Stadtregionen im Standortwettbewerb. Prof. Dr. Heinrich Mäding, Berlin Vortrag, Wien,

Ähnliche Dokumente
Gibt es eine neue Regionalisierungswelle in den interkommunalen Kooperationen?

Aktionsräume der Regionalentwicklung Harmonie formeller und informeller Planung?

ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung. Warum Städte und Gemeinden alleine nicht mehr handlungsfähig sind

Jiürgen Ludwig Klaus Mandel Christopher Schwieger Georgios Terizakis [Hrsg.] Metropolreglonen in. n Beispiele für Regional Governance. 2.

Deutsche Großstadtregionen (nach BBSR)

Metropolregion Rheinland - Perspektiven und Potenziale einer stadtregionalen Partnerschaft

Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Sachstand und Perspektiven aus Göttinger Sicht

Neue Schwerpunkte für die Leitbilder zur Raumentwicklung in Deutschland. Vortrag am in Hannover Rainer Danielzyk

Metropolregionen. (als neue Ebene regionaler Leistungs- und Handlungsfähigkeit) Dr. Guido Nischwitz. IAW, Universität / Arbeitnehmerkammer Bremen

Als Kern der europäischen METROPOL-REGION Halle-Leipzig die Entwicklungschance nutzen 1

High-Tech-Gründungen in Deutschland. Trends, Strukturen, Potenziale

Aktuelle Herausforderungen der Raumordnung in der Bundesrepublik. Vortrag am in Freiberg Rainer Danielzyk

Bestandsaufnahme. Regionalmonitoring. (Metropolregionen in Deutschland) Dr. Guido Nischwitz, Thade Knutz. IAW, Universität Bremen

Regionale und kommunale Entwicklungen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels

Regionalmanagement in Deutschland. OstWestfalenLippe und die anderen Regionen - eine vergleichende Analyse -

Großräumige regionale Kooperationen in Niedersachsen. Insbesondere Stand der Entwicklung der Metropolregionen. Raumordnung & Landesentwicklung

Die Europäischen Metropolregionen München und Nürnberg in Bayern und Deutschland

Metropolregionen Perspektiven für die Regionalarbeit der Zukunft

Metropolregion Was ist das?

Handlungsbedarfe und Potenziale in der Region Lüneburg (ehem. Reg.-Bez. Lüneburg)

Kooperation als ein Mittel für Wettbewerbs-und Zukunftsfähigkeit

Audit Familiengerechte Kommune Audit Familiengerechter Kreis

Ergebnis der metropolregionsvergleichenden IAB-Studie zum Thema Fachkräftebedarf

Kommunen sind Wirtschaftsstandorte im Wettbewerb -

Die Rhein-Neckar-Region im Vergleich zu ausgewählten deutschen und europäischen Metropolregionen

Das deutsche Städtnetz: eine polyzentrische Global City

Metropol-Region Was ist das? Was kann das sein?

RZ Karlsruhe. RZ Hannover. RZ Hamburg. Herford. Krefeld

Standortwettbewerb in Deutschland

Standortwahl und regionale Wettbewerbsfähigkeit

Veränderungsprojekt. Sitzungen und Veranstaltungen

Internationalisierung der deutschen Berufsbildung. RA Steffen G. Bayer, DIHK Berlin Berlin, 24. und 25. Mai 2012

Standortwahl und regionale Wettbewerbsfähigkeit

Sicherung der Daseinsvorsorge durch interkommunale Kooperation

Stadtentwicklung im Kontext demographischen Wandels in der Oberpfalz

Standortwahl und regionale Wettbewerbsfähigkeit

Gesundheit ist ein Prozess, der auch gesellschaftlich zu gestalten ist! Dr. med. Sabrina Witte

ADAC Postbus Fahrplan

Arbeiten gegen den Trend in Zeiten des Metropolenfiebers : Eine europäische Perspektive Alexandru Brad

Flächen sparen Strategien und Instrumente künftiger Flächenpolitik

Suburbanisierung von Handel und Dienstleistungen

Digital geht nicht mehr weg! E-Government-Gesetz und wie geht s weiter? Dr. Marianne Wulff, Vitako Geschäftsführerin Leipzig, 26.

Charta der Metropolregion Nürnberg.

Metropolregion Nürnberg

Professorinnenprogramm III. im 1. Einreichungstermin erfolgreiche Hochschulen. Baden-Württemberg

Wirtschaftsflächenentwicklung in der Städteregion Ruhr 2030

Digitalisierungsstrategien und die Rolle der IT-Dienstleister

Demographischer Wandel & Kultur Entwicklungstrends bis 2030 in OWL Petra Klug

> > > HERZLICH WILLKOMMEN! Gemeindeentwicklungskonzept. Strategie Dielheim Auftaktveranstaltung am 08. Februar 2019, Kulturhalle Dielheim

Hansestadt LÜBECK. Fazit 1

Tendenzen des Demographischen Wandels jenseits der Ballungsgebiete

Bewertung von räumlichen Disparitäten und ihrer Entwicklung aus stadt- und regionalökonomischer Perspektive

Regionale Standortentwicklung

Netzwerk Verkehrssichere Städte und Gemeinden im Rheinland

Strategische Ansätze für die Gestaltung des Strukturwandels in der Lausitz

Neue Mitarbeiterpotenziale zur Fachkräftesicherung

Wanderungen und Arbeitsplätze ein die Wohnstandorte beeinflussender Zusammenhang?

5-Jahresvergleich: Immobilien-Preise in Hannover und Augsburg steigen am stärksten

BILD Regional Kino-Festformate Axel Springer Regionalvermarktung Januar 2019

Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Ein Thema für Führungskräfte

Prof. Dr. Jörg Lahner

Die IVW-Auflagen aller Sparten Konzern: Axel Springer SE

HWWI/Berenberg-Städteranking: Frankfurt übernimmt Internationalitätsfunktion für Deutschland

Metropolregionen in Deutschland

Das Düsseldorfer Stadtentwicklungskonzept Düsseldorf Wachstum fördern, Zukunft gestalten

Metropolregionen in Deutschland

Prognosen und Handlungsoptionen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Demografischer Wandel in Europa als regionale Herausforderung

<60 % 60 % < 80 % 80 % < 100 % alle < 100 % UV-Grad* in Prozent

Kommunale Wirtschaftsförderung im Jahre 2010

Wachstumspotenziale durch Infrastrukturausbau

Kommunale Finanzen und demographischer Wandel im Kreis Rendsburg-Eckernförde

Senftenberg - Kinderfreundliche Kommune - ein Standortfaktor? -

Erosion im österreichischen Siedlungssystem: strukturelle Kennzeichen und regionale Perspektiven

Es wird immer regionaler: Beispiele regionaler Einzelhandelskonzepte aus Nordrhein-Westfalen

Vorstellung des Querschnittsprojekts MONARES (Monitoring von Anpassungsmaßnahmen und Klimaresilenz in Städten)

Stadtumbau West Dietrich Henckel. Wirtschaftlicher Strukturwandel als städtebauliche Herausforderung in westdeutschen Städten. Bremen 05.

Erfolgsbedingungen Wachstumsmotoren Berlin, Wachstumsregionen in ländlichen Räumen Leuchttürme der Stadt- und Regionalentwicklung

5-Jahresvergleich: Mieten in Deutschlands Großstädten um bis zu 51 Prozent gestiegen

Wohnbaugipfel der Groko: Mieten in deutschen Großstädten seit 2013 um bis zu 52 Prozent gestiegen

Metropolregionen in Deutschland

Der Landkreis Verden als attraktiver Wirtschafts- und Lebensraum

Bevölkerungsentwicklung in der europäischen Metropolregion Berlin-Brandenburg 1990 bis 2005

Stadtregionen Wohin geht die Entwicklung?

1. Spieltag. 2. Spieltag. 3. Spieltag. 4. Spieltag. 5. Spieltag

Leitlinien niedersächsischer. Landesentwicklungspolitik. Hannover,, Raumordnung & Landesentwicklung

Rückmeldungen aus den Regionalen Foren und dem Nationalen Forum - ein erster Bericht - Karlsruhe,

Talente Technologie Toleranz Wie Regionen für Fachkräfte attraktiv werden

Die Initiative von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern deutscher Großstädte Marcel Philipp Oberbürgermeister der Stadt Aachen

Smart Country Digitalisierung als Chance für ländliche Räume

Wie man ein ländliches Gebiet entwickelt

Leitbildentwicklung und Stadtentwicklungspolitik

MV 2016 Ein neues Leitbild!? Wirkungsmöglichkeiten des neuen Landesraumentwicklungsprogramms von Petra Schmidt-Kaden

Kaufpreis-Boom jetzt auch in kleinen Großstädten: Immobilienpreise verteuern sich rasant

Metropolregionen als neue Ebene regionaler Leistungs- und Handlungsfähigkeit

Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in ländlichen Räumen Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. mont. Eva-Maria Kern, MBA

Die Rolle ländlicher Räume in den neuen Leitbildern der Raumentwicklung

Regiopolen. Neue Lesarten, Knoten und Raumpartnerschaften. Michael Glatthaar (Dipl.-Ing. Stadt- und Regionalplanung)

Megatrends eine Chance für den ländlichen Raum?

Transkript:

Stadtregionen im Standortwettbewerb Prof. Dr. Heinrich Mäding, Berlin Vortrag, Wien, 27.11.2014

Standorte Raumausschnitt Nutzung Maßstabsebene wie? durch wen? Standorteigenschaften natürliche - produzierte privat öffentlich 2

Standortwettbewerb = Gestaltung von Standorteigenschaften über: Recht Öffentliche Finanzen Infrastruktur Dispositionen durch: Kommune durch: Staat 3

Standortwettbewerb Worum? Sachziele: Attraktivität für Unternehmen und Haushalte wegen Steuern, Arbeitsplätzen, Lebensqualität Warum? Motive in Politik und Verwaltung Wie? Standortstrategien 4

Externe Trends und ihre Effekte Globalisierung: Neue Optionen wirtschaftlicher Strukturwandel Footloose industries demographischer Wandel Wettbewerbsfähigkeit weiche Standortfaktoren Schrumpfung, Heterogenisierung, Alterung Wettbewerb um Köpfe 5

Kommunale Handlungsstrategien Verwaltungsmodernisierung Binnenmodernisierung Kooperation, u.a. mit Nachbarn: traditionell: Planerische Kooperation Zweckverbände neu: Strategische Regionsbildung 6

Kurzer Rückblick 1992 Raumordnungspolitischer Orientierungsrahmen 1995 Raumordnungspolitischer Handlungsrahmen Europäische Metropolregionen 7

Europäische Metropolregionen sind räumliche und funktionale Standorte, deren herausgehobene Funktionen im großräumigen Maßstab international und interkontinental ausstrahlen. (Quelle : MKRo 1995, S.27) 8

Motoren der Entwicklung Als `Motoren der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung sollen sie den europäischen Integrationsprozess beschleunigen. (Quelle: MKRo 1995, S. 27) 9

Politik gegen ungezügeltenstandortwettbewerb An Stelle eines ungezügelten Standortwettbewerbs ist eine Raumentwicklung anzustreben, die Entwicklungspotentiale von internationaler Bedeutung auf hierfür besonders geeignete Schwerpunkträume konzentriert. (Quelle: MKRo 1995, S. 27) 10

Metropolregionen 1995 1. Berlin/Brandenburg 2. Hamburg 3. München 4. Rhein Main 5. Rhein Ruhr 6. Stuttgart 7. Halle / Leipzig - Sachsendreieck Quelle: MKRo 1995, S. 28) 11

12

Metropolregionen 2006 1. bis 7. vgl. 1995 8. Hannover Braunschweig Göttingen 9. Nürnberg 10. Rhein Neckar 11. Bremen Oldenburg (Quelle: MKRo 2006. S. 14) 13

14

Strategische Regionsbildung als kommunale Innovation (1) extern orientiert : Regionalmarketing Lobbying Wettbewerbsfähigkeit (2) öffentlich-private Kooperation 15

Kommunalwettbewerbe als staatliche Innovation Systematisierung: 1. Auslober 2. Teilnahmeberechtigte 3. Gegenstand 4. Transparenz der Kriterien 5. Anreize für Sieger 16

Anreize für eine Beteiligung der Kommune 1. Geld 2. Prestige 3. Reorganisation - externe Kooperation - interne Abstimmung 4. Lernen 17

Erfolg: die teilräumliche Perspektive Indikatoren? Kausalität? Zurechnung? 18

Erfolg: die gesamträumliche Perspektive positiv : Effizienz Innovation Diffusion negativ: ruinöser Wettbewerb? reine Umverteilung? Über- und Unterinvestition? Polarisierung? 19

Fazit zum kommunalen Standortwettbewerb Tendenzen zur Umgewichtung zugunsten (1) der Haushalte (2) der weichen Standortfaktoren (3) der Kooperation Schicksal oder Strategie? 20

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: h.maeding@berlin.de