PRIMARSCHULEN MYTHEN UND HAGGEN RICKENBACH SZ FIT UND STARK FÜRS LEBEN

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Transkript:

PRIMARSCHULEN MYTHEN UND HAGGEN RICKENBACH SZ FIT UND STARK FÜRS LEBEN Das Projekt der Primarschule Rickenbach hat 2008 einen LISSA-Preis gewonnen. Ein Kreativ-, ein Bewegungsund ein Forscherraum eröffnen den SchülerInnen neue Möglichkeiten zur ganzheitlichen Entfaltung. ECKDATEN SchülerInnen in den Primarschulen und im Kindergarten: 130 Kinder; Team: 14 Lehrpersonen Projektidee : Erhalten und Fördern der Lern-, Bewegungs- und Gestaltungsfreude der Kinder Drei zusätzliche Räume stehen allen Kindern offen: Kreativraum, Forscherraum und Bewegungsraum. Alle Lehrpersonen sind involviert. Eine dreiköpfige Elterngruppe arbeitet aktiv im Projekt mit. Alle zwei Monate klassenübergreifende Lernateliers Kontaktperson: Marietheres Purtschert marietheres.purtschert@schule.gemeindeschwyz.ch ENTSTEHUNGSGESCHICHTE 2006 /07: Konzeptentwicklung durch ein Team von Lehrpersonen in Zusammenarbeit mit der Elterngruppe Juni 2007: Räumen und Streichen (durch SchülerInnen und Lehrpersonen) des Zivilschutzraumes im Keller des Schulhauses für den neuen Bewegungsraum August 2007: Schreinerarbeiten im Dachgeschoss für den Kreativraum, Zügeln der Schulbibliothek in zentralen Raum, in welchem auch der zukünftige Forscherraum integriert wird September 2007: Bewegungsraum wird mit Bewegungsgeräten eingerichtet, Teppich wird von den Lehrpersonen verlegt. Anschaffung von Forschermaterialien, Eltern und Lehrpersonen stellen verschiedenes Basismaterial zur Verfügung, Konzeptentwicklung für weiteres Unterrichtsmaterial. Einführung der Eltern und Lehrpersonen in die Arbeit mit den Räumen. Zwei klassenübergreifende Projekttage als Start in den neuen Räumen, Medieninformation, Beginn der regelmässigen Arbeit in den verschiedenen Räumen. Oktober 2007: Öffentliche Schulbesuchstage für die Eltern und die interessierte Bevölkerung mit Einblick in die Räumlichkeiten Dezember 2007: Externe Schulevaluation Amt für Volksschulen Kt. Schwyz Januar 2008: Kontinuierliche Erweiterung des Angebotes im Forscherraum September 2008: Schulhausinterne Evaluation Oktober 2008: Einführung der klassenübergreifenden Lernateliers Juni 2009: Interne Weiterbildung zum Thema «Begabungen fördern» 2009 unter anderem in Planung: Eltern- und SchülerInnenbefragung zum laufenden Projekt. Einführung und Arbeit mit Talentportfolio KONKRETE UMSETZUNG Im Rahmen des Schulentwicklungsprozesses der geleiteten Volksschule startete das Schulhaus Mythen im Schuljahr 2005 /06 auf Initiative eines Teammitglieds das Projekt «Schule in Bewegung bewegte Schule». Das Schulhaus, die Schulumgebung und der Unterricht in allen Klassen wurden bewegungsfreundlicher gestaltet. Es wurden vermehrt klassenübergreifende Projekte durchgeführt. Eltern und Kinder zeigten sich begeistert vom Projekt. Es zeigte sich, dass sich die vermehrte Bewegung positiv auf das Lernen und die Motivation der Kinder auswirkte. B 113

Primarschulen Mythen und Haggen Rickenbach SZ Um das Angebot der individuellen Förderung im Schulhaus erweitern zu können, startete das Team mit der Eröffnung eines Kreativraums, eines Forscherraums und eines Bewegungsraums im Schuljahr 2007 /08 das Projekt. Neben der Bewegung soll zusätzlich Platz für Kreativität und experimentierendes Forschen, Entdecken und Entwickeln geschaffen werden. Eine Elterngruppe erklärte sich bereit, aktiv beim Projekt mitzumachen. Die einzelnen Elemente im Detail Die Leitung Die Projektleitung wird von einer Lehrperson wahrgenommen. Sie kann dabei auf einen aktiven Teamleiter und ein innovatives, kreatives und gut harmonierendes Team zählen, welches bereit ist, auch zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Die Schulleitung der Gemeindeschule Schwyz sowie der Schulrat unterstützen das Projekt ideell und finanziell. Pädagogische Grundlage Als pädagogische Grundlage dient das Modell der Salutogenese im Sinne von Aaron Antonovsky, welches auf einem sehr umfassenden Gesundheitsverständnis basiert und vor allem die Fähigkeiten jedes Einzelnen zur Erhaltung und Stärkung seines Wohlbefindens fördern will. Eine ausgewogene Balance zwischen Spannung und Entspannung wird angestrebt. Die zentralen Gedanken dieses Konzepts: Menschen in der Schule zu stärken und sie dabei zu unterstützen, dass sie sich zutrauen, sich selbst entwickeln und erhalten zu können (Gefühl der Machbarkeit), dass ihr Handeln ihnen (wieder) sinn- und wertvoll erscheint (Gefühl der Sinnhaftigkeit), dass ihr Leben und das, was sich darum herum abspielt, (wieder) begreifbar werden (Gefühl der Verstehbarkeit). Absichten Alle Kinder sollen mit ihren individuellen Stärken und Schwächen neben dem Stufenunterricht optimal gefördert werden. Eine gesunde, stärkenorientierte Entwicklung jedes einzelnen Kindes steht im Vordergrund. Die Kinder sollen Selbstvertrauen entwickeln und stärken Kompetenzen erwerben, um Stress zu vermeiden oder zu bewältigen mit Streitsituationen besser umgehen können sich in ihrer Umgebung wohlfühlen, akzeptiert, respektiert und angenommen sein Gefühle wahrnehmen, verstehen und akzeptieren sich selbst und die anderen akzeptieren und respektieren können sich viel bewegen und weniger fernsehen sich gesund ernähren und den Körper ausreichend mit Obst und Gemüse versorgen Angewandte Lehr- und Lernformen Ganzheitliches Lernen im Sinne von Pestalozzi mit Kopf, Herz und Hand. Je jünger Kinder sind, desto konkreter und greifbarer müssen der Schulstoff und die Wissensvermittlung sein. Individualisierende Lehr- und Lernformen mit bereichernden Zusatz- und Wahlangeboten am Schulort. Stärken, Interessensbereiche und Ressourcen der Lernenden sollen vermehrt integriert werden. Fördern und Ernstnehmen der unverwechselbaren Eigenart jedes Kindes und seines ganzheitlichen Potenzials. Durch das klassenübergreifende Arbeiten wird das Klima an der Schule weiter verbessert und der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit unter den Kindern gestärkt. Verantwortung für das eigene Lernen und Verhalten übernehmen. Freiheiten nutzen können für selbstverantwortliches und selbstgesteuertes Lernen. B 114

Der Kreativraum Malen nach Arno Stern steht im Zentrum des Kreativraums. Der Raum bietet zwölf Kindern Platz zum grosszügigen Malen an Wandstaffeleien. Eine riesige Farbauswahl steht in der Mitte des Raumes in Farbstaffeln und Farbtöpfchen zur Verfügung. Das wertefreie Malen soll die Möglichkeit zum Experimentieren und Entdecken bieten. In ruhiger, entspannter Atmosphäre können Gefühle, Stimmungen und Befindlichkeiten ausgedrückt und neue Energien aufgetankt werden. Eine gute Qualität der Farben, der Pinsel und des Papiers sind wichtige Voraussetzung für das Malen nach Arno Stern. Der Bewegungsraum Grundlage einer resistenten Gesundheit ist die physische Leistungsfähigkeit. Koordination und Kondition sind ihre Bausteine. Regelmässige körperliche Aktivität hat bereits bei kleinem Umfang einen positiven Einfluss auf die allgemeine Leistungsfähigkeit. Um regelmässige Bewegungsmöglichkeiten anbieten zu können, wurde im Keller des Schulhauses ein Zivilschutzraum geräumt, farbig gestrichen, wohnlich mit einem Teppich und Matten belegt und bewegungsfreundlich eingerichtet. Verschiedene Bewegungsgeräte wurden angeschafft. Der Bewegungsraum steht den Kindern auch nach der Schule noch offen. Auch die Schulhausumgebung wurde bewegungsfreundlich umgestaltet, für die Pause stehen z. B. ein Bewegungsschrank und eine Bewegungskiste zur Verfügung. Der Forscherraum Neue Unterrichtsmaterialien, welche zum selbstständigen, individuellen, forschenden, experimentierenden und entdeckenden Lernen anregen, wurden in die zentrale Schulbibliothek integriert. Die Schwerpunkte liegen auf folgenden vier Bereichen: Forschen und Experimentieren Wahrnehmungsschulung: logisches Denken und Konzentrationstraining Feinmotorik, Geschicklichkeit und Konstruktion Wissenskiste, Lernbibliothek und IQ-Training Im Forscherraum werden die Grundfertigkeiten zum forschenden und entdeckenden Lernen aufgebaut. Die SchülerInnen entwickeln Selbstlernfähigkeiten und Lernstrategien. Sie arbeiten in ihren Begabungsbereichen eigenständig oder in Kleingruppen an Projekten und entwickeln dadurch Fähigkeiten zur Bearbeitung anspruchsvoller Aufgaben und Problemstellungen. Besondere Begabungen und Interessen können so weiter ausgebaut werden. Nutzung der Räume Die Benutzung der Räume ist jeden Tag individuell möglich. Elternbetreuung ist an drei Halbtagen möglich. Arbeit mit Elternbetreuung: Die Lehrpersonen tragen sich für die Arbeit mit der Klasse in den entsprechenden Räumen auf einem Nutzungsplan ein. Die Planung wird halbjährlich festgelegt. Die Eltern betreuen jeweils die halbe Schulklasse, während die Lehrperson mit den anderen Kindern vertieft arbeiten kann. Individuelle Arbeit: SchülerInnen, welche in der Planarbeit frühzeitig fertig sind oder Lehrplanziele bereits erreicht haben, arbeiten individuell an eigenen Projekten in den Räumen. Die SchülerInnen führen ein Forscherraumjournal, in dem sie die Arbeitsabläufe protokollieren. Die Ergebnisse ihrer Projekte werden jeweils in den Klassen vorgestellt. Wichtig ist die Unterstützung durch den Hauswart, der voll und ganz hinter dem Projekt steht und in die Diskussionen rund um die Räume einbezogen wird. B 115

Primarschulen Mythen und Haggen Rickenbach SZ Projektbudget Kreativraum Grundausrüstung für Stellwände CHF 1900. und Paletten Spezialfarben und Papier (jährlich) CHF 1000. Forscherraum Grundausrüstung CHF 1500. Bewegungsraum Einrichten des Raumes, Farbe, Teppich CHF 2000. Bewegungsgeräte CHF 1000. Total CHF 7400. Einnahmen Gemeindebudget CHF 5000. Visana, Gesundheitswettbewerb CHF 1000. Eigenleistung der Kinder CHF 1400. und Lehrpersonen mit Aktivitäten Total CHF 7400. Elterneinbezug Kontinuierliche Elterninformationen begleiten das Projekt. Interessierte Eltern können sich jederzeit zur Mitarbeit melden. Drei Mütter sind seit Beginn des Schuljahres fest ins Projekt einbezogen, sie hatten sich nach Aufruf an einem Elternabend gemeldet. Sie arbeiten ehrenamtlich mit; eine Entschädigung wird zurzeit (Frühling 2009) diskutiert, im Sinne eines Schritts in Richtung Professionalisierung. Zu Beginn trafen sich die Projektleitung und das Mütterteam alle drei Wochen zu einer Sitzung, anschliessend alle vier bis fünf Wochen. Die drei Mütter nehmen auch an Teamanlässen und Weiterbildungen teil. Öffentlichkeitsarbeit Die Eltern, Behörden und die Medien wurden von Projektbeginn weg kontinuierlich über den Verlauf des Projektes informiert. Alle zuständigen Behördenmitglieder haben die Räumlichkeiten besucht. Verschiedene Berichte wurden in der Lokalpresse und im Informationsblatt der Gemeinde veröffentlicht. Lernateliers Etwa alle zwei Monate werden im ganzen Schulhaus klassenübergreifende Lernateliers durchgeführt. Es gibt immer etwa zehn Angebote, aus denen die SchülerInnen auswählen dürfen. Ziel ist ein altersdurchmischtes Lernen, je nach Bedürfnis und Vorliebe des einzelnen Kindes. Externes Fachwissen von Eltern, Berufsleuten, Wissenschaftlerinnen, Technikern und Künstlerinnen kann so in die Schule einfliessen. Den Kindern werden neue Themenfelder, Begegnungen und Interessensgebiete zum Kennenlernen angeboten, welche im Schulalltag wenig Platz finden. B 116

Evaluation Die Schule Rickenbach wurde im Dezember 2007 extern evaluiert. Die Schulen Mythen und Haggen haben dabei überdurchschnittlich gut abgeschnitten und besonders im «Wohlfühlbereich» kantonale Spitzenwerte erreicht. Als Entwicklungshinweis wurde empfohlen, die Bereiche Individualisierung und Begabungsförderung im laufenden Projekt weiter auszubauen. Die Erkenntnisse wurden im September 2008 in einem Papier «Entwicklungsbedarf/Visionen» auf den Punkt gebracht. Im Oktober 2009 soll eine Eltern- / SchülerInnenumfrage zum Projekt gemacht werden. Entwicklungsbedarf Die schulhausinterne Evaluation 2008 hat unter anderem gezeigt, dass die Räume von den Lehrpersonen noch zu wenig genutzt werden. Die Umstellung braucht Zeit. Die Lehrpersonen stehen stark unter dem zunehmenden Stoff- und Zeitdruck. Es braucht Vertrauen und Mut, zu wesentlichen Lerninhalten zurückzufinden und den Lernenden eigene Zeitgefässe für selbstbestimmtes Lernen zu gewähren. Die SchülerInnen sind im Schulalltag oft mit selbstständigem Lernen überfordert und müssen schrittweise zum eigenständigen Lernen angeleitet werden. Die Lehrpersonen erfahren immer wieder die Grenzen des Individualisierens in den systembedingten, engen Vorgaben von Lehrplan, Notenvorgabe und den grossen Jahrgangsklassen. In einer schulhausinternen Weiterbildung soll das Wissen über Grenzen und Möglichkeiten des Individualisierens und der Begabtenförderung vertieft werden. Die Lehrpersonen und das Elternteam werden zudem in die Arbeit mit Talentportfolios eingeführt. Integrierte Förderung Ab dem Schuljahr 2010 /11 wird die integrierte Förderung in Rickenbach umgesetzt werden. Differenzierung und Individualisieren werden die grossen Herausforderungen im zukünftigen Unterrichtsgeschehen sein. Die Heterogenität in den Klassen wird zunehmen. Die Kluft zwischen langsamer Lernenden und Begabten wird stetig grösser. Keine Lehrperson kann alleine diesen vielfältigen Ansprüchen gerecht werden. Es wird Aufgabe der Schulorte sein, Förderangebote für alle Kinder ausserhalb des Klassenunterrichts auszubauen. Neben der Förderung der schwächeren SchülerInnen soll auch die Begabungs- und Begabtenförderung ihren Platz haben. Das Projekt «Fit und stark fürs Leben» bietet dafür optimale Grundvoraussetzungen und wird diese schwierige Aufgabe sicher wesentlich erleichtern. Kommentar der LISSA-Jury In Rickenbach ist besonders gut erkennbar, dass die Begabungsförderung Teil des Schulentwicklungsprozesses ist. Ein besonders ausgeprägtes Merkmal ist zudem die Partizipation von Schüler- Innen, Lehrpersonen und Eltern. B 117