Inhalt Jahresbericht 2010



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Transkript:

Jahresbericht 2010

2 Inhalt Jahresbericht 2010 1 Grußwort des Vorsitzenden der Verbandsversammlung und des Aufsichtsratsvorsitzenden... 4 2 Rück- und Ausblick der Geschäftsführung... 5 3 Der EVS... 6.. Unsere Dienstleistungen... 6.. Organisation des EVS... 7.. Gremienmitgliedschaft 2010... 8.. Gesellschaften und Beteiligungen... 11 4 Wirtschaftliche Entwicklung... 14.. Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 2009... 14... Bilanz 2009... 14... Gewinn- und Verlustrechnungen 2009... 16.. Wirtschaftsjahr 2010... 17 5 Abfallwirtschaft... 18.. Betrieb der Abfallanlagen... 18... Abfallverwertungsanlage Velsen... 18... - Niedrigere Stromerlöse... - Übernahme von Abfällen nach Großbrand im AHKW Neunkirchen... Abfallheizkraftwerk Neunkirchen... 18... Biologische Verwertungsanlagen Lockweiler und Ormesheim... 19... - Vergärungsanlage Lockweiler... - Kompostwerk Ormesheim... Sanierung und Rekultivierung von Übergangsdeponien... 19... - Sanierung der Altdeponie Velsen... - Sanierung der Übergangsdeponie Schwalbach-Griesborn... Deponiebetrieb und Ökomobil... 21.. Abfallwirtschaftsbilanz... 22... Angelieferte Mengen 2010... 22... - Bioabfallverwertung... - Elektro-Altgeräte Sammelmenge nochmals gestiegen... Eigenvermarktung der Haushaltsgroß- und -kleingeräte... 24... Vermarktung von Altpapier... 24... Flächendeckende Einführung von EVS Wertstoff-Zentren... 24... Regionales Stoffstrommanagement... 24.. Neues Abfall-Gebührensystem ab 2011 Umsetzungsphase... 25... - Aufbau einer Gesamtdatenbank... - Austausch von 360.000 Müllgefäßen... - Neue Abfuhrverträge... - Kunden-Service-Center Personalisierung und Arbeitsaufnahme.. Vertragscontrolling und Kundenservice beim EVS... 27

3 6 Abwasserwirtschaft... 28.. Planung, Bau und Sanierung von Abwasseranlagen... 28... Abwasseranlagen im Landkreis Merzig-Wadern... 30... Abwasseranlagen im Landkreis Neunkirchen... 31... Abwasseranlagen im Saarpfalz-Kreis... 32... Abwasseranlagen im Landkreis Saarlouis... 33... Abwasseranlagen im Landkreis St. Wendel... 34... Abwasseranlagen im Regionalverband Saarbrücken... 35.. Betrieb der Abwasseranlagen... 36... Bestand der EVS-Abwasseranlagen... 36... Optimierungsmaßnahmen... 37... - Ermittlung des Potenzials zur Abwasserwärmenutzung... - Fernwirktechnische Anbindung von Trabanten... - Neue Wege bei der Klärschlammentwässerung... - Reduzierung des Stromverbrauchs durch geregelten Einsatz von Rührwerken... Aus- und Weiterbildung... 40... - Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik beim EVS... - EVS-Spezialausbildung für n-mitarbeiter.. EVS-SAB GmbH... 41... - Dienstleistungen im Abwassersektor landesweit gefragt 7 Ausschreibungen, Vergaben, Nachtragsmanagement... 42.. Ausschreibungen und Vergaben... 42... - Elektronische Ausschreibung.. Nachtragsmanagement... 43 8 Qualitätsüberwachung... 44.. Leistungsbilanz des EVS-Zentrallabors... 44.. Erfolgreiche Fachakkreditierung im Bereich Biologie... 44.. Staatlich anerkannte Prüfstelle für Durchflussmessungen hat den Routinebetrieb aufgenommen... 45...Erfahrungsaustausch der Gewässerschutz.beauftragten der Wasserverbände Nordrhein-Westfalen und Saarland auf der Saarbrücken-Burbach... 45 9 Personalwirtschaft... 46.. Personalisierung des EVS Kunden-Service-Centers... 46.. Elektronische Arbeitszeiterfassung auf Außenanlagen... 46 10 Öffentlichkeitsarbeit... 48.. Kommunikation des neuen Abfall-Gebührensystems... 48.. Internet-Relaunch und Einrichtung des EVS Verschenkmarktes... 49.. Veranstaltungen... 50... Tage der offenen Tür, Infoabende, Projektvorstellungen, Inbetriebnahmen... 50... Abfall-Forum... 51

4 1 Grußwort des Vorsitzenden der Verbandsversammlung und des Aufsichtsratsvorsitzenden so dass wir insgesamt ein durchgängiges, sehr komfortables Angebot präsentieren können. Nicht leicht gefallen ist die Entscheidung, den Betrieb der Vergärungsanlage in Lockweiler zum 1.12.2010 einzustellen. Die technische Auslegung der Anlage entsprach nicht den Erfordernissen, wie sie sich im Bereich der Bioabfallverwertung für den Verband darstellten. Wichtig anzumerken ist, dass den Mitarbeitern ein Arbeitsplatz an anderer Stelle angeboten werden konnte. Fritz-Hermann Lutz Vorsitzender der Verbandsversammlung Hans-Heinrich Rödle Aufsichtsratsvorsitzender Der Komplettanschluss aller saarländischen Haushalte an die modernen n des Verbandes ist auf bestem Wege und ein umfassendes Sanierungskonzept für die älteren Abwasseranlagen ist in 2010 ein gutes Stück vorangekommen. Im Bereich der Abfallentsorgung war es die Umsetzung der bundes- und landespolitischen Vorgaben für eine optimale Wertstoffgewinnung durch konsequente Trennung aller relevanten Fraktionen, die Mitarbeiter wie Gremien in gleichem Maße forderte. Der EVS setzt hier auf die Einführung eines neuen mengenabhängigen Gebührensystems zum 1.1.2011. Wir sind sicher, dass die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der EVS- Verbandsversammlung die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Alle Beteiligten zogen hier konstruktiv an einem Strang, so dass bereits zwei Monate vor Umstellung alle Kunden umfassend über die Neuerungen informiert werden konnten. Spannend bleibt für den EVS das Thema PPK, die Entsorgung. von Papier, Pappe und Kartonagen aus den privaten Haushalten. Zwar belegte die Rechtsprechung in 2010 die Zuständigkeit der kommunalen Entsorger, was jedoch dem EVS bis zum Jahresende fehlte, um aktiv werden zu können, war eine Unterlassungsverfügung der Aufsichtsbehörde. Sobald hier die nötige Planungssicherheit besteht, werden wir alles daran setzen, unseren Kundinnen und Kunden ein attraktives Entsorgungsangebot auch für diesen Wertstoff zu ermöglichen. Wir danken sowohl unseren Kolleginnen und Kollegen in der Verbandsversammlung und im Aufsichtsrat, als auch der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verbandes dafür, dass sie auch in diesem sicher nicht einfachen Jahr mit Beharrlichkeit und Engagement die wichtigen Themen erfolgreich vorangebracht haben. Die Ergänzungsstücke zum mengenabhängigen Abfall-Gebührensystem die modernen EVS Wertstoff-Zentren nahmen im Jahr 2010 vielerorts bereits Gestalt an. Die Akzeptanz der Anlagen zeigt, dass das Konzept der wohnortnahen Sammlung von Wertstoffen aller Art ankommt. Froh sind wir insbesondere darüber, dass wir mit einer Ausnahme auch die Kommunen, die über eigene Wertstoffhöfe verfügten, dazu bewegen konnten, diese für alle Saarländerinnen und Saarländer zu öffnen,

2 Rückblick der Geschäftsführung 5 Die Reduzierung der Müllmengen wird es mittelfristig ermöglichen, dass die EVS-eigene Abfallanlage in Velsen ausreicht, um den saarländischen Restmüll zu verbrennen. Kapazitäten, die der EVS in der Neunkircher Anlage nicht mehr benötigt, schlagen positiv zu Buche, da EEW hierfür über externe Akquise Einnahmen generieren wird, die bis 2016 auch dem EVS zufließen. Nach Auslaufen der Verträge mit EEW Ende 2016 wird der Verband nach Bedarf entscheiden können, ob und wann er gegebenenfalls freie Kapazitäten der Anlage in Neunkirchen für die Behandlung saarländischen Hausmülls nutzen will. Für die Bürgerinnen und Bürger bringt das neue Gebührensystem zudem eine deutlich größere Einflussnahme auf die individuelle Gebührenhöhe. Karl Heinz Ecker Geschäftsführer Dr. Heribert Gisch Geschäftsführer Damit es noch leichter fällt, Wertstoffe aus der Grauen Tonne herauszuhalten, hat der Verband in 2010 unter Hochdruck zahlreiche Wertstoff-Zentren errichtet. Ende 2011 wird das flächendeckende Netz 20 moderne Anlagen wird es mindestens geben komplett sein. Die Abfallwirtschaft des Saarlandes wird zum 1.1.2011 mit einem Wechsel der Gebührensystematik eine Wende erfahren, die zukunftsweisend für wichtige strategische Entwicklungen sein wird. Die Vorbereitung eines mengenabhängigen, stärker verursacherbezogenen Abfall-Gebührensystems hielt in 2010 neben dem Abfallmanagement insbesondere auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Finanzbereiches, der EDV, der Vergabeabteilung, der Stabsstelle Kommunikation und auch die Juristen in Atem. Wir sind sicher, dass der Verband mit der Einführung des neuen Systems die Weichen richtig gestellt hat, um die Vorgaben auf Bundes- und Landesseite für eine deutliche Reduzierung der Hausmüllmengen verbunden mit einer erheblich verbesserten Wertstoffgewinnung erfüllen zu können. Neben dem unumstrittenen Ziel, die ohnehin nur begrenzt vorhandenen Wertstoffquellen zu schonen und ein konsequentes Recycling zu ermöglichen, sind es insbesondere auch wirtschaftliche Ziele, die hier verfolgt werden: Auch Projekte der Vergangenheit, die heute aktiv keinen Beitrag mehr zur Abfallwirtschaft leisten, binden nicht selten in hohem Maße finanzielle Mittel und das Engagement von Mitarbeitern. So zum Beispiel die Rekultivierung der Altdeponie Velsen, mit der im September 2010 begonnen wurde. Das Großprojekt, das für den Umweltschutz in der Region von immenser Bedeutung ist, sucht bundesweit vergleichbare Dimensionen. Auch im Bereich der Abwasserwirtschaft steht da das Netz an neuen Abwasseranlagen zwischenzeitlich vollständig ist. die Instandhaltung bzw. Anpassung bestehender Anlagen an die sich verändernden und verschärfenden Anforderungen zu.nehmend im Mittelpunkt. Zukunftsgerichtet sind die Bestrebungen unserer Fachleute, die Potentiale einer Energiegewinnung aus Abwasser zu eruieren, um auch hier keine Chance ungenutzt zu lassen, den externen Energiebedarf der Abwasseranlagen einen der ganz großen Kostenfaktoren im Bereich der Abwasserwirtschaft deutlich zu reduzieren. Die abwasser- und abfallwirtschaftlichen Aufgaben bleiben insgesamt weiterhin spannend und wir freuen uns auf die Herausforderungen in 2011.

6 3 Der EVS Unsere Dienstleistungen Der Entsorgungsverband Saar ist als Zweckverband der saarländischen Städte und Gemeinden kompetenter Dienstleister für die überörtliche Abfallentsorgung und Abwasserreinigung. Die örtliche Abfallentsorgung organisiert der EVS in den Kommunen, die dies nicht selbst übernommen haben. Im Rahmen der überörtlichen Abfallentsorgung ist der EVS insbesondere mit der Entwicklung bedarfsgerechter Entsorgungs- und Verwertungskonzepte befasst. Daneben ist der Verband Ansprechpartner der Bürgerinnen und Bürger für alle Fragen der Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen. Auch die Standortfindung, Planung, Errichtung, Erweiterung, Um- und Nachrüstung sowie der Betrieb von Entsorgungs- und Behandlungsanlagen und die Rekultivierung stillgelegter Anlagen liegt in der Verantwortlichkeit des EVS. Das Aufgabenspektrum der örtlichen Abfallentsorgung. erstreckt sich vom Einsammeln und Befördern von Abfällen und Problemabfällen bis hin zur Förderung privater Maßnahmen zu deren Vermeidung und Verwertung. Mit dem Betrieb von 139 modernen n zum Ende des Jahres 2010 ist der EVS Garant für eine professionelle zeitgemäße Abwasserreinigung. Die in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich gestiegene Gewässerqualität zahlreicher Bäche und Flüsse zeigt nachhaltig, dass die Arbeit des Verbandes für praktizierten Umweltschutz steht. Auch in Zukunft wird der EVS alles daran setzen, unter Abwägung technischer, ökonomischer und ökologischer Aspekte und Anforderungen den größtmöglichen Nutzen für Mensch und Umwelt zu erzielen.

7 Organisation des EVS Geschäftsführer Karl Heinz Ecker, Dr. Heribert Gisch S1 Vertreter der Geschäftsführung,. Sonderaufgaben, Tochtergesellschaften Klaus-Peter Truxa S2 Referentin der. Geschäftsführung Katja Planz S3 Kommunikation Marianne Lehmann Stabsstellen S4 Rechnungsprüfungsamt Hans-Jakob Becker S5 Gremien- und. Gesellschaftsbetreuung Elke Welter Betrieb Jörg Altmeyer Abwasserwirtschaft Technik Gerhard Pansa Abfallwirtschaft Jürgen Philippi Qualitätsüberwachung Anne-Dore Limbach Dienstleistungen Beauftragte / Fachkräfte für B1 Zentrales. Betriebsmanagement Jörg Altmeyer G Grundlagen Jörg Altmeyer Gerhard Pansa T1 Zentrales Technisches Management. Gerhard Pansa A1 Projekte und Stoffströme. Ralph Kien Q1 Chemisches Labor. Dr. Christophe Blay D1 Recht, Liegenschaften, Ausschreibung/Vergabe/ Einkauf. Ellen Straßberger Arbeitssicherheit Matthias Seimetz Brandschutz für. Bereich Abfall Michael Herrgen B2 Betriebsbereich 2 Hubertus Maurer T2 Planung und Ausführung. Bertram Leblang A2 Vertragscontrolling und Kundenservice. Monika Bitz Q2 Eigenkontrolle. Grundlagenermittlung. Carsten Langer D2 Personalwesen. EDV, Zentrale Dienste Brandschutz für. Bereich Abwasser Stefan Decker Abfall Nicole Seltz B3 Betriebsbereich 3 Uwe Woll T3 Planung und Ausführung. Andreas Schumacher A3 Abfall-. Anlagenmanagement. NN Q3 Biologie. Annedore Limbach D3 Finanz- und. Rechnungswesen,. Controlling. Dr. P.-Gerhard Maurer Gefahrengut Norbert Hahn Gewässerschutz Annedore Limbach B4 Betriebsbereich 4 Werner Daub Qualitätsmanagement für GB Qualitätsüberwachung Günter Scherer B5 Betriebl./wissenschaftliche Anlagenplanung Ralf Hasselbach Frauen Petra Schweitzer Behinderte NN

8 3 DER EVS Gremienmitgliedschaft 2010 Geschäftsführung Karl Heinz Ecker Dr. Heribert Gisch Verbandsversammlung Vorsitzender BM Fritz-Hermann Lutz BM Erhard Seger BM Heinz Müller BM in Annelie Faber-Wegener BM Stefan Louis BM Franz-Josef Berg BM Thomas Hartz BM Wolfgang Alles BM Rolf Schultheis BM Alexander Rubeck BM Peter Duchene BM Reiner Ziebold (bis 30.11.10) BM Thomas Redelberger (ab 01.12.10) OB Karlheinz Schöner BM Armin König BM Frank John BM Stephan Strichertz BM Arno Schmidt BM Lothar Christ BM Herbert Keßler BM Werner Laub BM Walter Dietz OB Dr. Alfons Lauer BM in Judith Thieser (bis 31.05.10) BG Hermann Kiefer (ab 01.06.10) BM Patrik Lauer BM Theo Staub OB Jürgen Fried BM Andreas Veit BM Hans-Uwe Schneider BM Stephan Rausch BM Hans-Heinrich Rödle Eppelborn Beckingen Bexbach Blieskastel Bous Dillingen Ensdorf Freisen Friedrichsthal Gersheim Großrosseln Heusweiler Heusweiler Homburg Illingen Kirkel Kleinblittersdorf Lebach Losheim am See Mandelbachteil Marpingen Merchweiler Merzig Mettlach Mettlach Nalbach Namborn Neunkirchen Nohfelden Nonnweiler Oberthal Ottweiler BM Bruno Schmitt Perl BM Martin Speicher Püttlingen BM in Karin Lawall Quierschied BM Martin Silvanus Rehlingen-Siersburg BM Klaus Häusle Riegelsberg BG Kajo Breuer Saarbrücken OB Roland Henz Saarlouis BM Michael Philippi Saarwellingen BM Wolfgang Stengel (bis 28.03.10) Schiffweiler BG Markus Fuchs (ab 29.03. bis 30.09.10) Schiffweiler BM Markus Fuchs (ab 01.10.10) Schiffweiler BM Armin Emanuel Schmelz BM Eberhard Blaß (bis 18.11.10) Schwalbach BM Hans-Joachim Neumeyer (ab 19.11.10) Schwalbach BM Reiner Pirrung Spiesen-Elversberg OB Georg Jung St. Ingbert BM Klaus Bouillion St. Wendel BM Hans-Werner Zimmer (bis 30.09.10) Sulzbach BM Michael Adam (ab 01.10.10) Sulzbach BM Hermann Josef Schmidt Tholey BM Thomas Burg Überherrn OB Klaus Lorig Völklingen BM Fredi Dewald Wadern BM Harald Braun Wadgassen BM Wolfgang Wiltz (bis 01.12.10) Wallerfangen BM Günter Zahn (ab 02.12.10) Wallerfangen BM Werner Hero Weiskirchen BG = Beigeordneter BM ( in) = Bürgermeister(in) OB = Oberbürgermeister

9 Gremienmitgliedschaft 2010 Aufsichtsrat EVS Aufsichtsrat EVS ABW GmbH Vorsitzender Vorsitzender BM Hans-Heinrich Rödle BM Fritz-Hermann Lutz Stellvertretender Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender BM Werner Hero BM Hans-Heinrich Rödle BG Kajo Breuer Stimmberechtigte Mitglieder OB Dr. Alfons Lauer BG Kajo Breuer Dr. Joachim Meier WVW OB Friedrich Decker BM Armin Emanuel OB Dr. Alfons Lauer Volker Giersch IHK Dr. Joachim Meier WVW Hans-Hermann Michaelis Kraftwerk Ensdorf Volker Giersch IHK BM Hermann Josef Schmidt Hans-Hermann Michaelis Kraftwerk Ensdorf BM Hermann Josef Schmidt Gesellschaftervertreter BM Fritz-Hermann Lutz BM Werner Hero BM Armin Emanuel OB a. D. Friedrich Decker (ab 26.01.10) Nichtstimmberechtigte Mitglieder Dr. Klaus Gärtner IHK Klaus-Dieter Woll Arbeitskammer Beirat EVS Aufsichtsrat EVS GAV mbh Vorsitzender Vorsitzender Dr. Klaus Gärtner IHK BM Hermann Josef Schmidt Stellvertretender Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender Aribert von Pock Saarwald-Verein e.v. OB Dr. Alfons Lauer Klaus-Dieter Woll Arbeitskammer BG Kajo Breuer Dr. Klaus-Peter Brück Landwirtschaftskammer Hans-Hermann Michaelis Kraftwerk Ensdorf Michael Keßler NABU BM Armin Emanuel Stefan Kunz VEW Saar e.v. Volker Giersch IHK Johannes Lauer EVS BM Fritz-Hermann Lutz Thomas Quirin SSGT Dr. Joachim Meier WVW Achim Schwarz KBI BM Hans-Heinrich Rödle Hans-Werner Strauß SSGT Hans-Ulrich Thalhofer HWK Gesellschaftervertreter BM Werner Hero OB a. D. Friedrich Decker (ab 26.01.10)

10 3 DER EVS Gremienmitgliedschaft 2010 Aufsichtsrat EVS-SAB GmbH Aufsichtsrat AVA Velsen GmbH Vorsitzender Vorsitzender Hans-Hermann Michaelis Kraftwerk Ensdorf Karl Heinz Ecker Stellvertretender Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender Dr. Joachim Meier WVW Carsten Stäblein EEW BM Kajo Breuer Jochen Dahm Stadtwerke VK OB Dr. Alfons Lauer OB Friedrich Decker BM Armin Emanuel Reinhard Kohl EEW Volker Giersch IHK Wolfgang Melon EEW BM Fritz-Hermann Lutz Hans-Hermann Michaelis Kraftwerk Ensdorf BM Hans-Heinrich Rödle BM Hans-Heinrich Rödle BM Hermann Josef Schmidt Dr. Jörg Zunft EEW Gesellschaftervertreter Gesellschaftervertreter BM Werner Hero Karl Heinz Ecker OB a. D. Friedrich Decker (ab 26.01.10) Dr. Heribert Gisch Reinhard Kohl Aufsichtsrat BioSaar GmbH Wolfgang Melon Vorsitzender BM Armin Emanuel Stellvertretender Vorsitzender BM Hermann Josef Schmidt Karl Heinz Ecker BM Fritz-Hermann Lutz BM Hans-Heinrich Rödle BM Fredi Dewald BM Werner Hero Gesellschaftervertreter Karl Heinz Ecker Dr. Heribert Gisch

11 Gesellschaften und Beteiligungen EVS ABW GmbH EVS Gesellschaft für Abfallwirtschaft mbh EVS GAV mbh EVS Gesellschaft für Abfallverwertungsanlagen mbh Geschäftsführung Dipl.-Ing. Karl Heinz Ecker Dr. Heribert Gisch Geschäftsführung Dipl.-Ing. Karl Heinz Ecker Dr. Heribert Gisch Gründung der Gesellschaft 1995 Gründung der Gesellschaft 1995 Stammkapital 515.000 Euro Stammkapital 5.115.000 Euro Aufgabe Entsorgung der im Saarland anfallenden Abfälle aus Privathaushalten. Aufgabe Vermietung der Abfallverwertungsanlage Velsen (AVA Velsen); Bau und Betrieb von Einrichtungen, die der Nutzung der AVA Velsen dienen EVS-SAB GmbH EVS Gesellschaft für Service im Abwasserbereich mbh Geschäftsführung Dipl.-Ing. Karl Heinz Ecker Dr. Heribert Gisch Gründung der Gesellschaft 1999 Stammkapital 50.000 Euro Aufgabe Beratung und Erbringung von Dienstleistungen (Planung und Bau von n, Laborleistungen usw.) außerhalb des öffentlich-rechtlichen Bereiches

12 3 DER EVS Gesellschaften und Beteiligungen AVA Velsen GmbH BioSaar GmbH Gesellschaft zur Behandlung biologischer Abfälle mbh Geschäftsführung Dipl.-Ing. Berthold Vogel Klaus-Peter Truxa Geschäftsführung Dr. Heribert Gisch Gründung der Gesellschaft 1996 Gründung der Gesellschaft 1996 Stammkapital 5.115.000 Euro Stammkapital 51.129 Euro Aufgabe Betrieb der AVA Velsen. Aufgabe Bau und Betrieb von Anlagen zur Behandlung und Verwertung von Bioabfällen

13 100 % EVS ABW GmbH EVS Gesellschaft für Abfallwirtschaft mbh 100 % EVS GAV mbh EVS Gesellschaft für Abfallverwertungsanlagen mbh 100 % EVS-SAB GmbH EVS Gesellschaft für Service im Abwasserbereich mbh 100 % BioSaar GmbH Gesellschaft zur Behandlung biologischer Abfälle mbh 51 % AVA Velsen mbh 49 % EEW Saarbrücken

14 4 Wirtschaftliche Entwicklung Rückblick auf das Wirtschaftsjahr 2009 Bilanz 2009 31.12.09 31.12.08 AKTIVA T T A. Anlagevermögen 1.465.203 1.447.641 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 3.857 3.796 II. Sachanlagen 1.360.163 1.332.157.. 1. Grundstücke und Bauten 354.043 353.084.. 2. Hauptsammler und Leitungssystem 778.242 769.337.. 3. Anlagen, maschinelle Anlagen und Maschinen 85.339 87.445.. 4. Andere Anlagen, Betriebsausstattung 4.781 4.566.. 5. Anzahlungen und Anlagen im Bau 137.759 117.725 III. Finanzanlagen 101.183 111.689 B. Umlaufvermögen 26.056 40.606 I. Vorräte 1.491 1.395 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 14.607 20.711.. 1. Forderungen 13.116 20.090.. 2. Sonstiges Vermögen 1.491 621 III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 9.958 18.500 C. Rechnungsabgrenzungsposten 213 207 D. Nicht gedeckter Fehlbetrag 18.121 14.858 SUMME AKTIVA 1.509.593 1.503.312

15 31.12.09 31.12.08 PASSIVA T T A. Eigenkapital 0 0 I. Rücklage 3.576 7.994 II. Gewinn/Verlust.. 1. Verlust Vorjahr -22.852-23.904.. 2. Ausgleich aus Rücklagen 4.418 8.230.. 3. Jahresverlust -3.263-7.178.. 4. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 18.121 14.858 B. Empfangene Ertragszuschüsse 143.106 153.248 C. Rückstellungen 13.635 17.997 D. Verbindlichkeiten 1.351.389 1.331.722 E. Rechnungsabgrenzungsposten 1.463 345 SUMME PASSIVA 1.509.593 1.503.312 Die Entwicklung der Vermögenslage des EVS ist auch 2009 weiterhin durch die im Berichtsjahr und in den Vorjahren durchgeführten Investitionen sowie deren Finanzierung bestimmt. Die Bilanzsumme des EVS und seiner Gesellschaften hat sich in 2009 im Vergleich zu 2008 kaum geändert. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag soll im Abwasserbereich entsprechend des 5-jährigen Finanzplans durch fest geplante Beitragserhöhungen von 5 Prozent in 2010,. 4 Prozent in 2011 sowie jeweils 3 Prozent in 2012 und 2013 ausgeglichen werden. Im Abfallbereich sind keine Gebührenerhöhungen geplant.

16 4 Wirtschaftliche Entwicklung Gewinn- und Verlustrechnungen 2009 EVS-Abfallwirtschaft 2009 2008 T T 1. Umsatzerlöse 78.937 76.184 2. Sonstige betriebliche Erträge 638 252 Ergebnis (1 2) 79.576 76.436 3. Materialaufwand und bezogene Leistungen -71.455-65.539 4. Personalaufwand -4.155-3.991 5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen -254-218 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.697-2.265 7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 24 207 8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -3.345-5.149 Ergebnis (3 8) -81.882-76.955 9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -2.306-519 10. Steuern vom Einkommen und Ertrag 1-798 11. Sonstige Steuern -905-3.101 Jahresgewinn/Jahresverlust -3.212-4.418 EVS-Abwasserwirtschaft 2009 2008 T T 1. Umsatzerlöse 129.017 124.732 2. Andere aktivierte Eigenleistungen 6.678 6.038 3. Sonstige betriebliche Erträge 13.938 15.162 Ergebnis (1 3) 149.633 145.932 4. Materialaufwand und bezogene Leistungen -11.765-11.843 5. Personalaufwand -20.375-18.878 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen -44.246-42.994 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -26.767-25.227 8. Erträge aus Beteiligungen 410 450 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 28 114 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 46.957-50.300 Ergebnis (4 10) -39 148.678 11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -13-2.746 12. Sonstige Steuern. -15 Jahresgewinn/Jahresverlust -52-2.761

17 Wirtschaftsjahr 2010 Abfallwirtschaft Das Wirtschaftsjahr 2010 der Abfallwirtschaft ist aus finanzieller Sicht durch den weiteren gravierenden Rückgang der hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle, einen Schaden durch den Brand im AHKW Neunkirchen und eine Sonderabschreibung für die BioSaar GmbH bedingt durch die Stilllegung der Vergärungsanlage Lockweiler bestimmt. Durch die erwartete Schadensregulierung im Zusammenhang mit dem Brand des AHKW Neunkirchen wird die Abfallwirtschaft voraussichtlich mit einem positiven Jahresergebnis abschließen. Abwasserwirtschaft Das hochgerechnete Jahresergebnis der EVS-Abwasserwirtschaft ist mit rund 4,9 Mio. besser als geplant. Dieses positive Ergebnis ist eine Folge der Erlösverbesserung aufgrund der Rückerstattung von Abwasserabgaben und Ergebnis eines professionellen Kreditmanagements. Beide Faktoren kompensieren die Rückgänge beim Verbandsbeitrag, bei den aktivierten Eigenleistungen und bei den sonstigen Erlösen. Rückstellungen für steigende Abwasserabgaben und höhere Unterhaltungskosten für Anlagen und Bauwerke in den Jahren 2011 und 2012 und Pensionsrückstellungen wurden gebildet. Die Abschreibungen sind auch 2010 aufgrund der Sanierungen und der Inbetriebnahme neuer n gestiegen. Der Mittelabfluss 2010 liegt bei rund 54,0 Mio.. Die Investitionssumme verteilt sich mit rund 42,6 Mio. auf den EVS und mit rund 11,3 Mio. auf die Maßnahmen Dritter. Im Wirtschaftsjahr 2010 wurden im Bereich Abwasserwirtschaft Darlehen in Höhe von insgesamt rund 120,9 Mio. abgelöst und für 51,0 Mio. Neuaufnahmen getätigt. Die Zinsbelastung im Abwasserbereich lag bei rund 44,2 Mio., die Tilgung lag bei rund 44,5 Mio.. Das Kreditportfolio ohne Derivate betrug Ende 2010 rund 1,2 Mrd., hiervon waren 39 Prozent Festzinsdarlehen, 51 Prozent Darlehen mit Festzins über Derivate und 10 Prozent Darlehen mit variablem Zins. Der Verlustvortrag im Abwasserbereich wird sich entsprechend des positiven Ergebnisses auf rund 13,5 Mio. reduzieren.

18 5 Abfallwirtschaft Betrieb der Abfallanlagen Abfallverwertungsanlage Velsen Im Jahr 2010 wurden in der AVA Velsen rund 229.000 Tonnen Abfälle 9.000 Tonnen weniger als im Vorjahr thermisch behandelt. Insbesondere im ersten Halbjahr 2010 kam es reparaturbedingt aber auch durch die teilweise ungünstige Zusammensetzung der Abfälle häufiger zu Betriebsunterbrechungen. Rund 18.000 Tonnen Abfälle zur Verwertung (mit sehr hohen Heizwerten) wurden bis August 2010 in der AVA Velsen verbrannt und sorgten in der Folge häufig für Störungen bei der Rauchgasreinigung. Niedrigere Stromerlöse Die im Berichtsjahr stark gefallenen Strompreise an der Strombörse in Leipzig wirkten sich negativ auf die Einspeisevergütung aus, so dass der erzielte Erlös mit rund 45 Euro/ MWh deutlich niedriger ausfiel als erwartet. Dem gegenüber standen Kostenerhöhungen bei der Revision sowie beim Verbrauch von Heizöl, der aufgrund von Betriebsunterbrechungen fast doppelt so hoch lag wie im Vorjahr. Übernahme von Abfällen nach Großbrand im AHKW Neunkirchen Nach einem Bunkerbrand Mitte August 2010 musste der Betrieb im Abfallheizkraftwerk Neunkirchen für mehrere Monate stillgelegt werden. In dieser Zeit wurde der gesamte saarländische Abfall des EVS an der AVA Velsen angeliefert. Die AVA konnte die zusätzlichen Mengen stabil und zuverlässig bewältigen und lief ohne nennenswerte Unterbrechungen. In den nächsten Jahren wird damit begonnen, größere technische Anlagenteile zu ersetzen, um eine hohe Verfügbarkeit der Anlage insbesondere ab dem Jahr 2016 zu gewährleisten, wenn der Entsorgungsvertrag mit dem AHKW Neunkirchen endet. Abfallheizkraftwerk Neunkirchen Bis zum Brand des Müllbunkers am 13.08.2010 wurden im Abfallheizkraftwerk Neunkirchen rund 82.500 Tonnen Abfall behandelt. Die beiden Kessellinien waren bis zum 13.8.2010 rund 4.779 bzw. 581 Stunden in Betrieb. Die im Jahr 2010 begonnenen Entwicklungen werden sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen: Die Strompreise bewegen sich weiterhin auf sehr niedrigem Niveau und die Instandhaltungs- und Revisionskosten werden weiterhin steigen was allerdings exakt den langjährigen Erfahrungswerten anderer Abfallverwertungsanlagen in Deutschland entspricht.

19 Biologische Verwertungsanlagen Lockweiler und Ormesheim Die Vergärungsanlage Lockweiler und das Kompostwerk Ormesheim wurden von der BioSaar GmbH im Verbund betrieben. An beiden Standorten erfolgte neben der Verwertung von Bioabfällen ein Umschlag kommunaler Bioabfälle zur Verwertung in außersaarländischen Anlagen. Vergärungsanlage Lockweiler Auf Basis eines Gutachtens zur Wirtschaftlichkeit der Anlage haben die Gremien des EVS aus wirtschaftlichen Gründen beschlossen, die Vergärungsanlage Ende 2010 außer Betrieb zu nehmen. Die am Standort Lockweiler angelieferten kommunalen Bioabfälle wurden ab diesem Zeitpunkt in Abstimmung mit der Fachbehörde komplett umgeschlagen und in Anlagen außerhalb des Saarlandes verwertet. Die vorübergehende Außerbetriebnahme der Vergärungseinheit wurde bei der Fachbehörde angezeigt und von dieser genehmigt. der Verwertung im Kompostwerk wurden am Standort Ormesheim auch kommunale Bioabfälle zur Verwertung außerhalb des Saarlandes umgeschlagen. Ebenfalls am Standort Ormesheim erfolgten zentral die privaten Grünschnittanlieferungen aus der Gemeinde Mandelbachtal. Zur Entflechtung der Privatanlieferungen vom Anlagenbetrieb ist ein Grünschnittannnahmeplatz in Planung, der an das benachbarte Wertstoff-Zentrum angekoppelt wird. Sanierung und Rekultivierung von Übergangsdeponien Sanierung der Altdeponie Velsen Nach vielen Verzögerungen konnten die Baumaßnahmen zur Sanierung der Altdeponie Velsen mit einem 1. Spatenstich am 8. September 2010 offiziell aufgenommen werden. Das Projekt ist mit einer Auftragssumme von 6,98 Millionen Euro eines der größten dieser Art im bundesweiten Vergleich. Auf rund 11,5 ha wird die Deponie zur Oberflächenabdichtung mit einer Kunststoffdichtungsbahn versehen. Dafür ist eine Bauzeit von mehr als drei Jahren veranschlagt. Bis Ende 2010 konnten die Umprofilierungsmaßnahmen bereits weitgehend abgeschlossen werden. Die Bauzeit für die gesamte Maßnahme ist auf vier Jahre veranschlagt. Kompostwerk Ormesheim Im ersten Halbjahr wurden die aus der Vergärungsanlage Lockweiler ausgeschleusten biogenen Stoffe gemeinsam mit kommunalen Bioabfällen in der Anlage in Ormesheim behandelt. Nach Einstellung der Verarbeitung in Lockweiler wurden ausschließlich kommunale Bioabfälle aus dem südlichen Saarland kompostiert. Durch Optimierungen im Belüftungssystem der Intensivrotte wurden die Rottebedingungen verbessert, so dass nach Umbau und modifizierter Nutzung der Nachrottehalle ein gesicherter Anlagebetrieb gewährleistet war. Neben.

20 5 Abfallwirtschaft Sanierung der Übergangsdeponie Schwalbach- Griesborn Im Oktober 2010 konnte auch mit der Sanierung der Übergangsdeponie Schwalbach-Griesborn begonnen werden. Damit kommt im Saarland erstmals eine Aerobe in situ Stabilisierung zur Anwendung, ein innovatives Verfahren, bei dem Umgebungsluft mit geringen Überdrücken über Belüftungsbrunnen in den Deponiekörper eingebracht wird, um so den Abbau der organischen Abfallbestandteile zu beschleunigen. Die entstehende Abluft wird kontrolliert erfasst und über Biofilter behandelt. Bis Ende des Jahres konnte trotz widriger Wetterbedingungen der erforderliche Brunnen- und Rohrleitungsbau abgeschlossen werden. Zur Sanierung und Rekultivierung ihrer Übergangs- und Zentraldeponien, aber auch zu deren gesetzlich vorgegebener Nachsorge hat der EVS zum 31.12.2010 Rekultivierungsrückstellungen in Höhe von 26,7 Millionen Euro gebildet. Passive Belüftung Ablufterfassung und -behandlung 1. Grundwasserleiter Aerobe in situ Stabilisierung

21 Deponiebetrieb und Ökomobil Die Arbeiten im Bereich der Zentraldeponien Merzig-Fitten und Mandelbachtal-Ormesheim waren auch weiterhin auf eine Sanierung im Bestand ausgerichtet. In Fitten wurden Sickerwasser- und Gaserfassungssysteme ertüchtigt. In Ormesheim wurde die Installation einer eigenen Hochtemperaturfackel vorbereitet. Zum Bau freigegeben wurde die Ausführungsplanung zur Sanierung zweier Sickerwasserschächte. Auf der Zentraldeponie Illingen ist eine grundlegende Erneuerung des Gasfassungs- und -verwertungssystemes vorgesehen. Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz hat dem vorgelegten Konzept grundsätzlich zugestimmt. Obwohl eine Ablagerung von Siedlungsabfällen auf Deponien nicht mehr möglich ist, bietet der EVS Kleinanlieferern auch weiterhin die Möglichkeit, ihre Abfälle an allen Deponiestandorten in Container zu füllen, deren Inhalt dann zur thermischen Behandlung verbracht wird. Ein weiteres, kundenorientiertes Angebot stellt wie bisher das Ökomobil dar. Die damit eingesammelten Sonderabfallkleinmengen aus Haushalten werden zum Zwischenlager Illingen gebracht, wo sie sortiert und zum Transport bereitgestellt werden. Zwischenlager Illingen Entsorgte Mengen 2010 Lösemittel Spraydosen Farben ÖVB Pestizide Altöl Laugen Chemikalien Säuren Dispersionsfarbe Altmedikamente Trockenbatterien Autobatterien Gesamt 2010 Feuerlöscher 44,0 Tonnen 3,5 Tonnen 42,5 Tonnen 1,4 Tonnen 2,0 Tonnen 20,1 Tonnen 1,9 Tonnen 1,0 Tonnen 3,2 Tonnen 13,9 Tonnen 4,3 Tonnen 2,3 Tonnen 16,4 Tonnen 156,3 Tonnen 457 Stück

22 5 Abfallwirtschaft Abfallwirtschaftsbilanz Abfallmengenentwicklung Jahr Hausmüll Sortierreste Sperrmüll Gewerbeabfälle Schlämme Erde/ Bauschutt Gesamt 2002 229.777 23.401 38.371 52.600 8.394 2.410 383.872 2003 227.713 18.817 37.970 45.582 2.314 2.678 354.953 2004 233.087 18.212 34.901 52.254 3.169 2.292 335.074 2005 230.470 10.831 35.703 74.912 2.776 2.612 343.915 2006 222.180 8.506 32.128 76.622 881 638 357.304 2007 220.847 4.671 28.202 51.533 483-340.955 2008 216.722 3.546 29.606 48.335 272-305.736 2009 214.281 2.367 27.015 42.941 142-286.745 2010 206.185 802 32.578 46.173 125-285.863 Angelieferte Mengen 2010 Der Rückgang der Abfallmengen setzte sich auch im Jahr 2010 fort. Die eingesammelten Hausmüllmengen reduzierten sich um rund 8.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Möglicherweise spielten hierbei schon Verhaltensänderungen der Bürger im Vorgriff auf das neue Gebührensystem ab 2011 eine Rolle. Die Sperrmüllmenge wiederum fiel um rund 5.500 Tonnen höher aus als in 2009. Die Anlieferungen von Sortierresten aus der Behandlung von Bioabfällen in den Verbrennungsanlagen waren in 2010 rückläufig, da insgesamt weniger Bioabfälle im Saarland verarbeitet wurden. Zurück gingen auch die Mengen an hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen und Krankenhausabfällen. Durch die steigenden Anlieferungen von gemischten Bau- und Abbruchabfällen auf den Deponien ist die Menge der Gewerbeabfälle jedoch gestiegen. Bioabfallverwertung Im Jahr 2010 wurden mit 48.615 Tonnen 7 Prozent weniger Bioabfälle über die Biotonne eingesammelt als noch im Jahr 2009. Bis zur Außerbetriebnahme der Bioabfallbehandlungsanlage in Lockweiler im Mai 2010 wurden dort 4.650 Tonnen Bioabfälle verarbeitet, im Kompostwerk Ormesheim über das gesamte Jahr 3.380 Tonnen. 40.620 Tonnen Bioabfall wurden als kostengünstigste Lösung nach einer europaweiten Ausschreibung zur weiteren Verarbeitung an zertifizierte Verwertungsanlagen außerhalb des Saarlandes gegeben.

23 Gewerbeabfälle (EVS Pflicht-Abfälle): 2010 (in Mg) 2009 (in Mg) Gemischte Bau- und Abbruchabfälle 1.053 1.489 Hausmüllähnliche Gewerbabfälle 17.755 19.849 Hausmüllähnliche Gewerbabfälle Sortieranlagen 85 337 Privatanlieferungen 4.889 5.187 Krankenhausabfälle 3.284 4.455 Marktabfälle 6 6 Sieb und Rechenrückstände 2.647 2.872 Straßenkehricht 207 277 Sonst. Gewerbe 731 950 Deponie / Gemischte Bau- und Abbruchabfälle 14.805 7.353 Deponie / Sandfang 0 0 Deponie / Sieb- u. Rechenrückstände 0 0 Deponie / Straßenkehricht 0 0 Deponie / Sonst. Gewerbe 710 167 Summe 46.173 42.941 2010 (in Mg) 2009 (in Mg) Gesamt-Abfallaufkommen 285.863 286.745 Gewerbeabfälle auf Deponie -15.515-7.520 Input Zwischenlager -22.770-20.986 Input Umladestation -2.026-1.688 Räumung Zwischenlager 10.369 19.994 Quertransporte Umschlaglager 1.972 1.856 Drittmengen 53.324 87.089 Input MVA'n 311.216 365.491 AHKW Neunkirchen 82.543 128.012 AVA Velsen 228.673 237.479 Summe 311.216 365.491 Elektro-Altgeräte: Sammelmenge nochmals gesteigert Das bereits sehr positive Sammel-Ergebnis von 2009 von rund 6.039 Tonnen (8,06 kg/je Einwohner) bei den Elektro- Altgeräten konnte im Jahr 2010 auf rund 6.474 Tonnen gesteigert werden. Dies bedeutet, dass pro Einwohner 8,68 kg an Elektro-Altgeräten eingesammelt wurden und die hierin enthaltenen Rohstoffe einer professionellen Wiederverwertung zugeführt werden konnten. Diese Ergebnisse belegen insbesondere auch die hohe Akzeptanz der EVS Wertstoff-Zentren.

24 5 Abfallwirtschaft Eigenvermarktung der Haushaltsgroß- und -kleingeräte Haushaltsgroß- und -kleingeräte wurden wie in den Vorjahren auch in 2010 vom EVS selbst vermarktet. Für beide Gruppen konnten gegenüber dem Jahr 2009, als die Erlöse für Altmetalle durch die Finanzkrise stark gelitten hatten, wieder deutliche Erlössteigerungen erzielt werden. Diese positive Entwicklung wurde unterstützt durch eine nochmalige Steigerung der Sammelmenge. So konnte die Gesamtmenge der Großgeräte auf 970 Tonnen (Vorjahr 948 Tonnen), die Menge der Kleingeräte auf 708 Tonnen (Vorjahr 653 Tonnen) gesteigert werden. Flächendeckende Einrichtung von EVS Wertstoff-Zentren Nachdem im Jahr 2009 die endgültige Festlegung und die Vorplanung der Standorte erfolgte, wurden im Jahr 2010 die Wertstoff-Zentren in Ormesheim, Ottweiler, Blieskastel und Nohfelden in Betrieb genommen. Parallel erfolgte die Vorplanung für den Um- bzw. Neubau der bestehenden Wertstoff- Zentren in Ensdorf, Köllertal, Losheim, Saarlouis und Sulzbach. Mit einer Vielzahl weiterer Kommunen wurden darüber hinaus bereits entsprechende öffentlich-rechtliche Vereinbarungen abgeschlossen. Mit Gültigkeit ab 1.1.2011 wurde in 2010 für alle EVS Wertstoff-Zentren eine einheitliche Entgeltordnung beschlossen. Danach muss von den derzeit insgesamt 27 Fraktionen lediglich für Altreifen, Baumischabfälle und Altholz sowie für Bauschutt und Grünschnitt (letztere in kommunaler Zuständigkeit) ein Entgelt gezahlt werden. Die Festlegung der Entgelte erfolgt nach einem Volumenmaßstab. Vermarktung von Altpapier Die Erholung bei den Erlösen für Altpapier, die sich schon im letzten Halbjahr des Jahres 2009 abzeichnete, fand ihre Fortsetzung zu Beginn des Jahres 2010 und erreichte letztendlich im 4. Quartal ein Niveau, das sogar über dem Spitzenwert vor der Finanzkrise lag. Die Entscheidung des EVS, trotz Konkurrenz von privater Seite und zeitweise niedrigen Papierpreisen an der flächendeckenden Sammlung des Altpapiers über das Containersystem festzuhalten, erwies sich somit als richtig. Regionales Stoffstrommanagement Mit EEW war für das Jahr 2010 vereinbart, dass das Unternehmen 80.000 Tonnen an Abfällen zur Verwertung und Beseitigung von außerhalb des Saarlandes akquiriert, um so aktiv zur Auslastung der Abfallanlage in Neunkirchen beizutragen. Mit der Firma Remondis wiederum gab es eine vertragliche Vereinbarung zur Anlieferung von 12.000 Tonnen Restabfällen aus dem Landkreis Birkenfeld. Aufgrund der besonderen Vorkommnisse im Jahr 2010 (insb. der Brand im AHKW Neunkirchen) konnten in der Neunkircher Anlage nur knapp 83.000 Tonnen Abfälle verbrannt werden. In der Abfallverwertungsanlage Velsen wurden rund 229.000 Tonnen Abfälle behandelt.

25 Neues Abfallgebührensystem ab 2011 Umsetzungsphase Aufbau einer Gesamtdatenbank Nachdem von 45 Kommunen die Daten von rund 223.000 Kunden übernommen und in einem einheitlichen Format als Stammdaten ins neue abfallwirtschaftliche EDV-System überführt wurden, bestand eine wesentliche Aufgabe darin, diese Daten zu verifizieren. Zu diesem Zweck wurden zu Anfang des Jahres alle Kunden in einer aufwändigen Postaktion um den Abgleich von Adress- und Gefäßdaten gebeten. Die in kürzester Zeit notwendige Abarbeitung der rund 150.000 Rückläufe erforderte eine enorme Anstrengung des Bereiches Vertragscontrolling und Kunden-Service, wobei eine enge Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden stattfand. Austausch von 360.000 Müllgefäßen Das 2. Quartal 2010 stand ganz im Zeichen der Massenbewegung von über 700.000 Müllgefäßen. In einer in der Bundesrepublik Deutschland wohl einmaligen Aktion wurden mit einer ausgeklügelten Logistik 360.000 neue Müllgefäße ins Saarland gebracht und Altgefäße in etwa gleicher Größenordnung zum Recycling zurückgeführt. Über zwei Verteilerstellen in Sulzbach und Dillingen wurden die angelieferten Gefäße (5.000/Tag) just in time von bis zu 20 Verteilertrupps an die Kunden geliefert. An jedem Anwesen wurden die Gefäße mit einem Aufkleber (Barcode) versehen und die entsprechenden Stammdaten über mobile EDV-Systeme mit dem jeweiligen Chip im Gefäß (Transponder) verbunden. Zeitversetzt um 3 4 Wochen, um die nächst folgenden Müllabfuhrtermine abzuwarten, sammelten die Trupps die leeren Altgefäße ein und brachten sie zu den Verteilerstellen. Dort wurden diese in mobilen Schredderanlagen granuliert, das Granulat in Big-Bags eingeblasen und diese dann als Rücktransport den Anliefertransporten mitgegeben. Das Granulat kommt in der Neuproduktion von Abfallgefäßen wieder zum Einsatz.

26 5 Abfallwirtschaft Neue Abfuhrverträge Zur Jahresmitte 2010 begannen die im Vorjahr nach einer europaweiten Ausschreibung vergebenen Aufträge zum Einsammeln und Befördern von Rest-, Sperr- und Bioabfall in insgesamt 5 Abfuhrgebieten (Zusammenfassung von jeweils 8 bis 10 Kommunen). Die Auftragnehmer hatten bereits die neue Technologie zum Identifizieren und Verwiegen (Losheim) zum Einsatz zu bringen, um im verbleibenden Halbjahr 2010 einen entsprechenden Probebetrieb durchführen zu können. Unter den gleichen Bedingungen starteten auch die beauftragten kommunalen Fuhrparks in Neunkirchen, Saarlouis, Homburg und St. Ingbert (Verwiegung). auf die neuen Aufgaben einstellen. Die Notwendigkeit einer intensiven Kundenbetreuung zeigte sich im gesamten Jahr durch ein hohes Aufkommen an Telefonkontakten, E-Mails und Faxen. Die neu angeschaffte professionelle Telefonsoftware liefert die technische Unterstützung für den gesamten Kundenservice, der vom EVS zukünftig zentral für alle rund 750.000 Einwohner in 45 Kommunen wahrgenommen wird. Kunden-Service-Center Personalisierung und Arbeitsaufnahme Aufgrund ihrer Qualifikation und eines 14-tägigen intensiven Schulungsprogramms gelang es den neuen Kolleginnen im KSC schnell, den Echtbetrieb aufzunehmen. Durch eine neu entwickelte Ablauforganisation und Arbeitsteilung zwischen Frontoffice (neue Mitarbeiterinnen) und Backoffice (erfahrene langjährige MitarbeiterInnen) konnte sich das neue Kunden-Service-Center schnell und effizient. Anrufe pro Tag 2010 1.200 1.000 800 Anrufe pro Tag 600 400 200 0 Apr 2010 Mai 2010 Juni 2010 Juli 2010 Aug 2010 Sept 2010 Okt 2010 Nov 2010 Dez 2010 Minimum Mittelwert Maximum

27 Vertragscontrolling und Kunden- Service beim EVS Schnittstelle zwischen Kunde, Kommune, Entsorgungsunternehmen und Anlagen Eine besondere Herausforderung stellten im Jahre 2010 zweifellos die vorbereitenden Arbeiten zur Umstellung auf das neue Gebührensystem dar. Dementsprechend lag der Schwerpunkt der Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie von Firmen auf den neuen Abfallgefäßen und auf den ab dem Jahre 2010 geltenden neuen Gebührenstrukturen. Dennoch traten auch die übrigen Themen nicht völlig in den Hintergrund. Auskünfte zur Entsorgung bzw. Verwertung der einzelnen Abfallfraktionen, zu den Öffnungszeiten der Abfallentsorgungsanlagen und deren Anlagenkriterien wurden ebenso angefordert wie Annahmeerklärungen zu Entsorgungsnachweisen. Selbstverständlich wurden auch Reklamationen beim Kunden-Service entgegengenommen und im Rahmen des Vertragscontrollings zusammen mit den Entsorgungsunternehmen und den Kommunen kurzfristig aufgearbeitet. Der intensive Kontakt mit den Sachbearbeitern der Städte und Gemeinden und den beauftragten Entsorgungsfirmen ist gerade bei tiefgreifenden Änderungen von besonderer Bedeutung. Ebenso wichtig ist es aber auch mit dem Anlagenpersonal der zwei Verbrennungsanlagen, der drei Deponien und Umladestationen sowie der beiden Bioabfallverwertungsanlagen nachhaltigen Kontakt zu halten.

28 6 Abwasserwirtschaft Planung, Bau und Sanierung von Abwasseranlagen Im Wirtschaftsjahr 2010 wurden insgesamt rund 54 Millionen Euro in Neubau und Sanierung von EVS-Abwasseranlagen investiert. Aufgrund ihres Umfanges bzw. ihrer technischen Anforderungen waren dabei folgende Projekte von besonderer Bedeutung: Kastel und Hauptsammler Bethingen Hauptsammler Perl-Nennig Hauptsammler Wallerfanger Straße Mittelabfluss 2010 10.000.000 9.000.000 8.000.000 7.000.000 70.000.000 60.000.000 50.000.000 Monatswerte 6.000.000 5.000.000 4.000.000 40.000.000 30.000.000 Jahreswerte 3.000.000 2.000.000 1.000.000 20.000.000 10.000.000 0 Jan Feb Mär Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez 0 40.179 40.210 40.238 40.269 40.299 40.330 40.360 40.391 40.422 40.452 40.483 40.513 EVS (AW) 10 Dritte 10 EVS (AW) 09 Dritte 09 Kumulierte Jahreswerte 10 Kumulierte Jahreswerte 09

29 Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt lag zudem in der Erstellung eines Sanierungskonzeptes für die nächsten 10 Jahre. Ein erster Meilenstein war in diesem Zusammenhang der Abschluss der Bedarfsplanung für den Hauptsammler Picard, der zur Abwasseranlage Saarlouis gehört. Die konkreten Projekte, die ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 317 Millionen Euro bis zum Jahr 2016 erzeugen werden, sind auf den nachfolgenden Seiten in landkreisbezogenen Übersichtsplänen dargestellt. Gesamtinvestitionen des EVS im Bereich Abwasser vom 01.01.2011 bis 31.12.2016 317 Mio. 164 Mio. 94 Mio. 59 Mio. Neubau n, Hauptsammler, Regenwasserbehandlung Sanierung n Sanierung Hauptsammler und Regenwasserbehandlung

30 6 Abwasserwirtschaft Abwasseranlagen im Landkreis Merzig-Wadern Mittelabfluss 2010 Mosel Besch Remich, Wellenstein und Remerschen (L) Borg Leuk Salzbach Saar Kohlenbrucherb. METTLACH Deponie Fitten Mechern Merzig MERZIG Saar Seffersbach Scheiden LOSHEIM Mühlenbach Lannenb. HolzbachHölzbach Gehweiler Weisk.- Wittum Kondeler Bach Thailen Niederlosheim Losheimer Bach Wahnbach Wadrill Morscholz WADERN Büschfeld Prims Oberlöstern Rathen Reidelbach Löster Dagstuhl Saarhölzbach Münzingen Sinz Faha Tettingen- Weiten Butzdorf Keßlingen Oberleuken Orscholz Hellendorf Tünsdorf Nohn Eft Dreisbach Büschdorf Bethingen Rappweiler Prims Altland Vogelsbüsch Überroth-Niederhofen, Neipel, Scheuern, Lindscheid und Dorf KA HS Hauptsammler.. Bestand... Bestand in Ordnung... zzt. im Bau... in Planung Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS Planung Bau Planung Bau 436 Losheim- Hauptsammler 4,63 Niederlosheim 437 Wadern- Hauptsammler 0,84 Morscholz 1,53 450 Merzig Hauptsammler 12,25 451 Wadern- Hauptsammler 0,80 Gehweiler 455 Merzig-Mechern Hauptsammler 2,55 460 Rehlingen- Hauptsammler 9,68 Siersburg (Anteil Haustadter Tal. Gem. Beckingen) 464 Beckingen-Düppenweiler Hauptsammler 1,65 Summe 11,28 Summe Hauptsammler 37,40 Gesamtsumme 48,68 Rehlingen- Siersburg Nied Düppenweiler Anstehende Investitionen im Abwasserbereich im Landkreis Merzig-Wadern Stand Dezember 2010 AWA-. Nr. Bezeichnung Teilabschnitt Kosten. *in Mio. 408 Weiskirchen- Hauptsammler 1,23 Thailen 409 Weiskirchen- Hauptsammler 0,58 Rappweiler 412 Perl-Eft Hauptsammler 0,54 420 Perl-Besch Hauptsammler 3,15 421 Perl-Hellendorf Hauptsammler 0,46 1,02 424 Mettlach-Weiten Hauptsammler 2,84 425 Mettlach- Hauptsammler 0,48 Orscholz 428 Mettlach-Nohn Hauptsammler 2,41 1,45 431 Mettlach- Hauptsammler 0,35 Bethingen 0,24 AWA-. Nr. * Investitionssummen 2011 bis 2016 Bezeichnung Teilabschnitt Kosten. *in Mio.

31 Abwasseranlagen im Landkreis Neunkirchen an Lebach Theel Aschbach, Thalexweiler, Steinbach und Dörsdorf Theel Lautenbach Bubach- Calmesweiler EPPELBORN Dirmingen Berschweiler, Marpingen und Alsweiler Alsbach Wustweiler Urexweiler, Habenichts Mainzweiler OTTWEILER Wiebelskirchen Fürth Steinbach Ottweiler Hangard Oster Münchwies Breitenbach (Rhld.-Pfalz) Lautenbach Mittelabfluss 2010 KA HS Hauptsammler.. Bestand... Bestand in Ordnung... zzt. im Bau... in Planung ILLINGEN Göttelborn z. T. an KA Quirschied ILL Bildstock Sinnerbach Ruhbachtal Sinnerthal Heinitz Blies SPIESEN-ELVERSBERG NEUNKIRCHEN Wellesweiler Eschweilerhof Bexbach und Frankenholz Blies Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS Planung Bau Planung Bau an Brebach AWA-. Nr. Anstehende Investitionen im Abwasserbereich im Landkreis Neunkirchen Stand Dezember 2010 Bezeichnung Teilabschnitt Kosten. *in Mio. Hauptsammler 2,90 2,15 Hauptsammler 21,93 0,30 Hauptsammler 5,20 Hauptsammler 11,60 118 Ottweiler- Lautenbach 120 Illingen- Wustweiler 121 Marpingen- Dirmingen 122 Eppelborn/ Bubach-Calmesweiler 123 Schiffweiler- Sinnerthal Hauptsammler 0,76 AWA-. Nr. Bezeichnung Teilabschnitt Kosten. *in Mio. 125 Neunkirchen- Wellesweiler 130 Elversberg- Ruhbachtal 242 Saarbrücken- Brebach (Anteil HS Bereich Spiesen- Elversberg) * Investitionssummen 2011 bis 2016 Hauptsammler 2,44 Hauptsammler 2,03 2,78 Hauptsammler 3,60 Summe 5,23 Summe Hauptsammler 50,46 Gesamtsumme 55,69

32 6 Abwasserwirtschaft Abwasseranlagen im Saar-Pfalz-Kreis Mittelabfluss 2010 KA.. Bestand... Bestand in Ordnung... zzt. im Bau... in Planung HS Hauptsammler Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS Planung Bau Planung Bau Spiesen-Elversberg (z. T.) an Wellesweiler Blies Kleinottweiler Limbach Homburg Erbach Lambsbach an Brebach Ommersheim Würzbach an Eschringen Saarbach Bebelsheim Wittersheim Erfw.- Ehlingen Aßweiler an Herbitzheim- Rubenheim- Bliesdalheim Blies Böckweiler Blieskastel- Bliesdalheim Altheim Bickenalb. Pinningen Brenschelbach Peppenkum an Kleinblittersdorf- Saargemünd Mandelb. Gersheim Utweiler Medelsheim Riesweiler AWA-. Nr. Anstehende Investitionen im Abwasserbereich im Saar-Pfalz-Kreis Stand Dezember 2010 Bezeichnung Teilabschnitt Kosten. *in Mio. Hauptsammler 0,53 125 Neunkirchen- Wellesweiler (Anteil HS Bereich Stadt Bexbach) 242 Saarbrücken- Hauptsammler 10,00 Brebach (Anteil HS Bereich St. Ingbert- Rohrbach) 245 Kleinblittersdorf- Hauptsammler 2,19 Saargemünd (Anteil HS Bereich Gem. Mandelbachtal) 248 Kirkel-Limbach Hauptsammler 5,14 4,20 AWA-. Nr. * Investitionssummen 2011 bis 2016 Bezeichnung Teilabschnitt Kosten. *in Mio. 255 Homburg Hauptsammler 10,16 256 Blieskastel- Hauptsammler 6,26 Bliesdalheim 260 Blieskastel- Hauptsammler 0,11 Brenschelbach 261 Mandelbachtal- Hauptsammler 0,65 Ommersheim 3,16 264 Mandelbachtal- Hauptsammler 2,60 Wittersheim 1,06 268 Gersheim Hauptsammler 0,03 Summe 8,42 Summe Hauptsammler 37,67 Gesamtsumme 46,09

33 Abwasseranlagen im Landkreis Saarlouis Mittelabfluss 2010 KA HS Hauptsammler Nunkirchen Wadern Losheimer Bach Büschfeld Auschet Überroth-Niederhofen, Neipel, Scheuern und Lindscheid.. Bestand. Prims.. Bestand in Ordnung... zzt. im Bau... in Planung Sanierung vorh. KA Sanierung vorh. HS Planung Bau Planung Bau Biringen Niedaltdorf Oberesch Ihner B. an Mechern Fürweiler Nied REHLINGEN- SIERSBURG WALLERFANGEN Dillingen DILLINGEN Saar Prims NALBACH Saarwellingen SCHMELZ Primsweiler Hoxberg SAARWELLINGEN Lebach Theel Falscheid Ellbach LEBACH Theel Rehlingen-Haustadter Tal Siersburg Rammelfangen Gisingen Eppelborn Bubach- Calmesweiler Ihn Kerlingen Saarlouis Bedersdorf Ensdorf SAARLOUIS ENSDORF BOUS SCHWALBACH Bommersbach ÜBERHERRN Überherrn WADGASSEN Bist an Völklingen AWA-. Nr. Anstehende Investitionen im Abwasserbereich im Landkreis Saarlouis Stand Dezember 2010 Bezeichnung Teilabschnitt Kosten. *in Mio. Hauptsammler 6,10 122 Eppelb./Bubach-. Calmesweiler (Anteil HS Bereich Stadt Lebach) 370 Dillingen Hauptsammler 3,08 10,84 374 Wallerfangen- Rammelfangen Hauptsammler 0,98 375 Wallerfangen- Gisingen Hauptsammler 1,53 378 Wallerfangen- Hauptsammler 2,14 Bedersdorf 380 Saarlouis-Wallerfangen Hauptsammler 15,55 381 Saarwellingen Hauptsammler 2,31 AWA-. Nr. * Investitionssummen 2011 bis 2016 Bezeichnung Teilabschnitt Kosten. *in Mio. 383 Mittleres Saartal Hauptsammler 4,82 Ensdorf 385 Überherrn Hauptsammler 3,50 390 Völklingen Hauptsammler 1,05 (Anteil HS Bereich Gemeinde Wadgassen) 460 Rehlingen- Hauptsammler 1,42 Siersburg 465 Mittleres Primstal Hauptsammler 7,94 Primsweiler 466 Lebach Hauptsammler 14,99 467 Lebach-Falscheid Hauptsammler 0,38 1,15 Summe 14,50 Summe Hauptsammler 63,28 Gesamtsumme 77,78