PREDIGT. am Tag der Heiligen Dreifaltigkeit: Trinitatis (26. Mai 2013, Uhr) (in der Predigtreihe Und Sarah lachte- Humor in der Bibel )

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Transkript:

PREDIGT am Tag der Heiligen Dreifaltigkeit: Trinitatis (26. Mai 2013, 18.00 Uhr) Universitätsgottesdienst, St.Katharinen Hamburg (in der Predigtreihe Und Sarah lachte- Humor in der Bibel ) Begeistert oder Betrunken? Apostelgeschichte 2, 1-12 Der Friede Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch allen! Begeistert oder betrunken? So ist die Predigt für den heutigen Uni- Gottesdienst überschrieben, begeistert oder betrunken? Ich hatte als Dorfpastor sehr viele Goldene Hochzeiten in der kleinen Petruskirche in Nübbel. Es war dort Tradition nach 50 Jahren Ehe noch einmal in der Kirche dieses Jubiläum mit einem Gottesdienst zu begehen. Ein altes Ehepaar, Anni und Uwe, wollten das auch und kamen zu mir zum Gespräch. Sie hatten das Gefühl, irgendwie war die grüne Hochzeit mit allem drum und dran, nicht so richtig gewesen. Uwe war ein Schleswig- Holsteinischer Eingeborener, geboren und gebürtig in Nübbel, der nie richtig Hochdeutsch gelernt hatte. Anni war ein Flüchtling aus Ostpreußen, aus Gerdauen, die auch niemals richtig Hochdeutsch lernte. Die beiden sprachen auch nach 50 Jahren nicht dieselbe Sprache, aber sie verstanden sich. Ihr Traugespräch hatte damals etwas Merkwürdiges, so erzählten mir die beiden sehr lebendig. Die beiden jungen verliebten Menschen wurden ins Pfarrhaus hinein gebeten, wohl von der Haushälterin, der Herr Pfarrer würde gleich kommen. Sie sollten schon mal im Amtszimmer Platz nehmen. Das taten sie auch und warteten. Fünf Minuten, dann zehn,..., als plötzlich der Pfarrer kam. Nicht mit einem Brausen, durch eine auffliegende Zimmertür, oder ähnlich. Auf allen Vieren kroch er unter seinem Schreibtisch hervor, um dann das Traugespräch zu führen.

Wieder draußen vor der Tür sagt Uwe zu Anni: Du, ick glöv, he war besoopen! Dass der Herr Pfarrer gar nicht betrunken, sondern begeistert gewesen sein könnte, kam den beiden vermutlich überhaupt nicht in den Sinn. In diesem Fall ist Uwe kein Spötter, so wie jene in der Apostelgeschichte, die über die Jünger sagen: Sie sind vom süßen Wein betrunken. Dieser in der Bibel beschriebene Spott leuchtet eigentlich nicht ein. Denn es wird uns ja berichtet, dass alle die Rede der Apostel verstehen können, in ihrer eigenen Sprache. Dass Betrunkene verständlicher reden, so dass alle sie verstehen können, wird auch vor 2000 Jahren nicht der Fall gewesen sein. Der Satz: Die sind wohl vom süßen Wein betrunken., so behaupte ich, bezieht sich auf den Inhalt des Gesagten und nicht auf die Sprache. Was hören denn die Parther, Meder und Elamiter, die Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, und auch die Römer? Was für eine Botschaft hören sie, über die man spotten kann: Ihr seid wohl betrunken!? In den Vorbereitungsgesprächen hat wohl ein Kommilitone gesagt: Dieser Geschichte fehlt die Verheißung. Und das stimmt auch zum einen, denn das Wunder ist noch keine Verheißung. Und eine Kommilitonin sagte, das eigentliche Wunder ist doch schon vorher geschehen, nämlich, dass so viele Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen sind. Das ist es! Ihr seid wohl betrunken?! Nein, wir sind nicht betrunken. Das ist es! Es ist möglich! Was soll möglich sein? Dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen, unterschiedlicher Sprache und Religion sich verstehen! Das soll möglich sein? Ja, das ist es! Ihr seid ja betrunken! Pfingsten ist nicht die Umkehrung von Babel, und Pfingsten ist nicht das Entstehungsdatum unverständlicher Zungenrede. Pfingsten ist das Fest an dem sich eine heterogene Menge versteht, ohne dafür Eigenes aufgeben zu müssen; Pfingsten ist das Fest an dem sich eine heterogene Menge versteht und dabei seine bunte Vielfalt beibehält. Parther bleiben Parther, Meder bleiben Meder und auch die Elamiter müssen sich nicht assimilieren oder integrieren, um die anderen zu verstehen. Niemand braucht das, die Heterogenität der großen Versammlung löst sich nicht auf, zu keinem

Zeitpunkt. Alles bleibt verschieden, weil es normal ist, verschieden zu sein. Aber da gibt es diesen Augenblick in der jede und jeder versteht. Im Text heißt es, jeder hört in seiner Sprache. Und meine Sprache ist mehr als nur eine Kommunikationsebene, sie ist auch kulturell und religiös geprägt; ist sozial- und milieugeprägt. Uwe und Anni sprachen beide Deutsch, der eine Plattdeutsch, die andere Ostpreußisch, ihre Herkunft ist das ländliche Milieu, Bauern und Landarbeiter. Ihr soziale Sprache oder ihre soziolinguistische Kommunikationsebene war ihnen vermutlich verständlicher als die jeweilige Muttersprache, Deutsch. Deutsch angeblich eine Leitkultur, ist doch bloß ein undifferenter Oberbegriff, für eine heterogene Sprachfamilie von Flensburg bis zu den Alpen. Es reicht nicht betrunken zu sein, um Menschen aus Phrygien oder Pamphylien etwas so zu sagen, dass es verstanden wird. Da braucht es schon etwas Geist, Heiligen Geist. Wenn dann aber Geist da ist, dann bedarf es auch keines Mittlers mehr, der uns ein unwirsches Gebrabbel auslegt. Wenn der Geist der Verständigung braust, dann versteht jeder in seiner Sprache. Egal, was die Spötter sagen. Ich finde die Spötter kommen im Allgemeinen zu schlecht weg. Vielleicht liegt das am 1. Psalm, der uns allen gut bekannt ist. Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf dem Weg der Sünder, noch sitz wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des Herrn. Hier wird die Spannung aufgebaut, dass Gottlosigkeit, Sünde und Spott die Gegenüber von Frömmigkeit und Gottessuche sind. Petrus reagiert auf diesen Spott am Pfingsttag nicht grob oder anklagend, hinfort mit Euch Ihr gottlosen Spötter!, nein, seine Antwort ist entweder rührend naiv oder sie birgt auch eine Menge Ironie, diese Männer sind (noch) nicht betrunken, es ist doch erst die dritte Stunde des Tages. Sie sind nicht betrunken, sie sind vom Heiligen Geist erfüllt, sie sind begeistert. Und ich behaupte, auch begeistert sein, bedarf eines Inhalts. So wie die Verheißung einen Inhalt haben muss, so ist man als Mensch von etwas begeistert, über etwas begeistert. Das selbstvergessene Spielen von Kindern, kann mich begeistern, Musik, Kunst, ein anderer Mensch, in der Regel meine Frau, kann mich begeistern, eine Idee die uns voranbringt oder eine Verheißung. Verstehen ist möglich, egal wer du bist und wo du herkommst. Begeisterung! Verstehen ist möglich, und dann war da dieser Augenblick, dieser religiöse Moment, wie ein Brausen, Zungen wie von Feuer,..., mit Worten ist das Unsagbare so schwer auszudrücken, ein religiöser Augenblick, Gott ereignet sich mitten in der Menge der Verschiedenen und es ist ein Verstehen, wie in der eigenen Muttersprache. Und dieser Moment, der muss sich doch irgendwie ausdrücken, und er drückt sich in jedem so aus, wie er oder sie es in der eigenen Kultur gelernt hat, wie unsere Kultur uns geprägt hat. Der Ausdruck von Lachen und Freude ist nicht nur sehr individuell, er ist auch kulturell geprägt. Dass ein großer Haufen verschiedener Mensch, im selben Augenblick ihre Begeisterung zum Ausdruck

bringen, das muss Außenstehende doch zu tiefst verwirren und irritieren. Die sind doch alle betrunken. Und nun lassen Sie, liebe Gemeinde, Petrus, angesteckt von den vielen fröhlichen und lachenden Menschen, mal in ihren inneren Bildern, lachend vor die große Menge treten. Nicht bierernst mit der ruhigen und getragenen Stimme eines Lektors Sonntagmorgen um 10:00. Lassen sie einen begeisterten Petrus auftreten, der doch ebenso überrascht ist, wie die vielen anderen. Überrascht und erfüllt und fassungslos fröhlich, ergriffen von der Verheißung, dass Verstehen möglich ist. Und dann lacht er die Spötter an, die ihn in diesem Augenblick mit ihrem Spott nicht im Geringsten irritieren können. Sie selbst, die Spötter, sind doch die irritierten. Petrus lacht, sein ganzer Körper lacht, er sieht die vielen begeisterten Menschen und lacht, nein wir sind nicht betrunken, hey, ist doch noch viel zu früh, wir sind begeistert, erfüllt von Gott, denn jetzt erfüllt sich alles, was man uns geweissagt hat. Welche Freude, ich habe keine Worte, egal wie spät es ist. Und so soll es geschehen: Wer den Namen des Herren anrufen wird soll gerettet werden. Lasst Euch irritieren, ihr Spötter, lasst Euch irritieren von dem Augenblick in dem Verstehen möglich ist. Begeisterung lässt sich nicht vortäuschen, Begeisterung ist echt. Entweder ist man Begeisterung oder nicht. Ob ein Mensch begeistert von einer Sache ist, spüren wir ihm ab. Wir verstehen, auch ohne Worte, wenn jemand begeistert ist. Vielleicht verstehen wir nicht immer, warum etwas jemanden begeistert. Unverständig stehen wir neben einem Freund, erleben scheinbar dasselbe, er flippt vor Begeisterung fast aus, und wir finden es eher mäßig, bis schlecht. Wir verstehen die Begeisterung, aber nicht immer was denn die Begeisterung auslöst. Was findest du daran denn so toll? Tja?! Begeisterung ist eben wie ein Sturm, sie packt uns einfach, und nimmt uns mit, während andere, nicht den leisesten Hauch verspüren. Mitunter ärgert es auch Menschen, wenn sie keinen Zugang zu dem haben, was die anderen so begeistern lässt. Schließlich möchten sie vielleicht auch begeistert sein, fröhlich, gut drauf, plötzlich lostanzen aus Freude. Sie ärgern sich, fühlen sich außen vor, ihr seid doch betrunken. Und der lachende und begeisterte Paulus versteht, warum die Spötter spotten. Sie sind nicht bereit. Sie sind nicht offen für den religiösen Augenblick, der sich ereignet, einfach so, mitten unter den Vielen. Sie sind nicht bereit und Paulus bittet sie, sich zu öffnen. Ihr Lieben, lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen! Im Volksmund sagt man, das Ohr ist der Seele am nächsten. Wenn ihr wollt, nehmen wir Euch mit ins große Verstehen. Wenn ihr mögt, dann könnt Ihr alle Teil dieses einen Wunders sein, das sich hier

gerade ereignet. Der religiöse Augenblick ist, dass sich Gott offenbart und seinen Geist ausgießt. Das sind meine Worte für das Unsagbare, ich weiß nicht was ihr hört, wenn Ihr Euch meinen Worten öffnet. In Euren Ohren sind meine Worte ja Eure Worte, und vielleicht Gottes Worte. Alles was hier gerade passiert, wurde Euch geweissagt, Ihr lieben Parther, Meder und Elamiter, Euch den Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Euch Hamburgerinnen und Hamburgern, Pinnebergern, Sachsen und Pommern,..., einander zu verstehen ist möglich, und das begeistert mich. Wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden. Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen