1/6 Frauen jeden Alters sind häufiger als Männer nicht erwerbstätig Erwerbsstatus von Frauen nach Altersgruppen in Deutschland (2008) Anteile in Prozent 100 90 79,8 51,7 33,7 30,7 2 23,1 24,0 23,5 24,0 22,3 20,2 18,0 16,6 17,0 1 15,1 17,3 18,0 21,1 24,5 28,8 39,4 60,3 74,6 84,8 DEUTSCHLAND 80 70 60 50 40 30 20 10 0 6,7 10,5 8,9 31,1 6,7 3,7 12,6 43,3 6,9 4,8 1 41,8 19,6 42,8 6,9 18,7 45,4 8,4 20,2 41,1 8,6 23,0 38,9 6,1 8,4 25,4 36,2 8,2 31,3 32,5 7,1 34,1 33,1 5,4 39,0 31,3 16-17 20-21 24-25 28-29 32-33 36-37 40-41 44-45 48-49 52-53 56-57 60-61 18-19 22-23 26-27 30-31 34-35 38-39 42-43 46-47 50-51 54-55 58-59 5,3 38,6 33,2 5,7 5,7 38,3 33,4 37,9 34,5 38,6 34,9 5,7 3 35,3 6,2 35,0 35,0 33,0 34,1 31,6 32,6 6,6 5,2 30,1 29,3 7,1 24,9 22,3 3,3 16,7 14,2 4,2 11,3 8,3 62-63 8,2 4,4 64 Frauen nicht erwerbstätig erwerbslos beurlaubt Teilzeit Vollzeit Alter in 2-Jahresgruppen Erwerbsstatus von Männern nach Altersgruppen in Deutschland (2008) Anteile in Prozent 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 79,3 41,8 27,6 24,0 20,5 14,1 8,4 6,2 4,9 4,2 3,8 3,8 3,9 4,7 4,5 5,0 6,1 7,7 9,2 11,0 14,3 20,7 39,3 58,0 70,2 7,6 7,4 6,9 6,5 5,7 5,7 5,4 6,0 5,7 6,0 7,5 5,4 6,2 6,4 6,4 6,0 6,5 6,0 6,4 6,1 6,8 6,1 8,1 4,5 6,9 7,2 6,1 5,0 5,0 4,6 6,6 4,6 5,4 5,0 6,4 7,0 5,0 9,4 8,0 8,0 3,9 10,8 74,2 7 77,0 79,2 78,4 80,1 6,7 78,9 77,7 78,2 4,7 5,4 76,6 6,7 6,8 74,4 73,2 9,0 3,9 3,3 11,0 69,0 69,8 66,4 10,8 63,2 8,2 4,8 56,6 57,7 8,4 52,8 53,3 7,1 6,1 3,1 42,7 41,4 6,2 5,1 16,1 26,9 5,0 5,3 18,0 DEUTSCHLAND Männer nicht erwerbstätig erwerbslos beurlaubt Teilzeit Vollzeit 0 16-17 20-21 24-25 28-29 32-33 36-37 40-41 44-45 48-49 52-53 56-57 60-61 18-19 22-23 26-27 30-31 34-35 38-39 42-43 46-47 50-51 54-55 58-59 62-63 64 Alter in 2-Jahresgruppen Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus (2008), Scientific Use File. Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 2013 Kurzanalyse Der Erwerbsstatus von Frauen und Männern wird in Deutschland stark durch das Lebensalter geprägt. Männer sind im Gegensatz zu Frauen in den meisten Altersgruppen mehrheitlich in Vollzeit erwerbstätig: Die Mehrheit der Männer zwischen dem 20. und 59. Lebensjahr ist vollzeiterwerbstätig. Der Anteil der Vollzeiterwerbstätigen erreicht für Männer im Alter von 40 bis 41 Jahren seinen Höchstwert (80 Prozent).
2/6 Hingegen sind Frauen in keiner Altersgruppe mehrheitlich vollzeiterwerbstätig. Die höchsten Quoten an Vollzeiterwerbstätigkeit lassen sich für Frauen in den Altersgruppen der 20- bis 29-Jährigen feststellen (über 40 Prozent). Von den Frauen zwischen 26 und 27 Jahren sind rund 45 Prozent vollzeiterwerbstätig. Frauen sind zudem in allen Altersgruppen wesentlich häufiger nicht erwerbstätig als Männer: Nicht erwerbstätige sind Männer in nennenswertem Umfang nur in den jungen Altersgruppen bis 25 Jahre, die sich häufig noch in Schule oder Ausbildung befinden. Auch in den höheren Altersgruppen ab 58 Jahren, die dann bereits vermehrt die Möglichkeiten eines vorgezogenen Altersruhestandes nutzen, gibt es mehr Nichterwerbstätige. Nur bei diesen Altersgruppen machen die Nichterwerbstätigen mindestens ein Fünftel aus. Nicht erwerbstätige Frauen finden sich in nennenswertem Umfang (d.h. mit einem Anteil von mindestens 20 Prozent) über alle Altersgruppen verteilt, mit Ausnahme des mittleren Lebensalters zwischen 38 und 51 Jahren. Für Frauen weist je nach Alter Vollzeit- bzw. Teilzeiterwerbstätigkeit die höchste Relevanz auf. Während junge Frauen unter 35 Jahren häufiger in Vollzeit als in Teilzeit arbeiten, ist die Quote der weiblichen Teilzeiterwerbstätigen im mittleren Lebensalter höher als die der Vollzeiterwerbstätigen. Teilzeitarbeit inklusive geringfügiger Tätigkeit erweist sich vor allem für Frauen als relevanter Erwerbsstatus. Bei Männern spielt dieser Erwerbsstatus hingegen nur eine marginale Rolle: Bei den Männern sind eher die jüngeren Altersgruppen unter 30 Jahren in Teilzeit tätig, (10 Prozent). Es handelt sich altersbedingt um Berufseinsteiger, bzw. Männer im Studium oder in der Ausbildung, die die Erwerbstätigkeit neben der Ausbildung ausüben. Bis zum Alter von 27 Jahren sind daher mehr Männer in einer geringfügigen Erwerbstätigkeit. Insgesamt bewegt sich die Quote an geringfügig tätigen Männern zwischen 2 und 7 Prozent. Frauen im mittleren Lebensalter zwischen 38 und 47 Jahren haben die höchsten Anteile an Teilzeiterwerbstätigen inklusive ausschließlich geringfügiger Tätigkeit. Dies geht Hand in Hand mit einer erhöhten Quote an geringfügig tätigen Frauen im mittleren Lebensalter. Für die unter 25-Jährigen sowie die älteren Frauen ab 62 Jahren gilt, dass von ihnen jeweils mehr Frauen in ausschließlich geringfügiger Tätigkeit sind als in einer Teilzeiterwerbstätigkeit. Erwerbslosigkeit begleitet Frauen und Männer fast durchgängig und in vergleichbarem Umfang durch alle Altersgruppen: Der Anteil der Erwerbslosen variiert unter Männern im Jahr 2008 zwischen rund 2 Prozent bei den 16- bis 17-Jährigen, die sich in diesem Alter überwiegend noch in Schule und Ausbildung befinden, und rund 8 Prozent bei den 24- bis 25-jährigen Männern. In diesem Alter sind sie nicht selten nach Ende von Ausbildung oder Studium mit den Schwierigkeiten des Berufseinstieges konfrontiert. Der Anteil der Erwerbslosen variiert für Frauen zwischen rund 2 Prozent bei älteren Frauen zwischen 62 und 63 Jahren und rund 7 Prozent bei jüngeren Frauen im Alter von 22 bis 23 Jahren. Ältere Frauen über 60 Jahren suchen im Falle von Erwerbslosigkeit nicht mehr länger nach einer Arbeitsstelle, sondern ziehen sich häufiger als gleichaltrige Männer ganz vom Arbeitsmarkt zurück. Damit scheiden sie aus der Gruppe der Erwerbslosen aus und fallen in die Gruppe der Nichterwerbstätigen. Auch die Beurlaubung begleitet Frauen und Männer - wenn auch auf niedrigem Niveau - durch alle Altersgruppen: Der Anteil der Beurlaubten bewegt sich bei den Männern zwischen 3 und 9 Prozent. Mit zunehmendem Alter ab dem 35. Lebensjahr steigt der Anteil der beurlaubten Männer etwas an. Grund dürfte die mit dem Alter steigende Zahl von Krankheit, Unfall, Reha-Maßnahmen sowie Kuren sein. Der Anteil der beurlaubten Frauen bewegt sich ebenfalls zwischen rund 3 und 9 Prozentpunkten. Abweichend von den Männern weisen Frauen vor allem zwischen dem 28. und 37. Lebensjahr einen erhöhten Anteil an Beurlaubten auf. Dies dürfte mit der Inanspruchnahme von Mutterschutz und Elternzeit in dieser Lebensphase zusammenhängen.
3/6 Glossar Erwerbstätige: Das Statistische Bundesamt definiert Erwerbstätige wie folgt: Erwerbstätige sind Personen im Alter von 15 und mehr Jahren, die im Berichtszeitraum wenigstens eine Stunde für Lohn oder sonstiges Entgelt irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachgehen bzw. in einem Arbeitsverhältnis stehen (einschl. Soldaten und Soldatinnen sowie mithelfender Familienangehöriger), selbständig ein Gewerbe oder eine Landwirtschaft betreiben oder einen Freien Beruf ausüben. Die ( ) dargestellten Ergebnisse beziehen sich bei Vorliegen einer oder mehrerer Tätigkeiten auf die Haupterwerbstätigkeit. Nach diesem Konzept gelten auch alle Personen mit einer geringfügigen Beschäftigung im Sinne der Sozialversicherungsregelungen als erwerbstätig. (1) Als Erwerbstätige werden zudem Personen eingestuft, die nur vorübergehend beurlaubt sind ( siehe vorübergehende Beurlaubung). Erwerbslose: Erwerbslose sind Personen ohne Erwerbstätigkeit, die sich in den letzten 4 Wochen aktiv um eine Arbeitsstelle bemüht haben, und sofort, d. h. innerhalb von zwei Wochen, für die Aufnahme einer Tätigkeit zur Verfügung stehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie bei einer Arbeitsagentur als Arbeitslose gemeldet sind oder nicht. Zu den Erwerbslosen werden auch sofort verfügbare Nichterwerbstätige gezählt, die ihre Arbeitssuche abgeschlossen haben, die Tätigkeit aber erst innerhalb der nächsten drei Monate aufnehmen werden. Zu beachten ist, dass das Verfügbarkeitskriterium bei den veröffentlichten Erwerbslosenzahlen der Mikrozensen bis einschließlich 2004 nicht berücksichtigt wurde. (2) Nichterwerbspersonen: Personen, die nicht erwerbstätig sind, definiert das Statistische Bundesamt wie folgt: "Nichterwerbspersonen sind Personen, die keine - auch keine geringfügige - auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben oder suchen. Personen unter 15 Jahren zählen grundsätzlich zu den Nichterwerbspersonen. Sie sind nach dem ILO-Konzept weder als erwerbstätig noch als erwerbslos einzustufen." (3) Umfang der Erwerbstätigkeit: Vollzeit und Teilzeit: Die Unterscheidung in Vollzeit- und Teilzeiterwerbstätige erfolgt im Mikrozensus anhand der Selbsteinstufung der Befragten. (4) De facto wird die Grenze zwischen Vollzeit und Teilzeit im Mikrozensus aber bei 31 Stunden gezogen, weil Personen mit einer normalerweise geleisteten Arbeitszeit von mehr als 31 Stunden im Mikrozensus bis einschließlich 2008 im Rahmen einer Plausibilitätsprüfung grundsätzlich als Vollzeitbeschäftigte gekennzeichnet wurden. (5) Geringfügige Beschäftigung (Minijob): Eine geringfügige Beschäftigung liegt seit 1. April 2003 nach 8 SGB IV vor, wenn die Tätigkeit innerhalb eines Kalenderjahres auf längstens 2 Monate oder 50 Arbeitstage begrenzt ist und das Arbeitsentgelt regelmäßig im Monat 400 Euro nicht übersteigt. (6) Vorübergehende Beurlaubung: In der Befragung des Mikrozensus werden als Gründe für eine vorübergehende Beurlaubung unter anderem erfasst: Urlaub, Sonderurlaub, Mutterschutz, Elternzeit, Krankheit, Unfall, Streik, Kurzarbeit, Fortbildung usw. (7) (1) Statistisches Bundesamt (2012): Fachserie 1, Reihe 4.1.1, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland, S.6. (2) Statistisches Bundesamt (2012): Fachserie 1, Reihe 4.1.1, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland, S.6. (3) Statistisches Bundesamt (2006): Pressebroschüre Leben in Deutschland Haushalte, Familien und Gesundheit, Ergebnisse des Mikrozensus 2005, Wiesbaden. (4) Vgl. Statistisches Bundesamt (2012): Fachserie 1, Reihe 4.1.1, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland. (5) Körner, Thomas & Katharina Puch (2009): Der Mikrozensus im Kontext anderer Arbeitsmarktstatistiken. Ergebnisunterschiede und ihre Hintergründe, in: Wirtschaft und Statistik 6/2009, S. 534. (6) Statistisches Bundesamt (2012): Fachserie 1, Reihe 4.1.1, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland, S.6. (7) Vgl. Statistisches Bundesamt (2008): Mikrozensus und Arbeitskräftestichprobe der Europäischen Union 2008 (Fragebogen der Mikrozensus-Erhebung), S.7.
4/6 Datentabellen zu den Grafiken
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6/6 Methodische Anmerkungen Grundlage der Berechnungen sind die Daten des Mikrozensus. Der Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes ist eine fortlaufend erhobene, amtliche Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt in Deutschland. Er wird auf der Basis einer 1-Prozent- Haushaltsstichprobe jährlich durchgeführt. Der Mikrozensus stellt u. a. Daten zur Bevölkerungsentwicklung, zu Haushalten und Familien, zur Erwerbstätigkeit und Arbeitszeit sowie zu Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen zur Verfügung. Die Grundgesamtheit ist die Wohnbevölkerung in Deutschland, damit werden Personen ohne festen Wohnsitz nicht berücksichtigt. Ausgewählte Ergebnisse des Mikrozensus werden regelmäßig in den Fachserien des Statistischen Bundesamtes veröffentlicht. Die vorgestellten Befunde basieren auf eigenen Analysen des WSI GenderDatenPortals mit dem Scientific Use File des Mikrozensus (2008). Der Scientific Use File ist eine für Forschungszwecke zur Verfügung stehende, faktisch anonymisierte, 70-Prozent-Stichprobe der Originaldaten des Mikrozensus. Die Ergebnisse der Analysen wurden mit den im Datensatz vorliegenden Hochrechnungsfaktoren gewichtet. Bearbeitung: Sarah Lillemeier, Dietmar Hobler, Svenja Pfahl Literatur Körner, Thomas & Katharina Puch (2009): Der Mikrozensus im Kontext anderer Arbeitsmarktstatistiken. Ergebnisunterschiede und ihre Hintergründe, in: Wirtschaft und Statistik 6/2009. Statistisches Bundesamt (2012): Fachserie 1, Reihe 4.1.1, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland. Statistisches Bundesamt (2008): Mikrozensus und Arbeitskräftestichprobe der Europäischen Union 2008. (Fragebogen der Mikrozensus-Erhebung). Statistisches Bundesamt (2006): Pressebroschüre Leben in Deutschland Haushalte, Familien und Gesundheit, Ergebnisse des Mikrozensus 2005, Wiesbaden.