Projektunterricht nach der Lernwerkstatt- Methode Patricia Montag Grüner Campus Malchow
Lernen muss verändert werden Howard Gardner (*1943) Professor für Erziehungswissenschaften und Psychologie (Harvard)und Neurologie (Boston)
Organisatorisches 1. Welches Thema bietet sich an? 2. Wer (Kollegen/Klassen/Lerngruppen) macht mit? 3. Welcher Einstieg wird gewählt? 4. Wer bereitet ihn vor? 5. Wird es einen zentralen Raum für das Projekt geben? 6. In welchen Stunden und über welchen Zeitraum soll das Projekt laufen? 7. Welche Teilergebnisse/Ergebnisse werden wie und von wem bewertet? 8. Welchen Rahmen erhält die Präsentation? 9. Soll es eine Dokumentation geben?
Lernbegleiter legt das Thema fest und sorgt für Lernumgebung, Vorüberlegungen sind entscheidend. 1. Das Thema
Verschiedene Einstiege sind möglich: Lernlandschaft Lernbuffet Lerngarten
Die Lernlandschaft Arrangement von Materialien, Büchern etc. zum Thema Lernende lassen sich inspirieren! Keine Fragestellungen oder Aufgaben vorgegeben Lernende finden ihre eigene Fragestellung/ ihre eigene Aufgabe unberechenbar ;-) in Bezug auf Ergebnisse
Das Lernbuffet in Ergänzung zur Lernlandschaft Bereitstellung von Aufgaben zur Wahl Eine Joker-Aufgabe, die selbst formuliert werden kann In Bezug auf Ergebnisse berechenbarer
Der Lerngarten Auswahl von Arbeitsplätzen mit offenen und halboffenen Aufgabenstellungen Wichtig: mehr Konstruktion, weniger Instruktion
Noch viel mehr ist möglich Clustern Stummes Gespräch Beobachtungsgang Museumsbesuch Bibliothek Film Musik Unterhaltung...
2. Wahl der eigenen Fragestellung Anknüpfen an Erfahrungen und vorhandenen Wissensstand Möglichkeiten, eigene Stärken einzubringen Motivation: Ich kann herausfinden, was mich interessiert.
3. Wahl der Arbeitsform Lernen von und mit Anderen
4. Informationsbeschaffung der Lernende wird zum Experten Wahl des eigenen Lösungsweges
FehlerKULTUR Den Weg beschreiben. Problemlösungen suchen. Recherche betreiben. Versuche durchführen! Aus Fehlern lernen. Wenn man nichts falsch machen darf, ist es schwierig, etwas richtig zu machen. Mario Bellini
Reflexion des eigenen Lernweges im Lerntagebuch - Vorläufige Überlegungen / Ergebnisse festhalten - Organisatorisches notieren - Lernweg beschreiben
Was wollte ich tun? Was hat meine Aufmerksamkeit erregt? Was habe ich getan, gedacht und gemacht? Wie bin ich vorgegangen? Welche Entscheidungen habe ich getroffen? Gab es Umwege, Irrungen oder besonders Gelungenes? Was habe ich heute Neues gelernt, was ist offen geblieben? Welche Fragen habe ich noch? Hat mir meine Arbeit gefallen? Was habe ich gefühlt, bin ich zufrieden? Wie arbeitete meine Gruppe? Gibt es etwas Spannendes, was ich nicht vergessen möchte? Vorschläge zur Führung eines Lerntagebuches
1 2,3,4,5 angebotene Lösungen hinterfragen, Lernwege reflektieren, Motivation erhalten
6. Wahl des Produktes für die Präsentation Vortrag, Plakat, Modell, Versuchserläuterung
Die Präsentation
8. Die Bewertung regelmäßige Expertenrunden zur Diskussion nutzen Hilfen zur Lösungsfindung geben, Wege besprechen, Gelungenes zeigen Bewertung der Präsentation am Ende des Projektes (während der Vorbereitung der Präsentation wird das Lerntagebuch genutzt) Zusammenfassung des Entdeckten und des Gelernten auch während der folgenden Stunden Kontrolle und Bewertung Ergänzung von Inhalten in folgenden Stunden
Kompetenzentwicklung - Lesen, Schreiben, Sprechen -- Informationsbeschaffung -- Sozialkompetenzen
Veränderte Rollen Lehrperson wird Lernbegleiter Lernender wird Lehrender
Organisation Raum und Betreuung durch Lehrpersonen
Fazit: Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass es mich tun und ich verstehe. Konfuzius oder Mit der Hand zum Verstand!
Nachhaltigkeit im Lernen -Eric Kandel, * 1929 Neurowissenschaftler, Nobelpreis für Psychologie 2000 - Lernen geschieht über Emotionen - Verknüpfungen
Verstehen lehren Wirkliches Verstehen im Sinne von M. Wagenschein (1896-1988): eine Sache selber ganz lange durchdenken, Immer wieder nachfragen, abwägen, nachspüren, alle Zweifel und Widersprüche abgearbeitet zu haben am Ende wirklich überzeugt zu sein
Schritte zum Verstehen Brunhilde Marquard Mau 2009 eine eigene Frage an die Natur oder an ein Phänomen stellen Vergegenwärtigung des bereits Bekannten ( naive Theorie) Erklärungsversuche/Vermutungen (gedankliche Auseinandersetzung) Beobachtungen, Versuche, Experimente (konkrete Handlungen) Reflexion der Ergebnisse/der Befunde (Rückkopplung zum Gedachten) Formulierung einer Aussage, von deren Richtigkeit man überzeugt ist, weil sie mehrfach durch die Praxis belegt wurde