Agrarpolitik : Fluch oder Segen für die Landtechnik?

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Transkript:

Peter Nüesch Präsident Agrarpolitik 2014-2017: Fluch oder Segen für die Landtechnik? Feldkirch 06.05.2014

Die Schweizer Landwirtschaft 2010: 1 051 747 ha 2.2% 1.2% 12.5% 8.3% 49.9% 25.9% Dauerwiesen, Weiden Offene Ackerfläche Kunstwiesen Extensive Wiesen Andere Flächen Reben Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS) / Grafik: SBV Statistik

Quelle: ART/BfS Betriebe nach Grössenklasse

Ziele der Schweizer Agrarpolitik sichere Versorgung der Bevölkerung Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und Pflege der Kulturlandschaft dezentrale Besiedlung des Landes 4

Aktuelles Umfeld der Schweizer Landwirtschaft Agrarpolitik 2014-2017 Marktstützung Stützung der Schweizerischen Landwirtschaft Marktstützung Direktzahlung Strukturverbesserungsmassnahmen EU Reform der GAP FHAL mit EU Bilaterale Abkommen WTO AP 14-17 Bundesfinanzen SBV/USP

Ziele der Agrarpolitik (AP) 2014-17 Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems zielgerichtete Direktzahlungen Abbau produktbezogener Direktzahlungen Übergangsbeitrag zum Systemwechsel Effizienz der agrarpolitischen Instrumente verbessern Mehr Leistungen für das gleiche Entgelt 6

Wichtigste Änderungen ab 1.1.2014 Abschaffung der Tierbeiträge für Raufutterverzehrer Stärkere Förderung von spezifischen Leistungen und benachteiligten Gebieten Freiwillige Förderprogramme Biodiversität Landschaftsqualitätsprojekte Ressourceneffizienzbeiträge national Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion Gleiches Budget, aber mehr Leistungen!

Auswirkungen AP 14-17 für Landtechnik Nachfrage geförderter Technologien steigt Emissionsmindernde Ausbringverfahren Schonende Bodenbearbeitung Präzise Applikationstechnik Ackerbau wird flächenmässig wachsen Unsicherheiten können kurzfristig Investitionsverhalten beeinflussen, mittelfristig geringe Auswirkungen 8

Modellrechnungen der ART zur AP 14-17 Weniger Raufutterverzehrer Mehr Ackerbau Selbstversorgungsgrad erhöht

Auswirkungen auf das Berggebiet Quelle: ART Der Tierbestand sinkt bis 2017 im Berggebiet Ø um 15.3%, rund 11.4 Prozentpunkte mehr als im Szenario AP 2011 Daraus folgt ein tieferer Tierbesatz und mehr Ökoflächen Die Ökoflächen steigen im Szenario AP 14-17 um 16.9%, zu 5.6% im Szenario AP 2011

Zukunft der Schweizer Landwirtschaft Agrarpolitik 2018ff ist in Erarbeitung Initiative für Ernährungssicherheit gestartet 11

Ernährungssicherheit in der Schweiz 12

Entwicklung der Weltmarktpreise 13

Allokation der Produktionsfaktoren in der Schweiz Boden Arbeit Kapital Kapitalintensiviere Landwirtschaft im Vergleich zu anderen Ländern Anzahl Traktoren pro 100 Hektaren: Deutschland - Schweiz (Quelle: Mediendienst Nr. 2553. 2002, LID) 14

Potential der Landtechnik Agrarpolitik steht grossen Herausforderungen und vielen Zielkonflikten gegenüber Versorgung der Weltbevölkerung Arbeitsbelastung und -spitzen Ressourceneffizienz Energieverbrauch Umweltschutz Tierwohl Krankheiten und Schädlinge (Pflanzenschutzmittel) Antibiotika Grosses Potential für die Landtechnik 15

Enormes Entwicklungspotential in der Aussenwirtschaft 16

Enormes Entwicklungspotential in der Innenwirtschaft 17

Fazit Für die Landtechnik sind die Auswirkungen der Agrarpolitik 14-17 gering, es ergeben sich neue Möglichkeiten Die Agrarpolitik 14-17 führt zu einer Spezialisierung der Betriebe: Produktion oder Extensivierung Die Nachfrage der Landwirtschaft nach technischen Innovationen ist vorhanden und nimmt zu Das Potential der Landtechnik zur Bewältigung der Herausforderungen der Landwirtschaft ist gross 18

Eine erfolgreiche Tagung! 19