Drei Dinge sind es, die mir zu wunderbar sind, und vier, die ich nicht begreife

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Transkript:

Benedict Schöning Drei Dinge sind es, die mir zu wunderbar sind, und vier, die ich nicht begreife Bileams Segen über Israel (Num 21,41 24,25) 2013 Neukirchener Theologie

Biblisch-Theologische Studien 132 Herausgegeben von Jörg Frey, Friedhelm Hartenstein, Bernd Janowski, Matthias Konradt und Werner H. Schmidt 2013 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbh, Neukirchen-Vluyn Alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung: Andreas Sonnhüter, Düsseldorf Lektorat: Volker Hampel DTP: Benedict Schöning Gesamtherstellung: Hubert & Co., Göttingen Printed in Germany ISBN 978 3 7887 2677 5 (Print) ISBN 978 3 7887 2678 2 (E-Book-PDF) ISSN 0930 4800 www.neukirchener-verlage.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Vorwort Am Ende des Studiums eine Arbeit zu verfassen ist nicht nur eine Fleißarbeit. Es ist, und das gilt noch im digitalen Zeitalter, der stoffgewordene Ausdruck dessen, was man gelernt, verinnerlicht und wieder hervorgebracht hat, gleichsam das theologische Gesellenstück. Dass ich dieses nun einem erweiterten Leserkreis zur Verfügung stellen darf, ist gleichermaßen unerwartet wie erfreulich. Mein Dank für diese Möglichkeit gilt in erster Linie Herrn Prof. Dr. Thomas Hieke, der nicht nur die Arbeit regelmäßig, gut und konstruktiv betreut hat, sondern der mir auch im Studium die nötigen Kenntnisse, die richtigen Techniken und vor allem die Leidenschaft für das Alte Testament vermittelt hat. Dem Zweitkorrektor, Herrn Prof. Dr. Konrad Huber, möchte ich danken für das Gutachten und die hilfreichen Anmerkungen bei der Erstellung der Arbeit. Herzlich danken möchte ich ebenfalls den Herren Prof. Dr. Friedhelm Hartenstein, Prof. Dr. Bernd Janowski und Prof. Werner H. Schmidt für die Aufnahme der Arbeit in die Biblisch Theologischen Studien. Herrn Dr. Volker Hampel und Herrn Hans Hegner gilt mein Dank für die Begleitung der Publikation im Neukirchener Verlag. Dankbar bin ich auch für die mühevolle Arbeit die sich meine Korrektoren Dr. Harald Schöning und Stefanie Augenstein in konstruktiver und zuverlässiger Art aufgebürdet haben. Herrn Dipl.-Theol. Sebastian Lang danke

Vorwort VI ich nicht nur für das Gleiche, sondern noch viel mehr für die Wegbegleitung durch das ganze Studium hindurch, die ihren eigenen Anteil, am erreichten Erfolg hatte. Janina Lea Gutmann sei in besonderer Weise gedankt für ihre hilfreiche und unersetzliche Unterstützung in allen Lebenslagen. August 2012 Benedict Schöning

Inhalt Vorwort... V 1. Einleitung... 1 2. Abgrenzung... 3 3. Strukturanalyse des Gesamttexts... 6 I. Gliederung... 6 II. Arbeitsübersetzung... 7 III. Strukturbeschreibung... 17 4. Strukturanalyse der Segenssprüche... 21 I. Erster Spruch (23,7c-10)... 21 1) Gliederung... 21 2) Strukturbeschreibung... 21 3) Einbindung in den narrativen Durchgang.. 23 II. Zweiter Spruch (23,18c-24)... 24 1) Gliederung... 24 2) Strukturbeschreibung... 24 3) Einbindung in den narrativen Durchgang.. 26 III. Dritter Spruch (24,5-9)... 27 1) Gliederung... 27 2) Strukturbeschreibung... 27 3) Einbindung in den narrativen Durchgang.. 29 IV. Vierter Spruch (24,17-24)... 30 1) Gliederung... 30 2) Strukturbeschreibung... 31 3) Einbindung in den narrativen Durchgang.. 33

VIII Inhalt 5. Strukturelemente des Gesamttextes... 35 I. Das Missverständnis im Personenverhältnis... 35 II. Die Entwicklung der Durchgänge... 36 1) Vorbereitung zum Segensspruch... 37 2) Segensspruch... 39 3) Nachspiel... 41 III. Die Spruchmenge... 43 IV. Die Kohärenz des Textes... 43 6. Struktursynthese... 45 7. Die Person Bileams... 47 I. Der biblische Befund... 47 II. Bileam, der Prophet JHWHs... 52 8. Motivanalyse... 55 I. Motive des Textes... 55 1) Sagen, was Gott sagt das Leitmotiv... 55 2) Segen und Fluch... 57 3) Jakob Israel... 57 4) Gottesbezeichnungen... 59 5) Das Opfer... 61 6) Offenbarung... 62 7) Sprucheinleitungen... 63 8) Maschal... 65 9) Vision und Prophetie... 67 II. Motive der Sprüche... 68 1) Erster Spruch... 68 2) Zweiter Spruch... 71 3) Dritter Spruch... 74 4) Vierter Spruch... 77 III. Exkurs: Die Bileamerzählung von Num 22-24 als Intertext zu Mt 2,1-12... 79 9. Synthese der Motivanalyse... 84 I. Geistesgeschichtliches Umfeld... 85 II. Datierung... 87

Inhalt IX 10. Gott und Mensch zwei Konzepte... 90 I. Die Konzepte Balaks und Bileams... 90 II. Aussagegehalt der Konzepte... 95 11. Einordnung in den Kontext... 99 I. Die Bileamerzählung im Kontext des Buches Numeri... 99 II. Bedeutung im Kontext... 102 12. Der Ertrag der Untersuchung... 105 I. Die Theologie der Bileamperikope... 105 II. Anspruch und Zuspruch... 107 13. Literatur... 109 I. Quellen... 109 II. Sekundärliteratur... 109 III. Abkürzungsverzeichnis... 114 14. Stellenregister... 115

1. Einleitung Spricht man mit einem interessierten Leser der Bibel über Bileam, so wird man in der Regel zuerst auf Bileams Eselin hingewiesen. Ebenso sieht man in der künstlerischen Umsetzung wohl nahezu ausschließlich einen Bileam, der sein Reittier schlägt und dabei den Engel übersieht. Aber ist das alles, was man über diese Figur aus dem Buch Numeri sagen kann und wissen muss? Wohl kaum, denn das Textmaterial, das nicht mit der Eselin zu tun hat, ist deutlich umfangreicher als diese kleine Erzählung. Außerdem markiert diese weder Ende noch Höhepunkt der Bileamerzählung. Vielmehr schließt sich die eigentliche Handlung erst an, nämlich der Segen über Israel, zu dem Bileam, auf seinem Esel reitend, nur unterwegs ist. Die Kapitel 22-24 des Buches Numeri fallen auf, weil sie sich deutlich von ihrem Umfeld unterscheiden. Dadurch aber werden sie umso interessanter. Denn man kann davon ausgehen, dass mit diesem Kontrast zum Kontext eine bestimmte Intention verknüpft ist, oder aber, sollte dem nicht so sein, doch eine spezifische Bedeutung beim Leser entsteht, der diese Kapitel an dieser Stelle im Pentateuch liest. Das Ziel dieser Untersuchung ist die Auslegung des Textes in seiner Endgestalt für sich und im kanonischen Kontext. Redaktionsgeschichtliche Fragen sollen außen vor gelassen werden. Dabei ist die Analyse auf den Abschnitt Num 22,41-24,25 beschränkt, um der großen

2 1. Einleitung Textfülle im Rahmen dieser Arbeit gerecht zu werden. Wo es nötig erscheint, werden auch Verweise auf Num 22 gegeben. Der untersuchte Text besteht aus einer in Prosa verfassten Handlung, die vier poetische Einheiten enthält, die Segenssprüche Bileams. Beide, Prosa und Poesie, sollen gleichermaßen Beachtung finden und in ihrem Verhältnis zueinander betrachtet werden. Die Schwerpunkte in der Analyse liegen dabei auf der Struktur, deren Repetitivität schon beim ersten Lesen auffällt, und auf den verwendeten Motiven, die reichhaltige Bezüge zu anderen biblischen Texten herstellen. So will diese Arbeit den Blick auf Bileam erweitern und versuchen, die Bedeutung seiner Segenssprüche über Israel zu erheben.