TIBRO-Information 230



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Transkript:

Zwischenbericht 6. September 2012 Taktisch-Strategisch Innovativer Brandschutz auf Grundlage Risikobasierter Optimierung TIBRO-Information 230 Methoden zur Analyse des Einsatzgeschehens mithilfe geoanalytischer Verfahren Uli Barth (Hrsg.) Sandro Langer Pascal Deseyve Stephan Jung Benedikt Kannenberg Albert Kißlinger Adrian Ridder

Zuwendungsempfänger: Bergische Universität Wuppertal Förderkennzeichen: 13N12174 Vorhabenbezeichnung: Innovative Sicherheitsarchitektur der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr (TIBRO) Teilvorhaben: Wertanalyse zur Sicherheitsarchitektur der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr Laufzeit des Vorhabens: 01.04.2012 bis 30.06.2015 Herausgeber: Bergische Universität Wuppertal Fachbereich D - Abteilung Sicherheitstechnik Lehrstuhl für Methoden der Sicherheitstechnik/Unfallforschung Univ.-Prof. Dr.-Ing. Uli Barth Gaußstraße 20 42119 Wuppertal Autoren: Ing. Sandro Langer, B.Sc. Stephan Jung Pascal Deseyve Ing. Benedikt Kannenberg, M.Sc. Ing. Albert Kißlinger, M.Sc. Ing. Adrian Ridder, M.Sc.

Präambel Das Akronym TIBRO steht für Taktisch-strategisch Innovativer Brandschutz auf Grundlage Risikobasierter Optimierungen und bezeichnet ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt namens Innovative Sicherheitsarchitektur der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr. Das Forschungsprojekt wurde im Zeitraum vom 01.04.2012 bis zum 30.06.2015 durchgeführt. Die Funktion des Projektträgers wurde im Auftrag des BMBF durch die VDI Technologiezentrum GmbH ausgeübt. Als Verbundpartner wirkten die Bergische Universität Wuppertal (Verbundkoordinator), die Branddirektion Frankfurt am Main, die Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg (mit dem Unterauftragnehmer Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung) sowie die Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes (vfdb) mit. Die Feuerwehrbedarfsplanung in Deutschland basiert bis heute in Kernpunkten auf der O.R.B.I.T-Studie aus den 70er Jahren. Allerdings wurde diese damals nicht mit dem Ziel durchgeführt, eine wissenschaftliche Grundlage zur Feuerwehrbedarfsplanung zu liefern; vielmehr war es eine Studie über eine neue Generation von Feuerwehrfahrzeugen. Folglich sind in ihr sowohl methodische als auch wissenschaftliche Schwachstellen hinsichtlich der Feuerwehrbedarfsplanung zu finden. Ziel des Forschungsprojekts TIBRO war deshalb, die Planungsgrundlagen des Systems Feuerwehr in Deutschland zu evaluieren und eine aktualisierte Grundlage für Entscheidungsmöglichkeiten zu liefern. Des Weiteren galt es, einen wissenschaftlich fundierten Unterbau eines zukunftsfähigen Feuerwehrsystems im Rahmen einer leistungsund anpassungsfähigen Sicherheitsarchitektur zu schaffen. Der Beitrag der Bergischen Universität Wuppertal bestand insbesondere in der Erforschung einer systematischen und wissensbasierten Herangehensweise an die strategische Ausrichtung der Feuerwehren. Zudem sollten methodische und sicherheitswissenschaftliche Grundlagen flexibler und dynamisch fortschreibarer Methoden zu Risikoanalyse und -beurteilung für die Anwenderpraxis konzipiert werden. Die Publikation der TIBRO-Informationsblattsammlung dient zur Information der Fachöffentlichkeit über Teilergebnisse des Forschungsvorhabens. Im Rahmen des Projektes angewendete Methoden und Vorgehensweisen zur Erzielung der dargestellten Er-

gebnisse werden in den Informationsblättern nur am Rande beschrieben; der Fokus liegt im Sinne einer kurzen Darstellungsweise auf den Ergebnissen. Ziel eines Forschungsvorhabens wie dem vorliegenden ist es, Grundlagenforschung zu betreiben, die im Alltagsgeschäft von den beteiligten Kreisen nicht geleistet werden kann. Daraus ergibt sich gleichzeitig, dass die gefundenen Erkenntnisse nicht per se auf die alltägliche Praxis anwendbar sein müssen, in diesem Fall auf die der Feuerwehrbedarfsplanung. Die vorliegenden TIBRO-Informationen dienen daher dem Zweck, Anknüpfungspunkte zur Erarbeitung von in der Praxis anzuwendenden Richtlinien und Standards durch die interessierten Kreise zu schaffen. Die Informationen selbst haben explizit keinen rechtlich verbindlichen Charakter, der eine unmittelbare Anwendung der darin beschriebenen Inhalte in der Praxis zwingend erforderlich machen würde. Als Stand von Wissenschaft und Technik können und sollen die nachfolgend beschriebenen Inhalte Inspiration sein für die Weiterentwicklung der Thematik.

Inhaltsverzeichnis 1. Einordnung... 1 2. Georeferenzierung... 3 3. Graphische Geoanalyse... 5 4. Statistische Geoanalyse... 7

1. Einordnung Zum Prozess der Bedarfsplanung einer Feuerwehr gehören auch eine retrospektive Analyse des Einsatzgeschehens im Untersuchungsgebiet sowie eine darauf aufbauende prospektive Abschätzung der zukünftigen Entwicklung von Einsatzmustern. Da die Analyse des Einsatzgeschehens auch die Untersuchung der räumlichen Verteilung innerhalb des Stadtgebietes umfasst, sollten die Einsätze auf einer Karte dargestellt und deren Lage bewertet werden. Zur Abschätzung von Einsatzmustern ist es notwendig, den Zusammenhang zwischen Einsatzhäufigkeiten und bestimmten städtebaulichen oder bevölkerungsbezogenen Parametern zu kennen. Da diese Zusammenhänge aber teilweise stark von kommunalen Besonderheiten geprägt sind, lassen sich einzelne Untersuchungen nur beschränkt verallgemeinern. Deshalb ist es wichtig die Zusammenhänge spezifisch für den vorliegenden Untersuchungsbereich zu analysieren. Die vorliegende TIBRO-Information zeigt zu diesen Bereichen drei verschiedene geoanalytische Möglichkeiten auf, die jeweils unterschiedlichen Zielen dienen: 1. Georeferenzierung: Verortung und Darstellung von Einsätzen eines bestimmten Zeitraumes oder spezieller Einsatzszenarien auf einer Karte zur Analyse der räumlichen Verteilung. 2. Graphische Geoanalyse: Erstellung von Einsatzdichte-Karten und deren visueller Vergleich mit Karten kennzeichnender Strukturparameter. 3. Statistische Geoanalyse: Vergleich von Einsatzzahlen innerhalb des Untersuchungsgebietes mit kennzeichnenden Strukturparametern anhand statistischer Methoden. Alle in dieser TIBRO-Information verwendeten Karten wurden mithilfe der frei verfügbaren, webbasierten Anwendung Google Fusion Tables erstellt. Seite 1 von 8

Neben der vorliegenden TIBRO-Information 230 existieren noch weitere thematisch artverwandte Informationen. Das folgende Bild 1 verdeutlicht die Einordnung in den Gesamtzusammenhang. Bild 1: Einordnung der TIBRO-Information in den Gesamtzusammenhang Seite 2 von 8

2. Georeferenzierung Georeferenzierung bezeichnet die Zuweisung von raumbezogenen Informationen zu einem Geodatensatz, meist Karten. Hierdurch sollen Informationen mit deren geographischer Lage verknüpft werden. Durch die für jeden Einsatz dokumentierten Adressen der Schadenorte können diese mithilfe von GIS 1 -Anwendungen auf einer Karte dargestellt werden (s. Bild 2). Bild 2: Referenzierte Einsätze eines Beispieldatensatzes mit Stadtgrenzen Hierdurch ist es möglich die Lage und Verteilung von Einsätzen zu visualisieren. Werden jeweils nur die Einsätze eines bestimmen Zeitraumes oder einer bestimmten Einsatzart dargestellt, können die zeitliche Veränderung oder räumliche Konzentration von Einsätzen betrachtet werden. Außerdem können auf einer Karte unterschiedliche Marker zur Lokalisierung der Einsätze verwendet werden, um diese nach speziellen Kriterien (z. B. Fahrzeit, Anzahl Fahrzeuge, etc.) zu ordnen. 1 Geoinformationssysteme Seite 3 von 8

Bild 3: Referenzierte Einsätze eines Beispieldatensatzes mit verschiedenfarbigen Markern Die durch die Georeferenzierung entstehenden Karten können insbesondere zur retrospektiven Analyse des Einsatzgeschehens dienen. Hierdurch kann die Lage innerhalb des Untersuchungsgebietes bewertet und bei einer Darstellung getrennt nach Einsatzszenarien auch jeweilige Schwerpunkte identifiziert werden. Weitere Möglichkeiten bieten sich durch spezielle Darstellungen im Hinblick auf die Identifizierung einzelner Gebiete mit besonders hohen Eintreffzeiten oder häufigen Einsätzen mit Verletzten. Seite 4 von 8

3. Graphische Geoanalyse Mithilfe von referenzierten Punkten auf einer Karte ist es auch möglich, die Dichte der einzelnen Punkte durch eine sogenannte Heatmap darzustellen. Hierbei wird die Häufung der einzelnen Punkte (z. B. durch ein hinterlegtes Gitter) bestimmt und mithilfe einer Farbskala dargestellt. Hierdurch lässt sich relativ einfach die räumliche Häufung von Einsätzen bestimmen und so Einsatzschwerpunkte identifizieren. In Bild 4 ist der Beispieldatensatz aus Bild 2 als Heatmap dargestellt. Bild 4: Heatmap des Beispieldatensatzes aus Bild 2 (rot: hohe Dichte, grün: geringe Dichte) Um die Häufigkeitsverteilungen nicht nur rein auf ihre räumliche Lage im Stadtgebiet zu untersuchen, soll diese auch mit charakteristischen Parametern verglichen werden, die möglicherweise als Risikofaktoren das Einsatzgeschehen beeinflussen. Hierzu bietet es sich an, Datensätze über die kleinräumige Gliederung (meist Stadtteile) zu verwenden und diese als Karten darzustellen (s. Bild 5), da sie meist relativ einfach beschafft werden können. Als Parameter bieten sich beispielsweise die Bevölkerungsdichte, Flächennutzung, Arbeitslosenquote aber auch zahlreiche weitere Faktoren an. Zur Auswertung ist es sinnvoll drei Karten direkt nebeneinander darzustellen, um sie visuell vergleichen zu können. Eine Karte für das zu untersuchende Kriterium (Bild Seite 5 von 8

5), die Heatmap der Einsätze (Bild 6) und eine überlagerte Ansicht der beiden Karten (Bild 7). Für die Heatmap sollten möglichst noch Orientierungslinien (z. B. Stadtteilgrenzen) eingefügt werden. Anschließend werden die Bereiche hoher Einsatzdichte und der hohen Ausprägungen des Kriteriums miteinander verglichen und versucht, Zusammenhänge herzustellen. Bild 5: Beispielkarte eines zu untersuchenden Kriteriums nach kleinräumiger Gliederung mit Grauabstufungen (hell: geringe Ausprägung, dunkel: hohe Ausprägung) Bild 6: Heatmap eines Beispieldatensatzes der betrachteten Einsatzart oder des Zeitraumes mit Grenzen der kleinräumigen Gliederung Bild 7: Überlagerung der Karte des Kriteriums (Bild 5) und der Heatmap (Bild 6) Seite 6 von 8

4. Statistische Geoanalyse Die zuvor vorgestellte graphische Analyse kann auch anhand von konkreten Zahlen statistisch durchgeführt werden. Dazu müssen sowohl die Einsatzdaten als auch der zu untersuchende Einflussparameter für die geplante Gliederungsunterteilung vorliegen. Für eine Analyse innerhalb einer Stadt bieten sich hierfür wiederrum die einzelnen Stadtteile bzw. statistische Bezirke an. Im Gegensatz zur graphischen Analyse werden bei der statistischen Geoanalyse konkrete Zahlenwerte in einem Streudiagramm dargestellt. So werden auf der Ordinate (y-achse) die Gesamtzahl der Einsätze (oder ein bestimmter Teil davon) innerhalb der betrachteten Gliederungseinheit und auf der Abszisse (x-achse) der Untersuchungsparameter aufgetragen (s. Bild 8 und Bild 9). Anschließend kann rein visuell oder durch eine Regressionsanalyse 2 ein möglicher statistischer Zusammenhang zwischen den Einsatzzahlen und dem Parameter hergestellt werden. Auch die Anwendung von statistischen Tests ist möglich. Dabei ist zu beachten, dass ein statistischer Zusammenhang noch keinen kausalen Einfluss nachweist. Hierzu müssen auch alle anderen weiteren Einflussfaktoren betrachtet werden. Bild 8: Streudiagramm der Einsatzzahlen über einem Parameter eines Beispieldatensatzes ohne linearen Zusammenhang 2 Mathematisches Verfahren zur Bestimmung des statistischen Zusammenhangs zweier Variablen Seite 7 von 8

Bild 9: Streudiagramm der Einsatzzahlen über einem Parameter eines Beispieldatensatzes mit stark positiv linearem Zusammenhang Seite 8 von 8