Propst Thomas Drope 19. November 2017 Ansprache zum Volkstrauertag in Pinneberg, Stadtfriedhof

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Transkript:

Propst Thomas Drope 19. November 2017 Ansprache zum Volkstrauertag in Pinneberg, Stadtfriedhof Sehr geehrte Bürgervorsteherin di Racca - Boenigk, sehr geehrte Bürgermeisterin Steinberg, sehr geehrte Damen und Herren, TeilnehmerInnen dieser Gedenkstunde, seit einigen Jahren schon ist der Abgesang auf den Volkstrauertag zu vernehmen. Der letzte Krieg läge schon solange zurück. Die meisten Deutschen heute haben niemanden der Toten des zweiten Weltkrieges lebend gekannt. Sie hätten keine persönliche Erinnerung und Verbindung dazu. Zu öffentlichen Gedenkveranstaltungen wie hier kämen immer weniger Interessierte. So und ähnlich lauten Begründungen für eine Abschaffung des Volkstrauertages. Ich sehe das anders. Und Sie, die Sie heute hierher gekommen sind, wohl auch. Dafür danke ich Ihnen sehr. Der Volkstrauertag ist nach wie vor sinnvoll, damit wir Krieg und durch ihn verursachtes Leid nicht vergessen; gerade in Deutschland, von dem 1914 und 1939 zwei gewaltige Kriege mit einer vorher nie gekannten Häufung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausgegangen sind. Weil die Erinnerung daran unangenehm ist, und viele sie gern verdrängen wollen, ist es umso wichtiger, festgesetzte Tage zum Gedenken an die Opfer im öffentlichen Terminkalender zu haben. 1

Es gibt ja Stimmen in Deutschland, die behaupten, wir sollten nicht mehr an die dunklen Zeiten deutscher Schuld erinnern, so als ob diese nur eine Episode der Geschichte neben vielen anderen gewesen seien. Ganz im Gegenteil wird da reaktionär behauptet, die Deutschen dürften stolz sein auf die Leistungen deutscher Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg. (Gauland am 2. September 2017) Stolz? Worauf denn? Etwa auf den Überfall auf die Sowjetunion 1941? Am 22. Juni 1941 begann der Überfall des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion. Adolf Hitler stilisierte das "Unternehmen Barbarossa" benannt nach dem deutschen Kaiser und Kreuzfahrer Friedrich I. zu einem "Weltanschauungskrieg." Es wurde ein beispielloser Vernichtungskrieg mit 25 Millionen getöteten Menschenleben in der Sowjetunion und zweieinhalb Millionen auf deutscher Seite. Die Propaganda des Dritten Reiches versuchte, den Überfall als einen Präventivschlag gegen die unmittelbare Bedrohung durch den "jüdischen Bolschewismus" darzustellen. Im Vordergrund jedoch standen die Eroberung von "Lebensraum" sowie die wirtschaftliche Ausbeutung der eroberten Gebiete und der dort lebenden Menschen als Zwangsarbeiter. Bereits im Mai 1941 waren per Erlass wichtige Regeln der Militärgerichtsbarkeit im Umgang mit der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten außer Kraft gesetzt worden. Zivilpersonen, die sich gegen die deutschen Besatzer 2

auflehnten, sollten ohne Einschaltung eines Kriegs- oder Standgerichts einem Offizier vorgeführt werden, der über ihre Erschießung zu entscheiden hatte. Darüber hinaus hatten deutsche Soldaten, die gewaltsame Übergriffe auf die Zivilbevölkerung begingen, keine Verurteilung zu befürchten. Der Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, stellte, ähnlich wie im Polenfeldzug, spezielle "Einsatzgruppen" zusammen, die mehr als eine halbe Millionen Juden, Sinti und Roma, Kriegsgefangene und kommunistische Funktionäre ermordeten. Das größte Massaker begingen sie Ende September 1941 in der Schlucht von Babi Jar, als sie innerhalb weniger Tage fast 34.000 Juden aus Kiew ermordeten. Dabei waren auch Angehörige der Wehrmacht direkt oder durch logistische Unterstützung indirekt an den Massenerschießungen der "Einsatzgruppen" beteiligt. Aus der Wehrmachtsführung regte sich nur vereinzelt Widerstand gegen Hitlers Vernichtungsfeldzug. Angesichts dieser Bilanz frage ich: Wie soll ich stolz sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in den Weltkriegen? Die den Stolz propagieren, sind die, die uns heute auch die alten Rezepte von Nationalismus und Ausgrenzung von Ausländern zur Lösung aller Probleme verschreiben wollen. Sie wollen durch Geschichts- und Schuldleugnung vergessen machen, wohin autoritäre Politik und einfache Versprechen zur Lösung von Problemen auf Kosten Schwacher führen: 3

zu Unrecht und Verrohung, die eine neue Generation gewaltbereit machen sollen. Gewaltbereitschaft und Krieg bedürfen einer lang angelegten emotionalen Vorbereitung. Die beiden Weltkriege, derer Opfer wir gedenken, sind nicht einfach schicksalhaft aus dem Nichts ausgebrochen. Krieg ergibt sich nicht einfach. Sie sind lange Zeit vorbereitet und ihre Möglichkeit ist hingenommen worden. Da gab es Gier nach dem Besitz und den Reichtümern anderer Länder. Da gab es das Streben nach bestimmender Macht und Einfluss in der Welt. Es gab eine Rüstungsindustrie, deren Vertreter ihre neuesten Erzeugnisse im echten Einsatz erprobt sehen wollten. Es gab Wissenschaftler, die ihre bösartigen Vorstellungen von Vernichtungsmitteln ausprobieren wollten. Es gab menschliche Ungeister, die durch Krieg verlorene Größe und Einfluss zurückzugewinnen hofften. Wir Menschen sind zu beeindruckenden Leistungen fähig, im Guten, aber leider auch im Bösen und Bösesten. Wird die Schreckensbüchse der Pandora des Krieges einmal geöffnet, dann gibt es genug Menschen, die sich von ihren schrecklichen Flüchen mitreißen lassen; der Blutrausch beginnt, und der Mensch wird bereitwillig des Menschen Wolf. Deshalb ist es so wichtig, sich mit aller Kraft der manchmal so verführerischen Macht der Kriegslogik zu widersetzen. Diese Macht suggeriert, dass nur ein gewaltiges Dreinschlagen Probleme aus der Welt schaffen kann. Wie leicht sagt es sich: 4

da muss einer nur mal richtig zuschlagen, dann wird die Welt schon wieder in Ordnung kommen. Ich glaube, Donald Trump kann solchen Vorstellungen etwas abgewinnen; zumindest redet er so. Doch Krieg löst keine Probleme, er verschiebt sie und macht sie größer für die nächste Generation. Krieg ist nie die Lösung. Eine Friedenslogik muss her. Die Ursachen für Konflikte dürfen nicht immer nur bei den anderen vermutet werden. Wir müssen angesichts der Probleme und Konfrontationen, in die wir geraten, uns fragen, welche Anteile wir an den Konfliktursachen haben und wie wir mit dem Gegner gemeinsam zu einer Lösung kommen. Konflikte sind Ausdruck gegeneinander laufender Interessen, sie können nur als gemeinsames Problem gelöst werden. Ich weiß wie brüchig diese Argumentation ist. Was, kann man mich fragen, hätten denn die Alliierten im Zweiten Weltkrieg den Deutschen entgegensetzen sollen, wenn nicht genauso brachiale militärische Gewalt? Die Geschichte zeigt: eine Friedenslogik könnte nicht immer greifen. Die Geschichte lehrt aber auch: ein viel früheres Einlenken der Weltgemeinschaft nach dem Ersten Weltkrieg hätte das diskriminierende Ergebnis von Versailles verhindern können und damit damals auch das Aufziehen eines neuen gewaltbereiten Nationalismus in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist das berücksichtigt worden. 5

Wir sind in den letzten Jahrzehnten nach den traumatisierenden Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges in Deutschland und aufgrund des überlegten Verhaltens der Weltgemeinschaft, die den Wiederaufbau förderte und nicht die weitere Vergeltung suchte, zu einer friedliebenden Bevölkerung in einem einiger werdenden Europa geworden. Auf diesem Weg müssen wir weiterziehen in diesem Jahrhundert und die Kriegsursachen in anderen Weltregionen beheben helfen, wenn wir wollen, dass unsere Kinder und Enkelkinder auch leben können. Dazu gehört ein Verzicht auf die Produktion und den Export von Rüstungsgütern, die weltweite Ächtung von Atomwaffen, eine auf gerechten Ausgleich zielende Weltwirtschaftsgemeinschaft, ein Ende der ungerechten Ausbeutung von Menschen und Ressourcen in einem größeren Teil der Welt durch eine reiche Minderheit in der Welt, von der Europa einen Teil bildet. Es sind gigantische Aufgaben für die Weltgemeinschaft. Ihr Antrieb muss die grundsätzliche Forderung und Verabredung sein, die nach dem zweiten Weltkrieg in unserem Land so selbstverständlich geworden ist: Nie wieder Krieg! Zur regelmäßigen Erinnerung daran braucht es Friedensdekaden, immer wieder Begegnungen von Menschen aus aller Welt und: Gedenktage wie diesen, den Volkstrauertag, der für erlittenen Schmerz genauso steht wie für die Hoffnung, es einmal besser zu machen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit! 6