Frakturen der knöchernen Augenhöhle und begleitende Weichteilverletzung - Evaluierung des Grazer Konzeptes

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Transkript:

Diplomarbeit Frakturen der knöchernen Augenhöhle und begleitende Weichteilverletzung - Evaluierung des Grazer Konzeptes eingereicht von Robert Sponner Geb.Dat.: 28.10.1985 zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.) an der Medizinischen Universität Graz ausgeführt an der klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie unter der Anleitung von Univ.-Prof. DDr. Günter Schultes und Univ.-Ass. DDr. Knut Reinbacher Graz, am 10. Juli 2012 Robert Sponner

Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet habe und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Graz, am 10. Juli 2012 Robert Sponner i

ii

Danksagungen An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Eltern, meiner Familie und meiner Freundin Elisa für die jahrelange Unterstützung bedanken. Großer Dank gilt auch allen meinen medizinischen Lehrern und Diplomarbeitsbetreuern, Univ.-Prof. DDr. Günter Schultes und besonders Univ.-Ass. DDr. Knut Reinbacher, die mir bei der Erstellung dieser Arbeit behilflich waren. Wertvolle Hilfe bot mir auch Dr. med. univ. Jürgen Wallner, der mich mit seiner fachlichen Kompetenz unterstützt hat. iii

Zusammenfassung Hintergrund: Augenhöhlenfrakturen treten meistens in Verbindung mit anderen Gesichtsfrakturen auf, und sind fast immer mit Weichteilverletzungen assoziiert. Bei allen Verletzungen, bei denen das Auge betroffen ist, kann die Sehkraft beeinträchtigt werden. Für die Rekonstruktion des Orbitabodens hat sich die Einlagerung von resorbierbaren Poly-p- Dioxanon-Folien (PDS-Folien) klinisch bewährt. Die Ergebnisse von epidemiologischen Studien über Mittelgesichtsfrakturen unterscheiden sich aufgrund der verschiedenen untersuchten geographischen Regionen. Methoden: In dieser Arbeit werden Daten von PatientInnen, welche zwischen den Jahren 2006 und 2011 an der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im LKH Graz mit Frakturen der Augenhöhlen und der angrenzenden Strukturen operativ versorgt wurden, retrospektiv, objektiv und anonymisiert analysiert. Besonderes Augenmerk wurde in dieser retrospektiven Studie auf die epidemiologische Analyse und auf die geschlechtsspezifische Verteilung der jeweiligen Daten gelegt. Ergebnisse: Die Daten von 205 PatientInnen mit an der Augenhöhle beteiligten Mittelgesichtsfrakturen wurden erfasst. Der Altersdurchschnitt beträgt 43 Jahre. Jüngere Männer sind am öftesten von Mittelgesichtsfrakturen betroffen. Es gibt eine signifikante Dominanz an männlichen Patienten. In der Altersgruppe von 16 bis 27 Jahre alten PatientInnen sind mit Abstand mehr Männer als Frauen. Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied der Komplikationsraten in den verschiedenen Altersgruppen. Eindeutig ist, dass die Komplikationsraten vom Geschlecht unabhängig sind. Eine Häufung von Komplikationen bei der Verwendung von PDS-Folien ist zu beobachten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Arbeit sind vergleichbar mit anderen Studien. Die Altersverteilung und die Geschlechtsverteilung entsprechen im Allgemeinen allen in der Diskussion erwähnten Studien. Bei Verwendung von PDS-Folien gibt es deutlich mehr Komplikationen als bei Verwendung von Metallplatten. Es gibt keine signifikant höhere Komplikationsrate als bei den in der Diskussion verglichenen Studien. iv

Abstract Background: Orbital fractures usually occur in conjunction with other facial fractures and are almost always associated with lacerations. All injuries affecting the eye can impair the eyesight. In order to reconstruct the orbital floor, the implantation of resorbable Poly-p-Dioxanonesheets has clinically proved itself. The results of epidemiological studies regarding fractures of the midface vary depending on the geographic regions being investigated. Methods: This paper retrospectively and objectively investigates anonymised data of patients with orbital fractures and fractures of adjacent structures who were surgically treated at the Department of Oral and Maxillofacial Surgery of the Medical University in Graz between 2006 and 2011. In this retrospective study, particular attention is given to the epidemiological analysis and to the sex-specific distribution of the respective data. Results: The data of 205 patients with midface fractures in connection with the orbita were compiled. The patients average age is 43 years. Younger men are most often affected by midface fractures. There is a clear majority of male patients. There are far more male than female patients aged between 16 and 27. Complication rates do not vary considerably depending on age. It is clear that the complication rates are independent of sex. There is an increase in complications when PDS-sheets are used. Conclusion: The results of this paper are comparable to those of other studies. The age- and sex distribution generally corresponds to all studies referenced in the discussion part. When PDS-sheets are implanted, the complication rate is significantly higher than when metal plates are implanted. There is no significantly higher complication rate than in the studies being compared in the discussion part of this paper. v

Inhaltsverzeichnis Danksagungen... iii Zusammenfassung...iv Abstract... v Inhaltsverzeichnis...vi Glossar und Abkürzungen... viii Abbildungsverzeichnis... x Tabellenverzeichnis...xi 1 Einleitung... 1 1.1 Grundlagen... 1 1.2 Frakturen des Gesichtsschädels... 1 1.2.1 Ätiologie und Pathogenese... 1 1.2.2 Frakturtypen... 1 1.3 Frakturen des Mittelgesichts... 2 1.3.1 Grundlagen... 2 1.3.2 Epidemiologie... 2 1.3.3 Klassifikation... 3 1.3.4 Komplikationen... 4 1.4 Orbitawandfrakturen... 5 1.4.1 Ätiologie und Pathogenese... 5 1.4.2 Orbitabodenfrakturen... 6 1.4.3 Therapie... 7 2 Material und Methoden... 8 2.1 Einschlusskriterien... 8 2.2 Ausschlusskriterien... 9 3 Ergebnisse Resultate... 10 3.1 Altersverteilung... 11 3.1.1 Altersverteilung bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 12 3.1.2 Altersverteilung bei PatientInnen mit Komplikationen... 13 3.1.3 Altersverteilung bei PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 14 3.1.4 Altersverteilung und Geschlecht... 15 3.2 Geschlechtsverteilung... 16 3.2.1 Geschlechtsverteilung bei Komplikationen... 17 3.2.2 Geschlechtsverteilung bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 18 3.2.3 Geschlechtsverteilung bei isolierten Orbitabodenfrakturen mit Komplikationen... 19 3.3 PDS-Folie und Osteosynthese... 20 3.3.1 PDS-Folie und Osteosynthese bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 21 3.4 Komplikationen... 22 3.4.1 Komplikationen mit PDS-Folie und Osteosynthese... 23 3.4.2 Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 24 3.4.3 Komplikationen mit PDS-Folie und Osteosynthese bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 25 3.5 Augenuntersuchungen... 26 3.5.1 Pathologische postoperative Augenbefunde... 27 3.5.2 Postoperative Augenbefunde mit diagnostizierten Doppelbildern... 28 3.5.3 Postoperative Augenbefunde bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 29 3.5.4 Pathologische postoperative Augenbefunde bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 30 3.5.5 Postoperative Augenbefunde mit diagnostizierten Doppelbildern bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 31 vi

4 Diskussion... 32 4.1 Schlussfolgerung... 34 5 Literaturverzeichnis... 35 Anhang ausgehobene Daten... 37 vii

Glossar und Abkürzungen Aspiration Eindringen von Material in die Atemwege pathologisch deskriptiv Grünholzfraktur Fraktur Orbita lateral krankhaft beschreibend ein unvollständiger Knochenbruch, bei dem die Knochenhaut erhalten bleibt Knochenbruch Augenhöhle seitlich Dislokation Verschiebung oder Verdrehung von Knochenteilen Hämatom Sensibilitätsstörung Nervus Nervus infraorbitalis kaudal Diplopie reponieren gegeneinander Blutaustritt aus verletzten Blutgefäßen ins Körpergewebe Veränderung der Wahrnehmung von Hautsinnen Nerv Unteraugennerv anatomische Lagebezeichnung Doppelsehen, Doppelbilder das Einrichten von Knochenbrüchen Osteosynthese operative Versorgung von Knochenverletzungen mit drainieren Enophthalmus postoperativ kontaminiert frakturiert Periorbita Visus retrobulbär Bulbus Nervus opticus Revision extraoral subperiostal Implantaten zumeist aus Metall das Ableiten von Wundabsonderungen und Flüssigkeiten [durch Drains] Einsinken des Augapfels in die Augenhöhle nach einem chirurgischen Eingriff Verunreinigt oder Verschmutzt [durch Bakterien] gebrochen straffe, bindegewebige Hülle, die das Auge umgibt Sehstärke hinter dem Augapfel Augapfel Sehnerv erneute Durchführung einer [chirurgischen] Behandlung außerhalb der Mundhöhle unterhalb der Knochenhaut viii

Musculus Muskel Musculus rectur inferior ein für die Senkung des Augapfels verantwortlicher Augenmuskel Inzision Einschnitt infraorbital unterhalb der Augenhöhle subziliar unter der Lidkante Transkonjunktival durch die Bindehaut des Auges hindurch Musculus orbicularis oculi Ein das Auge ringförmig umgreifender Muskel, der dem Lidschluss dient Septum Scheidewand Septum orbitale dünne Bindegewebsschicht, die unter dem Augenschließmuskel liegt Periost Knochenhaut Tarsus straffe, flexible Bindegewebsplatte, die sich im Ober- und Unterlid findet Defektfraktur Fraktur mit ausgedehntem Knochensubstanzverlust PDS-Folie Poly-p-Dioxanon-Folie, resorbierbares, gitterförmiges Implantationsmaterial Titanium-Mesh Implantationsmaterial, Netz aus flexiblem Titan Motilitätsstörung [Augen-]Bewegungsstörung Zugschraube Schraube, die eine Fraktur kreuzt und diese Zusammenhält bikoronarer Bügelschnitt operativer Hautschnitt von Ohr zu Ohr über die Haarlinie an der Stirn medial zur Mitte hin gelegen Median Medianwert Medpor poröses Polyethylenimplantat Demographie Volksbeschreibung et al. und andere ix

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Le-Fort-I(17)... 3 Abbildung 2: Le-Fort-II(18)... 3 Abbildung 3: Le-Fort-III(19)... 3 Abbildung 4: Blow-Out-Fraktur(26)... 5 Abbildung 5: Anzahl der PatientInnen in den jeweiligen Altersgruppen in Prozent... 11 Abbildung 6: Anzahl der PatientInnen mit isolierten Orbitasbodenfrakturen in den jeweiligen Altersgruppen in Prozent... 12 Abbildung 7: Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen in den jeweiligen Altersgruppen... 13 Abbildung 8: Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen in den jeweiligen Altersgruppen... 14 Abbildung 9: Relative Anzahl der männlichen Patienten und weiblichen Patientinnen in den jeweiligen Altersgruppen in Prozent... 15 Abbildung 10: Relative Anzahl der männlichen Patienten und weiblichen Patientinnen des gesamten Kollektivs in Prozent... 16 Abbildung 11: Relative Anzahl der männlichen Patienten mit Komplikationen und der weiblichen Patienten mit Komplikationen zum Kollektiv des jeweiligen Geschlechts in Prozent... 17 Abbildung 12: Relative Anzahl der männlichen Patienten und weiblichen Patientinnen des Kollektivs mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent... 18 Abbildung 13: Relative Anzahl der männlichen Patienten mit Komplikationen und der weiblichen Patienten mit Komplikationen zum Kollektiv des jeweiligen Geschlechts bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent... 19 Abbildung 14: Relative Anzahl der verwendeten Verfahren zum gesamten Kollektiv in Prozent... 20 Abbildung 15: Relative Anzahl der verwendeten Verfahren zum Kollektiv bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent... 21 Abbildung 16: Relative Anzahl der Komplikationen bei allen PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen in Prozent... 22 Abbildung 17: Relative Anzahl der PatienInnen mit den jeweiligen durchgeführten Verfahren zu allen PatientInnen mit Komplikationen in Prozent... 23 Abbildung 18: Relative Anzahl der Komplikationen bei PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent... 24 Abbildung 19: Relative Anzahl der PatienInnen mit den jeweiligen durchgeführten Verfahren zu PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent... 25 Abbildung 20: Relative Anzahl der postoperativen Augenbefunde bei allen PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen in Prozent... 26 Abbildung 21: Relative Anzahl der pathologischen postoperativen Augenbefunde bei allen PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen in Prozent... 27 Abbildung 22: Relative Anzahl der pathologischen postoperativen Augenbefunde mit Doppelbildern bei allen PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen in Prozent... 28 Abbildung 23: Relative Anzahl der postoperativen Augenbefunde bei PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent... 29 Abbildung 24: Relative Anzahl der pathologischen postoperativen Augenbefunde bei PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent... 30 Abbildung 25: Relative Anzahl der pathologischen postoperativen Augenbefunde mit Doppelbildern bei PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent... 31 x

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Anzahl der PatientInnen in den jeweiligen Altersgruppen, n=205... 11 Tabelle 2: Anzahl der PatientInnen mit isolierter Orbitabodenfraktur in den jeweiligen Altersgruppen, n=61... 12 Tabelle 3: Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen (n=41) und relative Anzahl in Prozent zum gesamten Kollektiv (n=205) in den jeweiligen Altersgruppen... 13 Tabelle 4: Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen (n=20) und relative Anzahl in Prozent zum Kollektiv der isolierten Orbitabodenfrakturen (n=61) in den jeweiligen Altersgruppen... 14 Tabelle 5: Anzahl der Frauen und Männer und relative Anzahl in Prozent in den jeweiligen Altersgruppen, n=205... 15 Tabelle 6: Anzahl der Männer und Anzahl der Frauen des gesamten Kollektivs... 16 Tabelle 7: Anzahl der männlichen und weiblichen Personen mit Komplikationen und relative Anzahl der Komplikationen des jeweiligen Geschlechts zum gesamten Kollektiv des jeweiligen Geschlechts in Prozent, n_männlich=156, n_weiblich=49. 17 Tabelle 8: Anzahl der Männer und Anzahl der Frauen des Kollektivs bei isolierten Orbitabodenfrakturen... 18 Tabelle 9: Anzahl der männlichen und weiblichen Personen mit Komplikationen und relative Anzahl der Komplikationen des jeweiligen Geschlechts zum Kollektiv des jeweiligen Geschlechts bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent, n_männlich=38, n_weiblich=23... 19 Tabelle 10: Absolute und relative Anzahl der verwendeten Verfahren bei allen Mittelgesichtsfrakturen, n=205... 20 Tabelle 11: Absolute und relative Anzahl der verwendeten Verfahren bei isolierten Orbitabodenfrakturen, n=61... 21 Tabelle 12: Absolute und relative Anzahl der PatientInnen mit den jeweiligen durchgeführten Verfahren bei allen Mittelgesichtsfrakturen mit Komplikationen, n=41... 23 Tabelle 13: Absolute und relative Anzahl der PatientInnen mit den jeweiligen durchgeführten Verfahren bei isolierten Orbitabodenfrakturen mit Komplikationen, n=20... 25 xi

1 Einleitung 1.1 Grundlagen Bei Verletzungen von Gesicht, Kiefer und Mundhöhle handelt es sich meistens um kombinierte Weichteil-Knochenverletzungen.(1,2) Ursachen sind Verkehrs-, Arbeits- und Sportunfälle sowie gewalttätige Auseinandersetzungen.(1-5) Als allererstes müssen bei TraumapatientInnen die Luftwege frei gemacht und aufrechterhalten werden. Die oberen Luftwege können durch Blutungen von Mund- oder Gesichtsstrukturen, Aspiration von Fremdkörpern oder Erbrechen von Mageninhalt verlegt sein. So kann es notwendig sein, eventuelles Fremdmaterial zu entfernen oder abzusaugen.(6) Weichteilverletzungen im Gesicht sollten möglichst früh versorgt werden. Das primäre Ziel der Therapie ist die Wiederherstellung der Funktion wie vor der Verletzung und das Erreichen eines ästhetischen Ergebnisses.(7) 1.2 Frakturen des Gesichtsschädels 1.2.1 Ätiologie und Pathogenese Ursachen von Frakturen des Gesichtsschädels sind sämtliche Arten der äußerlichen Gewalteinwirkung. Eine Herabsetzung der Festigkeit durch Erkrankungen (Entzündung oder Tumor) kann zu pathologischen Gesichtsfrakturen führen.(8) Die häufigsten Ursachen für Verletzungen des Gesichtsschädels sind Verkehrsunfälle (angeführt von Motorradunfällen und Autounfällen), gefolgt von gewalttätigen Auseinandersetzungen, Stürzen, Arbeitsunfällen und Sportunfällen.(2-4,9-11) 1.2.2 Frakturtypen Die Einteilung der Gesichtsfrakturen erfolgt nach anatomischer Lokalisation, nach Krafteinwirkung (Biegungsbrüche, Stauchungsbrüche, Abscherungsbrüche, Abrissbrüche) und klinisch deskriptiv (Querbrüche, Schrägbrüche, Längsbrüche, Trümmerbrüche und Defektbrüche, Frakturen mit und ohne Gelenkbeteiligung sowie Grünholzfrakturen). Vorwiegend betroffen sind Unterkiefer mit Gelenkfortsatz und Kiefergelenk, Oberkiefer, Jochbein und Jochbogen, Orbitaboden sowie Nasen- und Siebbein.(8) 1

1.3 Frakturen des Mittelgesichts 1.3.1 Grundlagen Das Mittelgesicht besteht aus dem Oberkiefer, Siebbein, Jochbein, Nasenbein, Tränenbein, Keilbein und dem Pflugscharbein (Vomer). Der komplizierte Aufbau mit kräftigen Knochenpfeilern und dünnen Knochenlamellen führt, bei Frakturen dieser Strukturen, zu charakteristischen Mustern der Bruchlinien.(5) Mittelgesichtsfrakturen treten meistens nicht isoliert, sondern in Verbindung mit anderen Gesichtsfrakturen auf und sind fast immer mit Weichteilverletzungen assoziiert.(12) 1.3.2 Epidemiologie Die Ergebnisse von epidemiologischen Studien über Mittelgesichtsfrakturen unterscheiden sich aufgrund der politischen Lage und der Bevölkerungsdichte der verschiedenen untersuchten geographischen Regionen. Es ist schwierig, allgemeine Aussagen über die Resultate dieser Studien zu machen, es gibt aber Tendenzen, aus denen die folgenden Aussagen abgeleitet werden können.(2,12-14) Unterkiefer- und Jochbeinfrakturen machen bei Männern und Frauen ca. 80% aller Mittelgesichtsfrakturen aus. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Ein Unterschied in der Verteilung der Mittelgesichtsfrakturen wird nicht beobachtet.(4,10,14) Die meisten Mittelgesichtsfrakturen werden durch Verkehrsunfälle, gefolgt von Gewalt, besonders bei Männern, verursacht.(9-11,13) Die Frakturlokalisation hängt vom Geschlecht und besonders vom Alter der verletzten PatientInnen ab.(2,4,10) 2

1.3.3 Klassifikation Die Einteilung der Mittelgesichtsfrakturen erfolgt nach Lokalisation. Es werden zentrale (Le-Fort-I-Fraktur, Le-Fort-II-Fraktur, Nasenbeinfraktur und saggitale Oberkieferfraktur) von lateralen Mittelgesichtsfrakturen unterschieden. Eine Kombination stellt die zentrolaterale Fraktur (Le-Fort-III-Fraktur) dar.(15) René Le Fort teilte 1901 die Mittelgesichtsfrakturen anhand der typisch verlaufenden Bruchlinien ein.(16) Abbildung 1: Le-Fort-I(17) Abbildung 2: Le-Fort-II(18) Abbildung 3: Le-Fort-III(19) 3

Die isolierte Jochbeinfraktur mit Dislokation ist die häufigste Form lateraler Mittelgesichtsfrakturen. Die klinischen Symptome können Nasenbluten, Unterlidhämatome und Sensibilitätsstörungen des Versorgungsgebietes des betroffenen Nervus infraorbitalis sein. Die Verlagerung nach kaudal des knöchernen Orbitabodens führt zum Tiefstand des Augapfels und zur Diplopie.(20) Isolierte Jochbeinfrakturen ohne Dislokation oder nur mit geringer Dislokation und fehlender klinischer Symptomatik müssen nicht reponiert werden und verheilen in der Regel spontan. Frakturen in Fehlstellung müssen hingegen operativ reponiert und fixiert werden, um Spätschäden zu vermeiden. Heutzutage werden Osteosyntheseverfahren mit Mini- und Mikroplatten eingesetzt. Eine sofortige Primärversorgung wäre ideal, eine verzögerte Primärversorgung sollte jedoch innerhalb von 1 bis 2 Tagen nach dem Verletzungszeitpunkt erfolgen.(21) 1.3.4 Komplikationen Folgenden Komplikationen können in Verbindung mit Mittelgesichtsfrakturen und deren Therapie auftreten. Postoperative Blutungen können auftreten, wenn Blutgefäße nicht sorgfältig verschlossen werden. Fleischwunden sollten nochmals inspiziert werden, sodass eine Blutung kontrolliert werden kann. Hämatome sollten drainiert werden.(22) Wenn eine Verletzung in der Nähe der Augenhöhle vorliegt, kann die Sehkraft beeinträchtigt werden. Erblindung kann auftreten, wenn ein Druck in der Augenhöhle den Sehnerv einklemmt.(3,23,24) Eine nicht richtig diagnostizierte Orbitabodenfraktur kann zu Enophthalmus und Diplopie führen.(3,23) Die augenfälligsten Komplikationen sind deplatzierte Knochensegmente oder Fixierungselemente. Diese Komplikationen können meist durch die klinische Untersuchung oder durch eine postoperativ durchgeführte Bildgebung ausgemacht werden.(13,22) Ein zweiter chirurgischer Eingriff ist notwendig, um diese Komplikationen zu beheben. Infektionen können durch kontaminierte Weichgewebeverletzungen oder Fremdkörper, Hämatome oder durch Aufstieg einer bestehenden Zahninfektion, verursacht werden. Eine Infektion in der unmittelbaren Umgebung von Knochenplatten und Schrauben kann auch Jahre nach deren Implantation vorkommen.(22) 4

1.4 Orbitawandfrakturen 1.4.1 Ätiologie und Pathogenese Orbitawandfrakturen entstehen durch einen plötzlichen Überdruck in der Orbita bei Gewalteinwirkung auf den Augapfel oder durch direkte Kraftübertragung im Knochen bei Gewalteinwirkung, zum Beispiel auf den unteren Orbitarand (direkte Knochentransmission). Der frakturierte Orbitaboden weicht so in die Nasennebenhöhlen aus, wodurch auch die komplexe räumliche Geometrie der herausgetretenen Weichteilstrukturen, zusammengefasst Periorbita genannt, beeinträchtigt wird.(25) Abbildung 4: Blow-Out-Fraktur(26) Bei allen Verletzungen, bei denen das Auge betroffen ist, kann der Visus beeinträchtigt oder ganz verloren gehen. Direkte Verletzungen oder Kräfte, die durch verschobene Bruchteile auf den Augapfel wirken, können ein retrobulbäres Hämatom, einen Bulbusriss, eine Blutung, eine Linsenverschiebung, eine Netzhautablösung und eine Verletzung des Nervus opticus verursachen. In den meisten Fällen dieser schwerwiegenden Verletzungen kann man einen hervorgetretenen Augapfel und eine starke Spannung der Augenlider beobachten. Eine chirurgische Revision muss rasch veranlasst werden, um ein Erblinden des Auges zu verhindern.(24,27,28) 5

1.4.2 Orbitabodenfrakturen Da die Orbitabodenfraktur die häufigste Fraktur der Orbita ist, ist sie klinisch besonders bedeutsam.(4) Revision und Reposition des frakturierten Orbitabodens erfolgen in der Regel von extraoral. Nach Darstellung des unteren Orbitarandes geht man dann subperiostal in die Orbita ein und reponiert vorsichtig zwischen den Frakturfragmenten eingeklemmtes, oder in die Kieferhöhle disloziertes Orbitagewebe, einschließlich etwaiger Anteile des Musculus rectus inferior. Es gibt drei grundlegende Inzisionsmöglichkeiten, um an den Orbitaboden zu gelangen: den Infraorbitalschnitt, den Subziliarschnitt und den Transkonjunktivalschnitt.(29) Die gängigsten sind der subziliare und der transkonjunktivale Zugang.(28,29) Die subziliare Inzision wird in einem leicht gebogenen Hautschnitt, einige Millimeter unter der Lidkante, bevorzugt in einer Hautfalte, durchgeführt. Der Hautlappen wird dann für einige Millimeter untergraben, danach wird tiefer nach innen, durch die Fasern des Musculus orbicularis oculi, bis zum Septum orbitale präpariert. Wenn man das Septum orbitale aufgefunden hat, wird das Periost unter dem unteren Orbitarand eingeschnitten. Der transkonjunktivale Zugang für Orbitabodenfrakturen erfolgt durch einen Schnitt durch die Bindehaut 2 bis 3 mm unter der unteren Kante des Tarsus des unteren Augenlids. Der Vorteil dieser Methode ist eine geringere Narbenbildung und weniger Komplikationen.(29) Für die Rekonstruktion des Orbitabodens, bei einfachen Orbitabodenfrakturen oder geringfügigen Defektfrakturen, hat sich die subperiostale Einlagerung von resorbierbaren Poly-p-Dioxanon-Folien (PDS-Folien) klinisch bewährt.(30-32) Diese Folien sind durch ihre weiche Beschaffenheit einfacher handzuhaben als Titanium-Mesh, ein Netz aus flexiblem Titan.(33) 6

1.4.3 Therapie Die Therapie der Orbitafrakturen besteht fast immer aus einer chirurgischen Revision. Ein abwartendes Verhalten ist nur in Ausnahmefällen angezeigt. Die Operation sollte möglichst früh nach dem Verletzungszeitpunkt, wenn möglich innerhalb von 8 bis 10 Tagen, erfolgen, da schwer korrigierbare Spätschäden, wie Bulbustiefstand, Enophthalmus oder Motilitätsstörungen mit Diplopie, die Folge sein können.(30,32) Die seltenen dislozierten Orbitarandfrakturen werden nach Reposition durch Zugschrauben-, miniaturisierte Platten-, bzw. Mikroplattenosteosynthesen stabilisiert. Der operative Zugang bei Frakturen des Orbitadaches kann auch über einen sogenannten bikoronaren Bügelschnitt erfolgen. Gleiches gilt für Frakturen der medialen Orbita.(30) 7

2 Material und Methoden In dieser Arbeit werden Daten von PatientInnen, welche zwischen den Jahren 2006 und 2011 an der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im LKH Graz mit Frakturen der Augenhöhlen und der angrenzenden Strukturen operativ versorgt wurden, retrospektiv, objektiv und anonymisiert analysiert. Mit dem Computerprogramm Microsoft Excel für Mac 2011 (Version 14.2.2) wurden Geschlecht, Alter der Patientin oder des Patienten zum Zeitpunkt der Operation, Datum der Operation, Komplikationen und Augenbefund erfasst. Außerdem wurde übertragen, ob Osteosyntheseplatten oder PDS-Folien implantiert wurden. Die in den folgenden Abschnitten aufgeführten Komplikationen beziehen sich auf den Zeitraum ab dem ersten Tag nach der Operation, bis zur letzten dokumentierten Kontrolluntersuchung. Die hier zur statistischen Aufarbeitung verwendeten Augenbefunde, wurden durch die Augenklinik der Medizinischen Universität Graz, im Zuge der Augenuntersuchung, am ersten Tag nach der Operation, erstellt. Besonderes Augenmerk wurde in dieser retrospektiven Studie auf die epidemiologische Analyse und auf die geschlechtsspezifische Verteilung der jeweiligen Daten gelegt. Die gesammelten Daten wurden dann, mit dem oben erwähnten Programm, statistisch ausgewertet und in Form von Diagrammen und Tabellen anschaulich dargestellt. Im Anhang finden sich alle gesammelten Daten im Tabellenformat zur genaueren Einsichtnahme. 2.1 Einschlusskriterien Die Auswahl der PatientInnen erfolgte nach folgenden Kriterien: Alle untersuchten PatientInnen haben zum Zeitpunkt der Operation ein Alter zwischen 16 und 89 Jahren. Beide Geschlechter werden eingeschlossen. Alle PatientInnen sind zwischen den Jahren 2006 und 2011 mit Frakturen der Augenhöhle und den angrenzenden Strukturen operativ versorgt worden. Alle PatientInnen sind an der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im LKH Graz betreut worden. 8

2.2 Ausschlusskriterien Folgende Kriterien führten zum Ausschluss der untersuchten Personen: Ein unvollständiger, oder ein fehlender OP-Bericht. Alle nicht-traumatisch bedingten Operationen wurden ausgeschlossen. Alle konservativ behandelten PatientInnen wurden ausgeschlossen. PatientInnen, bei denen an der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Graz ausschließlich Metallentfernungen durchgeführt worden sind, wurden ausgeschlossen. 9

3 Ergebnisse Resultate Folgende Ergebnisse wurden tabellarisch aufgeführt. Die nach den Einschlusskriterien ausgewählten 205 PatientInnen, welche zwischen 2006 und 2011 an der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitäts-Klinik Graz behandelt worden sind, wurden anonymisiert und fortlaufend nummeriert. Alter zum Zeitpunkt der jeweiligen Operation und Geschlecht wurde berücksichtigt. Die folgenden statistischen Berechnungen beziehen sich auf alle Mittelgesichtsfrakturen mit Beteiligung der Augenhöhle. Insbesondere wurden auch PatientInnen mit isolierter Orbitabodenfraktur statistisch verglichen. Folgende Resultate beinhalten Altersverteilung, Geschlecht, Komplikationen, postoperative Augenbefunde, sowie die zwei mit Abstand am öftesten eingesetzten Therapiemaßnahmen: Osteosyntheseplatten oder die in der Einleitung erwähnten PDS-Folien. Unter den Komplikationen fanden sich behinderte Nasenatmung, Hämatome, Sensibilitätsstörungen der verschiedenen Versorgungsgebiete der beteiligten Nerven, Schwellungen und vor allem Doppelbilder. In einigen Fällen waren auch Infektionen, Sehverschlechterung, Muskeleinklemmung, Wundheilungsstörung, Verschiebung der PDS-Folie, Luft in der Augenhöhle und eine Medikamentenallergie zu beobachten. 10

3.1 Altersverteilung Die untere Altersgrenze ergibt 16 Jahre, die obere Altersgrenze 89 Jahre zum Zeitpunkt der Durchführung des Eingriffs. Von allen 205 PatientInnen ergibt sich ein Altersdurchschnitt von 43 Jahren, der Median beträgt 41 Jahre. Altersverteilung der PatientInnen Anzahl der PatientInnen gesamt > 77 3,9% 68 bis 77 58 bis 67 48 bis 57 9,3% 11,2% 11,7% 38 bis 47 19,5% 28 bis 37 16,6% 16 bis 27 27,8% Abbildung 5: Anzahl der PatientInnen in den jeweiligen Altersgruppen in Prozent Altersspanne Anzahl der PatientInnen 16 bis 27 57 28 bis 37 34 38 bis 47 40 48 bis 57 24 58 bis 67 23 68 bis 77 19 > 77 8 Tabelle 1: Anzahl der PatientInnen in den jeweiligen Altersgruppen, n=205 11

3.1.1 Altersverteilung bei isolierten Orbitabodenfrakturen Bei insgesamt 205 PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen sind 61 davon isolierte Orbitabodenfrakturen (29,8%). Altersverteilung der PatientInnen Anzahl der PatientInnen mit isolierter Orbitafraktur > 77 68 bis 77 58 bis 67 8,2% 9,8% 11,5% 48 bis 57 38 bis 47 14,8% 16,4% 28 bis 37 11,5% 16 bis 27 27,9% Abbildung 6: Anzahl der PatientInnen mit isolierten Orbitasbodenfrakturen in den jeweiligen Altersgruppen in Prozent Altersspanne Anzahl der PatientInnen mit isolierter Orbitafraktur 16 bis 27 17 28 bis 37 7 38 bis 47 10 48 bis 57 9 58 bis 67 7 68 bis 77 6 > 77 5 Tabelle 2: Anzahl der PatientInnen mit isolierter Orbitabodenfraktur in den jeweiligen Altersgruppen, n=61 12

3.1.2 Altersverteilung bei PatientInnen mit Komplikationen Bei insgesamt 205 PatientInnen hatten 41 Komplikationen, das sind 20,0%. Altersverteilung der PatientInnen Prozent der Gesamtanzahl Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen > 77 68 bis 77 58 bis 67 48 bis 57 38 bis 47 28 bis 37 16 bis 27 25,0% 10,5% 26,1% 25,0% 17,5% 17,6% 21,1% 2 2 6 6 6 7 12 Abbildung 7: Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen in den jeweiligen Altersgruppen Altersspanne PatientInnen mit Komplikationen Prozent der Gesamtanzahl 16 bis 27 12 21,1% 28 bis 37 6 17,6% 38 bis 47 7 17,5% 48 bis 57 6 25,0% 58 bis 67 6 26,1% 68 bis 77 2 10,5% > 77 2 25,0% Tabelle 3: Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen (n=41) und relative Anzahl in Prozent zum gesamten Kollektiv (n=205) in den jeweiligen Altersgruppen 13

3.1.3 Altersverteilung bei PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen Bei insgesamt 61 PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen hatten 20 Komplikationen, das sind 32,8%. Isolierte Orbitabodenfrakturen Prozent der isolierten Orbitabodenfrakturen Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen > 77 68 bis 77 58 bis 67 48 bis 57 38 bis 47 28 bis 37 16 bis 27 20,0% 1 16,7% 1 42,9% 55,6% 20,0% 42,9% 29,4% 2 3 3 5 5 Abbildung 8: Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen in den jeweiligen Altersgruppen Altersspanne PatientInnen mit Komplikationen Prozent der Gesamtanzahl 16 bis 27 5 29,4% 28 bis 37 3 42,9% 38 bis 47 2 20,0% 48 bis 57 5 55,6% 58 bis 67 3 42,9% 68 bis 77 1 16,7% > 77 1 20,0% Tabelle 4: Anzahl der PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen (n=20) und relative Anzahl in Prozent zum Kollektiv der isolierten Orbitabodenfrakturen (n=61) in den jeweiligen Altersgruppen 14

3.1.4 Altersverteilung und Geschlecht Von den insgesamt 205 PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen sind 156 Männer (76,1%) und 49 Frauen (23,9%). Folgende geschlechtsspezifische Altersverteilung konnte erhoben werden und ist hier mit Diagrammen und Tabellen aufgeführt. Altersverteilung und Geschlecht Prozent Frauen Prozent Männer 93% 85% 78% 70% 68% 75% 50% 50% 7% 15% 23% 30% 32% 25% 16 bis 27 28 bis 37 38 bis 47 48 bis 57 58 bis 67 68 bis 77 > 77 Abbildung 9: Relative Anzahl der männlichen Patienten und weiblichen Patientinnen in den jeweiligen Altersgruppen in Prozent Altersspanne Frauen Prozent Frauen Männer Prozent Männer 16 bis 27 4 7% 53 93% 28 bis 37 5 15% 29 85% 38 bis 47 9 23% 31 78% 48 bis 57 12 50% 12 50% 58 bis 67 7 30% 16 70% 68 bis 77 6 32% 13 68% > 77 6 75% 2 25% Tabelle 5: Anzahl der Frauen und Männer und relative Anzahl in Prozent in den jeweiligen Altersgruppen, n=205 15

3.2 Geschlechtsverteilung Von insgesamt 205 PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen sind 156 Männer (76,1%) und 49 Frauen (23,9%). Das ergibt ein Verhältnis von Männern zu Frauen von 3,18:1. In den folgenden Abschnitten werden die erhobenen Daten über die Verteilung von Frauen und Männern, bei allen Mittelgesichtsfrakturen und deren Komplikationen, und bei isolierten Orbitabodenfrakturen und deren Komplikationen, in Diagrammen und Tabellen aufgeführt. Geschlechtsverteilung Männer gesamt Frauen gesamt 24% 76% Abbildung 10: Relative Anzahl der männlichen Patienten und weiblichen Patientinnen des gesamten Kollektivs in Prozent n=205 Männer Frauen Absolut 156 49 Relativ 76,1% 23,9% Tabelle 6: Anzahl der Männer und Anzahl der Frauen des gesamten Kollektivs 16

3.2.1 Geschlechtsverteilung bei Komplikationen Von insgesamt 205 PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen hatten 41 Komplikationen (20,0%). Bei insgesamt 156 männlichen Personen hatten 31 Komplikationen (19,9%) und bei insgesamt 49 weiblichen Personen hatten 10 Komplikationen (20,4%). Geschlechtsverteilung Komplikationen in Prozent 19,9% 20,4% Komplikationen Männer Komplikationen Frauen Abbildung 11: Relative Anzahl der männlichen Patienten mit Komplikationen und der weiblichen Patienten mit Komplikationen zum Kollektiv des jeweiligen Geschlechts in Prozent n=205 Komplikationen Männer Komplikationen Frauen Absolut 31 10 Relativ 19,9% 20,4% Tabelle 7: Anzahl der männlichen und weiblichen Personen mit Komplikationen und relative Anzahl der Komplikationen des jeweiligen Geschlechts zum gesamten Kollektiv des jeweiligen Geschlechts in Prozent, n_männlich=156, n_weiblich=49 17

3.2.2 Geschlechtsverteilung bei isolierten Orbitabodenfrakturen Von insgesamt 61 Personen mit isolierten Orbitabodenfrakturen sind 38 männlich (62,3%) und 23 weiblich (37,7%). Geschlechtsverteilung Isolierte Orbitabodenfrakturen Männer Isolierte Orbitabodenfrakturen Frauen 38% 62% Abbildung 12: Relative Anzahl der männlichen Patienten und weiblichen Patientinnen des Kollektivs mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent n=61 Männer Frauen Absolut 38 23 Relativ 62,3% 37,7% Tabelle 8: Anzahl der Männer und Anzahl der Frauen des Kollektivs bei isolierten Orbitabodenfrakturen 18

3.2.3 Geschlechtsverteilung bei isolierten Orbitabodenfrakturen mit Komplikationen Von insgesamt 61 PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen hatten 20 Komplikationen (32,8%). Bei 38 männlichen Personen hatten 12 Komplikationen (31,6%) und bei 23 weiblichen Personen hatten 8 Komplikationen (34,8%). Geschlechtsverteilung Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent 31,6% 34,8% Isolierte Orbitabodenfrakturen Komplikationen Männer Isolierte Orbitabodenfrakturen Komplikationen Frauen Abbildung 13: Relative Anzahl der männlichen Patienten mit Komplikationen und der weiblichen Patienten mit Komplikationen zum Kollektiv des jeweiligen Geschlechts bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent n=61 Komplikationen Männer Komplikationen Frauen Absolut 12 8 Relativ 31,6% 34,8% Tabelle 9: Anzahl der männlichen und weiblichen Personen mit Komplikationen und relative Anzahl der Komplikationen des jeweiligen Geschlechts zum Kollektiv des jeweiligen Geschlechts bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent, n_männlich=38, n_weiblich=23 19

3.3 PDS-Folie und Osteosynthese Folgende Daten zeigen die Häufigkeit der verwendeten Verfahren bei allen Mittelgesichtsfrakturen. Von insgesamt 205 PatientInnen wurde bei 61 davon eine PDS-Folie verwendet (29,8%). Bei 93 wurde eine Osteosyntheseplatte verwendet (45,4%). Bei 39 wurde beides verwendet (19,0%) und bei 12 PatientInnen wurden weder eine PDS-Folie noch eine Osteosyntheseplatte verwendet (5,9%). Alle Operationen Prozent der Gesamtanzahl 45,4% 29,8% 19,0% 5,9% Nur PDS-Folie Nur Osteosynthese PDS-Folie und Osteosynthese Weder PDS-Folie noch Osteosynthese Abbildung 14: Relative Anzahl der verwendeten Verfahren zum gesamten Kollektiv in Prozent n=205 Nur PDS- Folie Nur Osteosynthese PDS-Folie und Osteosynthese Weder PDS-Folie noch Osteosynthese Absolut 61 93 39 12 Relativ 29,8% 45,4% 19,0% 5,9% Tabelle 10: Absolute und relative Anzahl der verwendeten Verfahren bei allen Mittelgesichtsfrakturen, n=205 20

3.3.1 PDS-Folie und Osteosynthese bei isolierten Orbitabodenfrakturen Von 61 PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen wurde bei 51 davon eine PDS- Folie verwendet (83,6%). Bei 3 wurde eine Osteosyntheseplatte verwendet (4,9%). Bei 1 wurde beides verwendet (1,6%) und bei 6 PatientInnen wurden weder eine PDS-Folie noch eine Osteosyntheseplatte verwendet (9,8%). 83,6% Isolierte Orbitabodenfrakturen Prozent der isolierten Orbitabodenfrakturen 4,9% 1,6% 9,8% Nur PDS-Folie Nur Osteosynthese PDS-Folie und Osteosynthese Weder PDS-Folie noch Osteosynthese Abbildung 15: Relative Anzahl der verwendeten Verfahren zum Kollektiv bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent n=61 Nur PDS- Folie Nur Osteosynthese PDS-Folie und Osteosynthese Weder PDS-Folie noch Osteosynthese Absolut 51 3 1 6 Relativ 83,6% 4,9% 1,6% 9,8% Tabelle 11: Absolute und relative Anzahl der verwendeten Verfahren bei isolierten Orbitabodenfrakturen, n=61 21

3.4 Komplikationen Von insgesamt 205 PatientInnen hatten 41 Komplikationen (20,0%). Im folgenden Abschnitt wird die Anzahl der Komplikationen bei den verschiedenen Operationsverfahren dargestellt. Alle Operationen Komplikationen gesamt Keine Komplikationen 20% 80% Abbildung 16: Relative Anzahl der Komplikationen bei allen PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen in Prozent 22

3.4.1 Komplikationen mit PDS-Folie und Osteosynthese Von insgesamt 41 PatientInnen mit Komplikationen wurden bei 20 nur PDS-Folien ohne Osteosynthese verwendet (48,8%), bei 10 wurden nur Osteosyntheseplatten ohne PDS- Folien verwendet (24,4%), bei 10 wurde beides verwendet (24,4%), und bei 1 wurden weder eine PDS-Folie noch eine Osteosyntheseplatte verwendet (2,4%). Komplikationen Prozent aller Komplikationen 48,8% 24,4% 24,4% 2,4% nur mit PDS-Folie nur mit Osteosynthese mit PDS-Folie und Osteosynthese ohne PDS-Folie und ohne Osteosynthese Abbildung 17: Relative Anzahl der PatienInnen mit den jeweiligen durchgeführten Verfahren zu allen PatientInnen mit Komplikationen in Prozent n=41 Nur mit PDS-Folie Nur mit Osteosynthese mit PDS-Folie und Osteosynthese ohne PDS-Folie und ohne Osteosynthese Absolut 20 10 10 1 Relativ 48,8% 24,4% 24,4% 2,4% Tabelle 12: Absolute und relative Anzahl der PatientInnen mit den jeweiligen durchgeführten Verfahren bei allen Mittelgesichtsfrakturen mit Komplikationen, n=41 23

3.4.2 Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen Von 61 PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen hatten 20 Komplikationen (32,8%). Im folgenden Abschnitt wird die Anzahl der Komplikationen, bei den verschiedenen Operationsverfahren bei isolierten Orbitabodenfrakturen, dargestellt. Isolierte Orbitabodenfrakturen Komplikationen gesamt Keine Komplikationen 33% 67% Abbildung 18: Relative Anzahl der Komplikationen bei PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent 24

3.4.3 Komplikationen mit PDS-Folie und Osteosynthese bei isolierten Orbitabodenfrakturen Von 20 PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen wurden bei 19 nur PDS-Folien ohne Osteosynthese verwendet (95,0%), bei 1 wurden nur Osteosyntheseplatten ohne PDS-Folien verwendet (5,0%), bei keiner/keinem wurde beides verwendet (0%), und bei keiner/keinem wurden weder eine PDS-Folie noch eine Osteosyntheseplatte verwendet (0%). 95,0% Isolierte Orbitabodenfrakturen Prozent der Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen 5,0% 0,0% 0,0% nur mit PDS-Folie nur mit Osteosynthese mit PDS-Folie und Osteosynthese ohne PDS-Folie und ohne Osteosynthese Abbildung 19: Relative Anzahl der PatienInnen mit den jeweiligen durchgeführten Verfahren zu PatientInnen mit Komplikationen bei isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent n=20 Nur mit PDS-Folie Nur mit Osteosynthese mit PDS-Folie und Osteosynthese ohne PDS-Folie und ohne Osteosynthese Absolut 19 1 0 0 Relativ 95,0% 5,0% 0,0% 0,0% Tabelle 13: Absolute und relative Anzahl der PatientInnen mit den jeweiligen durchgeführten Verfahren bei isolierten Orbitabodenfrakturen mit Komplikationen, n=20 25

3.5 Augenuntersuchungen Von allen 205 PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen war bei 175 ein postoperativer Augenbefund vorhanden (85,4%). Bei 30 war kein postoperativer Augenbefund vorhanden (14,6%). Augenbefund Augenbefund vorhanden Augenbefund nicht vorhanden 15% 85% Abbildung 20: Relative Anzahl der postoperativen Augenbefunde bei allen PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen in Prozent 26

3.5.1 Pathologische postoperative Augenbefunde Von 175 PatientInnen mit postoperativem Augenbefund waren 128 unauffällig (73,1%). Bei 47 PatientInnen waren die postoperativen Augenbefunde pathologisch (26,9%). Augenbefund Augenbefund unauffällig Augenbefund pathologisch 27% 73% Abbildung 21: Relative Anzahl der pathologischen postoperativen Augenbefunde bei allen PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen in Prozent 27

3.5.2 Postoperative Augenbefunde mit diagnostizierten Doppelbildern Von 47 PatientInnen mit pathologischen Augenbefunden wurden bei 37 Doppelbilder diagnostiziert (78,7%). Bei 10 wurden andere Pathologien diagnostiziert (21,3%). Pathologische Augenbefunde Doppelbilder Andere Pathologie 21% 79% Abbildung 22: Relative Anzahl der pathologischen postoperativen Augenbefunde mit Doppelbildern bei allen PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen in Prozent 28

3.5.3 Postoperative Augenbefunde bei isolierten Orbitabodenfrakturen Von 61 PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen war bei 56 ein postoperativer Augenbefund vorhanden (91,8%). Bei 5 war kein postoperativer Augenbefund vorhanden (8,2%). Isolierte Orbitabodenfrakturen Augenbefund vorhanden Augenbefund nicht vorhanden 8% 92% Abbildung 23: Relative Anzahl der postoperativen Augenbefunde bei PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent 29

3.5.4 Pathologische postoperative Augenbefunde bei isolierten Orbitabodenfrakturen Von 56 PatientInnen mit postoperativem Augenbefund bei isolierten Orbitabodenfrakturen waren 29 unauffällig (51,8%). Bei 27 PatientInnen waren die postoperativen Augenbefunde pathologisch (48,2%). Isolierte Orbitabodenfrakturen Augenbefund unauffällig Augenbefund pathologisch 48% 52% Abbildung 24: Relative Anzahl der pathologischen postoperativen Augenbefunde bei PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent 30

3.5.5 Postoperative Augenbefunde mit diagnostizierten Doppelbildern bei isolierten Orbitabodenfrakturen Von 27 PatientInnen mit pathologischen Augenbefunden bei isolierten Orbitabodenfrakturen wurden bei 22 Doppelbilder diagnostiziert (81,5%). Bei 5 wurden andere Pathologien diagnostiziert (18,5%). Isolierte Orbitabodenfrakturen Doppelbilder Andere Pathologie 19% 81% Abbildung 25: Relative Anzahl der pathologischen postoperativen Augenbefunde mit Doppelbildern bei PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen in Prozent 31

4 Diskussion Das kontinuierliche Sammeln von Langzeitdaten über die Epidemiologie von Gesichtsfrakturen ist wichtig, weil man dadurch Informationen bekommt, welche zur Evaluation von präventiven Maßnahmen notwendig sind. Diese können dazu beitragen, das Vorkommen von Gesichtsverletzungen zu reduzieren.(34) Da sich die Ergebnisse von epidemiologischen Studien über Mittelgesichtsfrakturen aufgrund der politischen Lage und der Bevölkerungsdichte der verschiedenen untersuchten geographischen Regionen unterscheiden, ist es schwierig, allgemeine Aussagen über diese Studien zu machen.(3,12,13,34) Es gibt viele verschiedene Arbeiten, welche die demographischen Faktoren in Zusammenhang mit Gesichtsverletzungen, nach verschiedenen Kriterien analysiert haben.(4,10,35) Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass jüngere Männer am öftesten von Mittelgesichtsfrakturen betroffen sind. In der Altersgruppe von 16 bis 27 Jahre alten PatientInnen sind mit Abstand mehr Männer als Frauen (Abbildung 9). Bei isolierten Orbitabodenfrakturen sind die meisten Betroffenen ebenfalls in der Altersgruppe von 16 bis 27 Jahren (Abbildung 6). Es gibt eine signifikante Dominanz an männlichen Patienten. Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied der Komplikationsraten in den verschiedenen Altersgruppen. Lediglich bei den isolierten Orbitabodenfrakturen zeigt sich eine leichte Häufung der Komplikationen in den Altersgruppen 48 bis 57, 58 bis 67 und 28 bis 37 (Abbildung 8). Bei der geringen Anzahl von 20 PatientInnen, ist die Interpretation dieser Daten statistisch begrenzt. Eindeutig ist, dass die Komplikationsraten vom Geschlecht unabhängig sind (Abbildungen 11 und 13). Ebenfalls bemerkenswerte Daten liefert der Zusammenhang zwischen Komplikationen und verschiedenen Operationsverfahren. Wie in den Abbildungen 17 und 19 ersichtlich, zeigt sich eine signifikante Häufung von Komplikationen bei der Verwendung von PDS-Folien, sowohl bei allen Mittelgesichtsfrakturen, als auch, besonders stark, bei isolierten Orbitabodenfrakturen. Hierbei muss aber berücksichtigt werden, dass PDS-Folien erst bei komplizierteren Frakturen angewandt werden. 32

Die Ergebnisse der Augenuntersuchungen von allen Mittelgesichtsfrakturen und von isolierten Orbitabodenfrakturen divergieren stark. Während beim gesamten Kollektiv rund drei Viertel der Befunde unauffällig sind, haben nur etwas mehr als die Hälfte der PatientInnen mit isolierten Orbitabodenfrakturen einen unauffälligen Befund (Abbildungen 21 und 24). Bei beiden Gruppen dominieren Doppelbilder die pathologischen Augenbefunde (Abbildungen 22 und 25). Diese Daten sind vergleichbar mit den Ergebnissen der Studie von Hwang K et al., in der die höchste Frequenz von Gesichtsfrakturen in den Altersgruppen von 21 bis 30 Jahren und von 11 bis 20 Jahren war. Das mittlere Alter war hier ähnlich und auch das Verhältnis von Männern zu Frauen war relativ hoch.(2) Die verwendeten Verfahren und die Komplikationsrate lassen sich auch mit dieser Arbeit vergleichen. In der von uns durchgeführten Studie wurden bei nahezu der Hälfte der PatientInnen Osteosyntheseplatten verwendet (Abbildung 14). Bei Hwang K et al. wurden bei zwei Drittel der PatientInnen Miniplatten verwendet, bei einem Viertel der PatientInnen wurden Mikroplatten verwendet. Die Komplikationsrate war hier niedriger. Bei rund einem Viertel der PatientInnen mit Komplikationen waren Doppelbilder dabei.(2) Auch in der Studie von Rosado P et al. gibt es vergleichbare Ergebnisse. Das mittlere Alter war hier nahezu gleich, hier fanden sich viermal so viele Männer als Frauen. Hier wurden bei fast der Hälfte der PatientInnen mit Mittelgesichtsfrakturen Osteosyntheseplatten verwendet, was auch unserer Studie entspricht (Abbildung 14). Allerdings wurden hier bei einer nur sehr kleinen Gruppe - im einstelligen Prozentbereich - poröse Polyethylenimplantate (Medpor) verwendet. Die Komplikationsrate war hier nahezu gleich hoch, wie in unserer Arbeit. In der Arbeit von Rosado P et al. betrug die Rate an Doppelbildern bei isolierten Orbitabodenfrakturen etwa 30 Prozent.(13) 33

4.1 Schlussfolgerung Die Ergebnisse von epidemiologischen Studien über Mittelgesichtsfrakturen unterscheiden sich aufgrund verschiedener demographischer Faktoren, daher ist es schwierig, allgemeine Schlüsse zu ziehen.(3,12,13,34) Die Ergebnisse dieser Arbeit sind aber ähnlich und vergleichbar mit anderen Studien. Die Altersverteilung und die Geschlechtsverteilung entsprechen im Allgemeinen allen hier erwähnten, vergleichbaren Studien.(2,4,10,13,14,31,32,34,35) Die Komplikationsrate ist unabhängig vom Geschlecht, aber abhängig vom Operationsverfahren. Die relative Anzahl an Komplikationen ist bei isolierten Orbitabodenfrakturen etwas größer. Bei Verwendung von PDS-Folien gibt es deutlich mehr Komplikationen als bei Anwendung von Metallplatten. Es muss aber berücksichtigt werden, dass komplizierteren Frakturen verwendet werden. PDS-Folien erst bei Es gibt keine signifikant höhere Komplikationsrate als bei den in der Diskussion verglichenen Studien. Abschließend kann gesagt werden, dass das Grazer Konzept der Behandlung von Frakturen der Augenhöhle und der angrenzenden Strukturen sich bewährt hat und weder besser noch schlechter als im internationalen Vergleich abschneidet.(2,13) 34

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Anhang ausgehobene Daten 37

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