Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Bayerische Obstbrandprämierung Verleihung der Staatsehrenpreise 4. Juli 2014, München Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon 089 2182-2215 presse@stmelf.bayern.de Ludwigstraße 2 80539 München Telefax 089 2182-2604 www.stmelf.bayern.de
Anrede! Es ist mir eine große Freude, Sie in unseren neu gestalteten Veranstaltungsräumen zu einer Initiative begrüßen zu dürfen, die ebenfalls eine Neugestaltung aufweisen kann: die Bayerische Obstbrandprämierung. Mit dieser Festveranstaltung erreicht unsere Qualitätsoffensive für bayerische Edelbrände einen weiteren Höhepunkt und sie beinhaltet eine ganz besondere Premiere: Zum ersten Mal verleihe ich heute den Staatsehrenpreis an 10 bayerische Brenner, die bei der Obstbrandprämierung herausragende Ergebnisse erzielt haben. Der Staatsehrenpreis stellt Spitzenprodukte heraus und krönt erfolgreiche handwerkliche Qualitätsarbeit. Er soll den besonderen Wert Ihrer Arbeit und Produkte sowie die Leistungen, die Sie, sehr geehrte Preisträger, für die bayerische Kulturlandschaft erbringen, noch stärker im Bewusstsein der Verbraucher und der Öffentlichkeit verankern. S e i t e 1
Zum Erfolg Ihrer hochwertigen Erzeugnisse tragen Ihr Können und Ihr uneingeschränktes Bekenntnis zu Qualität bei. Sie veredeln im wahrsten Sinne des Wortes unsere ausgezeichnete regionale Rohstoffgrundlage und das sind in erster Linie unsere Streuobstbestände. I. Streuobstwiesen Beitrag zur Kulturlandschaft Damit ist die Verarbeitung von Streuobst zu Säften, Most und Edelbränden mehr als die Herstellung hervorragender Produkte. Sie ist ein unverzichtbarer Beitrag zum Erhalt unserer ökologisch und landschaftlich wertvollen Streuobstwiesen bei. Diese prägen vielerorts das Landschaftsbild und erhöhen die Attraktivität unserer Kulturlandschaft. Und sie haben große ökologische Bedeutung: Bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten können hier vorkommen. Trotz einer hohen gesellschaftlichen Akzeptanz bedarf es großer Anstrengungen und einer gehörigen Portion Idealismus, um den Streuobstanbau zu erhalten. Wir S e i t e 2
fördern den Bestand über verschiedenen Programme und Initiativen. Die bedeutendsten Maßnahmen sind das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) und das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP/EA). Ich freue mich, dass es mir gelungen ist, die Förderung von Streuobstbeständen im neuen Kulturlandschaftsprogramm auszuweiten. II. Qualitätsoffensive für bayerische Edelbrände Ich will Sie, liebe Brenner, aber auch mit den Konsequenzen, die die Abschaffung des Branntweinmonopols zum 31.12.2017 für Sie mit sich bringt, nicht allein lassen. Dies ist auch Auftrag des Bayerischen Landtags. Er hat vor rd. einem Jahr die Qualitätsoffensive für bayerische Edelbrände (16.07.2013) beschlossen. Gemeinsam mit den 3 bayerischen Klein- und Obstbrennerverbänden setze ich diesen Landtagsbeschluss um. Lassen Sie mich die wichtigsten Weichenstellungen kurz nennen: S e i t e 3
Wir haben unter dem Dach der Marke Bayern einen neuen Marktauftritt geschaffen, der mit dem Logo und Slogan Bayern Brand Wir brennen für Bayern wirbt. Mit allen 3 Verbänden haben wir bereits öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen und Präsentationen organisiert, z. B. beim Genussfestival in München und im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. Die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) bietet für Kleinbrenner einen zweijährigen Lehrgang mit 6 Kurswochen an, der sehr gut ankommt. Wichtige Impulse verspreche ich mir auch von Kompetenzstelle für Produktion und Marketing, die ich an der LWG neu geschaffen habe. Vielversprechend ist auch die äußerst anspruchsvolle Aus- und Fortbildungsmaßnahme zum Edelbrandsommelier am Institut für Lebensmitteltechnologie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Träger ist der im vergangenen Jahr neu gegründete Verein der Bayerischen Edelbrandsommeliers. S e i t e 4
Diese Maßnahme wird von unserem Cluster Ernährung mit bis zu 50 % der Kosten kofinanziert. Und nicht zuletzt ist auch die Neugestaltung der Bayerischen Obstbrandprämierung, die mein Haus tatkräftig mitgetragen hat, ein weiterer wichtiger Schritt. III. Unterstützung auch in Zukunft Und wir haben noch mehr Ideen, um diese erfolgreichen Maßnahmen fortzusetzen und weiter auszubauen: Gute Ansatzpunkte sehe ich im Bereich der Gastronomie: Bayerische Edelbrände und Geiste sollten auf jeder Speisekarte gut geführter Gaststätten und Hotels ihren Platz haben. In diesem Sinne appelliere ich an Sie: Nutzen Sie die Chance und suchen Sie bereits heute bei der anschließenden Präsentation der Brenner in unserem Schmuckhof das Gespräch mit den anwesenden Vertretern der Gastronomie! Wesentlich für die Verbesserung der Produktqualität ist die Modernisierung und Erneuerung der S e i t e 5
Brennanlagen. Auf bayerische Initiative hin konnten wir erreichen, dass im Rahmen der Diversifizierungsförderung (GAK) zukünftig auch Investitionen in Brennereigeräte gefördert werden können, soweit es sich um die Modernisierung bestehender Brennereien handelt. IV. Schluss Sie sehen: Wir lassen Sie nicht allein! Denn als Kleinund Obstbrenner schaffen Sie Kulturlandschaft in höchster Konzentration. Das honorieren wir. Ihre Edelbrände und Geiste sind bayerische Kulturgüter und sie kommen dem Wunsch der Verbraucher nach glaubwürdigen regionalen Qualitätsprodukten entgegen. Das ist Ihr Trumpf! Spielen Sie ihn aus! S e i t e 6