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Transkript:

Manuskript Beitrag: Hitze, Dürre, Futtermangel Der Klimawandel und die deutschen Bauern Sendung vom 28. August 2018 von Birte Meier, Asli Özarslan und Tonja Pölitz Anmoderation: So langsam weicht der Sommer und damit Hitze und dauerhafte Trockenheit. Aber der Klimawandel bleibt und die Sorgen der deutschen Bauern bleiben auch. Zwar gab es inzwischen einen "warmen Regen" aus Berlin: Insgesamt 340 Millionen Euro Hilfszahlungen für Ernteausfälle hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zugesagt. Aber wie sieht es in der Zukunft aus? Schon in normalen Zeiten sind die Bauern abhängig von Subventionen in Milliardenhöhe. Muss sich also grundsätzlich etwas ändern auf den Äckern? Unsere Autoren über die Lehren für die Landwirtschaft aus einem Sommer, der wohl nicht der letzte Sommer mit Extremwetter sein wird. Text: Rommerskirchen Regen in Rommerskirchen. Bauer Kremer-Schillings rechnet diesen Sommer jedes Mal genau aus, wie viel gerade vom Himmel auf seinen Acker fällt: Das hat jetzt in den letzten zehn Minuten zwölf Millimeter geregnet. Das ist schon mal wie ein Schluck aus der Pulle. Das war gerade bares Geld, was eben runtergekommen ist. Zehn Prozent fehlen ihm beim Weizen, 15 Prozent bei Raps - zu wenig für Hilfe vom Staat. Doch wenn es bei ihm in Nordrhein- Westfalen nicht bald viel mehr regnet, könnten die Ernteschäden größer werden. Sie sehen ja hier, es sind ungefähr sechs Zentimeter, wo der Boden jetzt obendrauf feucht ist. Also, ich sag mal, noch mal

zwölf Millimeter - wie gerade eben - wäre toll, aber wenn die nicht kommen, werden wir wahrscheinlich trotzdem hier mit dem Grubbern weitermachen. Denn in normalen Jahren würde er jetzt noch schnellwachsenden Ölrettich anbauen. Zuständig für Ernteschäden sind die Länder. Doch weil die Dürre 2018 eine Naturkatastrophe von nationalem Ausmaß ist, gibt s einen warmen Geldregen auch aus Berlin: 340 Millionen Euro - aber nur für Landwirte, deren Existenz bedroht ist. Was mich in der jetzigen Situation wirklich aber auf die Palme bringt, ist, dass sich jeder, aber auch wirklich jeder, auf dieser Hitze und auf dieser Dürre sein ideologisches Süppchen kocht. Der Bauernverband hat eine Milliarde Euro vom Bund gefordert. Bekommen hat er eine Diskussion über Klimawandel auf deutschen Äckern. Agrarwissenschaftler wollen schon lange ein grundsätzliches Umdenken, einige Landwirte aber lieber weiter ackern wie bisher, wenn s sein muss mit Hilfe vom Staat. Getreu dem Motto: Die Sonne scheint, der Regen fällt, der Bauer ruft nach Steuergeld. O-Ton Prof. Harald Grethe, Agrarwissenschaftler, Humboldt- Universität, Berlin: Im Grunde genommen ist es in einer Marktwirtschaft so, dass das Aufgabe der Betriebe ist, Risikomanagement zu betreiben, und nicht Aufgabe des Staates. Und wenn jetzt der Staat pauschal alle die auffängt, die besonders betroffen sind, dann wird es im Grunde genommen belohnt, keine privatwirtschaftliche Risikovorsorge zu betreiben. O-Ton Klaus-Peter Lucht, stellvertretender Vorsitzender Bauernverband Schleswig-Holstein: Der Staat hat eine Verpflichtung in absoluten Extremsituationen, so wie er es bei anderen Gewerben auch macht, in Automobilindustrie oder wo auch immer, der Landwirtschaft zu helfen, wenn man uns als systemrelevant ansieht. Mörel In Mörel in Schleswig-Holstein ist der Mais von Milchbauer Lucht in schlechter Verfassung. Daran sei nicht nur die Dürre schuld. Auf die Probleme des Klimawandels liefere Deutschlands Agrarpolitik keine Antworten, sagt Lucht. Auf seinem Futteracker wächst seit Wochen kein Gras mehr. Für neue Saat müsste Lucht 1.000 Euro ausgeben, Geld das so nicht eingeplant war.

Also, du siehst ja hier, hier ist gar nichts mehr. Hier ist nur noch Erde. Normalerweise müsste hier Grashalm an Grashalm sein. O-Ton Frontal 21: Und war auch die Jahre zuvor so? Ja, war auch, bis vor paar Wochen war das so. Und jetzt ist es einfach total vertrocknet. All das Futter für seine 300 Kühe wächst normalerweise Jahr für Jahr auf den 100 Hektar Land, das Lucht gepachtet hat. Aber jetzt hat der Hof zu wenig Heu für den Winter. In einem normalen Jahr müssen Sie sich das so vorstellen: Wenn man hier an die Kante ran geht, dann würden wir diesen Grassiloberg, den man da sehen kann, bis hier vorne haben, in der gleichen Höhe, und das wäre noch alles voll. Wenn wir weiter rüber gucken, der nächste Silo, das ist der zweite Schnitt, der wäre ungefähr einen Meter höher. Lucht hat Stroh von der Ostsee geordert - für 15.000 Euro. Wenn er auch noch Mais zukaufen muss, muss er mit der Bank reden. Ein Landwirt wie er bekommt rund 30.000 Euro Subventionen aus Brüssel überwiesen - an die 300 Euro pro Hektar und Jahr. Dennoch, sagt Lucht, könne er kein Geld für Futter zurücklegen. Wir haben in 2015 und 16 und 17 in der Milchwirtschaft kein Geld verdient, und im Ackerbau genau dasselbe, auch kein Geld verdient. Und wenn ich kein Geld verdiene, sondern nur meine schwarze Null schreibe oder Minus mache, kann ich auch keine Rücklagen bilden, das muss man einfach mal verstehen. Ein landwirtschaftlicher Betrieb in Deutschland verdiente im vergangenen Jahr im Durchschnitt 56.800 Euro. Davon sind EU- Direktzahlungen aus Brüssel: 25.600 Euro. Heißt, selbst in Jahren mit normalem Wetter machen die EU-Subventionen mit rund 45 Prozent fast die Hälfte des Gewinns aus. Wir sind im Augenblick von diesen Subventionen, so wenig wie mir das gefällt, angewiesen. Unser Betrieb, 40 Prozent des Gewinns stammt aus staatlichen Transferzahlungen. Ich möchte das nicht, ich möchte keine Subventionen.

Bei Schlechtwetter wälzen die Bauern ihr Unternehmerrisiko trotzdem auf den Steuerzahler ab. Agrarwissenschaftler fordern deshalb: Nur wer seine Felder klima- und umweltgerecht bewirtschaftet, der soll Geld aus Brüssel bekommen. O-Ton Prof. Harald Grethe, Agrarwissenschaftler, Humboldt- Universität, Berlin: Die Steuermittel, die wir dort einsetzen, die kriegen Landwirte für jeden Hektar, den sie bewirtschaften, relativ unabhängig davon, was sie mit diesem Hektar genau machen. Wir müssen uns klar machen, dass das Geldverschwendung ist. Und auch der wissenschaftliche Beirat Agrarpolitik und Ernährung fordert schon seit vielen Jahren einen Umbau der europäischen Agrarpolitik und ein Abschied von diesen pauschalen Flächensubventionen und stattdessen zielorientierte Zahlungen für mehr Tier- und Umweltschutz. Hennef-Hanf Biobauer Schmitz musste schon zehn Tiere notschlachten. Abstocken wie Landwirte sagen, töten, weil das Futter knapp ist. O-Ton Bernd Schmitz, Landwirt: Die Kühe sind die Lebensgrundlage für die Familie halt. Das ist unser Einkommen in erster Linie und insofern muss es denen gut gehen und wir gucken dieses Jahr, dass es irgendwie passt. Ohne Futterzukauf werden seine Kühe dieses Jahr nicht mehr satt, dabei hatte er vorgesorgt. Doch der Klimawandel mache auch vor seinen Feldern nicht halt, sagt Biobauer Schmitz. O-Ton Bernd Schmitz, Landwirt: Das ist zum Beispiel jetzt eine, die muss den Hof jetzt früher verlassen, wie wir eigentlich geplant haben. Sie sollte eigentlich noch ein Jahr länger bleiben, aber sie wird keine Kuh werden. Das ist eben das Management, wo wir gucken müssen, wie kommen wir über den nächsten Winter. Bernd Schmitz findet, die deutsche Agrarpolitik hätte längst reagieren müssen. Nicht die Landwirte allein seien das Problem - für ihn sind es auch die niedrigen Lebensmittelpreise, die den Landwirten wenig Spielraum lassen. O-Ton Bernd Schmitz, Landwirt: Wir haben eine Landwirtschaftspolitik, die sich so aufbaut, dass wir möglichst billig Nahrungsmittel produzieren sollen. Dass wir überlegen müssen, können wir uns das eigentlich leisten - billige Nahrungsmittelproduktion. Bis jetzt machen wir das mit Subventionen.

Wenn ich wirklich vom Verbraucher, ich sag mal 30 Prozent, wenn er 30 Prozent mehr ausgeben würde oder müsste für Lebensmittel ich weiß nicht, ob unsere Gesellschaft das aushält. Am Tropf des Steuerzahlers - für niedrige Preise im Supermarkt. Doch dieses Dokument belegt: Auch ohne Katastrophen nationalen Ausmaßes gewährt die Bundesregierung den Landwirten Jahr für Jahr Finanzhilfen - zusätzlich zu den Milliarden aus Brüssel: millionenschwere Hilfsprogramme für witterungs- und preisbedingte Krisen. Ob für Landschaftspflege, Gewässerschutz oder eine bessere Umweltbilanz: Wenn sich in seiner Branche was ändern soll, muss sich das lohnen, sagt Bauer Lucht. Wir müssen als Bauern auch mit Umweltdienstleistungen Geld verdienen können. O-Ton Frontal 21: Und hat die Politik da für Sie in den letzten Jahren genügend Anreize geschaffen? Nein, gar nicht. Berlin, vor einer Woche. Landwirtschaftsministerin Klöckner wollte die Bauern nicht im Regen stehen lassen, im Gepäck hat sie 340 Millionen Euro - und keine andere Agrarpolitik: O-Ton Julia Klöckner, CDU, Bundeslandwirtschaftsminister, am 22.8.2018: Man kann nicht alles, was gerade von April bis Juli passiert ist, so hochdimmen, dass die Agrarpolitik jetzt die Lösung von allem ist, auf europäischer Ebene. Ich arbeite mit meinem Ministerium an einer Ackerbaustrategie, die ich im Herbst 2019 vorlegen möchte. Herbst 2019 also, wenn der Sommer vorbei und die Ernte 2019 eingefahren ist. Klöckner vermeidet das Wort Agrarwende. Eine Ackerbaustrategie aber ist dem Agrarwissenschaftler zu wenig: O-Ton Prof. Harald Grethe, Agrarwissenschaftler, Humboldt- Universität, Berlin: Ich bin der Auffassung, dass es wichtig ist, auch politisch den Agrarsektor zu signalisieren, dass wir in eine andere Richtung laufen müssen, dass wir also mehr Tierschutz und mehr Umweltschutz honorieren müssen. Denn wenn wir das jetzt nicht tun, dann verschleppen wir nur Anpassungsbedarf weiter in die Zukunft. Und dann wird der Anpassungsdruck

auf die Landwirtschaft noch stärker. Heißt, das Problem endlich beackern, statt nur immer wieder aufs Neue die Löcher zu stopfen, die das Wetter hinterlässt. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein. Doch trotz des Dürre- Sommers 2018 dürfte auf deutschen Äckern alles beim Alten bleiben. Zur Beachtung: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Der vorliegende Abdruck ist nur zum privaten Gebrauch des Empfängers hergestellt. Jede andere Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtgesetzes ist ohne Zustimmung des Urheberberechtigten unzulässig und strafbar. Insbesondere darf er weder vervielfältigt, verarbeitet oder zu öffentlichen Wiedergaben benutzt werden. Die in den Beiträgen dargestellten Sachverhalte entsprechen dem Stand des jeweiligen Sendetermins.