Usbekistan Bestes Klima ermöglicht zwei Ernten im Jahr Im Osten Usbekistans gibt es genug Wasser für eine intensive Landwirtschaft und professionellen Gartenbau. Auf unserer Rundreise in der Region Taschkent beobachteten wir: Die Betriebe investieren in moderne Landmaschinen. Pawelzik Mähdrescher vom Typ Claas Dominator gehören zu den weitverbreitesten Erntemaschinen in Usbekistan. Wer kann schon eine Weizensorte nach seinem eigenen Namen nennen? Yorgin Khaydarov pflückt eine enorm große Weizenähre aus seinem Feld. Diese hat er selbst gezüchtet und nach seinem Vornamen Yorgin genannt. Ihr Vorteil: Sie wächst rasant und reift relativ früh ab ein Vorteil in Usbekistan, denn das warme Klima lässt zwei Ernten im Jahr zu. Khaydarov beackert im Vorort der usbekischen Hauptstadt Taschkent 50 Hektar Weizen und 50 Hektar Sonderkulturen, darunter Weintrauben und Erdbeeren. Der Weizenertrag liegt auf dem schweren Boden zwischen fünf bis sieben Tonnen je Hektar. Es sind auch zehn Tonnen möglich. Der Preis für Konsumware erreicht seinen Angaben nach sieben Euro/dt. Khaydarov erhält für seinen Saatweizen rund 25 Euro/dt. Auch Investoren entdecken die Landwirtschaft
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Diesen 135 ha großen O Dem Landwirt gehört ein Claas Mähdrescher Tucano 430, einer von drei in ganz Usbekistan. Ansonsten laufen hier sehr viele Claas Dominator-Drescher, die mit lokalem Anteil in Taschkent montiert werden. Der Tucano steht etwa acht Kilometer weit weg in dem Ort Qibray. Hier treffen wir Norgitov Kamiljan. Mit seinen elf Kollegen bereitet der Leiter einer Maschinenstation seine Technik auf die Anfang Juni startende Weizenernte vor. Zu seiner sieben Mähdrescher zählenden Ernteflotte gehören der Tucano, zwei Claas-Dominator, drei Case IH Rotordrescher, Baujahr 1997, 1999 und 2002 sowie ein Rostselmash Vector 410. Jede Maschine drischt im Durchschnitt 400 Hektar im Jahr. Für das Dreschen berechnet man pro Hektar 50 US-Dollar, der Landwirt stellt aber den Diesel. Die Ackerflächen hier im Osten Usbekistans bewässern die Landwirte mit Flutgräben, die das Schmelzwasser aus den Bergen speist. Ackerland kann man nicht kaufen, aber für sehr lange Zeit fest vom Staat pachten. Die Preise dafür liegen je nach Bodenqualität pro Jahr bei 100 bis zu 400 US-Dollar bei sehr guten Standorten. Sein Betrieb hat zwölf Mitarbeiter. Zum Maschinenpark gehören sieben New Holland Traktoren mit 100 PS, ein Belarus mit 80 PS sowie ein kleinerer russischer Schlepper mit Gleisketten. Die Geschäfte laufen offensichtlich ganz gut. Khaydarov, 44 Jahre alt, zeigt uns seine drei für unsere Verhältnisse sehr großzügigen Häuser, die gerade im Bau sind: Jeder seiner drei Söhne wird künftig eines davon bewohnen. Von Investoren finanziert ist der 135 Hektar große Obstbaubetrieb Eco Agro Product, den wir besuchen. Hier reifen unter anderem Äpfel, Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen und Aprikosen heran. 35 Mitarbeiter übernehmen die Pflege und arbeiten mit den acht New Holland T 75-Schleppern. Diese laufen jeweils gute 300 Stunden im Monat. Das betreuende New Holland Servicecenter liegt 25 km entfernt. Die Anlagen sind äußerst gepflegt und unterscheiden sich nicht vom professionellen deutschen Intensivobstbau z.b. im Alten Land. Die Bäume sind mit Netzen vor Starkregen und Hagel geschützt, Schläuche für die Tröpfchenbewässerung liegen an den Stämmen. Bisher wird die Ernte nach Gewicht direkt vom Baum an Händler verkauft, der dann auch die Ernte organisiert. Eine neue Sortieranlage und Kühlhäuser für vier Millionen US-Dollar sind gerade im Bau. 1.000 Großkisten sind bestellt. Wenn dies alles steht, organisiert der Betrieb seine Ernte, den Vertrieb und auch den Export selbst. Im nächsten eilboten erfahren Sie mehr über Landmaschinenhändler und einheimische Landtechnikhersteller, die ich auf der Messe AgroExpo Uzbekistan/Agrotech Expo in Taschkent kennenlernte.
Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Wenige Kilometer entfernt von Herrn Khaydarovs Baustellen für seinen Nachwuchs besuchen wir die Farm von Rashid Akkinov. Von seinen 20 Hektar Land hat er gerade 15 Hektar neu mit Tafeltrauben bepflanzt. Zwischen den Betonpfählen und Drähten recken sich neben dem Schlauch für die Tröpfchenbewässerung zaghaft die jungen Weinreben empor. Eine Schicht aus Reisspelzen und Spreu 20 cm um sie herum unterdrückt das Unkraut und dient als Feuchtigkeitsspeicher. Akkinov baut hier Tafel-trauben an, die er vorerst in der Hauptstadt vertreibt. Wenn seine neu angelegten Anlagen Erträge liefern, will er auch exportieren. Russland ist z.b. ein bedeutender Abnehmer von Obst aus Usbekistan. Der Weinbauer hat sich weltweit über den Weinbau und die erforderliche Technik informiert. Nahezu seinen kompletten Maschinenpark hat er bei einem italienischen, auf Weinbau spezialisierten, Händler eingekauft. Rashid Akkinov beschäftigt 15 Landarbeiter. Sie erhalten 150 US-Dollar monatlich, zuzüglich Essen, Unterbringung und Kleidung. Für Akkinov ist die Farm ein Ausgleich zu seiner Arbeit im Aktienhandel. Seine Ehefrau verkauft auf der Farm Zierpflanzen und hat einen mehrere Hektar großen Park mit Teichen und Felsen angelegt.