem Bestandsschutz, soweit sie in zulässiger Weise entstanden sind. Erhaltungsarbeiten sind anzeigepflichtig, grundhafte Erneuerungen ebenso wie wesentliche Änderung innerhalb des Bestandes sind genehmigungspflichtig. Ziel ist es, Ufernutzungen in diesen Bereichen zu konzentrieren. Ordnungsbereich Ziel ist es, Ufernutzungen in diesen Bereichen neu zu ordnen und so zu entwickeln, dass diese Uferabschnitte jeweils in eine der beiden Kategorien Bestandsbereich oder Schutzbereich durch Bündelung bzw. Rückbau überführt werden können.