Von der Straße in die Malls

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Transkript:

GettyImages.com/FluxFactory (Bei abgebildeten Personen handelt es sich um Models.) Von der Straße in die Malls 28

Von der Straße in die Malls Jugendliche eignen sich Orte an und verändern dabei oft dessen funktionale Nutzung. So passiert es auch mit Shoppingmalls, die juristisch keine öffentlichen Räume wie Straßen und Spielplätze sind für Jugendliche sind sie es jedoch allemal. Welche Aneignungsformen finden Jugendliche hier vor: wie gestalten sie diesen Ort und ihre Zeit, die sie dort verbringen? Die Autor_innen untersuchen diese Prozesse und fragen nach den Konsequenzen für die Jugendarbeit. Von Ulrich Deinet und Lisa Scholten Klassisch wurden öffentliche Räume als Straßen, Parks, Grünflächen, Plätze etc. verstanden, in denen sich das sogenannte öffentliche Leben vollzog. Heute muss man den Begriff der öffentlichen Räume weiter fassen und u.a. auch private Räume, wie etwa die Shoppingmals, die wie öffentliche Räume genutzt werden und insbesondere für Jugendliche eine hohe Attraktivität besitzen, mit einschließen. Hilfreich bei der Annäherung an»den öffentlichen Raum«ist eine Definition von Oliver Frey, der drei Typen von öffentlichen Räumen unterscheidet:»öffentliche Freiräume«(Grünflächen, Parks, Spielplätze, der Straßenraum )»öffentlich zugängliche verhäuslichte Räume«(Kaufhäuser, Shopping-malls, Bahnhöfe )»institutionalisierte öffentliche Räume«(Sportanlagen, Vereine, Musikschulen, Schulräume, Kirchenräume ) (Frey 2004, S. 223). Insbesondere die beiden letzten Typen weisen auf eine Qualität öffentlicher Räume hin, die durch eine bestimmte Nutzungsform entsteht, d. h. Räume erhalten ihre spezifische Qualität durch die Art der Nutzung sowie durch Aneignung, Umdeutung und Definition. Dies bedeutet, dass auch institutionalisierte öffentliche Räume (z. B. Schulen) aus Sicht der Kinder und Jugendlichen eine spezifische Aneignungsqualität besitzen (können). In diesem Sinne argumentiert auch Neumann in Bezug auf Shoppinmalls:»In ihrer Funktion als Rückzugsort kann eine Shoppingmall als eine Erweiterung der Optionen für Jugendliche gesehen werden: sie bietet Raum für die Freizeitgestaltung, ist Treffpunkt und Third Place (vgl. Anthony 1985). Dies alles kann unabhängig von Wetter und Jahreszeit in einem sicheren und geschützten Raum geschehen. Auf diese Art und Weise kann die Mall jugendliche Öffentlichkeit, bis zu einem gewissen Grad, sogar fördern«(neumann 2008, S. 71). Eine Shoppingmall ist kein öffentlicher Raum und juristisch betrachtet gibt es keine halb-öffentlichen Räume. Juristisch gesehen sind Shoppingmalls Räume, die zunächst von ihren (privaten) Besitzern genutzt werden 29

also den Betreibern der Malls, und das sind europaweit agierende Konzerne. Sie besitzen das Hausrecht, können die Malls im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen öffnen und schließen, Nutzungen vorgeben, Ladenlokale vermieten etc. Aus Sicht der Nutzer_innen spricht man auch gern von»halb-öffentlichen Räumen«, die es jedoch juristisch nicht gibt. Mit dem Begriff der»halb-öffentlichen Räume«ist die Konnotation der Straße verbunden, Shoppingmalls als überdachte Einkaufsstraßen vermitteln das Gefühl, im öffentlichen Raum zu sein, ihre Nutzung ist kostenfrei, der Zutritt kaum reglementiert, aber der Schein trügt! In ihrer Einschätzung stellt Neumann Shoppingmalls als einen privatisierten, verhäuslichten Raum dar, der auch juristisch nicht klar definiert werden kann:»bei einer Shoppingmall handelt es sich de jure nicht um einen öffentlichen Raum. Vielmehr befindet sie sich im Besitz eines privaten Eigentümers, unterliegt also privatem Hausrecht, wodurch auch die Zugangs- und Nutzungsrechte des Raumes im Ermessen des Eigentümers liegen«(neumann 2008, S. 69). In den Malls gibt es immer wieder Konflikte, wie: Hausverbote für Jugendliche, Konflikte zwischen Erwachsenen und jugendlichen Besuchern bzw. zwischen Jugendlichen und dem in allen Malls vorhandenen Sicherheitspersonal (das eben nicht zur staatlichen Polizei gehört sondern vom Eigner beauftragt ist und auch nicht die Rechte der Polizei besitzt!). Die Straße ist»spiel- und Streifraum«, eine»erweiterung des Handlungsraumes«und sie verbindet Orte und Räume. Man könnte deshalb auch von»umkämpften öffentlichen Räumen«sprechen, so wie Christian Reutlinger und Raimund Kemper in ihren gleichnamigen Buch (Kemper/Reutlinger 2015):»Vandalismus, Lärm, Littering, Gewalt oder Provokationen diese Begriffe prägen die Wahrnehmung und Thematisierung Jugendlicher in öffentlichen Räumen, die durch Medienberichte, durch Beschwerden von Anwohnenden, Geschäftsbetreibenden oder von verunsicherten erwachsenen Raumnutzern vermittelt werden. Es ist von einem Generationenkampf zwischen Jugendlichen und Erwachsenen die Rede, welcher sich im Bild eines umkämpften konflikthaften öffentlichen Raums manifestiert«(kemper/reutlinger 2015, S.13). Die Straße und der öffentliche Raum haben aber aus historischer Sicht (vgl. Kemper/Reutlinger 2015, S. 50 f.) GettyImages.com/PeskyMonkey und z. B. aus der Perspektive der sozial-ökologischen Entwicklungstheorien einen wichtigen Stellenwert für das Aufwachsen: Sie sind Spiel- und Streifraum (vgl. Martha Muchow in ihrer klassischen Studie zum Lebensraum des Großstadtkindes aus den 1930er Jahren, siehe Literaturverzeichnis). Sie gehören sowohl zum»ökologischen Nahraum«und sind die Bahnen der»erweiterung des Handlungsraumes«(vgl. Dieter Baacke in seinem sozial-ökologischen Zonenmodell, siehe Literaturverzeichnis). Oder sie verbinden die Orte und Räume einer verinselten Lebenswelt so wie sie Helga Zeiher schon 1983 beschrieben hat (vgl. Zeiher im Literaturverzeichnis). Ebenso sehen Kemper und Reutlinger diese Funktion des öffentlichen Raums:»Auch ist der Aufenthalt Jugendlicher im öffentlichen Raum wichtiger Bestandteil der Sozialisation und Identitätsentwicklung Jugendlicher«(Kemper/Reutlinger, a. a. O., S. 16). Allerdings nutzen Jugendliche den öffentlichen Raum anders als Erwachsene, und darin liegt immer schon ein gewisses Konfliktpotenzial:»Sie nutzen öffentliche Räume entsprechend auch unabhängig von ihrer funktionalen Bestimmung (z. B. Spielplätze, Sportanlagen, Bahnhöfe). Die sozialen Nutzungsformen stehen daher oft im Konflikt zu den eher zweckorientierten Nutzungen Erwachsener.«(Kemper/Reutlinger, a. a. O., S. 17) Vor dem Hintergrund eines breiteren Verständnisses öffentlicher Räume, der»veränderten Straße«, die heute auch Shoppingmalls einbezieht, und der jugendspezifischen (Um-)Nutzung solcher Orte, hat sich die im Folgenden beschrieben Studie»Chillen in der Shopping Mall neue Aneignungsformen von Jugendlichen in halböffentlichen, kommerziell definierten Räumen«1 besonders dafür interessiert, wie Jugendliche die Malls nutzen, welche Aneignungsformen zu finden sind und wie Jugendliche ihre»räume«in den Malls gestalten und leben. In einem zweiten Schritt geht es auch um die Konsequenzen für die Soziale Arbeit, hier besonders die Jugendarbeit. 30

Von der Straße in die Malls Chillen in der Mall Durch die veränderten Ausgangsbedingungen des Aufwachsens nutzen Jugendliche heute neue Räume als Freizeit-, Ausweich- oder Rückzugsräume, die oft kommerzieller Natur sind wie Shoppingmalls. Fastfood-Ketten wie McDonalds, aber auch die Shoppingmalls gehören heute zu den bevorzugten Räumen von Kindern und Jugendlichen. Für die Jugendarbeit aber auch für Bildungseinrichtungen ist es vor dem Hintergrund der eigenen Positionierung und der Platzierung von Angeboten relevant, die Bedeutung der»neuen«räume der Jugendlichen und ihr Verhalten zu verstehen und daraus entsprechende Rückschlüsse zu ziehen. Fastfood-Ketten wie McDonalds, aber auch die Shoppingmalls gehören heute zu den bevorzugten Räumen von Kindern und Jugendlichen. Studie und methodische Umsetzung Im Forschungsprojekt wurden Methoden aus dem Repertoire der qualitativen Sozialforschung eingesetzt, die als Aktionsforschung oder Feldforschung Jugendliche als Expert_innen ihrer Lebenswelt sieht. Die Methoden sind gleichzeitig analytisch (um die Sicht der Jugendlichen zu erheben), animierend (aktivieren die Jugendlichen, machen Spaß) und in hohem Maße partizipativ (die Jugendlichen sind die Expert_innen und werden entsprechend ernst genommen). Die multimethodischen Untersuchungen wurden an fünf Orten durchgeführt: Düsseldorf Arcaden in Düsseldorf Bilk, CentrO in Oberhausen, LEO Center in Leonberg bei Stuttgart, Köln-Kalk und in Remscheid. Insgesamt wurden 387 Fragebögen und 22 Kurzinterviews mit Jugendlichen erzielt und 138 Jugendliche nahmen an der Nadelmethode teil. Zudem wurden 10 Expert_innen-Interviews mit Streetworkern_innen und Mitarbeitenden von mobilen Angeboten, welche Kontakt zum Raum Shoppingmall haben, geführt. Ergebnisse Insgesamt zeigt sich, dass die befragten Jugendlichen relativ viel Zeit in den Malls verbringen und 41 % geben an, zwei bis vier Stunden in der Woche dort zu sein. In den meisten Fällen sind die Jugendlichen nicht alleine unterwegs, sondern in Zweier-Gruppen als Cliquen. Hier- bei wird bereits deutlich, dass Freunde treffen und gemeinsam Chillen primäre Tätigkeiten sind, welche die Jugendlichen in den Malls verfolgen. Die Gründe für die Attraktivität von Malls sind unterschiedlich. Die Jugendlichen werden in erster Linie von besonderen Merkmalen der Läden angezogen: die Auswahl, der Style oder die Qualität der Waren (107 Nennungen bei der Nadelmethode auf die Frage nach dem Aufenthaltsgrund). Wobei das Interesse an den Produkten nicht immer im Zusammenhang mit deren Konsum steht und generell Einkaufen nur 42-mal als wichtigster Grund genannt wurde, sich in der Mall aufzuhalten. Fast genauso oft wird genannt, dass sie dort hingehen, weil es etwas umsonst gibt (z. B. Wasser im Drogerie Markt, W- Lan im Media Markt) oder man»sachen ausprobieren«kann (Kleidung in Modeläden, Computerspiele, Bücher etc.). Zudem haben Fastfood-Läden, beispielsweise die CocaCola-Oase im CentrO in Oberhausen eine hohe Anziehungskraft auf Heranwachsenden und die Jugendlichen halten sich dort oft auf. Die Malls sind auch besonders bei Schüler_innen weiterführender Schulen beliebt, die in der Pause ihre Schule verlassen dürfen und dann die Malls sehr gerne nutzen wenn diese gut erreichbar sind so wie in Leonberg bei Stuttgart. Eine so jugendzentrierte Gesellschaft wie unsere präsentiert sich gerade in kommerziellen Bereichen besonders jugendzentriert. Jugendliche können hier nicht wirklich stören. Weitere interessante Aspekte der»besonderen«raumqualität der Malls und ihrer Attraktivität für die Jugendlichen findet sich auch bei anderen Themen: Beispielsweise erfahren viele Jugendliche ein Gefühl von Sicherheit innerhalb der Malls (»mit den Securitys bekommt man schnell Ärger, sie schützen uns aber auch mal!«), schätzen die»ruhe«(»hier kann ich mich in Ruhe mit Freunden verabreden!«) oder genießen, dass sie»unter sich«sind (»Mir gefällt, dass ich hier ohne Erwachsene unterwegs sein kann«). Malls als Rückzugs- und Aneignungsräume von Jugendlichen Jugendliche nutzen die Räume, die unsere Gesellschaft zur Verfügung stellt, d. h. die großen kommerziellen Bereiche, die in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurden 31

und alle Bevölkerungsgruppen ansprechen. So sind sie auch in den Fastfood-Ketten und Shoppingmalls nicht unter sich, aber eine so jugendzentrierte Gesellschaft wie unsere, präsentiert sich gerade in diesen kommerziellen Bereichen besonders jugendzentriert, was Musik, Ausstattung, Mode etc. angeht. Insofern können Jugendliche hier nicht wirklich stören, sie nehmen sozusagen die Ansprache ernst, aber nutzen die entsprechenden Orte auch für sich um. Die Beschreibung von Shopping Malls als Rückzugsräume kann aneignungstheoretisch so interpretiert werden, dass Jugendliche in der Mall eigene Räume schaffen, dafür die Strukturen nutzen (viel Platz, Bewegungsfreiheit, klare Strukturen, Sicherheit), aber auch die Normen weitgehend übernehmen bzw. sich anpassen müssen, besonders in Hinblick auf Konsum als Leitthema. Hinter der vermeintlichen Rolle des Konsumenten verbirgt sich mancher Freiraum, der von den Jugendlichen entsprechend genutzt wird. Verbunden mit der Konsumentenrolle ist auch eine Form der Anerkennung, eine Rolle, deren Übernahme für Jugendliche z. B. im Gegensatz zur Schule attraktiv ist. Die Eroberung der Malls und der Fastfood-Ketten, allen voran McDonald s, durch die Jugendlichen lässt sich aneignungstheoretisch auch als Erweiterung ihres Handlungsraumes begreifen. Hier bilden Jugendliche eine bedeutende Gruppe und werden entsprechend anerkannt. Das Personal ist ebenfalls meist jünger, das Ambiente und die Musik sind sehr jugendspezifisch. Ganze Bereiche in Shopping Malls sind jugendorientiert und von Jugendlichen dominiert. Unter der Hand wird McDonald s zur bestfrequentierten Jugendeinrichtung in Deutschland und die Malls sind so interessant, dass selbst Jugendliche aus abgelegenen ländlichen Regionen am Wochenende Hunderte von Kilometern zurücklegen, um diese zu erreichen. Die Übernahme der gesellschaftlich idealisierten Konsumentenrolle ist für die Jugendlichen überhaupt kein Problem, sind sie doch die Gruppe, die medial gut»aufgerüstet«und technisch meist sehr versiert ist. Hinter der vermeintlichen Rolle des Konsumenten verbirgt sich mancher Freiraum, der von den Jugendlichen entsprechend genutzt wird. Mit Hilfe des Aneignungskonzepts wird sichtbar, dass Jugendliche in der Lage sind, gesellschaftliche Orte, wie Shoppingmalls etc. in ihrer Weise zu»leben«, d. h. neben deren offizieller Funktion ihr jugendliches Leben zu entwickeln und sich eigene Räume anzueignen. Dies gelingt durch Umwidmung, Veränderung, Verknüpfung von Räumen und Situationen. In diesen»neuen«räumen finden auch informelle Lernprozesse statt! Die Erweiterung des Handlungsraumes, die Veränderung von Situationen, aber auch die Verknüpfung von Räumen, insbesondere die von gegenständlichen und virtuellen, scheinen in der Shopping Mall allseits gegeben zu sein. Shopping Malls stellen diese»relationale Anordnung von Gegenständen und Lebewesen«dar, die Martina Löw in ihrer Definition so treffend beschreibt (2001, S. 177). Vor dem Hintergrund der skizzierten Ergebnisse und der hohen Bedeutung der Shoppingmalls für die Gleichaltrigenkultur können diese auch als Bereiche der informellen Bildung interpretiert werden. Der von Thomas Rauschenbach geprägte Begriff der»alltagsbildung«(rauschenbach 2009) stärkt informelle Bildungsbereiche, die im Alltag von Kindern und Jugendlichen eine bedeutende Rolle spielen. Der öffentliche Raum und damit auch die Malls bilden auch deshalb die geeigneten Rahmenbedingungen für sie, weil sie sich hier ein Stück weit der institutionellen Überfrachtung von Bildungsprozessen im Rahmen des ganztägigen Schulsystems etc. entziehen können. Das Leben in der Gleichaltrigengruppe findet zwar auch in diesen Institutionen statt, kann sich aber im öffentlichen Raum ohne die Anwesenheit von Erwachsenen oder pädagogischen Fachkräften ganz anders entwickeln. Eine sozialräumlich orientierte Jugendarbeit muss sich mit den Räumen der Jugendlichen auseinandersetzen, seien es virtuelle oder kommerzielle Räume. Auswirkungen und Konsequenzen für die pädagogische Arbeit Die Mall ist ein eigener Sozialraum für die Jugendlichen Der Bau innerstädtischer Shoppingmalls verändert die entsprechenden Stadtteile stark, und dies hat auch Auswirkungen auf die Jugendarbeit, vor allen Dingen, wenn sie in der Nähe der Mall lokalisiert ist. Dies zeigen die Beispiele fast aller Kommunen in unserer Studie; lediglich das CentrO als Shoppingmall außerhalb eines innerstädtischen Stadtgebietes mit einem sehr großen Einzugsbe- 32

Von der Straße in die Malls reich fällt aus dieser engeren sozialräumlichen Betrachtung heraus. Sozialräume verändern sich, d. h. Jugendliche nutzen die Malls z. B. in den Pausen ihrer Schulzeiten, vor allem zum Mittagessen, nutzen die Aufenthaltsmöglichkeiten, eignen sich Räume in sehr unterschiedlicher Weise an, wie die vorliegende Studie gezeigt hat. Deren Ergebnisse zeigen deutlich, dass Malls selbst zu Sozialräumen von Jugendlichen werden. Sie nutzen diese eigenständig, schätzen deren Qualitäten, und spielen in ihrer alltäglichen Lebenswelt eine nicht unbedeutende Rolle, und somit sind sie auch für die Jugendarbeit interessant. Eine sozialräumlich orientierte Jugendarbeit muss sich mit den»räumen«der Jugendlichen auseinandersetzen, sei dies nun die neue Ganztagsschule, die virtuellen Räume, in denen sich Jugendliche bewegen oder eben auch kommerzielle Räume wie die Shoppingmalls. Für die Frage der Entwicklung der Konzepte der Jugendarbeit spielen die Sozialräume und Lebenswelten der Jugendlichen eine zentrale Rolle und müssen im Rahmen einer sozialräumlichen Konzeptentwicklung entsprechend einbezogen werden. Die Malls sind keine zivilgesellschaftlichen Akteure! Die im Wesentlichen von wirtschaftlichen Interessen geleiteten Betreiber der Malls verstehen sich weniger als Teil einer Kommune, sondern agieren zum Teil weit darüber hinaus. Anders verhält es sich bei innerstädtischen Malls, die sich ein Stück weit auch mit ihrem Umfeld auseinandersetzen müssen, insbesondere dann, wenn es Störungen und Konflikte z. B. mit Jugendlichen gibt. Dass diese dann Anstöße geben, um Formen der Kommunikation und Kooperation mit Institutionen im Stadtteil zu ermöglichen, zeigen einige Beispiele aus unserer Studie. Nur selten gelingt es, die Mall tatsächlich in kommunal-, sozial- und jugendpolitische Aktivitäten einzubeziehen und dies auch nicht nur punktuell in einer Konfliktlage. Zu erklären ist dies mit der besonderen sozialräumlichen Situation, in der die Mall nicht nur ein Einkaufszentrum ist, sondern eher eine überdachte City zwischen zwei Ortsteilen, so wie etwa in Leonberg. Hier ist es der Politik gelungen, sich von vornherein in das Konzept der Jugendarbeit einzubringen und auch die Betreiber der Mall mit einbeziehen zu können, was der Jugendarbeit allein wohl kaum gelungen wäre. Jugendarbeit findet in der Umgebung der Malls statt aber nur selten in den Malls! Durch den Bedeutungszuwachs der Shoppingmalls hat sich auch die Jugendarbeit verändert bis dahin, dass sich durch die Errichtung der Malls auch Standortwechsel für die Jugendarbeit ergeben (z. B. in Köln). Aber auch konzeptionelle Entwicklungen und neue Möglichkeiten für die Jugendarbeit werden sichtbar, etwa im Rahmen des Einsatzes eines mobilen Angebots wie dem»sport- Action-Bus«im Außengelände der Bilker Arkaden in Düsseldorf oder die herausreichenden Angebote im Außengelände der Arkaden in Köln-Kalk. So entstehen temporäre Orte der Jugendarbeit mit interessanten Freizeitund Aneignungsmöglichkeiten, etwa im Bereich von Erlebnispädagogik etc. in der Umgebung der Malls. Sie nutzen dabei die Attraktivität der Orte für Jugendliche ohne aber direkt in den Malls tätig zu werden. Die Rahmenbedingungen der Malls machen Partizipations- und Beteiligungsprojekte in den Malls nahezu unmöglich. Die Gestaltung der Jugendarbeit in Form von temporären Orten in den Malls war im Rahmen der vorliegenden Studie nur in Leonberg in den beiden Angebotsformaten»LeoChill«und»LeoAction«erkennbar. Hier entstehen temporäre Orte in der Mall, die von den Jugendlichen aktiv genutzt werden und sich insgesamt auf ihr Auftreten in der Mall positiv auswirken. Konflikte als Anstoß für Partizipation und Beteiligung Die Rahmenbedingungen der Malls, ihre rechtlich als Privatraum gekennzeichnete Situation, machen Partizipations- und Beteiligungsprojekte in den Malls nahezu unmöglich. Dennoch ist in unserer Studie und in den beschriebenen Praxisbeispielen, insbesondere auch in Remscheid zu erkennen, dass die Mobile Jugendarbeit ansatzweise eine vermittelnde Instanz zwischen Jugendlichen, Mallbetreibern, Geschäftsinhabern etc. ist. Ein für die Mobile Jugendarbeit relativ alltägliches Geschäft ist die Mediation zwischen unterschiedlichen Interessenlagen im öffentlichen Raum. Die Interessenvertretung für Jugendliche, die Übernahme eines jugendpolitischen Mandats scheint allerdings im Zusammenhang mit den Shoppingmalls eher schwierig zu sein. Hier geht es darum, einen Mittelweg zu finden zwischen einer nicht gewollten Indienstnahme durch die Betreiber der Malls (um deren Probleme mit Jugendlichen zu lösen) und der Parteinahme für die Jugendlichen. Die durchaus heterogenen Interessen der unterschiedlichen Gruppierungen von Jugendlichen, die Ansprüche weiterer Zielgruppen in den 33

Malls und die eigene Intention müssen in Einklang gebracht werden. Die hier skizzierten Beispiele zeigen aber, dass Streetwork und Mobile Jugendarbeit diese intermediäre Funktion oft übernimmt und dabei versucht, die Jugendlichen mit einzubeziehen und deren Partizipation und Beteiligung in diesen halböffentlichen Räumen der Malls zu verstärken. Gerade die Mobile Jugendarbeit und Streetworker_innen können zukünftig verstärkt intermediale Funktionen übernehmen und versuchen, möglichst alle Beteiligten vor Ort Jugendliche, Mallbetreiber, Geschäftsinhaber partizipieren zu lassen. Es spricht viel dafür, solche Räume nicht zu pädagogisieren und weiterhin eine Distanz zwischen den Betreibern von Malls und Akteuren der Jugendarbeit zu verdeutlichen. Foto: Dirk Müntzenberg, AGJF Sachsen Foto: privat Zur Person Ulrich Deinet, Prof. Dr., ist seit 2006 Professor für Didaktik und methodisches Handeln/Verwaltung und Organisation an der FH Düsseldorf. E-Mail: ulrich.deinet@ hs-duesseldorf.de Lisa Scholten, M.A./B.A., ist seit 2014 Mitarbeiterin der Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung (FSPE) an der Hochschule Düsseldorf. E-Mail: lisa.scholten@hs-duesseldorf.de Fazit Vor dem Hintergrund der veränderten Ausgangsbedingungen des Aufwachsens nutzen Jugendliche heute neue (kommerzielle) Räume als Freizeit-, Ausweich- oder Rückzugsräume. Fastfood-Ketten wie McDonalds, aber auch die Shopping Malls gehören heute zu einem der bevorzugten Räumen von Kindern und Jugendlichen. Auch wenn es klare Unterschiede gibt, können Shoppingmalls als»neue Straße«der Jugendlichen beschrieben werden, als Teil des (halb-)öffentlichen Raums. Es spricht viel dafür, solche Räume nicht zu pädagogisieren und auch weiterhin eine Distanz zwischen den Betreibern von Malls und Akteuren der Jugendarbeit zu verdeutlichen, die unterschiedliche Interesse vertreten und gesellschaftliche Funktionen innehaben. Folgt man einem sozialräumlichen Ansatz (Deinet 2005, 2013), der versucht, die Lebenswelten der Jugendlichen zu verstehen und daraus auch Rückschlüsse auf die eigene Konzeptionierung zu ziehen, erscheinen Shoppingmalls und andere kommerzialisierte Räume aber als ausgesprochen interessante Räume nicht nur für die Jugendlichen! Literatur Baacke, D. (1980): Der sozialökologische Ansatz zur Beschreibung und Erklärung des Verhaltens Jugendlicher. In: Deutsche Jugend 11, S. 493 505. Deinet, U. (Hrsg.) (2005): Sozialräumliche Jugendarbeit. Grundlagen, Methoden, Praxiskonzepte. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Deinet, U. (2013): Innovative Offene Jugendarbeit. Bausteine und Perspektiven einer sozialräumlichen Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Opladen: Barbara Budrich. Deinet, U. (Hrsg.) (in Veröffentlichung, 2018): Jugendliche und die»räume«der Shopping Malls Aneignungsformen, Nutzungen, Herausforderungen für die pädagogische Arbeit. Mit aktuellen Studien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Opladen: Barbara Budrich. Frey, O. (2004): Urbane öffentliche Räume als Aneignungsräume. Lernorte eines konkreten Urbanismus? In: Ulrich D./Reutlinger, C. (Hrsg.): Aneignung als Bildungskonzept der Sozialpädagogik. Beiträge zur Pädagogik des Kindes- und Jugendalters in Zeiten entgrenzter Lernorte. Wiesbaden: Springer, S. 219 234. Kemper, R./Reutlinger, C. (Hrsg.) (2015): Umkämpfter öffentlicher Raum. Herausforderungen für Planung und Jugendarbeit. Wiesbaden: VS. Löw, M.(2001): Raumsoziologie. Frankfurt am Main: Suhrkamp.. Muchow, M./Muchow, H. H. (2012): Der Lebensraum des Großstadtkindes. Herausgegeben von Behnken, I./Honig, M.-S. Weinheim/Basel: Beltz Juventa. Neumann, U. (2008): Jugendliche in Shopping Malls. Magisterarbeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. www.stadtforschung.uni-oldenburg.de/download/magisterarbeit_neumann_2008.pdf (Abruf: 11.9.2013). Rauschenbach, T. (2009): Zukunftschance Bildung, Familie, Jugendhilfe und Schule in neuer Allianz. Weinheim/ München: Juventa. Zeiher, H. (1983): Die vielen Räume der Kinder. Zum Wandel räumlicher Lebensbedingungen seit 1945. In: Preuss-Lausitz, U. (Hrsg.): Kriegskinder, Konsumkinder, Krisenkinder. Zur Sozialisationsgeschichte seit d. 2. Weltkrieg. Weinheim: Beltz, S. 176 194. 1 Vgl.: Ulrich D. (Hrsg.) (in Veröffentlichung, 2018): Jugendliche und die»räume«der Shopping Malls Aneignungsformen, Nutzungen, Herausforderungen für die pädagogische Arbeit. Mit aktuellen Studien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Soziale Arbeit und Sozialer Raum, Band 4, Verlag Barbara Budrich, Opladen. 34