Seite 1 von 5 Aktienmärkte Fehlstart ins neue Jahr Das neue Jahr begann mit einem kräftigen Kurseinbruch, der den DAX am Donnerstag sogar unter die Marke von 10.000 Punkten drückte. Auch die übrigen Börsenplätze standen unter Druck. Auslöser waren erneut sinkende Aktienkurse in China und damit verbunden die Furcht vor einem Wachstumseinbruch im Reich der Mitte (siehe Seite 2). Damit wiederholt sich ein Thema, das die Märkte bereits im August letzten Jahres unter Druck gesetzt hatte. Damals hatten sich die Notierungen schnell wieder erholt, da die Regierung in Peking diverse Gegenmaßnahmen ergriffen hatte (Konjunkturprogramme, Steuererleichterungen, Senkung der Leitzinsen). Die Regierung hat weiterhin alle Möglichkeiten solche Maßnahmen zu wiederholen. Somit halten wir die jüngsten Kursabschläge für überzogen. Renten & Volkswirtschaft Inflation bleibt niedrig Die Inflation im Euroraum kommt weiterhin nicht in Fahrt. Sie betrug im Dezember lediglich 0,2 % gegenüber dem Vorjahr. Neben den gefallen Energiepreisen waren auch die Preise für Lebensmittel rückläufig. Aufgrund der Ängste um das Wachstum in China gab der Ölpreis in den letzten Tagen deutlich nach und fiel auf den tiefsten Stand seit elf Jahren. Sofern sich der Ölpreis nicht deutlich erholt, ist auch nicht mit einer nennenswerten Zunahme der Inflation zu rechnen. Dies würde wiederum die Möglichkeit eröffnen, dass die EZB zusätzliche Maßnahmen ergreift und das würde sowohl den Rentenmarkt als auch den Aktienmarkt erfreuen. Die Markit-Einkaufsmanagerindices des Euroraums für das verarbeitende Gewerbe zeigen weiterhin Wachstum an. Gemäß den diese Woche veröffentlichten Dezemberwerten galt das sogar für ganz Europa. So stieg der Wert für Griechenland auf 50,2 Punkten an. Damit liegt er über der als Wachstumsschwelle definierten Marke von 50 Punkten. Hiervon hat im Dezember auch der lokale Arbeitsmarkt profitiert.
Seite 2 von 5 China ist einmal mehr das bestimmende Thema an den Märkten Produktionsdaten, Einkaufsmanagerindices und eine weitere Abwertung des Yuan bereiten Sorgen Das Reich der Mitte hielt zum Jahresstart die Kapitalmärkte in Atem. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel im Dezember von 48,6 Punkten im Vormonat auf 48,2 Punkte. Damit lag der Index fast das gesamte Jahr unterhalb der Wachstumsschwelle von 50,0 Punkten. Neuaufträge und die Anzahl der Arbeitsplätze waren erneut rückläufig. Der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors liegt im Dezember zwar mit 50,2 Punkten weiterhin im Wachstumsbereich, musste jedoch einen Rückgang um einen Punkt verzeichnen. Dabei verzeichnet dieser Sektor eine robuste nationale Nachfrage. Es gilt hierbei zu beachten, dass die wirtschaftliche Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes aktuell noch größer ist und somit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung schwerer wiegt. Die chinesische Zentralregierung strebt zwar einen Wandel hin zu mehr Dienstleistungen an, hat jedoch noch einen weiten Weg vor sich. Um die Verwerfungen bei diesem gewollten Strukturwandel zu überstehen, stehen der Regierung diverse Möglichkeiten zur Verfügung: Lockerung der Geldpolitik, Investitionsprogramme oder Steueranreize. Zudem ist die Staatskasse noch immer prall mit Währungsreserven gefüllt. Parallel dazu wertete die chinesische Währung (CNY) gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner in den letzten Tagen weiter ab (siehe Grafik; EUR = Euro, USD = US-Dollar, JPY = Japanischer Yen). Dies verbilligt zwar die Exporte, verteuert jedoch die importierten Güter. Zusätzlich belastet diese Entwicklung vor allem die Handelspartner in Süd-Ost-Asien und entflammt Sorgen um einen Währungs-krieg auch wenn die Regierung bereits angefangen hat, den Wechselkurs zu liberalisieren. In diesem Umfeld setzten die Indices für chinesische Aktien (siehe Grafik; SSE = Shanghai, Hang Seng = Hongkong) ihre bereits Ende Dezember 2015 begonnene Talfahrt fort. Die drastische Entwicklung führte an mehreren Tagen zu einer vor-zeitigen Beendigung des Börsenhandels. Diese Nachrichten führten zu einer Panik, die sich auf die globalen Aktienmärkte übertrug. Rund um den Globus standen die Kurse unter Druck und bescherten den Anlegern einen Fehlstart ins neue Jahr. Auch die Rohstoffpreise gerieten massiv unter Druck, da China einer der größten Rohstoffverbraucher der Welt ist.
Seite 3 von 5 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX 9.980 12.391 9.325-7,1 % - 8,3 % + 0,1 % + 4,9 % EuroStoxx 50 3.085 3.836 2.973-5,6 % - 8,2 % - 4,4 % + 1,9 % Dow Jones 16.514 18.351 15.370-5,2 % - 6,9 % - 2,4 % - 6,1 % S&P 500 1.943 2.135 1.867-4,9 % - 6,5 % - 2,6 % - 4,1 % USA bleibt auf Wachstumskurs Leichte Eintrübung, aber keine Katerstimmung Die Stimmung der Einkaufsmanager in den USA trübt sich weiter ein. Die Divergenz im Stimmungsbild zwischen dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor bleibt bestehen. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA gab zum sechsten Mal nach, liegt nun bei 48,2 Punkte (- 0,4 Punkte) und damit auf dem tiefsten Stand seit Juni 2009. Einer der Haupttreiber für den Rückgang war erneut die Beschäftigungskomponente. Der bisher über der Wachstumsschwelle liegende Markit Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank um 1,6 Punkte auf 51,2 Punkte. Damit liegt er zwar noch im Wachstumsbereich, befindet sich allerdings auf dem niedrigsten Stand seit Oktober 2012. Beide Indices werden vom starken US-Dollar belastet. Dieser verschlechtert nicht nur den Absatz von US-Erzeugnissen im Ausland, sondern verbilligt auch die Konkurrenzerzeugnisse aus dem Ausland im Inland, was den Wettbewerb für US- Erzeugnisse erschwert. Der ISM-Index des Dienstleistungssektors fiel überraschend um 0,6 Punkte auf 55,3 Punkte. Damit stehen die Zeichen beim wichtigsten Wirtschaftssektor in den USA weiter auf Wachstum. Trotz des Rückgangs stimmen einzelne Komponenten positiv für die nächsten Monate. So verzeichnete entgegen der Entwicklung beim verarbeitenden Gewerbe die Beschäftigungskomponente einen Anstieg um 0,7 Punkte. Auch die Auftragseingänge legten um 0,7 Punkte zu und liegen nun bei 57,5 Punkten. Die Exportaufträge des Dienstleistungssektors stiegen trotz des starken US-Dollars um 4,0 Punkte auf 53,5 Punkte. Dieses Wachstum lässt eine Verbesserung des Außenbeitrags erwarten und bestätigt damit unsere positive Wachstumsprognose für die USA. Ausgewählte wichtige Termine 13.01.2016: Industrieproduktion (Euroraum) 14.01.2016: Bruttoinlandsprodukt 2015 (Deutschland) 14.01.2016: Fed Beige Book (USA) 15.01.2016: Einzelhandelsumsätze (USA) 15.01.2016: Verbrauchervertrauen (USA)
Seite 4 von 5 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. Aktienmärkte & Rohstoffe Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- & Portfoliomanagement Telefon: 0421 179 3542 E-Mail: sascha.otto@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken & Rentenmärkte Björn Mahler Telefon: 0421 179 1450 E-Mail: bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen Lars Schmidt Telefon: 0421 179 1475 E-Mail: lars.schmidt@sparkasse-bremen.de
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