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FACHBEREICH THEMATIK Beihilfe Beihilfefähigkeit von Aufwendungen für vollstationäre Pflege 1. Allgemeines Beihilfeberechtigte und berücksichtigungsfähige Personen erhalten Beihilfe zu Pflegeleistungen nach Maßgabe der 39 bis 39b Bundesbeihilfeverordnung (BBhV), wenn sie pflegebedürftig im Sinne des 14 des Elften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XI) sind und die Voraussetzungen für die Zuordnung zu einem Pflegegrad nach 15 SGB XI erfüllen. Begriff der Pflegebedürftigkeit Pflegebedürftig im Sinne des 14 SGB XI sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen. Es muss sich um Personen handeln, die körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht selbständig kompensieren oder bewältigen können. Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für mindestens 6 Monate, und mit mindestens der in 15 SGB XI festgelegten Schwere bestehen. Zuordnung zu einem Pflegegrad Voraussetzung für die Gewährung von Beihilfen zu Pflegeleistungen ist die Zuordnung zu einem Pflegegrad nach 15 SGB XI. Für Versicherte der privaten oder sozialen Pflegeversicherung hat die Versicherung die Pflegebedürftigkeit und den Pflegegrad feststellen zu lassen. Die Prüfung erfolgt im Bereich der sozialen Pflegeversicherung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) und im Bereich der privaten Pflegeversicherung durch ein vom Verband der privaten Krankenversicherung geregeltes Gutachterverfahren (MEDICPROOF). Die Feststellungen der Pflegeversicherung sind auch für die Festsetzungsstelle maßgebend. Eine Beihilfe zu Pflegeleistungen kann demnach nur bei Vorlage der Leistungszusage der Pflegeversicherung, aus welchem sowohl die Zuordnung zu einem Pflegegrad als auch Art und Umfang der Pflege hervorgehen, gewährt werden. Besteht keine Pflegeversicherung, hat die Festsetzungsstelle ein Gutachten über die Pflegebedürftigkeit und die Zuordnung zu einem bestimmten Pflegegrad einzuholen. STAND 01.01.2019 1

Antragsverfahren Eine Beihilfe wird gemäß 51 Absatz 3 BBhV nur auf schriftlichen Antrag der beihilfeberechtigten Person bei der Festsetzungsstelle gewährt. Hierbei ist zu beachten, dass dem Antrag auf Gewährung von Beihilfe stets die Anlage Pflege vollständig ausgefüllt beizufügen ist. Eine Beihilfe wird nur gewährt, wenn sie innerhalb eines Jahres nach Rechnungsdatum beantragt wird. Bei Pflegeleistungen tritt an die Stelle des Rechnungsdatums der letzte Tag des Monats, in dem die Pflege erbracht wurde. Maßgebend bei der Berechnung der Fristwahrung ist der Eingang des Antrags bei der Beihilfestelle. Eine Direktabrechnung mit Pflegeeinrichtungen ist nicht möglich. Bitte beac hten Sie: Dem ersten Antrag auf Gewährung von Beihilfe zu Aufwendungen für vollstationäre Pflege sind neben der Rechnung der Pflegeeinrichtung folgende Unterlagen in Kopie beizufügen: Leistungszusage der Pflegeversicherung zur vollstationären Pflege, Heimvertrag, der mit der Pflegeeinrichtung geschlossenen wurde, mit Anlagen ggf. Nachweis über die Zulassung der Pflegeeinrichtung. Bei Folgeanträgen reicht die Vorlage der Heimrechnung als Kostennachweis mit dem Beihilfeantrag aus sofern sich keine Änderungen (z.b. Höherstufung oder Heimwechsel) ergeben haben. 2. Leistungen bei vollstationärer Pflege Aufwendungen für vollstationäre Pflege sind gemäß 39 Absatz 1 BBhV beihilfefähig, wenn häusliche oder teilstationäre Pflege nicht möglich ist oder wegen der Besonderheit des Einzelfalls nicht in Betracht kommt. Begriff der zugelassenen Pflegeeinrichtung Die vollstationäre Pflege muss in einer zugelassenen Pflegeeinrichtung im Sinne des 72 Absatz 1 SGB XI oder in einer vergleichbaren Pflegeeinrichtung erfolgen. Hierbei handelt es sich um Einrichtungen, mit denen die Pflegeversicherungen Versorgungsverträge geschlossen haben. Aus diesem Grund ist Beihilfe stets dann zu gewähren, wenn auch die Pflegeversicherung Leistungen erbringt. Als zugelassene Pflegeeinrichtungen kommen allgemeine Krankenanstalten, Pflegeheime, Heil- und Pflegeanstalten und Pflegeabteilungen und -plätze in Altenheimen in Betracht. STAND 01.01.2019 2

Pauschalleistung zu den pflegebedingten Aufwendungen Die Pflegeversicherungen übernehmen die pflegebedingten Aufwendungen, die Aufwendungen für Leistungen der medizinischen Behandlungspflege und der Betreuung im Kalendermonat in pauschalierter Form. Die pflegebedingten Aufwendungen, einschließlich der Aufwendungen für Betreuung und medizinische Behandlungspflege, sind für pflegebedürftige Personen der Pflegegrade 2 bis 5 bis zu den nachfolgend aufgeführten, monatlichen Höchstbeträgen (Pauschalbeträge) beihilfefähig: Pflegegrad Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5 monatlicher Höchstbetrag 770,00 Euro 1.262,00 Euro 1.775,00 Euro 2.005,00 Euro Mitgliedern der privaten Pflegeversicherung wird zu den pflegebedingten Aufwendungen im Rahmen der Pauschalleistung eine Beihilfe zum persönlichen Beihilfebemessungssatz ( 46 Absätze 2 und 3 BBhV) gewährt. Für Personen, die Mitglieder der sozialen Pflegeversicherung sind und nach 28 Absatz 2 SGB XI Leistungen der Pflegeversicherung grundsätzlich zur Hälfte erhalten, beträgt der Beihilfebemessungssatz bezüglich der pflegebedingten Aufwendungen 50 Prozent ( 46 Absatz 4 BBhV). Diese Regelung gilt nur für Personen, die einen originären (eigenen) Anspruch auf Beihilfe in Krankheits- und Pflegefällen nach 2 BBhV haben, nicht aber für berücksichtigungsfähige Angehörige nach 4 BBhV (Ehegatte, Kinder), die selbst Beiträge zur sozialen Pflegeversicherung zahlen. In diesem Fall leistet die soziale Pflegeversicherung in voller Höhe. Wählen Pflegebedürftige des Pflegegrades 1 vollstationäre Pflege, erhalten sie einen beihilfefähigen Zuschuss in Höhe von 125,00 Euro monatlich zum maßgeblichen Bemessungssatz. Zusätzliche Beihilfe als einkommensabhängige Mehrleistung Die Pflegeversicherungen gewähren zu pflegebedingten Aufwendungen, die über die o.a. Höchstbeträge hinausgehen sowie zu Aufwendungen für Unterkunft und Verpflegung einschließlich der Investitionskosten keine Leistungen. Grundsätzlich sind diese Aufwendungen auch nicht beihilfefähig und müssen von den Pflegebedürftigen aus eigenen Mitteln bestritten werden. STAND 01.01.2019 3

Um zu vermeiden, dass beihilfeberechtigte und berücksichtigungsfähige Personen in eine wirtschaftliche Notlage geraten, kann gemäß 39 Absatz 2 BBhV im Rahmen einer Härtefallregelung auf besonderen Antrag eine weitergehende Beihilfe als einkommensabhängige Mehrleistung zu Aufwendungen für vollstationäre Pflege gewährt werden. Umfang der Beihilfe zu Aufwendungen für nicht gedeckte Pflegekosten, Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten Pflegebedingte Aufwendungen, die über die o. a. Pauschalbeträge hinausgehen sowie Aufwendungen für Unterkunft und Verpflegung einschließlich der Investitionskosten sind für pflegebedürftige beihilfeberechtigte und berücksichtigungsfähige Personen der Pflegegrade 2 bis 5 (nicht für Pflegegrade 1) beihilfefähig, sofern von den durchschnittlichen monatlichen Einnahmen (Anhang) höchstens ein bestimmter Betrag in Höhe der Summe der folgenden monatlichen Beträge verbleibt: Mindestbehalte Betrag pro Person (Besoldungstabelle Stand: 01.03.2018) 1. 8 Prozent des Grundgehaltes der Stufe 8 der Besoldungsgruppe A 13 für jede beihilfeberechtigte und jede berücksichtigungsfähige Person sowie für jede Ehegattin oder jeden Ehegatten oder jede Lebenspartnerin oder jeden Lebenspartner, für die oder den ein Anspruch nach 39 Absatz 1 BBhV oder nach 43 SGB XI besteht 2. 30 Prozent des Grundgehaltes der Stufe 8 der Besoldungsgruppe A 13 für eine beihilfeberechtigte Person sowie für eine Ehegattin oder einen Ehegatten oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner, für die oder den kein Anspruch nach 39 Absatz 1 BBhV oder nach 43 SGB XI besteht 3. 3 Prozent des Grundgehaltes der Stufe 8 der Besoldungsgruppe A 13 für jedes berücksichtigungsfähige Kind, für das kein Anspruch nach 39 Absatz 1 BBhV oder nach 43 SGB XI besteht 4. 3 Prozent des Grundgehaltes der letzten Besoldungsgruppe für die beihilfeberechtigte Person 440,09 Euro 1.650,33 Euro 165,03 Euro individuell je nach Besoldungsgruppe Einnahmen Einnahmen sind grundsätzlich gemäß 39 Absatz 3 BBhV die im Kalenderjahr vor der Antragsstellung erzielten Brutto-Einnahmen (monatlicher Durchschnitt), bezogen auf das Eingangsdatum des Beihilfeantrags bei der Beihilfestelle. Eine Übersicht der zu berücksichtigenden Einnahmen finden Sie im Anhang. Die Einnahmen sind jährlich neu nachzuweisen. STAND 01.01.2019 4

Berechnung des Mehrleistungsanspruchs Von den beihilfefähigen Heimkosten (Pflegekosten einschließlich Ausbildungsvergütung), Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten) wird die Pauschalleistung in Abzug gebracht, die Pflegeversicherung und Beihilfe anteilig leisten. Mit den verbleibenden beihilfefähigen Restkosten erfolgt die Ermittlung des selbst zu tragenden Eigenanteils. Die zu berücksichtigenden Einnahmen abzüglich des insgesamt individuell zu verbleibenden Mindestbehaltes ergeben den von Ihnen zu tragenden Eigenanteil an den Heimkosten. Sofern die dann noch verbleibenden beihilfefähigen Aufwendungen (nach Abzug der Pauschalleistung) den zuvor ermittelten Eigenanteil übersteigen, kann für diese Aufwendungen eine zusätzliche Beihilfe gewährt werden. Beispiel: Ehepaar (keine berücksichtigungsfähigen Kinder) beihilfeberechtigte Person (Besoldungsgruppe A 8, Stufe 8) mit Pflegegrad 3 im Pflegeheim, fiktiv beihilfefähige Heimkosten: 3.500,00 Euro monatlich Ehefrau nicht pflegebedürftig mit folgenden Einnahmen (brutto): Versorgungsbezüge der beihilfeberechtigten Person durchschnittlich: 2.300,00 Euro Altersrente der Ehefrau durchschnittlich: 600,00 Euro Höchstens verbleiben dürfen folgende Mindesbehalte: beihilfeberechtigte Person Ehefrau gesamt Nr. 1 440,09 Euro Nr. 2 1.650,33 Euro Nr. 3 Nr. 4 100,12 Euro Summe 540,21 Euro 1.650,33 Euro 2.190,54 Euro beihilfefähige Heimkosten: abzüglich Pauschalleistung PG 3: beihilfefähige Restkosten: durchschnittliche Einnahmen gesamt: abzüglich Mindestbehalt (gesamt): selbst zu tragender Eigenanteil: beihilfefähige Restkosten: abzüglich Eigenanteil: zusätzliche Beihilfe: 3.500,00 Euro 1.262,00 Euro 2.238,00 Euro 2.900,00 Euro 2.190,54 Euro 709,46 Euro 2.238,00 Euro 709,46 Euro 1.528,54 Euro STAND 01.01.2019 5

Alle aufgeführten Beträge sind beispielhaft. Ein möglicher Anspruch ist individuell und von den jeweiligen tatsächlichen Verhältnissen im Einzelfall abhängig. Eine vorherige persönliche Auskunft über die zu erwartenden Mehrleistungen ist nicht möglich, da die BBhV keine Rechtsgrundlage dafür enthält. Bezüglich der verbleibenden beihilfefähigen Aufwendungen erhöht sich der Beihilfebemessungssatz auf 100 Prozent für die zusätzliche Beihilfe ( 47 Absatz 6 BBhV). Die einkommensabhängige Mehrleistung wird auch für berücksichtigungsfähige Angehörige gewährt, die Mitglieder in der sozialen Pflegeversicherung sind. Bitte beachten Sie: Bei gesonderter Beantragung der Mehrleistung sind zusätzlich folgende Unterlagen in Kopie vorzulegen: Preisliste der Pflegeeinrichtung Nachweise der Einnahmen des Vorjahres (wenn entsprechende Einnahmen erzielt wurden): letzte Bezügeabrechnung der Dienst- oder Versorgungsbezüge Rentenanpassungsmitteilung der gesetzlichen Rente (Altersrente, Hinterbliebenenrente) Anpassung einer Betriebsrente (z.b. VBL) oder ausländischen Rente Nachweis der steuerpflichtigen Einkünfte des Ehegatten bzw. Lebenspartners Bitte keine Kontoauszüge als Nachweis vorlegen. Nicht beihilfefähig sind Aufwendungen für Zusatzleistungen nach 88 SGB XI. Hierzu gehören z.b. besondere Komfortleistungen bei der Unterkunft (Größe / Ausstattung des Zimmers) und sonstige Leistungen (Telefon, Wäsche, Frisör etc.). Haben beihilfeberechtigte oder berücksichtigungsfähige Personen Anspruch auf einen Zuschuss zu den Unterkunfts-, Verpflegungs- und Investitionskosten nach landesrechtlichen Vorschriften (z.b. Pflegewohngeld), sind die Aufwendungen entsprechend zu mindern. STAND 01.01.2019 6

3. Pflege in einer vollstationären Einrichtung der Behindertenhilfe Beihilfefähig sind gemäß 39a BBhV auch Aufwendungen für Pflege und Betreuung in einer vollstationären Einrichtung der Hilfe für behinderte Menschen, in der die Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft, die schulische Ausbildung oder die Erziehung behinderter Menschen im Vordergrund des Einrichtungszwecks stehen. 43a SGB XI gilt entsprechend. Danach sind für pflegebedürftige beihilfeberechtigte und berücksichtigungsfähige Personen der Pflegegrade 2 bis 5 10 Prozent des nach 75 Abs. 3 des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII) vereinbarten Heimentgelts, höchstens jedoch 266,00 Euro monatlich beihilfefähig. 4. Sonstiges Im Zusammenhang mit vollstationärer Pflege sind neben den vorgenannten auch noch die folgenden Aufwendungen beihilfefähig: zusätzliche Betreuung und Aktivierung nach 43b SGB XI, die über die nach Art und Schwere der Pflegebedürftigkeit notwendige Versorgung hinausgeht, soweit die private oder soziale Pflegeversicherung entsprechende anteilige Leistungen erbringt ( 39 Absatz 4 BBhV), Anerkennungsbetrag nach 87a Absatz 4 SGB XI, wenn die pflegebedürftige beihilfeberechtigte oder berücksichtigungsfähige Person nach der Durchführung aktivierender oder rehabilitativer Maßnahmen in einen niedrigeren Pflegegrad zurückgestuft wurde oder festgestellt wurde, dass die zuvor pflegebedürftige beihilfeberechtigte oder berücksichtigungsfähige Person nicht mehr pflegebedürftig im Sinne der 14 und 15 SGB XI ist und die private oder soziale Pflegeversicherung hierfür anteilige Zuschüsse bewilligt hat ( 39 Absatz 5 BBhV); in diesen Fällen haben die Pflegeeinrichtungen Anspruch auf Zahlung eines Anerkennungsbetrages in Höhe von 2.952,00 Euro je Pflegebedürftigen. Für Fragen stehen Ihnen Ihre persönlichen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bzw. die Beihilfe-Hotline in der für Sie zuständigen Beihilfestelle unter der bekannten Nummer gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Ihr Beihilfeteam im Bundesverwaltungsamt - Dienstleistungszentrum - STAND 01.01.2019 7

Anhang Der Begriff der jährlichen Einnahmen umfasst a) Dienstbezüge Nach Anwendung von Ruhens-, Kürzungs- und Anrechnungsvorschriften verbleibende Bruttobezüge nach 1 Absatz 2 Nummer 1 (Grundgehalt) und 3 (Familienzuschlag) und Absatz 3 (Anwärterbezüge, vermögenswirksame Leistungen) des Bundesbesoldungsgesetzes (BBesG) und der Altersteilzeitzuschlag; ausgenommen ist der kinderbezogene Familienzuschlag. b) Versorgungsbezüge Nach Anwendung von Ruhens-, Kürzungs- und Anrechnungsvorschriften verbleibende Bruttobezüge nach 2 des Beamtenversorgungsgesetzes (BeamtVG) mit Ausnahme des Unterschiedsbetrags nach 50 Absatz 1 Satz 2 BeamtVG, sofern der beihilfeberechtigten Person nicht nach 57 BeamtVG geringere Versorgungsbezüge zustehen; das Sterbegeld nach 18 BeamtVG sowie der Unfallausgleich nach 35 BeamtVG und die Unfallentschädigung nach 43 BeamtVG bleiben unberücksichtigt. c) Renten Der Zahlbetrag der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung und aus einer zusätzlichen Alters- und Hinterbliebenenversorgung (z.b. VBL oder ZVK) der beihilfeberechtigten Person, der Ehegattin oder des Ehegatten oder der Lebenspartnerin oder des Lebenspartners; maßgeblich ist der Betrag, der sich vor Abzug der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und ohne Berücksichtigung des Beitragszuschusses ergibt, dabei bleiben Leistungen der Kindererziehung nach 294 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VI) unberücksichtigt. d) Einkünfte der Ehegattin oder des Ehegatten oder der Lebenspartnerin oder des Lebenspartners Der unter 2 Absatz 3 des Einkommensteuergesetzes (EStG) fallende Gesamtbetrag der Einkünfte der Ehegattin oder des Ehegatten oder der Lebenspartnerin oder des Lebenspartners, ausgenommen der der Besteuerung unterliegende Anteil einer gesetzlichen Rente. STAND 01.01.2019 8