Jahresbericht 2013/2014

Ähnliche Dokumente
Tätigkeitsbericht der Arbeitsgemeinschaft Prävention Typ- 2-Diabetes (AGP2) 2011/2012

Kommunale Gesundheitsförderung in Nordrhein-Westfalen

Patienteninformation AOK-Curaplan Diabetes mellitus Typ 1

Patienteninformation AOK-Curaplan Diabetes mellitus Typ 1

Umsetzung einer Nationalen Diabetesstrategie

Gesund älter werden in Deutschland

Prävention und Gesundheitsförderung

BARMER Versorgungs- und Forschungskongress

Vorstellung der BGF-Koordinierungsstelle NRW

Vorstellung der BGF-Koordinierungsstelle NRW

Entschließung des Bundesrates zur Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans

Das Präventionsgesetz. Kritik des Referentenentwurfs

Kooperationsverbund gesundheitsziele.de: Neun Jahre gesundheitsziele.de in Deutschland eine Zwischenbilanz

Umsetzung des Präventionsgesetzes in Bayern

Entschließung des Bundesrates zur Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans. Der Ministerpräsident Kiel, 6. Juni 2014 des Landes Schleswig-Holstein

Gesundheitskompetenz stärken Wie kann dies in Baden-Württemberg gelingen?

Gesundheitsleitbild Baden-Württemberg

NATIONALE STRATEGIE PRÄVENTION NICHTÜBERTRAGBARER KRANKHEITEN. Im Rahmen von:

Gesundheitsziele für Berlin-Mitte

Chancen und Ideen für die Gestaltung von Gesundheitswelten älterer Menschen in der Kommune

Die Schwerpunktpraxis Ernährungsmedizin im Netzwerk Ernährungsmedizin. Abrechnungsmodelle. K. Winckler.

Patienteninformation AOK-Curaplan Diabetes mellitus Typ 2

Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Geriatrie

Blutzucker-Tagebuch war gestern: Modernes Diabetes-Selbstmanagement mit Apps und Biosensoren

Regionale Gesundheitskonferenzen und Gesundheitsregionen plus. Ministerialdirigentin Gabriele Hörl 2. KVB-Versorgungskonferenz München,

Empfehlungen aus aktuellen evidenzbasierten Leitlinien recherchiert und zusammengestellt

Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e.v.

» Ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt» Alle Fachdisziplinen in einem Haus» Medizinische Diagnostik & Therapie wissenschaftlich fundiert

Digitales BGM Nutzung moderner Technologien zur Gesundheitsförderung im Betrieb

Carl Gustav Carus Dresden. Prävention Diabetes mellitus Typ 2 Wie weit sind wir?

Prävention und Pflegebedürftigkeit. Johann Große Dresden, 20. Juni 2018

DDG fordert umfassendere Versorgung bei Nervenschäden

Schmerzkonzeption Land Baden Württemberg

Warum brauchen wir eine Kommunale Gesundheitskonferenz?

RheumaAktiv Sachsen. Strukturvertrag nach 73a SGB V zwischen der AOK PLUS und der KV Sachsen

Forum 3: Präventionsgesetz und junge Menschen. Alke Peters Landesdrogenkonferenz 9.Juni 2017

Das Diabetische Fußsyndrom 11. Nationales Treffen Netzwerk Diabetischer Fuß 04. und 05. September Interessenskonflikte: Keine

Hamburger Netzwerk Psychische Gesundheit

Kommunale Gesundheitsplanung

CONTOUR NEXT Blutzuckerteststreifen jetzt in Preisgruppe B

Qualifizierungskonzept Werkstatt Quartier zur Gesundheitsförderung in der Kommune. Iris Grimm, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

MeinPlan Stuttgart. Landeshauptstadt Stuttgart - Gesundheitsamt Heinz-Peter Ohm

Das Präventionsgesetz 2015 Wege zur Umsetzung

Qualitätsbericht. für das hkk-behandlungsprogramm. Koronare Herzkrankheit. vom bis

Gesundheitliche Chancengleichheit - partnerschaftlich in Bayern umgesetzt. Iris Grimm Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

Strukturierte Blutzuckerselbstkontrolle in der Diabetes Typ-2 Therapie - durch neuen Praxisleitfaden für H

QUALITÄTSBERICHT 2016

Gesund leben und älter werden in Eving Workshop: Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten älteren Menschen

Beobachtungsstudie. Dipl.psych. Reinhard Mann. 26. Jahrestagung DAG BZgA-Symposium Berlin, 5. November 2010

Baden-Württemberg: Zukunftsplan Gesundheit - Gesundheitsdialog

Patienteninformation. AOK-Curaplan. Mehr Lebensqualität! M Diabetes mellitus Typ 2 M Koronare Herzkrankheit

Ein Programm der Walliser Liga gegen Lungenkrankheiten und für Prävention

Nutzenstiftende Anwendungen

Chronische Krankheiten gemeinsam vermeiden, gemeinsam behandeln

Ökonomische Aspekte der Beratung bei Prävention und Therapie

Die Herausforderungen an das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt

Schutzziele im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz und Gesundheitsziele Kooperationsverbund gesundheitsziele.de

Gesundheitsversorgung sichern. Campus GO smarte Gesundheitsregion Bayerischer Odenwald

Fachtagung Gesund aufwachsen für alle! Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche im Stadtteil

hkkk Qualitätsbericht

Rechenschaftsbericht AG Prävention (AGP2) der DDG

E-Health-Kompetenz für Hessen

Friedrichshain-Kreuzberg Gesunder Bezirk

Patient Safety Global Ministerial Summit The Vast Amount of Apps for Diabetics

3. EUGEN MÜNCH-PREIS

Das Präventionsgesetz (PrävG)

Deutscher Präventionspreis 2007

Das neue Präventionsgesetz. alte Defizite und neue Chancen. Prof. Dr. Rolf Rosenbrock

QUALITÄTSBERICHT 2014

Umwandlung von Krankenhäusern in ambulante Versorgungsunternehmen: PORT-Gesundheitszentren als Alternative?!

Qualitätsbericht. Disease-Management-Programm. DMP Diabetes mellitus Typ 1 Sachsen und Thüringen. 1. Januar Dezember 2013

Erste Gesundheitskonferenz im Landkreis Böblingen

Goal Attainment Scaling (GAS)

Von den Erfahrungen anderer lernen -Gesund aufwachsen- ein Baustein im Gesundheitszieleprozess in Sachsen. Stephan Koesling Hamburg, 21.

Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention. (Präventionsgesetz PrävG)

Diabetes mellitus Typ 2 AOK-Curaplan Gute Betreuung von Anfang an

Herausforderungen. durch den ÖGD. und Lösungen. Kommunale Gesundheitsplanung. als Aufgabe des ÖGD Herausforderungen Aktionsebene

Präsentation der regionalen BGF- Koordinierungsstelle Baden-Württemberg

Vorstellungen für eine regionale Versorgungsplanung von morgen. Die Sicht der AOK Baden-Württemberg

Betriebliche Gesundheitsförderung für Kleinbetriebe - Hilfestellung und Praxisbeispiel -

PrävG 4.0 & Nationale Präventionsstrategie - Konsequenzen und Chancen für das BGM

Die neue Zertifizierung für Krankenhäuser zur Behandlung von Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes

Prävention auf Rezept Chancen und Möglichkeiten aus Sicht der Krankenkassen. Symposium der Sportklinik Hellersen am

Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg- Generierung und Umsetzung von Gesundheitszielen im Rahmen einer Public Health Initiative

Qualitätsbericht der IKK gesund plus

Von Betroffenen für Betroffene

BERLIN-CHEMIE AG auf DDG-Herbsttagung 2015: Entdecken Sie das Mehr! Düsseldorf: 6./7. November 2015

Gesundheitsfördernde Angebote für mehrfach belastete Studierende. Voraussetzungen nach dem Präventionsgesetz

Die Rolle alter und neuer Medien für mehr Gesundheitskompetenz

Interventionsberichterstattung als Steuerungsinstrument bei der Maßnahmenplanung in Prävention und Gesundheitsförderung Möglichkeiten und Grenzen

Disease-Management-Programme (DMP)

Sichere und gesunde Arbeitsplätze durch umfassende Prävention

Dr. W. Kunstmann. Chancen für Vereine durch Vernetzung mit Ärzten

Welche Rolle spielen Diabetesberatung und training in der Therapie?

Qualitätsbericht der BIG direkt gesund. für das Behandlungsprogramm Asthma bronchiale

Evaluation der Modellprojekte Regionale Gesundheitskonferenzen (RGK)

Berlin, 21. November 2014

DIE REGIERUNG VON UNTERFRANKEN

Transkript:

Arbeitsgemeinschaft Prävention Typ-2-Diabetes DDG (AGP2) Vorsitzender: Prof.Dr. med. Rüdiger Landgraf Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS) Staffelseestrasse 6 D-81477 München Tel. 089-579 579 16 Fax: 089-579 579 19 E-Mail: ruediger.landgraf@gmx.de Jahresbericht 2013/2014 1. Aktuelle Struktur: Vorstand: 5 Mitglieder Mitgliederzahl: 32 2. Aktivitäten: Baden-Württemberg www.xund-in-bawue.de "Gesund leben in Baden-Württemberg". Das Ziel ist eine flächendeckende, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige gesundheitliche und medizinische Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg. Es sollen effiziente, sichere, bedarfsgerechte und patientenorientierte Versorgungsstrukturen geschaffen werden mit besserer Verzahnung ambulanter und stationärer Angebote mit passgenauen Lösungen in den einzelnen Regionen. Mit einem Gesundheitsdialog auf Landesebene und auf kommunaler Ebene in den Stadt- und Landkreisen und der Einrichtung einer Landesgesundheitskonferenz soll die Weiterentwicklung begleitet werden. Prävention und Gesundheitsförderung sollen zu einem gesundheitspolitischen Schwerpunkt in Baden-Württemberg gemacht werden.

Der Dialogprozess zu Gesundheitsthemen soll bedarfsorientiert und bürgernah in den Kommunalen Gesundheitskonferenzen fortgesetzt werden, die in 34 von 44 Stadt- und Landkreisen etabliert wurden (Quelle: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren). Die DDS in enger Kooperation mit der AGP2 hat die Initiative Xund in BaWü initiiert. Diese Initiative hat nun erste Früchte getragen: Das AGP2-Mitglied PD Dr. B. Kulzer ist hochaktiv in der regionalen Umsetzung mit der Kampagne Main-Tauber-Kreis gegen Diabetes in einer Aktionswoche rund um den Weltdiabetestag am 14.November mit einem Diabetes-Mobil. Bayerische Präventions-Strategien Unter dem seit Jahren bestehendem Motto Gesund.Leben.Bayern wird jedes Jahr eine Kampagne mit einem Schwerpunkt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gestartet. Im Jahr 2014 widmete sich das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit dem Thema Diabetes bewegt uns!. Hauptkooperationspartner des Ministeriums ist die Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS) zusammen mit der AGP2. Um die Gesundheitsförderung in Bayern auch bei den verschiedenen Diabetes-Typen weiter voranzubringen, sollten ganzheitliche und nachhaltige Strategien entwickelt werden. So sollten möglichst viele Bürger erreicht werden und eine gesundheitliche Chancengleichheit für alle verbessert werden, besonders auch für Menschen in schwierigeren Lebenslagen. Zurzeit wird der Präventionsplan Bayern mit den betroffenen Ressorts abgestimmt und danach mit den Akteuren im Lande einschließlich der DDS/AGP2 diskutiert werden. Der Bayerische Präventionsplan wird 2015 publiziert. 2

aha!-projekt Schleswig-Holstein In Schleswig-Holstein wurde im Juli 2014 das landesweite Präventionsprogramm aha! ab heute anders zur Bekämpfung des Typ-2-Diabetes nach erfolgreichem Abschluss und den vielversprechenden Ergebnissen des Pilotprojektes von Dr. Carsten Petersen gestartet (www.abheute-anders.de). Daran können die mehr als eine Million Versicherten der AOK NORDWEST, der BARMER GEK und der DAK Gesundheit teilnehmen. Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig- Holstein hat mit den Krankenkassen einen entsprechenden Vertrag zur frühzeitigen Erkennung und Vermeidung der Krankheit abgeschlossen. Schirmherrin des Programms ist die Landesgesundheitsministerin Kristin Alheit. Mit dem aha! Programm soll erreicht werden, die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes aus einem Vorstadium der Erkrankung langfristig zu vermeiden oder zumindest wesentlich zu verzögern. Damit soll die Lebensqualität und Lebenserwartung der betroffenen Menschen erhöht und langfristig möglicherweise auch die hohen Behandlungskosten für Diabetes mit seinen potentiellen Komplikationen gesenkt werden. Um das zehn Jahres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, zu ermitteln, wird der FINDRISK Test in Kooperation mit der Deutschen Diabetes Stiftung und der AGP2 eingesetzt. Abhängig vom individuellen FINDRISK Score empfiehlt der Arzt den Versicherten entsprechende Interventionen. Verbreitung des evidenz-basierten europäisch konsentierten Leitfaden Prävention Auf der Basis der Instrumente, die im EU-Projekt IMAGE (Development and Implementation of a European Guideline and Training Standards for Diabetes Prevention) koordiniert von Prof. Schwarz, Dresden, hat die DDS in Kooperation mit der AGP2 diese hochrangig publizierten Instrumente wie evidenz-basierte Leitlinie, Praxis-Leitlinie, Curriculum Präventionsmanager, Qualitätsmanagement / Qualitätsindikatoren, E-Learning Portal und zusätzlich einen Review über die Wirksamkeit von Interventions-Bausteinen in der Prävention ins Deutsche übersetzt und als Buch veröffentlicht (ISBN 978-3-87490-814-6). Diese Leitlinie wurde von der DDS/AGP2 weit gestreut an Kostenträger, Gesundheitspolitiker, Präventions-Experten, Mediziner und andere Gesundheitsanbieter in verschiedenen Medien. Das Interesse bei Kostenträgern, Gesundheitspolitikern und anderen Gesundheitsanbietern ist jedoch mäßig. Die Leitlinie steht allen an Prävention Interessierten für ihre Arbeit zur Verfügung (www.diabetesstiftung.de). Sie kann auch die Basis sein für eine von der DDG geplante Entwicklung einer S2/S3-Leitlinie zur Prävention des Typ-2-Diabetes. 3

Qualitätsmanagement in der Prävention Implementierung von KoQuaP Prävention-Projekte, -Initiativen und -Kampagnen ohne Qualitätsmanagement sind bei der Begrenzung der Ressourcen weder sinnvoll noch gesundheitspolitisch akzeptabel. Daher hat die DDS in enger Abstimmung mit der AGP2 ein internetbasiertes Qualitätsmanagement-Systems KoQuaP (Koordinierung und Qualität in der Prävention) aufgebaut (http://www.koquap.de). Dies ist nach bisherigen Informationen das erste weltweit funktionierende internet-basierte QM- System für Prävention. Es besteht eine Kooperation mit gesundheitsziele.de. Die Entwicklung und Implementierung des KoQuaP umfasste im Einzelnen: Aufbau einer nutzerfreundlichen System-Architektur mit zahlreichen Optimierungs- Durchgängen (inkl. Entwurf und interne Abstimmung, Umsetzung, Fehlersuche und Systemtest, erneute Änderungen) Aufbau eines soliden Datenschutzkonzepts, welches vielfältige technischorganisatorische Maßnahmen beinhaltet, die in enger Zusammenarbeit mit unserem Systemprogrammierer (ITC), unserem Datenschützer und einer System-Hosting- Agentur erarbeitet wurden (u. a. Auftragsdatenverarbeitungs-vertrags nach 9 Bundesdatenschutzgesetz) Die Erstellung und Einbettung des Systems in eine profunde neue Internetseite mit umfassenden Informationen zur Prävention des Typ-2-Diabetes und des Metabolischvaskulären Syndroms (www.koquap.de) Die Übersetzung des Systems, der Internetseite und der Nutzungsmaterialien ins Englische (http://www.koquap.de/en) Die nationale und internationale Vermarktung des Systems mit Interessenten aus Deutschland (Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Institut für Prävention im Gesundheitswesen und deren Projekt GLICEMIA ), Österreich, Serbien und Ägypten Die Vorstellung des Systems auf Kongressen, Tagungen und Messen (DDG Jahrestagung, DDG Herbsttagung, EASD, Corporate Health Convention) Zahlreiche deutsch- und/oder englischsprachige Publikationen in einschlägigen Medien (u. a. in Der Diabetologe, Diabetes aktuell, Diabetes-Report und auf Websites anderer Diabetesorganisationen), um das System bekannt zu machen. In Sachsen ist ein QM verpflichtend für alle Kurse, die nach 20 und 43 abgerechnet werden. Projektdatenbank insbesondere für Präventions-Projekte Die Einbindung einer Projektdatenbank insbesondere für Präventions-Projekte (ursprünglich von der Koordinierungsstelle NAFDM in München entwickelt und gepflegt) in den Internetauftritt 4

der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) und der AGP2. Eine Aktualisierung der Datenbank wurde in Angriff genommen (http://www.dds-projektdatenbank.de). Obgleich die Zahl von Präventions-Projekten in Deutschland groß ist, ist die Transparenz dieser Aktivitäten gering. Gering ist leider auch das Interesse sich aktiv an der Projektdatenbank zu beteiligen. Einsatzmittel für Präventions-Projekte und Initiativen Die DDS hat in enger Zusammenarbeit mit der AGP2 hilfreiche Einsatzmittel für Prävention entwickelt und/oder weit gestreut implementiert: FINDRISK in neun Sprachen, online und als App Präventions-Broschüre,,Was tun, damit ich gesund bleibe?" Wegweiser-Broschüre:,,Was tun, wenn der Verdacht auf Diabetes besteht Broschüre für betriebliche Gesundheitsförderung App Gesund-ohne-Diabetes Die App Gesund ohne Diabetes wurde von der Deutschen Diabetes- Stiftung zusammen mit der AGP2 in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium entwickelt und hilft, mögliche Anzeichen der Krankheit frühzeitig zu erkennen und aktiv etwas für die Gesundheit zu tun. Der persönliche Risikofaktor berechnet sich anhand Ihres Body-Mass-Index (BMI) und den Ergebnissen aus den Tests GesundheitsCheck DIABETES (Wie gefährdet sind Sie, an Diabetes zu erkranken?) und Wohlbefinden (WHO-5). Mit Hilfe der App können diese Tests ganz leicht durchgeführt, abgespeichert, zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgerufen und mit neuen Daten verglichen werden. Zudem wird man mit Bewegungs- und Ernährungstipps versorgt, an die man sich sogar täglich erinnern lassen kann. Und natürlich gibt es laufend aktuelle News zu den Themen Gesundheit und Ernährung. Integriert in diese App sind Videos zum Thema Diabetes. Die App gesund-ohne-diabetes mit Gesundheits-Tests und nützlichen Tipps sowie alltagstauglichen 5

Rezepten für Smartphones (iphone + Android) wie auch Tablet-Nutzer und ebenso im Internet: www.gesund-ohne-diabetes.de. Bücher o Diabetes in Deutschland -Zahlen, Fakten und Prävention o Prävention vor Kuration o Leitfaden Prävention - Evidenz-basiert o Metabolisches Syndrom Diabetes mellitus: Aktuelle Aspekte zu Früherkennung und Primärprävention Kooperation im Rahmen der Diabetespräventionsstudie GLICEMIA Mit dem Präventionskonzept GLICEMIA wurde von WIPIG Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen in Kooperation mit der AGP2 und der DDS, sowie weiteren Partnern ein Programm entwickelt, welches im Rahmen einer Studie in öffentlichen bayerischen Apotheken umgesetzt wurde. Die Studienprobanden wurden mit dem FINDRISK rekrutiert und in Abstimmung mit der DDS/AGP2 ein Präventionsratgeber für die Kundenberatung in der Apotheke entwickelt. Das Konzept wurde bei der DDG-Jahrestagung 2013 vorgestellt und erste Ergebnisse der Studie bei der DDG-Jahrestagung 2014 veröffentlicht. Während der Studie gelang es, über 1000 Personen für die Diabetesprävention zu sensibilisieren und den Nutzen des Programms zu belegen. Die Ausweitung auf weitere Apotheken startete im Herbst 2014. Ein Teil der Apotheken hat im Rahmen des GLICEMIA-Projektes KoQuaP als QM-System eingesetzt. Das Projekt wurde inzwischen beendet und hochkarätige Publikation sind in Vorbereitung. Mitwirkung beim WIPIG-DAZ-Präventionspreis 2014 Das WIPIG hat 2014 bereits zum dritten Mal in Kooperation mit der Deutschen Apotheker Zeitung den WIPIG-DAZ-Präventionspreis verliehen. In der Jury wirkte auch in diesem Jahr ein Vertreter der AG Prävention mit. Von den Bewerbungen schafften es gleich zwei Projekte zur Diabetesprävention unter die Nominierten. Das Wissensspiel für eine Diabetiker- Selbsthilfegruppe von Apothekerin Ines Krebs wurde schließlich mit dem 3. Preis in der Kategorie Projekte ausgezeichnet. Gleich zwei Projekte zum Medikationsmanagement, von dem gerade Patienten mit Diabetes profitieren, gewannen in der Kategorie Beste Kooperation Arzt / Apotheker. 6

Gesundheitsmonitor AOK Im Rahmen der AG-Aktivitäten wurde der Gesundheitsmonitor der AOK Plus in Sachsen und Thüringen weitergeführt. Hierbei wurde ein Portal etabliert, welches für alle angebotenen Präventionsmaßnahmen im Bereich Sekundärprävention bei den Teilnehmern Blutdruck, Taillenumfang und Gewicht am Anfang. Während und am Ende der Maßnahme misst. Derzeit sind mehr als 5000 Partner und Teilnehmer in dem Portal registriert. Das Projekt mit der AOK Plus lief Mitte des Jahres 2014 aus. Ein Abschlussbericht wurde erstellt, der 16 verschiedene Präventionsmaßnahmen gegeneinander basierend auf diesen Daten evaluiert. Es ergibt sich, dass einige Maßnahmen sehr effizient sind, andere Maßnahmen, durchaus mit vielen Teilnehmern, aber keinen Effekt in den genannten Parametern zeigen. In gemeinsamen Gesprächen mit der AOK wurde dieser Sachverhalt erörtert und diese Diskussion derzeit fortgesetzt. Es ist avisiert, im Jahr 2015 eine Weiterführung und Ausweitung des Projektes zu erreichen. EU-Projekte MANAGE CARE und Diabetes Literacy Teilnehmer der AG sind in den europäischen Projekten MANAGE CARE und Diabetes Literacy aktiv. Das MANAGE CARE Projekt wurde etabliert um moderne, innovative Disease-Management Programme für Personen mit chronischen Erkrankungen und einem Alter von über 65 Jahren zu etablieren. Hierbei wird eine Translation von Wissenschaft in die Praxis versucht und die Verknüpfung von Prävention und Versorgung soll erreicht werden. Das MANAGE CARE ist derzeit in seiner mittleren Phase. Initial wurde ein Review über Disease-Management Aktivitäten weltweit erstellt und in einem weiteren Schritt sollen Defizite in der Versorgung von Diabetespatienten in den einzelnen europäischen Ländern eruiert werden und anschließend die Lösung dieser Defizite in einem modernen Modell umgesetzt werden. Dafür sollen Ausbildungs-Tools für Health Care Professionals aber auch Schulungsmaterial für Patienten und eine Leitlinie zur Entwicklung des modernen Disease-Managements entwickelt werden. MANAGE CARE ist von der EU aus gesehen ein Landmark Projekt, da es das erste Projekt ist, bei der die EU-Public Health Behörden mit am Tisch sitzen und zusichern, die Ergebnisse zeitnah in die Versorgung zu implementieren. Diabetes Literacy hat zum Ziel, eine Landkarte über die Existenz von Diabetesschulungsprogrammen in Europa zu erstellen. Basierend auf den existierenden Diabetes- Schulungsprogrammen sollen anschließend Defizite und unmet needs eruiert werden, um dann europäische Standards für die Entwicklung von Diabetes-Schulungsprogrammen zu erstellen. In einem ersten Schritt konnten weltweit über 500 verschiedene Schulungsprogramme im Diabetessektor identifiziert werden, die in ihrer Struktur Evaluation, Inhalten und 7

Umsetzungsstrategie signifikant unterschiedlich sind. Derzeit wird europaweit eine Befragung durchgeführt, die sowohl Patienten als auch Ärzte und Berater die Effizienz dieser Schulungsprogramme einschätzen. Basierend darauf soll eine Effizienzstudie durchgeführt werden und anschließend eine Leitlinie zur Entwicklung von Diabetes-Schulungsprogrammen in Europa erstellt werden. Das Projekt ist sehr interessant, weil der Aspekt Literacy hierbei in den Vordergrund geschoben wird. Wir haben gelernt, dass Diabetes-Schulungsprograme durchaus in ihrer Effizienz variieren, in Abhängigkeit von dem Literacy -Aspekt des Teilnehmers. Das ist ein Aspekt, der in Deutschland sicherlich noch unterbewertet ist und durchaus in die Entwicklung moderner Schulungsprogramme einfließen kann. Ein Schritteprogramm Über die letzten Jahre haben wir immer wieder diskutiert, dass ein Schritteprogramm (10.000 Schritte am Tag) für Diabetiker und für die Prävention ein attraktives Interventionsprogramm darstellen kann. Derzeit wurden, in Kooperation mit der AG verschiedene Schritteportale im Internet etabliert (schrittzahl.de, pso-fit.com). Diese Portale helfen Teilnehmern, die Schrittzahl zu dokumentieren, ein individuelles Feedback zu erhalten um sie so zu motivieren, mehr Schritte zu laufen. Im Rahmen der Diskussion wurde mit der AOK eine Chance eruiert, ein solches Schritteprogramm für Versicherte der AOK im Präventionsbereich zu etablieren. Diese Diskussion laufen im Moment insbesondere mit der AOK Plus und es könnte die Umsetzung eines solchen Programms für Anfang 2016 anvisiert werden. Sollte das gelingen, wäre das das zweite Interventionsprogramm, was von AG-Mitgliedern entwickelt wurde und von Krankenkassen umgesetzt wird. Publikation: Schwarz PEH, Hoffmann R, Landgraf R. Prävention des typ-2-diabetes. In: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014 Schwarz PEH, Landgraf R. Prävention des Diabetes kann Deutschland von Europa lernen? In: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2015 Kongressaktivitäten Symposium AGP2 und DDS im Rahmen des Diabetes-Kongresses der DDG in Berlin (28.05.2014): Digitale Medien Neue Wege für Nachhaltigkeit in Prävention und Betreuung Vorsitz: Prof. Dr. Stephan Martin mhealth / Social Media Entwicklung als Informationsquelle Nutzen, Risiken (Dr. Thomas Kleinoeder, KWHC GmbH, Uelzen) 8

Bewegtbild verstärkte Nutzung visueller Emotionen (Ralph Brodel, Soziologe; I-DEAR GmbH, Bewegende Kommunikation, Bochum) App & Web vitale Schnittstellen für Gesundheit und deren Vorsorge (Armin Lutz, da:nova Gesundheits-Coaching und Management, Erlangen) 3.Vorhaben Die Ziele der AGP2 (u.a. Lobbyarbeit, Newsletter, Homepage, Publikationen, Symposien, Prevention Parcours, Aktivitäten auf nationalen und internationalen Kongressen) das Thema Prävention voranzubringen lassen sich nur realisieren, wenn eine vermehrte Transparenzmachung und Koordination von Präventions-Initiativen in der Diabetologie. AGP2, DDS, diabetesde und viele weitere Initiativen von Kostenträgern, Verbänden und Einzelaktivitäten besser abgestimmt und gebündelt werden. Der Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz PrävG), der am 20.10.2014 veröffentlicht wurde, stellt endlich einen 1. Schritt in der Umsetzung von nachhaltiger Prävention dar. Dabei sollen Präventionsprogramme auch der Kassen künftig einer Qualitätssicherung unterliegen. Die AGP2 in enger Kooperation mit der DDS ist darauf mit der Projektdatenbank und dem Qualitätsmanagement-System KoQuaP gut vorbereitet und lädt alle Interessierten ein sich aktiv daran zu beteiligen. 9