FRÜDOK Auswertungen 2016 Überblick mit Stand 8. März 2017 Carina Marbler; Gesundheit Österreich 26. Juni 2017, Wien
Datengrundlage FRÜDOK» alle Fälle, bei denen der Erstkontakt 2016 stattgefunden hat» Familien, die 2016 begleitet wurden» Familien, deren Begleitung 2016 beendet wurde» Auswertungen vom 8. März 2017 Ergänzende Informationen aus dem Netzwerk Kind Vorarlberg Angabe in Anzahl oder gültige Prozent
Inhalte I Definitionen und Abkürzungen 1. Strukturmerkmale der Frühen Hilfen 2. Zugewiesene Familien und Familienbegleitungen 3. Begleitete Familien und Kinder 4. Abgeschlossene Familienbegleitungen 5. Schwerpunkt: Sozioökonomischer Hintergrund und Migrationshintergrund
I Definitionen und Abkürzungen FRÜDOK ist ein online Dokumentationssystem der Frühen Hilfen in Österreich, dass von den Familienbegleiterinnen geführt wird. Zuweisende Institution bzw. Person ist wer den Erstkontakt mit dem regionalen Frühe-Hilfen-Netzwerk herstellt. Begleitete Kinder Kinder im Alter von null bis drei bzw. in Ausnahmefällen bis sechs Jahren. Hauptbezugsperson ist eine für das Kind wichtige Bezugsperson innerhalb des Haushaltes, vor allem in Hinblick auf die Beziehung mit dem Kind /den Kindern und dessen/deren Versorgung unabhängig von rechtlichen Gegebenheiten.» HBP 1 = primäre Hauptbezugsperson» HBP 2 = sekundäre Hauptbezugsperson Weitervermittlungen im Rahmen der Frühen Hilfen Familienbegleiterinnen suchen passende Unterstützungsangebote im regionalen Netzwerk, schlagen den Familien diese vor und stellen einen Kontakt her bzw. begleiten die Familien zu diesen Angeboten.
1. Strukturmerkmale der Frühen Hilfen
Frühe Hilfen in Österreich Umsetzungsstand 31.12.2016
2. Zugewiesene Familien und Familienbegleitungen
2015 2016 Anzahl der Zuweisungen nach Jahr andere BL Vorarlberg andere BL* Vorarlberg 0 200 400 600 800 1000 1200 FRÜDOK Im Rahmen des SV-Liga-Pilotprojekts zugewiesene und bereits abgeschlossene Familienbegleitungen Anmerkungen: *Die Angaben aus FRÜDOK zu den 2015 zugewiesenen Familien beinhalten 20 im Jahr 2014 zugewiesene Familien.
Zuweisende Institution bzw. Person 3 4 5 6 7 16 8 21 30 Selbstmelder/in Krankenhaus Familien-/Mutter-/Frauenberatungsstelle Kinder- und Jugendhilfe(träger) Sozialer Verein Freunde/Bekannte/Verwandte Frei praktizierende Hebamme Kinderarzt/-ärztin (niedergelassen) Sonstiges Anmerkung: n=1.134
Häufigste Vermittlungsgründe 18 13 Administrative/rechtliche/organisatorische Unterstützung nötig Belastungen in der Familie (medizinisch/sozial) 11 17 Kein soziales Netz Psychische Problematik in der Familie Überforderung/Ängste bei Eltern 21 10 9 Unsicherheit/Probleme im Umgang mit Kind Andere Gründe Anmerkungen: n=1.846; Mehrfachnennungen möglich
Eckdaten zu den im Jahr 2016 zugewiesenen sowie begleiteten Familien Zugewiesene Familien Begleitete Familien* 768 367 931 Begleitete Schwangerschaften* 245 Begleitete Kinder (0-3/6 Jahre)* 1037 Abgeschlossene Begleitungen 311 0 200 400 600 800 1000 1200 Begleitet Nicht begleitet Anmerkungen: *Bezieht sich auf Familien, die seit dem Jahr 2014 zugewiesen und im Jahr 2016 noch begleitet wurden. Vorarlberg wird in dieser Abbildung nicht dargestellt. Nicht begleitet bedeutet, dass keine Familienbegleitung zustande kam oder dass es weniger als zwei persönliche Kontakte mit der Familie gab. Kurzinterventionen und Weitervermittlungen sind möglich.
3. Begleitete Familien und Kinder
Alter der begleiteten Kinder Unter 3 Monate 8 17 31 3-6 Monate 6-12 Monate 1-2 Jahre 10 16 8 9 2-3 Jahre Über 3 Jahre Nicht berechenbar* Anmerkungen: n=1.037; *Beinhaltet zu Beginn der Familienbegleitung noch nicht geborene Kinder sowie fehlende Angaben.
Erhöhte Fürsorgeanforderungen der begleiteten Kinder Mehrlinge 12 Angeborene Erkrankung / Behinderung 9 Entwicklungsverzögerung/-störung 10 Frühgeburtlichkeit 15 Schrei-, Fütter- und/oder Schlafstörung 13 Erhöhter Betreuungs-/Therapiebedarf 14 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Anmerkung: n=1.010 1.013
Familienstruktur 9 6 10 Kein Kind 1 Kind 2 Kinder 26 49 3 Kinder 4 und mehr Kinder 5 3 23 1 Erwachsener 2 Erwachsene 3 Erwachsene 69 4 und mehr Erwachsene Anmerkungen: n=921; dargestellt werden Kinder unter 18 Jahren und Erwachsene, die im gemeinsamen Haushalt leben.
Charakteristika der primären Hauptbezugsperson Alter 8 43 42 7 n=874 0 20 40 60 80 100 Bis 20 Jahre 21-30 Jahre 31-40 Jahre Über 40 Jahre Geburtsland 64 4 18 14 n=906 0 20 40 60 80 100 Österreich EU-15* Restliches Europa** Restliche Welt Bildung 6 23 25 9 16 15 5 n=878 0 20 40 60 80 100 Kein Abschluss Pflichtschule Lehre BMS Matura Hochschule Anderes Erwerbsstatus 72 28 n=911 0 20 40 60 80 100 Erwerbstätig (inkl. Karenz) Nicht erwerbstätig Anmerkungen: * EU-15 inkl. Schweiz, Liechtenstein, Norwegen, Island. ** Restliches Europa inkl. Türkei, Russland und Nachfolgestaaten der Sowjetunion. BMS = berufsbildende mittlere Schule
Ressourcen und Belastungen zu Beginn der Begleitung Soziales Netzwerk Finanzielle Lage des Haushalts Sicherheit der Wohnsituation Situation des Wohnraums Ungeplante Schwangerschaft Umgang der Familie miteinander Obsorge-Situation des Kindes Körperliche Gesundheit (HBP 1) Körperliche Gesundheit (HBP 2) Psychosoziale Gesundheit (HBP 1) Psychosoziale Gesundheit (HBP 2) Behinderung (HBP 1) Behinderung (HBP 2) Alleinerziehende HBP Mutter bei Geburt < 20 Jahre Vater bei Geburt < 20 Jahre Bildungsgrad (HBP 1) Bildungsgrad (HBP 2) 32 47 23 25 18 2 24 14 22 8 43 14 3 1 21 19 2 5 0 2 0 19 11 37 22 46 47 35 37 37 33 19 21 34 26 Belastung Ressource 60 40 20 0 20 40 60 Anmerkung: n=880-892; die Kategorien neutral sowie trifft nicht zu bzw. unklar / nicht sicher erkennbar werden nicht dargestellt.
4. Abgeschlossene Familienbegleitungen
Gründe für den Abschluss der Familienbegleitungen Belastungen konnten aktuell reduziert werden 51 Begleitung vollständig an andere Institution übergeben 25 Begleitung von Familie/Hauptbezugsperson abgebrochen 20 Kind(er) der Familie über drei Jahre alt geworden 3 Wegen Kindeswohlgefährdung an andere Institution übergeben Familienbegleitung nicht mehr zuständig 8 8 Andere Gründe 16 0 20 40 60 Anmerkungen: n=311, Mehrfachantworten möglich
Dauer der Familienbegleitungen 38 30 Bis 3 Monate > 3 Monate bis 6 Monate 32 Mehr als 6 Monate Anmerkung: n=311
Weitervermittlungen im Rahmen der Frühen Hilfen Mindestens in einem Bereich zu einem Angebot weitervermittelt 61 18 22 0 20 40 60 80 100 Ja Nein Keine Angabe davon: in den Gesundheitsbereich 54 46 davon: in den (psycho-)sozialen bzw. pädagogischen Bereich 86 14 davon: zu Ämtern/Behörden 38 62 0 20 40 60 80 100 weitervermittelt nicht weitervermittelt Anmerkungen: n=311 (erste Grafik); n=189 (zweite Grafik)
Veränderung der Ressourcen und Belastungen Soziales Netzwerk Finanzielle Lage des Haushalts Sicherheit der Wohnsituation Situation des Wohnraums Ungeplante Schwangerschaft Umgang der Familie miteinander Obsorge-Situation des Kindes Körperliche Gesundheit (HBP 1) Körperliche Gesundheit (HBP 2) Psychosoziale Gesundheit (HBP 1) Psychosoziale Gesundheit (HBP 2) Behinderung (HBP 1) Behinderung (HBP 2) Alleinerziehende HBP Mutter bei Geburt < 20 Jahre Vater bei Geburt < 20 Jahre Bildungsgrad (HBP 1) Bildungsgrad (HBP 2) 15 7 10 9 3 10 8 9 6 5 4 1 4 1 6 7 27 19 21 19 7 25 19 27 10 28 12 5 12 12 30 20 10 0 10 20 30 Anmerkungen: n=243; die Kategorie Keine bzw. neutrale Veränderung wird hier nicht dargestellt. Positive Veränderung: Von einer Belastung zu neutralem Zustand bzw. zur Ressource oder von neutralem Zustand zur Ressource; negative Veränderung: Von Ressource zu neutralem Zustand bzw. zur Belastung oder von neutralem Zustand zur Belastung.
5. Schwerpunkt: Sozioökonomischer Hintergrund und Migrationshintergrund
Definitionen Bildung Höherer Schulabschluss bedeutet, dass zumindest eine Hauptbezugsperson einen Abschluss über Pflichtschulniveau hat. Erwerbstätigkeit Erwerbstätig bedeutet, dass zumindest eine Hauptbezugsperson erwerbstätig oder von einer Erwerbstätigkeit karenziert ist. Armutsgefährdung Die Armutsgefährdung wurde in Anlehnung an EU-SILC berechnet (Statistik Austria 2016b). Migrationshintergrund Der Migrationshintergrund bezieht sich auf das Geburtsland der Hauptbezugsperson/en. Der einseitige Migrationshintergrund konnte nur berechnet werden, wenn zwei Hauptbezugspersonen dokumentiert wurden.
Bildung Erwerbstätigkeit Armutsgefährdung Migrationshintergrund Überblick sozioökonomischer Hintergrund und Migrationshintergrund der begleiteten Familien Migrationshintergrund 32 Migrationshintergrund (einseitig)* 7 Kein Migrationshintergrund 61 n=830 Nicht Armutsgefährdet 12 Armutsgefährdet 51 Nicht berechenbar 37 n=931 Erwerbstätig 75 (Beide) nicht erwerbstätig 16 Nicht berechenbar 9 n=931 Höherer Schulabschluss 70 (Beide) max. Pflichtschulabschluss Nicht berechenbar 12 18 n=931 0 10 20 30 40 50 60 70 80
Ressourcen und Belastungen der Familien nach Bildung Soziales Netzwerk Finanzielle Lage des Haushalts Sicherheit der Wohnsituation Situation des Wohnraums Ungeplante Schwangerschaft Umgang der Familie miteinander Obsorge-Situation des Kindes Körperliche Gesundheit (HBP 1) Körperliche Gesundheit (HBP 2) Psychosoziale Gesundheit (HBP 1) Psychosoziale Gesundheit (HBP 2) Alleinerziehende HBP Bildungsgrad (HBP 1) Bildungsgrad (HBP 2) Max. Pflichtschulabschluss (18 %) 37 30 75 6 45 24 42 27 26 1 27 26 20 27 20 37 6 19 38 17 14 11 39 4 53 2 29 2 Höherer Schulabschluss (70 %) 31 38 16 18 16 2 24 13 22 9 38 23 47 48 36 38 37 34 45 19 14 21 15 3 9 36 5 27 Belastung Ressource 80 60 40 20 0 20 40 60 80 80 60 40 20 0 20 40 60 80
Ressourcen und Belastungen der Familien nach Erwerbstätigkeit Nicht erwerbstätig (16 %) Erwerbstätig (75 %) Soziales Netzwerk 45 28 30 39 Finanzielle Lage des Haushalts 84 5 40 25 Sicherheit der Wohnsituation 51 23 17 51 Situation des Wohnraums 51 25 19 52 Ungeplante Schwangerschaft 27 1 17 2 Umgang der Familie miteinander 28 28 24 36 Obsorge-Situation des Kindes 22 27 12 38 Körperliche Gesundheit (HBP 1) 22 41 22 36 Körperliche Gesundheit (HBP 2) 12 20 7 34 Psychosoziale Gesundheit (HBP 1) 37 24 45 17 Psychosoziale Gesundheit (HBP 2) 14 15 15 21 Alleinerziehende HBP 38 5 17 2 Bildungsgrad (HBP 1) 36 20 16 37 Bildungsgrad (HBP 2) 17 11 10 28 Belastung Ressource 80 60 40 20 0 20 40 60 80 80 60 40 20 0 20 40 60 80
Ressourcen und Belastungen der Familien nach Armutsgefährdung Soziales Netzwerk Finanzielle Lage des Haushalts Sicherheit der Wohnsituation Situation des Wohnraums Ungeplante Schwangerschaft Umgang der Familie miteinander Obsorge-Situation des Kindes Körperliche Gesundheit (HBP 1) Körperliche Gesundheit (HBP 2) Psychosoziale Gesundheit (HBP 1) Psychosoziale Gesundheit (HBP 2) Alleinerziehende HBP Bildungsgrad (HBP 1) Bildungsgrad (HBP 2) Keine Armutsgefährdung (12 %) 21 44 21 55 9 70 10 66 14 2 17 51 10 46 29 37 7 44 45 17 13 32 9 3 11 44 5 43 Armutsgefährdung (51 %) 40 31 66 10 30 37 35 35 20 2 29 31 18 35 20 39 10 28 41 18 14 17 26 3 24 26 14 16 Belastung Ressource 80 60 40 20 0 20 40 60 80 80 60 40 20 0 20 40 60 80
Ressourcen und Belastungen der Familien nach Migrationshintergrund Kein Migrationshintergrund (61 %) Migrationshintergrund (32 %) Soziales Netzwerk 25 45 44 25 Finanzielle Lage des Haushalts 37 25 69 12 Sicherheit der Wohnsituation 17 53 35 31 Situation des Wohnraums 17 52 41 33 Ungeplante Schwangerschaft 19 3 16 0 Umgang der Familie miteinander 26 35 21 33 Obsorge-Situation des Kindes 15 34 13 39 Körperliche Gesundheit (HBP 1) 22 38 21 38 Körperliche Gesundheit (HBP 2) 7 30 10 32 Psychosoziale Gesundheit (HBP 1) 47 16 35 21 Psychosoziale Gesundheit (HBP 2) 15 16 13 22 Alleinerziehende HBP 23 3 21 2 Bildungsgrad (HBP 1) 17 37 26 26 Bildungsgrad (HBP 2) 8 29 18 16 Belastung Ressource 80 60 40 20 0 20 40 60 80 80 60 40 20 0 20 40 60 80
Detaillierte Auswertungen finden Sie im FRÜDOK Jahresbericht 2016
Kontakt Carina Marbler Gesundheit Österreich Stubenring 6 1010 Vienna, Austria T: +43 1 515 61-252 F: +43 1 513 84 72 E: carina.marbler@goeg.at sophie.sagerschnig@goeg.at petra.winkler@goeg.at www.goeg.at www.fruehehilfen.at