HR-Fachfrau / HR-Fachmann GEHALTSMANAGEMENT AUFGABENSAMMLUNG Dozent Alexander Gonzalez eidg. dipl. Experte in Rechnungslegung und Controlling Ausbilder SVEB1 Sempacherstrasse 5, 6003 Luzern P 079 321 70 60 / G 041 210 50 50 ag@alexandergonzalez.ch www.alexandergonzalez.ch KV Luzern Berufsakademie l Dreilindenstrasse 20 l Postfach l 6000 Luzern 6 Telefon 041 417 16 00 l berufsakademie@kvlu.ch www.kvlu.ch
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I N H AL T S V E R ZEICHNI S 1. Rechtliche Grundlagen des Lohnes... 5 2. Aufgaben und Zuständigkeiten... 6 3. Lohngerechtigkeit... 7 4. Abgrenzung Unternehmenspolitik Lohnpolitik... 9 5. Bezeichnung von Lohnarten... 10 6. Fixlohn Akkordlohn Provision... 11 7. Provisionsberechnung... 14 8. Lohnvergleiche... 15 9. Lohnanpassungen... 16 10. Lohnrunde... 17 11. Summarische Arbeitsplatzbewertung... 18 12. Lösungsraster für Arbeitsplatzbewertung (Rangreihenverfahren)... 20 13. Arbeitsplatzbewertung (Stufenwertverfahren)... 21 2015 Seite 3 von 22
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1. Rechtliche Grundlagen des Lohnes Benennen Sie im Lösungsfeld deutlich sichtbar, ob die Aussage richtig ist oder nicht (JA/NEIN) und begründen Sie im Falle eines NEIN s Ihre Antwort. 1. Die Lohnhöhe ist in erster Linie Sache der Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer 2. Die lohntechnische Gleichstellung von Mann und Frau ist rechtlich nicht geregelt sondern sozialpolitisch verankert. 3. Die gesetzlichen Mindestlöhne sind im OR geregelt. 4. Die Gesamtarbeitsverträge regeln üblicherweise den Mindestlohn. Dieser darf nicht abgeändert werden. 5. Der Arbeitgeber darf den Lohn einer Arbeitnehmerin gegen deren Willen nur unter Einhaltung einer einmonatigen Schutz-frist reduzieren. 6. Der Begriff Gratifikation wird rechtlich dem Begriff 13. Monatslohn gleichgestellt. Im Zweifelsfall wird dies Auszahlungsart als Gratifikation definiert. 2015 Seite 5 von 22
2. Aufgaben und Zuständigkeiten In welchen Bereichen fallen folgende Aufgaben? Aufgaben GL 1) VG 2) PA 3) Erstellen eines Leistungsbewertungsformulars Durchführung einer Leistungsbewertung Wahl des Lohnsystems Entscheid bezüglich Verzicht auf individuelle Lohnerhöhung aufgrund mangelnder Leistung Lohnstatistik erstellen und kommentieren Festsetzen des Lohns eines Abteilungsleiters Vorschlagen von Beförderungen Anstellung eines Spezialisten ohne Kaderfunktion, dessen Lohnerwartung über den im Unternehmen üblichen Bändern liegt Vorgesetzte auf Nichteinhalten von gesetzlichen Vorgaben im Zusammenhang mit dem Lohn aufmerksam machen Definition der Lohnsumme für individuelle Lohnerhöhungen Durchführen einer Funktionsbewertung 1) Geschäftsleitung 2) Vorgesetzte/r 3) Personalabteilung 2015 Seite 6 von 22
3. Lohngerechtigkeit Benennen Sie im Lösungsfeld deutlich sichtbar, ob die Aussage richtig ist oder nicht (JA/NEIN) und begründen Sie im Falle eines NEIN s Ihre Antwort. 1. Der Lohn wird üblicherweise als gerecht empfunden, wenn er... a. möglichst hoch ist. b. den Anforderungen an Arbeitsplatz und der Leistung entspricht. c. das Existenzminimum sichert. d. Vergleichbaren Positionen im eigenen, aber auch in anderen Unternehmen entspricht. 2015 Seite 7 von 22
Lohngerechtigkeit (Fortsetzung) Benennen Sie im Lösungsfeld deutlich sichtbar, ob die Aussage richtig ist oder nicht (JA/NEIN) und begründen Sie im Falle eines NEIN s Ihre Antwort. 2. Um die eigenen Löhne mit denen auf dem Markt zu vergleichen, reicht es, einen Vergleich mit der Statistik des eigenen Berufsverbandes zu machen. 3. Lohngerechtigkeit wird durch Anforderungs- und Leistungsgerechtigkeit sichergestellt sowie durch Anpassen der Löhne an den Markt und durch unternehmensinterne Transparenz der Löhne. 4. Die Finanzierbarkeit spielt im Zusammenhang mit der Lohnpolitik eine grosse Rolle. Ist die Finanzierbarkeit nicht gewährleistet, werden die Zielerreichung des Unternehmens und dadurch die Arbeitsplätze gefährdet. Persönliche Notizen: 2015 Seite 8 von 22
4. Abgrenzung Unternehmenspolitik Lohnpolitik Die untenstehenden Aussagen sind entweder dem Bereich Unternehmenspolitik oder dem Bereich Lohnpolitik zuzuordnen. Kreuzen Sie die korrekte Zuordnung an. Nr. Aussage U-Politik L-Politik 1 Honorierung der Zielerreichung, vor allem in Bezug auf Qualität 2 Eine klare, zielorientierte Führung schafft jenes motivierende Umfeld, das die Mitarbeitenden durch vorbildlichen Einsatz und Freude an erbrachter Leistung auszeichnet 3 Leistungsbewertung, basierend auf Qualität, Dienstleistung, sparsamem Umgang mit Sachmitteln, bildet die Basis der Lohnentwicklung 4 Prämien bei vorbildlichem Einsatz 5 Klare Zielsetzungen auf allen Stufen, finanzielle Entschädigung bei Zielerreichung 6 Qualität und Dienstleistungen, aber auch ökologische Zielsetzungen stehen in allen unseren Entscheidungen im Vordergrund 7 Generell Leistungsorientierung 8 Kundenumfragen bilden einen wichtigen Bestandteil bei Lohnerhöhungen Zusatzaufgabe: Nr. Unternehmenspolitik Lohnpolitik 2015 Seite 9 von 22
5. Bezeichnung von Lohnarten Benennen Sie die Lohnart, welche zur beschreibenden Auszahlung passt. 1. Eine Mitarbeitende hat ein Kostensparprogramm erfolgreich umgesetzt. 2. Der Verkaufsumsatz soll mit monetärer Motivation gefördert werden (z.b. Versicherungsberater, Möbelverkäufer, etc.). 3. Eine Mitarbeiterin wird für den Empfang und die Telefonzentrale eingestellt. 4. Sie wollen in einer manuellen (= Hand) Massenproduktion die Produktionskoten pro Stück möglich konstant und wenn möglich tief halten. 5. Am Ende des Jahres zahlen Sie ein zusätzliches halbes Gehalt für besonders gute Leistungen an eine Mitarbeitende. 6. Sie überweisen die Kinderzulagen an eine alleinerziehende Mutter. 7. Ein Lebensmittelbetrieb stellt seinen Mitarbeitenden einen monatlichen Etat für kostenlose Warenbezüge zur Verfügung. 2015 Seite 10 von 22
6. Fixlohn Akkordlohn Provision Notieren Sie stichwortartig je drei Vor- und Nachteile der aufgeführten Lohnform/Lohnart. Teil A: Fixlohn Vorteile Nachteile Arbeitgeber/in Mitarbeiter/in Persönliche Notizen: 2015 Seite 11 von 22
Fixlohn Akkordlohn Provision (Fortsetzung) Notieren Sie stichwortartig je drei Vor- und Nachteile der aufgeführten Lohnform/Lohnart. Teil B: Akkordlohn Vorteile Nachteile Arbeitgeber/in Mitarbeiter/in Persönliche Notizen: 2015 Seite 12 von 22
Fixlohn Akkordlohn Provision (Fortsetzung) Notieren Sie stichwortartig je drei Vor- und Nachteile der aufgeführten Lohnform/Lohnart. Teil C: Umsatzprovision Vorteile Nachteile Arbeitgeber/in Mitarbeiter/in Persönliche Notizen: 2015 Seite 13 von 22
7. Provisionsberechnung Ein Aussendienstmitarbeiter erhält ein Gehalt von jährlich 12 x 5 500 in Form eines Fixgehaltes. Im Rahmen einer neuen Lohngestaltung soll ihm eine Lohnkombination zwischen Fixgehalt und Provision angeboten werden. Neu soll der Fixlohn CHF 12 x 4 000 betragen, ergänzend dazu erhält der Aussendienstmitarbeiter 10 Prozent des Umsatzes als Provision ausbezahlt. Sie werden von der Geschäftsleitung beauftragt, die lohntechnischen Konsequenzen für den Aussendienstmitarbeiter zu berechnen. Nachstehend erhalten Sie die Umsatzzahlen der Jahre 2010 und 2011. Ermitteln Sie den durchschnittlichen Lohn pro Monat in den Jahren 2010 und 2011, welcher sich aus der neuen Regelung ergeben würde. Beiträge in tausend CHF 2011 2010 Januar 15 15 Februar 12 15 März 11 15 April 15 20 Mai 17 20 Juni 10 15 Juli 5 10 August 5 10 September 10 15 Oktober 15 15 November 20 15 Dezember 25 30 Total 160 195 Ihre Berechnung Lohn und Provision / Beurteilung Zusatzaufgabe: Wie viel Umsatz muss der Mitarbeiter erreichen, damit er mit der neuen Regelung das gleiche Gesamtgehalt erhält wie beim Fixlohn? Berechnung Zusatzaufgabe Lösung 2015 Seite 14 von 22
8. Lohnvergleiche Gute und damit aussagekräftige Lohnvergleiche sind sehr aufwändig. Welche Kriterien sind deshalb für die Durchführung besonders zu beachten? Führen Sie nachfolgend fünf solcher Kriterien auf. Kriterium 1 Kriterium 2 Kriterium 3 Kriterium 4 Kriterium 5 Allfällige weitere Kriterien: 2015 Seite 15 von 22
9. Lohnanpassungen Beurteilen Sie Vor- und Nachteile im Zusammenhang mit individuellen Lohnanpassungen. Alle MA erhalten in % oder in CHF den gleichen Betrag. Vorteile Nachteile Die MA erhalten je nach Erfahrungsstufe resp. nach Lage im Lohnband eine individuelle Lohnanpassung. Leistung wird nicht berücksichtigt. Die MA erhalten je nach Leistung eine individuelle Lohnanpassung. Erfahrung und Lage im Lonband werden nicht berücksichtigt. Die MA erhalten je nach Lage im Lohnband und Leistung eine individuelle Lohnanpassung. 2015 Seite 16 von 22
10. Lohnrunde Lohnrunden und entsprechende Lohnerhöhungen dauern in der Regel einige Zeit und erfordern die Zusammenarbeit der verschiedenen Stellen. Führen Sie nachfolgend in der richtigen Reihenfolge vier diesbezügliche Aufgaben auf und kreuzen Sie an, wer diese zu erledigen hat. GL 1) VG 2) PA 3) 1) Geschäftsleitung 2) Vorgesetzte/r 3) Personalabteilung 2015 Seite 17 von 22
11. Summarische Arbeitsplatzbewertung Sie erhalten eine Übersicht über die verschiedenen Funktionen (alphabetisch geordnet) in einer Uhrenfabrik. Nehmen Sie eine summarische Arbeitsplatzbewertung vor. Dabei ist eine Rangreihenfolge von 1 24 sowie eine Zuteilung in 10 verschiedene Lohnklassen vorzunehmen. Höchste Lohnklasse: 10 Tiefste Lohnklasse: 1 Betriebselektriker/in Buchhaltung / Controlling CEO Empfang Gärtner/in Gravieren Gruppenführer/in Produktion Leitung Einkauf Leitung Marketing Leitung Rechnungswesen Meister Produktion Meisterstellvertretung Produktion Mitarbeit Marketing Montagearbeiten Offerten schreiben Personalleiter/in Personalsachbearbeitung Rüsten Schlusskontrolleur/in Schreiner/in Uhrmacher/in Vorarbeiter Produktion Werkzeugmacher/in Werkzeugschärfen 2015 Seite 18 von 22
Summarische Arbeitsplatzbewertung (Fortsetzung) Lösungsvorschlag: Funktion Rang Lohnklasse CEO 1 -- 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Rüsten 24 1 2015 Seite 19 von 22
12. Lösungsraster für Arbeitsplatzbewertung (Rangreihenverfahren) Tätigkeit Anforderungsart Geistige Belastung Fachkenntnisse Geschicklichkeit Körperl. Belastung Verantw. Umwelt- Beding. / Risiko 2015 Seite 20 von 22
13. Arbeitsplatzbewertung (Stufenwertverfahren) Erstellen Sie die Arbeitsplatzbewertung. ermitteln Sie den Grundlohn pro Funktion und setzten Sie die Funktion in die richtige Lohnstufe ein. Stufe Grad der Anforderung 1 gering 2 erhöht 3 hoch 4 sehr hoch Ausprägung Fachkönnen Ausprägung körperliche Leistung Geistige Beanspruchung Umwelt Gewichtung 5 2 3 2 A1 Sachbearbeiter/in Buchhaltung 3 2 3 1 A2 Personalassistent/in 2 2 3 2 A3 Fachbereichsleiter/in Personal 4 1 4 3 A4 Assistent/in Telefonzentrale 1 3 2 4 Arbeitsplatz 1 2 3 4 Anford.-Merkmal Gewicht Auspr. Wert Auspr. Wert Auspr. Wert Auspr. Wert Fachkönnen Körperliche Leistung Geist. Beanspruch. Umwelteinflüsse Arbeitswert Arbeitswert Lohngruppe Gruppenlohn p. Mt. Zuordnung Aufgaben 23 24 1 4 000 25 26 2 4 250 27 28 3 4 500 29 30 4 5 000 31 32 5 5 500......... 41-42 10 7 000 2015 Seite 21 von 22
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