Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Der Minister

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Transkript:

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Der Minister Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW - 40190 Düss~ldDrf Vorsitzender des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. des Landtags Nordrhein-Westfalen. r-la-n-d-ta-g-------.. Herr Friedhelm Ortgies MdL NOHDRHE!N-WESTFAlEN. Plat~ des Landtags 1 16. WAHLPERIODE 40221 Düsseldorf RLAGE 16/2842 m -.Johannes Rem m,e I 2004,2015 Seite 1 von 2 Aktenzeichen IV-5 bei Antwort bitte angeben Frau Dr. Vietoris Telefon 0211 4566--317 T el~fax 0211 4566-388, poststelle@mkulnv.nrw.de 50-fach ECHO-Bericht des LANUV zu "Neonikotinoiden" Sehr geehrter Herr Vorsitzender Ortgies, e~ 1ritd~vG,... hiermit übersende ich. die Kurzfassung des ECHO-Berichtes des LANUV NRW zu Neonikotinoiden (Ins~ktizide) mit der Bitte um Weiterleitung an die Mitglieder' des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die ECHO-Berichte des LANUV befassen sich mit neuen Stoffen,' zu '.. denen bisher wenige Belastungsintormationen für die aquatische Umwelt in Nordrhein-Westfalen vorliegen. Auf Basis aktueller Messungen sowie Auswertung vorhandener Daten werden v.a. Aussagen über deren Relevanz bezogen auf Oberflächenwasser, Grundwasser und Trinkwasser getroffen. Das Ergebnis dieses EqHO-Berichtes ist, dass die sechs untersuchten Neonikotinoide Acetamiprid, Clothianidin, Imidacloprid, Nitenpyram, Thiacloprid, Thiamethoxam in der aquatischen Umwelt in Nordrhein Westfalen nicht ubiquitär auftreten, sondern lokal dur~h Abschwemmung oder Direkteintrag bei Ausbringung von Insektiziden in Gewässer gelangen. Die höchsten Konzentrationen Y"urden in Kleingewässern am linken Niederrhein nachgewiesen. Die Neonikotinoide wurden nach dem ECHO-Sondermessprogramm in 'das "reguläre" Monitoringprogramm für Oberflächenwasser aufgenom-

men und sind regelmäßig Gegenstand von spezifischen lokal begrenzten Sondermessprogrammen. Derze'it lässt sich keine akute Gef~hrdung d~r aquatischen Biozönose durch einen der beschriebenen Stoffe an,den untersuchten Messstellen feststellen. Weitergehender Regelungsbedarf auf Landesebene wird für die Neoni~ kotinoide derzeit neben den bereits durch die EU veranlassten befristeten Verboten und der Überprüfung der Stoffgruppe im Rahmen der "watch list" auf europäischer Ebene zur Aufnahme der Stoffgruppe in den Anhang X der Wasserrahmenrichtlinie (Prioritärer Stoff - ja oder nein) nicht gesehen. Unabhängig davon: sollte es lokal erneut zum, Nachweis Von erhöhten Konzentrationen von Neonikotinoiden in den Gewässern kommen,wären durch die zuständigen Behörden entsprechende Ursachenforschungen vor Ort und ggf. Maßnahmen vor Ort einzuleiten.. 'Dieser ECHO-Bericht ist ~in B~ispiel für das Vorgehen des LANUV' NRW bei neuen' Stoffen mit möglicher Gewässerrelevanz und dient der Infor~ation des Ausschusses. Bei Bedarf wird unaufgefordert erneut. berichtet. Mit freundlichen Grüßen y nnes Remmel

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen ECHO-Stoffbericht (Kurzfassung) Neon icotinoide Zusammenfassung Neonicotinoide gehören zur Stoffklasse der Insektizide und werden hauptsächlich zur Beizung von Saatgut und als Spritzmittel in der Landwirtschaft eingesetzt. Die sechs untersuchten Einzelstoffe Acetamiprid, Clothianidin, Imidacloprid, Nitenpyram, Thiacloprid, Thiamethoxam treten in der aquatischen Umwelt in Nordrhein-Westfalen (NRW) nicht ubiquitär auf, sondern gelangen lokal durch Abschwemmung, Abdrift oder Direkteintrag bei Ausbringung von Insektiziden in Gewässer. Die Konzentrationen der Stoffe bewegten sich für Oberflächenwasser in NRW zwischen Werten kleiner 0,005 I-Ig/I (Untere Anwendungsgrenze des Analysenverfahrens) und einem Höchstwert für Clothianidin von 1,1 I-Ig/I. Die höchsten Konzentrationen wurden in Kleingewässern am linken Niederrhein nachgewiesen. Die Stoffe Acetamiprid und Nitenpyram konnten in keiner Probe nachgewiesen werden. Am häufigsten trat Imidacloprid mit bis zu 0,15 I-Ig/I in Oberflächenwasser auf, während Clothianidin, Thiacloprid, Thiamethoxam nur in untergeordnetem Maße vorkamen. Eine signifikante Belastung des Grundwassers mit Neonicotinoiden konnte anhand der 97 untersuchten Proben nicht festg.estellt werden. Lediglich in zwei Proben und ausschließlich für den Stoff Clothianidin fanden sich Konzentrationen bis maximal 0,012 jjg/1. Was ist ECHO? Aktuelle Ereignisse bringen immer wieder Stoffe oder stoffgruppenin die Diskussion, zu denen bisher keine Belastungsinformationen für die aquatische Umwelt in.nordrhein-westfalen und darüber hinaus verfügbar sind. Um dennoch kurzfristig Relevanzaussagen u.a. zum Einfluss auf die Trinkwasserversorgung machen zu können, wurde dasecho-programm etabliert. ECHO verfolgt das Ziel,neue Stoffe mit möglicher Gewässerrelevanz quasi "auf Zuruf" zu bewerten. 1 Im Rahmen des ECHO-Programms kann für derartige Einzelstoffe/stoffgruppen in der Regel binnen vier Wochen eine Relevanzaussage getroffen werden. Das Programm beinhaltet jeweils eine rasche Methodenentwicklung und die Durchführung eines an die Fragestellung angepassten Messprogramms. ECHO-stoffberichte können unter http://www.lanuv.nrw.de/analytik/echo.htm abgerufen werden. Seite 1 von 13

Veranlassung Neonicotinoide gehören zur Stoffklasse der Insektizide und werden hauptsächlich zur Beizung von Saatgut und als Spritzmittel in der Landwirtschaft eingesetzt. Sie bewirken eine dauerhafte Störung des zentralen Nervensystems von saugenden und bestimmten beißenden Insekten, die zur Lähmung oder zum Tod der Insekten führen kann. 1 Seit dem Beginn der 1990er Jahre werden Neonicotinoide weltweit wegen ihrer systemischen Eigenschaften, der geringen Toxizität für Nicht-Zielorganismen und der relativ langen Wirkungsdauer weit verbreitet in der Landwirtschaft verwendet und gehören zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Insektiziden 2. In den Fokus der Öffentlichkeit gerieten die Neonicotinoide aufgrund des Verdachts einer hohen Toxizität für Honigbienen. Im Jahr 2008 wurde im Oberrheingraben ein massives. Bienensterben mit Schäden an 11.000 Bienenvölkern auf den Einsatz von mit Clothianidin gebeiztem Saatgut zurückgeführt 3. Aufgrund dieser Erkenntnis und weiteren Untersuchungen im Hinblick auf die toxische Wirkung der Neonicotinoide auf Honigbienen, u.a. durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), hat die Europäische Kommission eine Durchführungsverordnung erlassen, die die Nutzung der Neonicotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam befristet einschränkt 4.. Aufgrund des weit verbreiteten Einsatzes als Insektizid und der toxischen Auswirkungen auf Insekten ist die Stoffklasse der Neonicotinoide möglicherweise relevant für die aquatische Umwelt. Jedoch sind bislang nur relativ wenige Daten zum Umweltverhalten der Neonicotinoide in Oberflächengewässern und Grundwässern verfügbar. 1 Directorate General For Internal Policies - Policy Department'A: EconOmic and Scientific Policy (2012): "Existing Scientific Evidence of the Effects of Neonicotinoid Pesticides on Bees", IP/AIENVIINT/2012-09, PE 492.465 2 Van Dijk, Van Staalduinen, Van der Sluijs (2013): "Macro-Invertebrate Decline in Surface Water Polluted with Imidacloprid", PLoS ONE 8(5): e62374 3 Nachtigall (2008): "Analysen des Julius-Kühn-Instituts zu Bienenschäden durch Clothianidin", Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, http://idw-online.de/pages/de/news264587 ~Stand: 12.11.13). BVL (2013): "Änderungen bei Pflanzenschutimitteln mit neonicotinoiden Wirkstoffen", Fachmeldung, http://www.bvl.bund.de/de/04_pflanzenschutzmittel/05_fachmeldungen/2013/2013_07 _12_Fa_Aend erung_neonicotinoide.html (Stand: 12.11.13) Seite 2 von 13

Stoffinformationen Verwendung Neonicotinoide werden in der Landwirtschaft als Fraß- und Kontaktgift eingesetzt. Hauptsächlich werden die Insektizide als Beiz- oder Spritzmittel verwendet. In geringerem Maße können die Neonicotinoide aber auch für die Bodenbehandlung genutzt werden. Neonicotinoide bewirken eine Störung des zentralen Nervensystems von Insekten bei Kontakt oder Aufnahme von behandelten Pflanzenteilen 5. Der vermehrte Einsatz der Neonicotinoide in der Landwirtschaft ist auf ihre system ische Wirkungsweise zurückzuführen. Der Wirkstoff wird von den Pflanzen, sofern das Neonicotinoid als Beizmittel verwendet wurde, über die Wurzeln aufgenommen und innerhalb der ganzen Pflanze verteilt. Eine Anreicherung des Wirkstoffs findet in allen Teilen der Pflanze statt, besonders aber in Pollen und im Nektar. Eigenschaften Generell weisen die unter.suchten Neonicotinoide eine hohe Wasserlöslichkeit auf, was ihre Verteilung innerhalb der gesamten behandelten Pflanze erklärt 6. Des Weiteren sind die Neonicotinoide in der Wasserphase biologisch schlecht abbaubar und chemisch stabil. Auf Grund ihrer Eigenschaften ist mit einem Verbleib der Stoffe in der Wasserphase zu rechnen. Eine Anreicherung der Stoffe in aquatischen Organismen ist somit eher unwahrscheinlich? Basierend auf der Stabilität und der Mobilität der Neonicotinoide in Oberflächenwässern besteht auch ein potentielles Eintragsrisiko für das Grundwasser, was genauer validiert werden muss. Neben der Toxizität 'für saugende und bestimmte beißende Insekten wirken die Neonicotinoide toxisch für bestimmte Wasserinsekten. In chronischen sowie in akuten Ökotoxizitätstests konnten bereits im niedrigen ~g/i-bereich toxische Wirkungen für 5 Mason, Tennekes, Sanchez-Bayo, Jepsen (2013): "Immunsuppression durch neonikotinoide Insektizide an der Wurzel des globalen Rückgangs bei Wildtieren", Journal of Environmentallmmunology ahd Toxicology 2013; 1 :3-12 6 Directorate General Für Internal Policies - Policy Department A: Economic and Scientific Policy (2012): "Existing Scientific Evidence of the Effects of Neonicotinoid Pesticides on Bees", IPIAIENVIINT/2012-09, PE 492.465 7 EU Pesticide Database, http://ec.europa.eu/sanco_pesticides/public/index.cfm?event=homepage&cfid=13767650&cftoke N=ae5565b 13cf185d9-88BOOAC8-A8CO-348C- 9:41871 B2D73D4739&jsessionid=090488517005ff975622539376f6e443ea3fTR (Stand: 13.11.13) Seite 3 von 13

Zuckmücken (Chironomus riparius) und für Eintagsfliegen (Ecdyonurus sp. und Cloeon sp.) festgestellt werden 7;8. Literaturdaten zum Vorkommen Zum Vorkommen der Substanzen in der aquatischen Umwelt wurden bisher nur wenige Untersuchungen durchgeführt. In einem Übersichtsartikel 9 zu Effekten von Neonicotinoiden auf Wirbeltiere wurden Literaturdaten zu Imidacloprid zusammengestellt. Von mehreren Autoren werden hier Konzentrationen bis zu 0,27 IJg/1 genannt, andere wiederum berichten von Konzentrationen bis zu 49 IJ9/1. In einer Studie aus den Niederlanden 10 rangieren 98 0/0 der 1.465 Messwerte zwischen 0 und 8,1 IJglI während weitere 2 % der Messwerte in einem Konzentrationsbereich bis 320 IJglllagen. Hohe Messwerte treten in der Regel lokal in Zusammenhang mit Applikationen auf. Die zitierten Literaturdaten geben kein repräsentatives Bild einer flächigen Belastung, da die Untersuchungen häufig im Zusammenhang mit Applikationen durchgeführt wurden. Konzentrationsangaben zu anderen Neonicotinoiden lassen sich kaum finden. Stoffbewertung Von allen Neonicotinoiden ist Imidacloprid der am intensivsten untersuchte Wirkstoff. Über die fünf anderen untersuchten Wirkstoffe finden sich fast keine Angaben. In einer niederländischen Studie 11 werden drei Risikolevel für Imidacloprid beschrieben, die in den Niederlanden auch verwendet werden: Das maximal vertretbare Risiko (Maximaal Toelaatbaar Risico) MTR ist die Konzentration in der Umwelt, bei der - basierend auf möglichst vielen toxikologischen Untersuchungen - keine Gefahr für die Spezies in einem Ökosystem besteht. Der MTR-Wert lag 2012 bei 0,013 IJ91I für Imidacloprid. Die Maximum Permissible Concentration (MPC) ist die Konzentration in der Umwelt, bei der aquatische Ökosysteme und Menschen vor Effekten durch Langzeitbelastung geschützt sind. Im Rahmen der niederländischen Studie wurde für Imidacloprid. eine MPC von 0,067 IJ91I abgeleitet. Die Maximum Acceptable Concentration (MAC), die Konzentration, bis zu der aquatische Ökosysteme vor Stoßbelastungen geschützt sind, liegt bei 0,2 IJg/1 für Im idacloprid. Zudem finden sich in der Literatur weitere Vergleichswerte für eine Stoffbewertung: 8 EFSA - European Food Safety Authority (2008): "Conclusion on the peer review of Imidacloprid", EFSA Scientific Report (2008) 148, 1-120 9 Gibbons, Morrissey, Mineau; (2014) Environ.Sci.Pollut.Res.; 001 10.1007/s11356-014-3180-5 10 Van Oijk, Van Staaldulnen, Van der Sluijs; (2013); Macroinvertebrate declinein surface water polluted with Imidacloprid.; PLoS ONE 8:e62374, 001:10.13711journal.pone.0062374 1.1 eben da Seite 4 von 13

LANUV NRW Akzeptable PSM-Konzentration in Oberflächenwasser (Schweiz) 12: Acetamiprid: 0,5 jjg/i, Clothianidin: 12 jjg/i ETOX Datenbank UBA 13: Umweltqualitätsnorm-Vorschläge (UQN-V) für Imidacloprid: JD UQN-V: 0,0024 jjg/i (Caenis horaria 1 28 d 1 Immobilisation 1 EC10 = 0.024 jjg/i) [ Jahresmittelwert] ZHK-V: 0,1 jjg/i (Cloeon dipterum 1 96 h 1 EC so = 1 jjg/i) [Jahresmaximalwert] Für trinkwasser finden sich folgende Angaben: Trinkwassergrenzwert für Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe und Biozidprodukt-Wirkstoffe (nach TrinkwV 2001): 0,1 jjg/114 Trinkwassermaßnahm'enwert MW TW (UBA): 10 jjg/11s Trinkwasserleitwerte LW TW (BfR) 16: Acetamiprid: 245 jjg/i; Clothianidin: 340 jjg/i; Imidacloprid: 210 jjg/i; Thiacloprid: 35 jjg/i; Thiamethoxam: 91 jjg/i Gesundheitlicher Orientierungswert (GOW) für Met.aboliten 17: Thiacloprid: 1jJg/I Rechtliche Regelungen Ab 1.12.13 verbietet die EU mit der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 485/2013 vom 24.5.2013 die Verwendung und das Inverkehrbringen von Saatgutarten, die m'it den Neonicotinoiden Clothianidin, Imidaclöprid und Thiamethoxam behandelt worden sind. Ausgenommen hiervon ist Saatgut, das in Gewächshäusern verwendet wird. Das Verbot gilt zunächst für 2 Jahre für die Saatgutarten Mais, Raps, Baumwolle und Sonnenblumen. Des Weiteren sind in bestimmten Kulturen Saatgut- und Bodenbehandlungen vollständig untersagt. Blattbehandlungen dürfen nur je nach Blüte durchgeführt werden 18. 12 BWL (eh), Akzeptable Pflanzenschutzmittelkonzentrationen in Oberflächengewässern gemäß PSMV, 12/2012 13 Umweltbundesamt; ETOX: Informationssystem Ökotoxikologie und Umweltqualitätsziele: http://webetox.uba.de/webetox/index.do. 14 Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichengebrauch - Trinkwasserverordnung - TrinkwV vom 02. August 2013. 15 Information des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) 12/2013 16 ebenda 17 Gesundheitliche Orientierungswerte für nicht relevante Metaboliten von Wirkstoffen aus Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, USA 1/2012 18 BVL (2013): "Änderungen bei Pflanzenschutzmitteln mit neonicotinoiden Wirkstoffen", Fachmeldung, http://www.bvl.bund.de/de/04_pflanzenschutzmittei/05_fachmeldungen/2013/2013_07 _12_Fa_Aend erung_neonicotinoide.html (Stand: 13.11.13) Seite 5 von 13

Messprogramm Auch vor der Aufnahme der Neonicotinoide in das ECHO-Messprogramm wurde Imidacloprid als Einzelstoff in Nordrhein-Westfalen bereits seit 1998 in Abwasser und seit 2008 in Oberflächenwasser und Grundwasser untersucht. Die im Rahmen dieser Untersuchungen gewonnenen Daten werden hier ebenfalls zusammenfassend dargestellt. Im Anschluss an das ECHO-Messprogramm wurden die Neonicotinoide in die Regelüberwachung übernommen. Die bisher vorliegenden Daten aus der Regelüberwachung sind hier ebenfalls zusammengesellt. Details zu den Messstellen und Einzeldaten können in ELWAS..:WEB 19 recherchiert werden. Für die Bestandsaufnahme (ECHO-Messprogramm) wurden Proben aus folgenden Bereichen gezogen: Oberllächenwasser (68 Proben) Erft (1), Emscher (2), Lippe (2), Rhein (9), Ruhr (4), Rur (3), Schwalm (2), Sieg (1), Wupper (1), Dortmund-Ems-Kanal (1), Kleingewässer Eifel (14), Kleingewässer Kreis Kleve (20), Kleingewässer Münsterland (8) Analytik Die analytische Bestimmung der sechs Neonicotinoide sowie der Thiaclopridsulfonsäure als Metabolit von Thiacloprid mittels HPLC-MS/MS ist möglich. Mit dem im LANUV entwickelten Verfahren kann eine untere Anwendungsgrenze für Oberflächenwasser von 0,005 jjg/l erreight werden; Ergebnisse Thiaclopridsulfonsäure (Metabolit), Acetamiprid und Nitenpyram konnten in keiner Probe festgestellt werden. Die Ergebnisse zu den weiteren Neonicotinoiden sind im Folgenden zusam mengesteilt. Ergebnisse der Imidacloprid-Messung in Abwasser, Oberflächenwasser. und Grundwasser 1998 bzw. 2008 bis 2013 Imidacloprid im Abwasser wird vom LANUV seit 1998 vor allem in der Abwassereinleitung zweier Hersteller überwacht. Die zusammengefassten Daten sind in Tabelle 1 dargestellt. 19 http://www.elwasweb.nrw.de Seite 6 von 13

Tabelle 1: Imidacloprid im Abwasser von Herstelleranlagen 1998-2014 Jahr Anzahl Anzahl Werte Maximalwert Proben > Bestimmungs- [ljg/l] grenze 1999 24 1 2,2 2001 22 6 6 2003 17 5 8,9 2005 54 9 3,3 2007 48 8 45 2009 25 5 20 2011 34 3 0,05 Tabelle 2: Imidacloprid in Oberflächenwasser in NRW 2008-2012 Jahr Anzahl Anzahl Werte Maximalwert Proben > Bestimmungs [ljg/l] grenze 2009 298 8 0,046 Seite 7 von 13

Tabelle 3: Imidacloprid in Grundwasser in NRW 2008-2014 Jahr Anzahl Anzahl Werte Maximalwert Proben > Bestimmungsgrenze [pg/l] 2013 186 2 0,058 Ergebnisse des ECHO-Messprogramms (Messkampagnen im Juli und August 2013) Neben dem Rhein und seinen Zuflüssen in NRW wurden einige kleinere Flüsse und drei Kleingewässersysteme in der Eifel, am linken Niederrhein und im Munsterland als mögliche Einsatzgebiete für Insektizide untersucht. Eine Probenahme im Dortmund-Ems-Kanal blieb ohne Befund. Die Ergebnisse der Flüsse in NRW sind in Tabelle 4 zusammengestellt: Clothianidin und Thiamethoxam Heßen sich nur in einer Probe in der Lippe mit 0,043 IJg/l bzw. 0,023 1J9/1 nachweisen; Thiacloprid mit 0,01 f 1J9/1 in der Emscher. In über 40 % der Proben ließ sich ImidaCioprid mit einem Höchstwert von 0,092 1J9/1 nachweisen. Die Kleingewässer im Münsterland zeigten in 3 von 8 Fällen eine geringe Belastung mit Imidacloprid von 0,015-0,017 IJglI und in einem Fall 0,016 1J9/1 Thiacloprid. Die Kleingewässer in der Eifel zeigten in 8 von 14 Fällen eine Belastung mit Imidacloprid von 0,005-0,019 1J9/1 und in 5 Fällen eine Belastung von 0,005-0,019 IJg/l mit Thiacloprid. Seite 8 von 13

[J,lg/L] Tabelle 4: Untersuchungsergebnisse von Fließgewässern in NRW Messstelle Probenahme elo- Imidathianidin cloprid [J,lg/L] [J,lg/L] Thiacloprid Thiamethoxam [J,lg/L] Bimmen Kahlenberg Seite 9 von 13

Anders stellt sich die Belastung in Kleingewässern am linken Niederrhein dar. In den 20 untersuchten Proben lagen vergleichsweise deutlich höhere Belastungen vor (Tabelle 5). Tabelle 5: Befunde im Kreis Kleve Verbindung Anzahl Befunde> BG Maximaler Wert [ljg/l] Imidacloprid 11 0,15 Thiamethoxam 6 0,10 Ergebnisse der Untersuchungen in Abwasser, Oberflächenwasser und Grundwasser im Nachgang zum ECHO-Messprogramm Tabelle 8: Ergebnisse des Neonicotinoidmonitorings nach Aufnahme in die Regelüberwachung (ab Herbst 2013) Verbindung Grundwasser Oberflächenwasser Abwasser von Herstelleranlagen Imidacloprid Kein Befund in 97 untersuchten Proben. Die 34 Befunde in 227 Proben verteilen sich wie folgt: Kleingewässer am linken Niederrhein 5 Befunde bis 0,1 jjg/l; Kleingewässer Münsterland 13 Befunde bis 0,038 jjg/l; Kleingewässer Eifel 1 Befund 0,021 jjg/l; Emscher 9 Befunde bis 0,1 jjg/l; Niers 2 Befunde bis 0,03 jjg/l; Wupper 4 Befunde bis 0,03 jjg/1. Sieben Befunde mit Höchstwert von 0,2 jjg/1 in 33 untersuchten Proben. Seite 10 von 13

Verbindung Grundwasser Oberflächenwasser Abwasser von Herstelleran lagen Thiamethoxam Kein Befund in 97 Vier Befunde in 207 Kein Befund in 22 untersuchten untersuchten Proben: untersuchten Proben. Proben. Kitschbach: 0,012/0,013 I-1g/1 Ellebach: 0,014 I-1g/1 Lippe: 0,068 I-1g/1 Nitenpyram Kein Befund in 97 Kein Befund in 207 untersuchten untersuchten.proben. Proben. Kein Befund in 22 untersuchten Proben. Fazit Die Auswertung der Daten zeigt, dass die Neonicotinoide nicht ubiquitär in der aquatischen Umwelt vorliegen, sondern lokal durch Abschwemmung, Abdrift oder Direkteintrag bei Ausbringung von, Insektiziden in Gewässer gelangen. Eine singuläre Punktquelle stellen zudem Abwassereinleitungen aus der Herstellung dar. Die Auswertung von 97 Grundwasserproben zeigt, dass Neonicotinoide bei der Grundwasserbelastung bislang keine große Rolle spielen. Im Hinblick auf die Stabilität und Mobilität der Stoffgruppe in Oberflächengewässern sollte die Grundwasserbelastung durch Neonicotinoide weiterhin untersucht werden, da ein potentielles Eintragsrisiko für das Grundwasser besteht. Im Fokus sollten hierbei auch die hohe Einsatzmenge der Stoffgruppe und das ggf. daraus abzuleitende Konzentrationsniveau in Gewässern stehen. Seite 11 von 13

Relevanz for aquatische Ökosysteme Es lässt sich keine akute Gefährdung der aquatischen Biozönose durch einen der beschriebenen Stoffe an den untersuchten Messstellen feststellen. Die deutliche Überschreitung des Thiacloprid PNECs im Kreis Kleve wurde nach Aufnahme der Substanz in die Regelüberwachung nicht wiederholt festgestellt. Ob -es tatsächlich zu einer Schädigung.der Biozönose durch die Überschreitung des PNECs kam, ist bisher nicht bekannt. Erst die zukünftige Betrachtung von Jahresmittelwerten wird eine sichere Beurteilung zulassen. Relevanz für Trinkwassergewinnung Dadurch dass ein potentielles Eintragsrisiko in das Grundwasser aufgrund der stofflichen Eigenschaften und der hohen Einsatzmenge in der Landwirtschaft besteht, könnte, wenn das Trinkwasser auf Basis von Grundwasser gewonnen wird, die Stoffgruppe auch relevant für die Trinkwassergewinnung werden. Aufgrund der bisher ermittelten Grundwasserbelastung durch Neonicotinoide in NRW ist derzeit aber von einer geringen Relevanz für die Trinkwassergewinnung auszugehen. Die Überlegungen gelten analog für die Gewinnung von Trinkwasser aus belastetem Oberflächenwasser. Zu validieren bleibt die Abbaubarkeit bzw. das Abbauverhalten der Neonicotinoide in der Trinkwasseraufbereitung. Weiteres Vorgehen Aufgrund ihrer Eigenschaften und ihres erwartetenauftretens vor allem in landwirtschaftlich geprägten Gewässern wurden die Neonicotinoide in das Monitoringprogramm für Oberflächenwasser aufgenommen und sind regelmäßig Gegenstand von spezifischen lokal begrenzten Sondermessprogrammen. Die Aufnahme in das Monitoringprogramm wird außerdem durch die Ergebnisse der Stoffpriorisierung, in denen die Neonicotinoide als relevante Stoffgruppe für Oberflächengewässer eingestuft werden, unterstützt (siehe LANUV-Fachbericht Nr. 57 "Priorisierung und Risikobewertung von Spurenstoffen mit potenzieller Relevanz für nordrhein-westfälische Gewässer"). Die Stoffgruppe der Neonicotinoide wird beim Grundwassermonitoring in Zukunft weiter beobachtet, insbesondere in den Gebieten am linken Niederrhein, in denen erhöhte Befunde in Oberflächengewässern festgestellt worden sind. Seite 12 von 13

Impressum Herausgeber Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) Leibnizstraße 10, 45659 Recklinghausen Telefon 02361 305-0 Telefax 02361 305-3215 E-Mail: poststelle@lanuv.nrw.de Ansprechpartner für ECHO:. Dr. Klaus Furtmann, klaus.furtmann@lariuv.. nrw.de, Tel. 0211-1590-2321 Die Langfassung des Berichts findet sich unter http://www.lanuv.nrw.de/analytik/echo.htm Seite 13 von 13