Protokoll über die öffentliche Sitzung der Nationalparkkuratorien Dithmarschen und Nordfriesland am 10. Oktober 2016 im Kreishaus in Husum

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Transkript:

Protokoll über die öffentliche Sitzung der Nationalparkkuratorien Dithmarschen und Nordfriesland am 10. Oktober 2016 im Kreishaus in Husum Beginn: Ende: 10:30 Uhr 13:00 Uhr Anwesend waren: I. die Kuratoriumsmitglieder des Nationalparkkuratoriums Dithmarschen: 1.) Landrat Dr. Klimant 2.) Wilhelm Malerius, Brunsbüttel 3.) Peter von Hemm, Österdeichstrich 4.) Prof. Dr. Holger Gerth, Ruhwinkel 5.) Silvia Gaus, Husum 6.) Rolf Nottelmann, Meldorf 7.) Rainer Möller, Büsum 8.) Tanja Rosenberger, Friedrichskoog 9.) Wolfgang Faist, Friedrichskoog 10.) Johann Waller, Burg II. die Kuratoriumsmitglieder des Nationalparkkuratoriums Nordfriesland: 1.) Landrat Harrsen, Husum 2.) Manfred Uekermann, Sylt 3.) Peter Ewaldsen, Neukirchen 4.) Paul Raffelhüschen, Wyk auf Föhr 5.) Matthias Piepgras, Hallig Hooge 6.) Thies Horn, Niebüll 7.) Prof. Dr. Holger Gerth, Ruhwinkel 8.) Dr. Hans Ulrich Rösner, Husum 9.) Dr. Matthias Schenke, Schobüll 10.) Andries de Leeuw, Niebüll 11.) Melf Melfsen, Langenhorn 12.) Dr. Andreas Kannen, Geesthacht 13.) Hans von Wecheln, Husum 14.) Harald Förster, Husum 15.) Sibylle Stromberg, Tönning III. als stimmberechtigte Vertreter für nicht anwesende Mitglieder (DTM): 1.) Heinz Hell, Meldorf 2.) Dr. Rolf Riethmüller, Geesthacht 3.) Hermann Schulz, Neumünster IV. als stimmberechtigte Vertreter für nicht anwesende Mitglieder (NF): 1.) Jann Peter Büddig, Friedrichstadt 2.) Godber Kraas, St. Peter-Ording 3.) Dr. Tobias Dolch, List/ Sylt - 1 -

V. als nicht stimmberechtigte Vertreter für anwesende Mitglieder (DTM) 1.) Jörg Daniel, Hemmingstedt 2.) Dr. Hans-Ulrich Rösner, Husum 3.) Marko Rohwedder, Friedrichskoog 4.) Harald Förster, Husum VI. als nicht stimmberechtigte Vertreter für anwesende Mitglieder (NF) 1.) Silvia Gaus, Husum 2.) Henning Dulz, Wyk auf Föhr 3.) Christian Vogel, Norddorf/ Amrum VI. von der Nationalparkverwaltung 1.) Dr. Detlef Hansen 2.) Dr. Klaus Koßmagk-Stephan 3.) Kirsten Boley-Fleet 4.) Eva Lages 5.) Armin Jeß V. Gäste 1.) Dr. Gerd Kraus, Thünen Institut für Seefischerei 2.) Hilke Looden, Landwirtschaftskammer Niedersachsen 3.) Dirk Sander, Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer e.v. - 2 -

Tagesordnung TOP 1 Begrüßung und Eröffnung der Sitzung der Nationalparkkuratorien Nordfriesland und Dithmarschen TOP 2 Genehmigung der Tagesordnung für die Sitzung am 10.10.2016 TOP 3 Feststellung der Niederschrift über die Sitzung am 05.07.2016 TOP 4 TOP 5 TOP 6 TOP 7 Aktuelle Forschungsergebnisse für eine nachhaltige Krabbenfischerei Krabbenfischerei und Nationalpark Probleme und mögliche Lösungen Perspektiven der Krabbenfischerei an der Westküste Verschiedenes TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit Landrat Harrsen übernimmt die Sitzungsleitung und begrüßt die Anwesenden zur Sitzung der Nationalparkkuratorien Dithmarschen und Nordfriesland. Er stellt die ordnungsgemäße Ladung und die Beschlussfähigkeit fest. TOP 2: Genehmigung der Tagesordnung für die Sitzung am 10.10.2016 Die Tagesordnung für die Sitzung am 10.10.2016 wird einstimmig genehmigt. TOP 3 Feststellung der Niederschrift über die gemeinsame Sitzung der Nationalparkkuratorien am 05.07.2016 Die Niederschrift über die Sitzung am 05.07.2016 wird einstimmig genehmigt. Veranlassung für das Thema Krabbenfischerei : Die Nationalparkkuratorien haben mit ihren Beschlüssen in 2014 den Evaluierungsprozess des Nationalparks durch Europarc Deutschland begrüßt und zu den daraus resultierenden 82 Handlungsempfehlungen eine Reihe von Vorschlägen zur Weiterentwicklung des Nationalparks beschlossen. Unter Handlungsempfehlung 2 zum Thema Prozessschutzfläche wurde auf das Nationalparkgesetz verwiesen und darauf, dass ein im Konsens entwickeltes Konzept anzustreben ist. Ist ein Konsens im Einzelfall nicht erzielbar, wollen die Kuratorien eine Entscheidung treffen. - 3 -

Unter Handlungsempfehlung 6 zum Thema Fischerei begrüßten die Kuratorien die Erstellung eines trilateralen ökosystemverträglichen Fischereikonzeptes, wie es auf der trilateralen Wattenmeerkonferenz in Tøndern beschlossen wurde. Bei der weiteren Umsetzung legten die Kuratorien Wert darauf, dass die Küstenfischerei als traditionelle Nutzungen einheimischer Fischer vor Ort Vorrang vor internationaler Großfischerei bekommen. Eine naturverträgliche Nutzung im Konsens mit den Fischern muss das Ziel sein. Das von Minister Habeck eingerichtete Dialogforum zur Krabbenfischerei im Nationalpark wird als gute Entwicklung gesehen. Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass die Naturschutzverbände dort beteiligt werden sollen. Die Kuratorien möchten über die weiteren Schritte und Ergebnisse informiert werden. TOP 4 Aktuelle Forschungsergebnisse für eine nachhaltige Krabbenfischerei Anlage: TOP 4 Präsentation Thünen Institut Dr. Gerd Kraus, Leiter vom Thünen Institut für Seefischerei, trägt zu aktuellen Forschungsergebnissen für eine nachhaltige Fischerei vor. Weitere Informationen zu den im Vortrag angesprochenen Projekten des Thünen- Instituts sind im Internet zu finden: http://www.schleswigholstein.de/de/fachinhalte/f/fischerei/downloads/makrameeabschlussbericht.html http://www.schleswigholstein.de/de/fachinhalte/f/fischerei/downloads/crannetabschlussbericht.html http://www.schleswigholstein.de/de/fachinhalte/f/fischerei/downloads/pulsbaumkurre.pdf? blob=public ationfile&v=2 Habitatatlas des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) - Verbundprojektes North Sea Observation and Assessment of Habitats (NOAH). http://www.noah-project.de/habitatatlas/index.php.de TOP 5 Krabbenfischerei und Nationalpark Probleme und mögliche Lösungen Anlage: TOP 5 Präsentation WWF Dr. Hans-Ulrich Rösner zeigt Probleme und mögliche Lösungen im Bereich Krabbenfischerei und Nationalpark auf und stellt die neue WWF-Studie Wo die Krabben gefischt werden vor. - 4 -

TOP 6 Anlage: Perspektiven der Krabbenfischerei an der Westküste TOP 5 Präsentation LWK Niedersachsen Hilke Looden aus der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stellt die Perspektiven der Krabbenfischerei an der Westküste vor. Aus allen drei Vorträgen ergeben sich einige Nachfragen und Diskussionsbeiträge, die erst nach allen drei Vorträgen aufgerufen wurden: Landrat Harrsen dankt den Vortragenden und eröffnet die Aussprache. Herr Dr. Schenke weist angesichts der dargestellten unzureichenden Beachtung des Nullnutzungsgebietes darauf hin, dass es bisher nur im Nationalparkgesetz festgeschrieben ist und nicht in die amtlichen Seekarten überführt wurde. Mit der geplanten Novellierung der Befahrensverordnung soll dies nun erstmals erreicht werden. Herr Dr. Hansen erwidert darauf, dass zwar 3% des Nationalparks als Nullnutzungsgebiet im Nationalparkgesetz ausgewiesen sind, aber das Problem bisher darin bestand, dieses rechtssicher an alle Betroffenen weiterzugeben. Die Nationalparkverwaltung hat nach der Ausweisung des Nullnutzungsgebietes alle Fischer über die Erzeugerorganisationen informiert und in der Folgezeit einige Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Missachtung der Nullnutzungszone eingeleitet. Allerdings wurden bis auf einen rechtskräftigen Bußgeldbescheid alle Verfahren aus formalen Gründen eingestellt. Einer der Hauptgründe war die fehlende Ersichtlichkeit des Nullnutzungsgebietes aus den amtlichen Seekarten. Herr Dulz äußert, dass alle Fischer über den Krabbenbestand in 2016 überrascht waren. Das Wattenmeer ist ein Ort ständiger Veränderung, Vereinheitlichungen und Aussagen zu den Bestandentwicklungen der Nordseegarnele sind schwierig. Herr Steinmacher, Vertreter des Fischereischutzverbandes Schleswig-Holstein e.v., weist auf die sogenannte Figge-Karte zur Sedimentverteilung in der Deutschen Bucht aus dem Jahr 1981 und die Bedeutung des Untergrundes für die fischereiliche Nutzung hin. Herr Voß fordert bei weiteren Überlegungen nicht das Herauskaufen von einzelnen Fischereibetreiben in Betracht zu ziehen, da dies den Einstieg in den Ausstieg aus der Krabbenfischerei bedeuten würde. Zumal die Fischereien der anderen europäischen Nationen unberücksichtigt bleiben. Landrat Harrsen unterstützt den Verbleib der Krabbenfischerei und sieht auch eine Verpflichtung dazu. Dennoch muss man aufgrund der Lage über Veränderungen in der Fischerei beraten und diese auch umsetzen. Herr Klever, Vertreter der Erzeugerorganisation der Küstenfischer Tönning Eider, Elbe und Weser w.v., bezweifelt die negativen Auswirkungen der Krabbenfischerei auf die Boden-Ökosysteme und weist auf das Fehlen wissenschaftlicher Beweise hin. Die Sabellaria-Riffe haben in der Vergangenheit sehr viel mehr Schaden durch Stürme als durch die Krabbenfischerei genommen. - 5 -

Außerdem stellt er die mögliche Überfischung der Nordseegarnele in Frage, da diese angesichts der hohen Reproduktionsraten kaum möglich ist. Herr Dr. Rösner ergänzt mehrere Punkte zur Diskussion. Fischer haben ihm bestätigt, dass die heute verschwundenen Sabellaria-Riffe in der Vergangenheit durch die Grundschleppnetze zerstört wurden. Die in den Niederlanden erfolgte vertragliche Vereinbarung zur Krabbenfischerei ist in der Herangehensweise und auch in Teilen des Inhalts ein positives Beispiel für die Art und Weise eines Managements. Herr Dr. Kraus betont noch einmal, dass wissenschaftliche Untersuchungen nur die solide Basis für politische Entscheidungen liefern können, aber keinesfalls die Lösung vorgeben können. Langfristige Auswirkungen der Krabbenfischerei auf Boden-Ökosysteme nicht abschließend untersucht. Landrat Klimant begrüßt die umfassenden Informationen und will das Thema in den Kuratorien weiter begleiten, den Dialog unterstützen und Kompromisse mit vorbereiten. Wissenschaftliche Untersuchungen sind dabei wesentliche Grundlagen, die auch über Chancen und Grenzen Auskunft geben. Herr Dr. Kannen bestätigt, dass die Wissenschaft nur die politische Entscheidung unterstützen kann. Dabei spielen nicht nur naturwissenschaftlichen Aspekte eine Rolle, sondern es sollten auch sozioökonomische Aspekte berücksichtigt werden. Für die Zukunft stellt sich unter anderem die Frage, ob es einen Strukturwandel in der Krabbenfischerei geben wird und eine Krabbenfischerei auf Basis von Familienbetrieben oder Auftragsbetrieben zukünftig möglich bleibt. Herr Sander, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Kutter- und Küstenfischerei e.v., bestätigt, dass es in den Niederlanden Verträge zum Management der Krabbenfischerei inkl. Gebietsschließungen, Vergabe von Fischereilizenzen und staatlichen Kompensationszahlungen etc. gibt, allerdings wurden die finanziellen Zusagen von staatlicher Seite aufgrund eines Regierungswechsels nicht einhalten und aktuell werden diese finanziellen Leistungen gerichtlich eingefordert. Unabhängig davon legt Herr Sander Wert auf die Feststellung, dass die in den letzten 100 Jahren betriebene Krabbenfischerei im Wattenmeer und die nach wie vor guten Erträge eine gute Bilanz für die Nachhaltigkeit der Krabbenfischerei darstellen. Herr Ewaldsen berichtet von seinen Erfahrungen aus dem Bereich Muschelfischerei und betont, dass für ein gemeinsames Ergebnis wissenschaftliche Gutachten zu offenen Fragen gemeinsam auf den Weg gebracht werden müssen, damit die Erkenntnisse später allgemein anerkannt werden. Ähnlich wie im Bereich Muschelfischerei fordert Herr Ewaldsen alle Beteiligten auf, einen Kompromiss im Dialog zu suchen und zu finden. Herr Malerius unterstützt die Aussage von Herrn Ewaldsen und fordert ebenfalls den Dialogprozess fortzuführen. Als Beispiele sollten z.b. die Vereinbarungen zwischen der Muschelfischerei und dem Land Schleswig-Holstein und die Vereinbarungen der Krabbenfischerei und dem Staat in den Niederlanden dienen. Herr Uekermann spricht sich auch für die Fortsetzung des Dialogprozesses aus. Wichtig ist Herrn Uekermann, dass auch zukünftig die Struktur der Krabbenfischerei auf Basis von Familienbetrieben erhalten bleibt. - 6 -

Grundsätzlich ist eine Reduktion des Beifangs in der Krabbenfischerei sinnvoll und für alle Seiten von Vorteil. Sollte es zu Einschränkungen im Rahmen eines Managements kommen, wird es natürlich auch zu Kompensationsforderungen kommen. Im Rahmen des Managements ist unter anderem zu klären, welche Auswirkungen Nullnutzungszonen für die Fischbestände haben, hier sieht Herr Uekermann noch Forschungsbedarf. Jan Ohrt, Fischer von Pellworm, gibt zu bedenken, dass zwar in den Tidebecken nur 25% der Krabbenfischerei stattfindet, aber dass gerade die kleineren Betriebe auf die Tidebecken angewiesen sind, da für diese Betriebe mit entsprechend kleineren Schiffen nur eine Krabbenfischerei im Schutz des Wattenmeeres möglich ist. Zum Thema Schädigung der Bodenökosysteme durch Grundberührung bei der Krabbenfischerei weist Herr Ohrt darauf hin, dass die starke Verlagerung der Priele oder die Verklappung von Baggergut einen weit größeren Einfluss auf die Bodenlebewesen hat als die Krabbenfischerei. Herr von Wecheln betont, dass bei allen weiteren Überlegungen 2 (3) Satz 1 zu berücksichtigen ist: Unzumutbare Beeinträchtigungen der Interessen und herkömmlichen Nutzungen der einheimischen Bevölkerung sind zu vermeiden. Jegliche Nutzungsinteressen sind mit dem Schutzzweck im Allgemeinen und im Einzelfall gerecht abzuwägen. Landrat Dr. Klimant weist zusammenfassend daraufhin, dass es nicht Aufgabe der Nationalparkkuratorien ist, eine abschließende Lösung in diesem Konflikt zu finden, sondern die Lösungsfindung zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund sollte der Dialogprozess des Landes weiterentwickelt werden, da es in diesem klassischen Interessenkonflikt nicht die eine Wahrheit gibt, sondern nur im Dialog ein guter Kompromiss gefunden werden kann. Landrat Harrsen schlägt abschließend vor, dass ein Vertreter des MELUR in der nächsten Sitzung über den aktuellen Stand des Dialogprozesses berichtet. Bei der Gelegenheit kann auch über aktuell geplante Forschungsvorhaben berichtet werden. TOP 7 Verschiedenes Mit den Einladungen wurde eine Information zur Änderung der gebietsspezifischen Erhaltungsziele zur Kenntnis verschickt: Erläuterung zur Anpassung der gebietsspezifischen Erhaltungsziele für FFHund Vogelschutzgebiete in Schleswig-Holstein In der Umsetzung der FFH-Richtlinie fordert die EU regelmäßige Überprüfungen der Angaben zu den gemeldeten Gebieten. Dabei sind u.a. die Standard-Datenbögen zu aktualisieren, wie dies in Schleswig-Holstein in 2015 geschehen ist. Darüber wurden die beiden Nationalparkkuratorien in den Sitzungen vom 26.03.2015 (Nordfriesland) bzw. 25.03.2015 (Dithmarschen) durch das MELUR informiert - 7 -

Die Inhalte der SDB sind auch die maßgebliche Grundlage für die Erhaltungsziele, die es für jedes Natura2000-Gebiet gibt. Es ist deshalb erforderlich, die Erhaltungsziele regelmäßig zu überprüfen und ggfs. anzupassen, zumal diese eine zentrale Bedeutung bei Entscheidungen über die Zulassung von Projekten und Plänen haben, bei FFH-Verträglichkeitsprüfungen als Prüfmaßstab Verwendung finden und auch Grundlage z.b. für die Managementplanung sind. Im Nachgang zur o.a. Aktualisierung der Standard-Datenbögen werden in 2016 erstmalig seit 2006 bzw.2007 die Erhaltungsziele aller FFH-Gebiete in Schleswig- Holstein den neuesten Bewertungen angepasst und danach im Amtsblatt veröffentlicht. Wie bei der ersten Veröffentlichung, die 2006 und 2007 in den Nationalparkkuratorien diskutiert wurde, folgt die Anpassung der Erhaltungsziele einem einheitlichen Muster für das gesamte Land. Eine solche Anpassung ist auch bei den Erhaltungszielen für das Gebiet Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete (DE-0916-391) aufgrund von Veränderungen des Erhaltungszustands von zwei Lebensraumtypen notwendig. Für den Bereich des Nationalparks hat sich aufgrund der letzten Bewertung in den SDB folgendes geändert: Für den LRT 1330 Salzwiesen ist aufgrund der positiven Entwicklung das Wiederherstellungserfordernis nicht mehr gegeben, für den LRT 2110 Primärdünen ist dies allerdings nunmehr der Fall. Ansonsten sind keine inhaltlichen, sondern nur redaktionelle Änderungen bei einigen Erhaltungszielen vorgenommen worden, die der Präzisierung von bereits vorhandenen Formulierungen und damit der besseren Lesbarkeit bzw. Anwendung durch Dritte (= Gutachter) im Rahmen von FFH- Verträglichkeitsuntersuchungen dienen. Für die derzeit laufenden Verfahren im Bereich des Nationalparks ergeben sich keine Änderungen, die sich inhaltlich nachteilig auf das bisherige Prüfergebnis auswirken würden. Die Änderungen in den Formulierungen für die einzelnen Lebensraumtypen (LRT) und Arten wurden von der Fachabteilung des LLUR (für den Bereich des Nationalparks in Abstimmung mit der NPV) vorgenommen. Ende der Sitzung 13:00 Uhr. Landrat Harrsen (Sitzungsleitung) Landrat Dr. Klimant Armin Jeß (Protokollführung) - 8 -