Psycho-/Neurolinguistik. Anja Müller

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Transkript:

Anja Müller

5. Sitzung: Inhalte Einführung in die Sprachwahrnehmung Was gibt es zu tun? Frühe Erwerbsleistungen des Kindes Beschaffenheit der Wortform Aufgabe der Segmentierung Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Headturn Preference Paradigma Entwicklung der Sprachwahrnehmung und der Sprachproduktion im 1. Lebensjahr

Sprachwahrnehmung Was gibt es zu tun? Frühe Erwerbsleistungen des Kindes Grunderkenntnis Lautliche Äußerungen der Umgebung sind absichtsvoll und bedeutungsvoll Spezielle kognitive und perzeptuelle Erfordernisse Segmentierung des Lautstroms Aufbau von Objektrepräsentationen Fähigkeit zur Anwendung sprachlichen Wissens zur Erschließung verschiedener Sprachebenen

Sprachwahrnehmung Sprache Form Bezeichnendes Bedeutung Bezeichnetes

Sprachwahrnehmung Die Wortform lexikalisch-phonolgische Form Lautstruktur der Wörter (Phonologie) Lautinventar ( Phone und Phoneme ), z.b. ist [ҫ] ( ch ) ein Laut des Deutschen, aber nicht des Englischen; umgekehrt [θ] (`think) Kombination von Lauten ( Phonotaktik ), z.b. ist [kn] im Deutschen, aber nicht im Englischen erlaubt Ableitung (Morphologie) Grammatische Mittel, um neue Wörter zu bilden, z.b. Komposition: Haus+Tür = Haustür Derivation: Kind/-er/-heit/-lich

Sprachwahrnehmung Voraussetzung zum Lernen einer Wortform Wahrnehmung eines Schallereignisses Unterscheidung, ob sprachliches oder nicht-sprachliches Signal Abtraktion von Lauten Häufig vorkommende Muster als Wörter oder Wortbestandteile erkennen Wissen im Gedächtnis speichern (Kurz- und Langzeitgedächtnis Mentales Lexikon )

Sprachwahrnehmung Das Mentale Lexikon Speichert phonologische und morphologische Eigenschaften von Wörtern, z.b. Position des Wortakzents Phonologische Nachbarn Einfache oder zusammengesetzte Wortform Art der Ableitung, Wortart Aber auch statistische Effekte Wort- (und Silben???)frequenzen Häufige Laute und Lautverbindungen

Sprachwahrnehmung Lernen der Wortform ist gar nicht so einfach, da Laute variieren in ihren akustischen Eigenschaften Innerhalb und zwischen Sprechern Durch Koartikulation, z.b. /k/ wird unterschiedlich artikuliert, je nachdem, ob ein /u/ oder ein /i/ folgt Morpheme sind keine isolierten Einheiten V.a. bei gebundenen Morphemen (Affixe: ge-laufen; kind-isch) Variation durch Allomorphie (z.b. Morphem der Pluralbildung: -s, -en, -n, -0)

Sprachwahrnehmung Fragen, Fragen, Fragen Wie wird Sprache erworben? Um Sprache erwerben zu können, muss das Kind den ankommenden Input segmentieren. Aber wie??? Und in was??? In was??? Sätze, Wörter, Silben, Laute??? Woran erkennt das Kind diese Einheiten?

Sprachwahrnehmung Ein erstes Experiment Zerlegen Sie den folgenden Sprachstrom in seine Einheiten! Wie segmentieren Kinder den Sprachstrom?

Sprachwahrnehmung Zentrale Fragen der Sprachwahrnehmungsforschung Welche Cues enthält der Sprachstrom? Sind Kinder sensitiv für diese Cues? Nutzen Kinder diese Cues? Und für was?

Sprachwahrnehmung Zentrale Fragen der Sprachwahrnehmungsforschung Welche Cues enthält der Sprachstrom? Über welche phonetischen und phonologischen Eigenschaften verfügt die zu erlernende Sprache? Was ist Phonetik? Was ist Phonologie?

Sprachwahrnehmung Zentrale Fragen der Sprachwahrnehmungsforschung Sind Kinder sensitiv für diese Cues? Nutzen Kinder diese Cues? Welche experimentellen Verfahren können genutzt werden? Wie müssen die Stimuli aufbereitet sein? Wie sind die Ergebnisse zu interpretieren?

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Herzschlagratenmessung beim Fötus High-Amplitude Sucking (Saugrate) Headturn Preference Paradigma (Kopfbewegung) Conditioned Headturn (Kopfbewegung) Preferential looking (Fixationsdauer) 15

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Herzschlagratenmessung beim Fötus Zur Erforschung der Diskriminationsleistungen beim Fötus Grundrate des Herzschlags wird bestimmt Nach Präsentation des Stimulus sollte sich Herzschlag verändern Wenn der Fötus zwischen alten und neuem Reiz unterscheiden kann, sollte sich Herzschlag bei neuem Reiz verringern

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung High-Amplitude-Sucking Entwickelt von Siqueland und DeLucia (1969) für visuelle Verarbeitung, erweitert von Eimas et al. (1971) für Sprachwahrnehmung basiert auf der Beobachtung, dass Babies die Saugstärke erhöhen, wenn sie Interesse an neuen Reizen zeigen geeignet besonders für Studien zur Differenzierung Grundprinzip: Baby bekommt einen Reiz präsentiert, wenn Saugstärke eine vorher definierte Grundrate übersteigt

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung High-Amplitude-Sucking Babies lernen dann Zusammenhang zwischen Saugstärke und Präsentation des Reizes steuern Stimuluspräsentation durch ihr Verhalten bei Verstärkung durch immer denselben Reiz lässt die Saugstärke nach steigt wieder an bei neuem Reiz

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung High-Amplitude-Sucking Aufbau HAS-Experimente: 1. Baby erhält Schnuller ohne akustischen Reiz, um Kriterium für high-amplitudesuck zu bestimmen 2. Baby bekommt akustischen Reiz in zwei Unterstufen: a) Habituierungsphase: bei jedem überschwelligen Saugen erhält Baby akustischen Reiz, der vollkommen oder in bestimmten Merkmalen gleich bleibt /pa/ b) Dishabituierungsphase: experimentelle Gruppe bekommt leicht veränderten Reiz, z.b. /ba/; Kontrollgruppe hört gleichen Reiz weiter Anstieg in Saugrate ist Hinweis auf Diskriminierungsleistung zwischen /pa/ und /ba/

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung High-Amplitude-Sucking v.a. für einfache Laut- und Silbendiskriminierung z.t. auch zur Rhythmusdiskriminierung geeignet v.a. für die ersten Lebensmonate nach 6 Monaten lässt Saugreflex nach

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Headturn Preference Paradigma Messung, wie lange ein Kind seinen Kopf in Richtung eines akustischen Reizes dreht Häufig verwendete Untersuchungsmethode im frühen Spracherwerb Untersuchung ab 4 Monate möglich (kontrollierte Kopfbewegungen) (bis ca. 24 Mon) Erforschung von Phonologie-, Syntaxund Lexikonerwerb

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Headturn Preference Paradigma

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Headturn Preference Paradigma Methode geeignet um bereits erworbenes sprachliches Wissen zu überprüfen, aber auch zur Überprüfung von Lern- und Verarbeitungsmechanismen Grundprinzip: Das Kind lernt den Zusammenhang zwischen headturn und der Präsentation des Stimulus Annahme: Je interessanter der Stimulus für das Kind desto länger die Dauer des headturns 2 Vorgehensweisen: a) reine Testphase, b) Familiarisierungs- und Testphase

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Headturn Preference Paradigma

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Headturn Preference A) Überprüfung von Wissen, z.b. Unterscheidung von grammatischen und nicht grammatischen Sätzen Erkennen von phonotaktischen Regularitäten der Muttersprache Unterscheidung Mutter- vs. Fremdsprache, z.b. Silbenstruktur Unterscheiden monoling. deutsche Kinder zwischen trochäischen und jambischen Silben?

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Rhythmusdiskriminierung bei 4 Monate alten Kindern (B. Höhle) Mean Listening Time 14000 12000 10000 8000 ms 6000 4000 BA-ga ba-ga 2000 0 Trochaic Iambic

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung B) Lern- und Verarbeitungsmechanismen In Familiarisierungs- und Testphase werden verschiedene Stimuli präsentiert z.b. Wortlernen:

Aufgabe Entwerfen Sie ein headturn- Experiment zum Wortlernen! (4-5er Gruppen) Sie wollen überprüfen, ob 9 Monate alte Kinder die Wörter Wald und Boot lernen können. Wie müssen Familiarisierungs- und Testphase gestaltet sein? Skizzieren Sie mögliche Stimuli! Was würden Sie erwarten?

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung B) Lern- und Verarbeitungsmechanismen In Familiarisierungs- und Testphase werden verschiedene Stimuli präsentiert z.b. Wortlernen: Familiarisierungsphase: Präsentation isolierter Wörter Testphase: Textpassagen, die die zuvor präsentierten Wörter enthalten oder nicht Kinder sollten auf die Passagen länger schauen, die die bekannten Wörter aus der Familiarisierungsphase enthalten

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Preferential looking: Blickpräferenzmethode Überprüfung des Wort- und Satzverstehens Messung der Fixationszeit auf zwei simultan nebeneinander präsentierte visuelle Stimuli (Video oder Bild) Gleichzeitige Präsentation eines auditiven Reizes (Satz oder Wort), der zu einem der visuellen Stimuli passt Annahme: längere Fixation des bekannten Stimulus z.b. Passivstrukturen

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Preferential looking: Blickpräferenzmethode Look, she is kissing the ball. 14 Monate alte Kinder präferieren das Bild, auf dem die Frau den Ball küsst.

Methoden der Sprachwahrnehmungsforschung Preferential looking: Blickpräferenzmethode (A) The rabbit is gorping the duck. (B) The rabbit and the duck are gorping. 2-jährige Kinder verbinden transitives Verb mit kausativer Szene und intransitives mit nicht-kausativer Szene Syntax kann benutzt werden, um (Wort)Bedeutungen zu entschlüsseln (syntactic bootstrapping)

Entwicklung der Sprachproduktion und Sprachwahrnehmung im 1.Lebensjahr

Entwicklung der Sprachwahrnehmung Erste Woche Erkennen der mütterlichen Stimme und der Muttersprache 1 Monat Kategoriale Wahrnehmung: Diskriminierung phonetischer Merkmale wie stimmhaft-stimmlos (ba pa), Fähigkeit zur Unterscheidung auch phonologisch nicht relevanter Kontraste (b p im Kikuyu) 4 Monate Erkennen des eigenen Namens im Redefluss 6 Monate Erkennen von Mama und Papa im Redefluss Kinder sind Generalisten erkennen akustische Hinweisreize (z.b. Pausen, VOT, Silbenstruktur), die Bausteine von Wörtern (Phoneme und Silben) signalisieren und die auf größere sprachliche Einheiten (z.b. Teilsätze) referieren Universelle Diskriminierungsfähigkeit

Entwicklung der Sprachproduktion 9 Monate Erkennen von Phrasengrenzen innerhalb eines Satzes a) The man # carries the big bag b) The man carries # the big bag Erkennen von phonotaktischen Regularitäten 12 Monate Universelle Diskriminierungsfähigkeit wird zielsprachlich 14 17 Monate Sensibilität für Phrasenstruktur und Wortstellung in Sätzen Kinder werden zu Spezialisten

Entwicklung der Sprachproduktion bis 5 Monate Schreiphase (Vorläufer von Silbe und Wortbetonungsmuster) 6 bis 12 Monate Kanonisches Lallen ab 6 Monate ab 9 Monate Reduplizierendes Lallen (bababa) Buntes Lallen (da-ba) 12 Monate Segmentale und prosodische Restriktionen für die ersten Wörter Brot Bop Banane nane

Entwicklung der Sprachproduktion Phase der ersten 50 Wörter Realisierung der Wörter gemäß weniger fester Muster (kanonische Formen) Silben: CV und CVC Wörter: Einsilber und CVCV Evtl. Beschränkung der phonetischen Variation der Wörter (gleicher Artikulationsort, gleiche Artikulationsart)

Entwicklung Sprachperzeption und -produktion (Kuhl, 2004)

Zusammenfassung Phonetische/Phonologische Fähigkeiten entwickeln sich auf perzeptueller und produktiver Ebene Hier: Perzeption eher als Produktion Spezifisches Zeitfenster für Ausprägung bestimmter Fähigkeiten Im ersten Lebensjahr läuft nicht nur die physische Entwicklung ab, die Voraussetzung für Sprache darstellt, sondern wesentliche Schritte der Sprachentwicklung selbst

5. Sitzung: Literatur Hennon et al. (2000). Die Reise vom Fötus zum spracherwerbenden Kind. In H. Grimm (Hg.), Sprachentwicklung. Enzyklopädie der Psychologie, CIII, Band 3 (S. 41-60). Hogrefe. Höhle, B. (2002). Der Einstieg in die Grammatik: Die Rolle der Phonologie/Syntax-Schnittstelle für Sprachverarbeitung und Spracherwerb. Habilitationsschrift. Freie Universität Berlin. (www.barbarahoehle.de/publications.htm) Jusczyk, P.W. (2000). The Discovery of Spoken Language. Cambridge, MA: MIT Press. Penner, Z. (2000). Phonologische Entwicklung: Eine Übersicht. In H. Grimm (Hrsg.), Sprachentwicklung. Enzyklopädie der Psychologie, CIII, Band 3 (S. 105-139). Göttingen: Hogrefe. Weissenborn, J. & Höhle, B. (Hrsg.) (2001). Approaches to Bootstrapping: Phonological, Lexical, Syntactic and Neurophysiological Aspects of Early Language Acquisition. Vol. 1. Amsterdam: Benjamins.

6. Sitzung: Vorschau Wortschatz- und Konzepterwerb I Methode: Elternfragebogen Basistext: Menuyk, P. (2000). Wichtige Aspekte der lexikalischen und semantischen Entwicklung. In H. Grimm (Hrsg.), Sprachentwicklung. Enzyklopädie der Psychologie, CIII, Band 3 (S. 171-192). Göttingen: Hogrefe.