Interventionsberichterstattung als Steuerungsinstrument bei der Maßnahmenplanung in Prävention und Gesundheitsförderung Möglichkeiten und Grenzen
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- Mathias Kappel
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1 Interventionsberichterstattung als Steuerungsinstrument bei der Maßnahmenplanung in Prävention und Gesundheitsförderung Möglichkeiten und Grenzen BVÖGD-Kongress, Reutlingen 28. April 2016 Dr. Sylke Oberwöhrmann, Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Berlin 1
2 Die Präsentation beinhaltet Ergebnisse einer Unterarbeitsgruppe der Landesgesundheitskonferenz Berlin. Mitglieder der Unter-AG waren: Nancy Ehlert, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. Ulrike Geitz, Verband der Ersatzkassen e. V. Dr. Sylke Oberwöhrmann, SenGesSoz Berlin Tobias Prey, Bezirksamt Mitte von Berlin Sabine Schweele, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Christoph Stegemann, Landessportbund Berlin e. V. Angelika Stroh-Purwin, AWO Landesverband Berlin e. V. Cornelia Wagner, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. Merle Wiegand, AOK Nordost 2
3 Interventionsberichterstattung bedeutet Erhebung von Daten zu Maßnahmen von Gesundheitsförderung und Prävention: Art des Angebots Projekte, Regelangebote, Programme, Netzwerke, Kursangebote Zielgruppe Ort des Angebots Inhalte ggf. Angaben zu Evaluation, Qualität und Finanzierung der Angebote 3
4 Gutachten des Sachverständigenrates (SVR) 2009 keine systematische Berichterstattung über nicht-medizinische Primärprävention, d.h. kein Wissen über Akteure, Mitteleinsatz (wieviel, von wem, wie effektiv) und wenn eher im Sinne von PR Bestandsaufnahme von Interventionen der Gesundheitsförderung und Prävention von Kindern und Jugendlichen auf Bundes- und Landesebene im Rahmen einer Expertise zum Gutachten: Rücklauf 52%; Doppelerfassungen; Ausführlichkeit/ Verwertbarkeit sehr unterschiedlich Forderung nach: mehr Transparenz Aufbau spezifischer Berichterstattung zur Primärprävention notwendige Priorisierung von Interventionen 4
5 Bundesrahmenempfehlungen (Stand ) Bezüge zur Interventionsberichterstattung Leistungen nach dem Präventionsgesetz sollen sich am Bedarf in den Lebenswelten orientieren Transparenz über lebensweltbezogene Aktivitäten gegenüber allen Trägern, deren Zuständigkeit berührt ist bedarfsbezogene Abstimmung der Akteure bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen und Verzahnung bereits bestehender (effektiver) Angebote in Lebenswelten 5
6 Interne Interventionsberichterstattung der Landesgesundheitskonferenz Berlin (LGK) Selbstverpflichtung der Mitglieder der LGK bzgl. Transparenz von Maßnahmen, deren Ergebnisse und Grad der Annäherung an Zielsetzungen Berichterstattung intern für die Mitglieder der LGK (nicht öffentlich) und nur über Maßnahmen der LGK-Mitglieder Schaffung einer Basis für Weiterentwicklung von Abstimmung & Zusammenarbeit LGK intern für eine optimierte Steuerung der Aktivitäten der Mitglieder der LGK 6
7 Beispiel: Interventionsberichterstattung Setting Kita Erhebung der Aktivitäten von Prävention und Gesundheitsförderung, die im Setting Kita 2012 und 2013 von LGK-Mitgliedern durchgeführt wurden Entwicklung eines abgestimmten Befragungsinstrumentariums geringe Akzeptanz der Befragten reduzierter Fragensatz im -Verfahren Erörterung der Ergebnisse innerhalb der LGK: solide strategische Planungsgrundlage, die weiterentwickelt werden sollte Kritik bzgl. fehlender Information zu Qualitätskriterien und Wirksamkeit der Angebote unterschiedliche Haltung zu Angaben zum Einsatz finanzieller Ressourcen für die Angebote 7
8 Interventionen - Sozialräumliche Darstellung 8
9 Interventionen - Sozialräumliche Darstellung 9
10 Verknüpfung Interventionen mit Ergebnissen aus der GBE und deren sozialräumliche Darstellung 10
11 Nutzungsmöglichkeiten Identifikation von Sozialräumen mit verstärktem / gesättigtem Bedarf an Maßnahmen Ausgangspunkt vertiefter Analysen bei Missverhältnis von Bedarf und Angebot: Angebotslücken zu wenig Angebote bezogen auf den konstatierten Bedarf Nachfragelücken - Akteure wie z.b. Kitaträger/ einzelne Einrichtungen fragen Programme nicht nach mangelnde Akzeptanz der Angebote durch die Zielgruppe Missverhältnis von konstatiertem Bedarf und subjektivem Bedürfnis Berücksichtigung sozialkompensatorischer Aspekte bei der Maßnahmenplanung Quelle: UAG IBE 11
12 IBE und GBE in der Steuerung von Gesundheitszieleprozessen GBE Erfassung der erfolgten Maßnahmen IBE Erhebung und Auswertung gesundheitsrelevanter Daten Auswertung: Erreichen der Zielindikatoren Durchführung von Maßnahmen/ Auswertung von Maßnahmen Identifikation geeigneter/ interessierter Akteure Identifikation/Definition geeigneter Maßnahmen Analysen zur Erreichung Ziele/ Zielgruppe, Identifikation von Lücken und ihren Ursachen Identifikation von gesundheitlichen Bedarfslagen Analyse der Einflussfaktoren Festlegung der prioritär zu bearbeitenden Bedarfe/ Einflussfaktoren Aufstellung/ Weiterentwicklung von Zielen Benennen/ Überarbeitung von Zielstrategien und Zielindikatoren Quelle: UAG IBE 12
13 Risiken Fehlinterpretation hohe Angebotsdichte bedeutet nicht, dass Gesundheit (wirksam) gefördert wird niedrige Angebotsdichte bedeutet nicht, dass dort Gesundheit nicht gefördert wird vertiefte Analysen erforderlich umfassendes Erkenntnisinteresse führt zu Ausweitung der Erhebungsumfanges Akzeptanz des Instruments wird gefährdet Quelle: UAG IBE 13
14 Grenzen keine vollständige Erhebung aller Angebote: keine Aussagen zu Aktivitäten in der Routine des Alltags keine Angebote von Nicht-LGK-Mitgliedern Schwierigkeiten bei der Erfassung von Angeboten von Unterorganisationen der Mitglieder Schwierigkeit der Erfassung von Qualitätssicherung/ Berücksichtigung von Qualitätskriterien oder Evaluation d. Angebote hohe Komplexität der Themen denkbar: einfache Erfassung (ja/nein), aber per se kein Gütesiegel IBE kein Instrument der Evaluation von Maßnahmen/ kein Wirksamkeitsnachweis einzelner Maßnahmen Quelle: UAG IBE 14
15 offene Fragen Erhebung zu Qualitäts- und Wirksamkeitsaspekten der Angebote Umgang mit Spannungsfeld Erkenntnissinteresse vs. Akzeptanz der Methode im Zuge der Weiterentwicklung Aktualisierung der Informationen im Zeitverlauf/ Monitoring Möglichkeit der Nutzung von Routinedaten der Angebote perspektivisch systematische Bereitstellung der Ergebnisse (Datenbank) Quelle: UAG IBE 15
16 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 16
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