Rationale Entscheidungsfindung Es gibt verschiedenste betriebswirtschaftliche Hilfsmittel, um zu einem Entscheid zu gelangen. Ziel dieser Instrumente ist immer, nachvollziehbare rationale Entscheide zu finden. Am Beispiel der Nutzwertanalyse sei das rationale Vorgehen kurz erläutert: 1. Alternativen Zu einem bestimmten Thema (zusätzliche Gelder für die Belange der Schule) werden die wichtigen Alternativen gesucht. Bei einem anstehenden Hauskauf könnten die Alternativen lauten: Reihenhaus, einseitig angebautes Reihenhaus, alleinstehendes Haus, usw. Wichtig ist, die Alternativen zu kennen. 2. Wirkungen, Nutzeneffekte der Alternativen Welche Konsequenzen werden die Alternativen nach sich ziehen? Man versucht, kurz-, mittel- und langfristig die Nutzeneffekte (Wirkungen) abzuschätzen. Man versucht, die Zukunft vorweg zu denken! 3. Kriterien Als erstes werden Muss-Kriterien bestimmt, die in jedem Fall erfüllt sein müssen. Alternativen, die Muss-Kriterien nicht erfüllen, werden nicht mehr beachtet. Danach werden die Wunsch-Kriterien gesucht. An diesen werden die Alternativen überprüft. Die einzelnen Kriterien werden gewichtet, so dass am Ende die Summe von 100 entsteht. Beim Hauskauf könnten vielleicht die Kriterien mit folgenden Gewichtungen gelten: Muss-Kriterium Zum Beispiel beim Hauskauf: Anzahlung max. Fr. 400 000 Elvira Porrini, Zürich Seite 1
Wunsch-Kriterien Verkehrsfrei 20 Terrasse mit Fernsicht 30 min. 5 Zimmer 15 Zimmergrösse min. 25 qm 10 Freundliche Nachbarn 5 andere 20 = insgesamt 100 Beim Finden der Kriterien und deren Gewichtung können Diskussionen entstehen. Was soll ein Kriterium sein und welches Gewicht erhalten? 4. Punkten zum Erfüllungsgrad der Alternativen Die Alternativen werden nun an den Kriterien überprüft und bewertet: 1 Punkt erhält ein Kriterium, wenn die entsprechende Alternative dieses überhaupt nicht erfüllt, 2 für eher nicht erfüllt, 3 für eher erfüllt und 4 für voll erfüllt. 5. Nutzwert Dieser ergibt sich als Resultat einer einfachen Rechnung: Das Gewicht des Kriteriums wird mit der Anzahl Punkte für den Erfüllungsgrad multipliziert und als Nutzwert eingetragen. Diejenige Alternative mit dem höchsten Nutzwert ist rational gesehen die richtige Entscheidung. Elvira Porrini, Zürich Seite 2
Tabelle zur Nutzwertanalyse Kriterien, an denen die Verwendung der Gelder überprüft werden Gewicht Alternative 1 Alternative 2 Alternative 3 Andere Alternativen G Punkte P G x P Punkte P G x P Punkte P G x P Punkte P G x P A B C D Total 100 Die Alternative mit dem höchsten Nutzwert soll umgesetzt werden. Elvira Porrini, Zürich Seite 3
Entscheidungshilfen zur Nutzwertanalyse Es stehen Ihnen zusätzliche Gelder für die Belange der Schule zur Verfügung. Bitte überlegen Sie sich folgendes: 1. Rahmen Mit welchem Betrag rechnen Sie minimal, mit welchem maximal? Es kann sinnvoll sein, je eine Variante mit dem minimalen und eine mit dem maximalen Betrag zu erarbeiten. Gibt es sonst noch bestimmende gesetzliche oder andere Grundlagen, die berücksichtigt werden müssen? Bitte ziehen Sie diese in Ihre Überlegungen mit ein. 2. Welche Alternativen sehen Sie innerhalb dieses Rahmens? Wer entscheidet über diese Alternative? 3. Nutzeneffekte der Alternativen Bezeichnung Beschreibung der Alternativen (Stichworte) Kurzfristig (1-2 J.) Nutzeneffekte Langfristig (4-5 J.) Elvira Porrini, Zürich Seite 4
4. Welche Kriterien machen an der Schule Sinn, die Sie vertreten? Die Bewertungskriterien sind eine zentrale Hilfe, um die vorhandenen Alternativen festzulegen. Die Bewertungskriterien sollen überschneidungsfrei und abschliessend formuliert sein. Unterschiedliche Kriterien müssen unterschiedliche Bewertungsaspekte beschreiben und die Erfüllung eines Kriteriums muss von anderen Kriterien unabhängig sein. Sinnvoll sind mindestens drei und maximal zehn Bewertungskriterien. Die Summe der Gewichte (der einzelnen Bewertungskriterien) muss 100 (einhundert) ergeben. Berücksichtigen Sie dazu die Entscheidungshilfe zur Bewertung der Grundlagen! Falls es ein Muss-Kriterium gibt, werden die Alternative als Erstes an diesem überprüft und allenfalls verringert. Bewertungskriterien Details dazu Gewicht 1. XYZ 2.... 3.... Summe = 100 Elvira Porrini, Zürich Seite 5
Mögliches Vorgehen zur Bewertung der Grundlagen Es kann sinnvoll sein, den Entscheid zu den Alternativen möglichst breit abzustützen. Dazu ist es notwendig, 1. Kriterien festzulegen, die für alle Alternativen gelten, 2. die einzelnen Kriterien zu gewichten und 3. den Erfüllungsgrad der Alternativen aufgrund der Kriterien zu punkten. Die Schritte können durch unterschiedliche Funktionen ausgeführt werden, um die Partizipation sicherzustellen. Aktivität Schulleitung Kollegium Fachlehrerschaft Elternbeirat Alternativen finden Entscheid, welche Alternative verfolgt werden Bewertungskriterien finden Entscheid über Bewertungskriterien Gewichtung der Bewertungskriterien vornehmen Entscheid über Gewichtung Elvira Porrini, Zürich Seite 6
Punktvergabe Entscheid Punkte Nutzwertanalyse Erarbeitung Massnahmen Entscheid Massnahmen Elvira Porrini, Zürich Seite 7
Umsetzungsplanung Kurzfristige Massnahmen Erwünschtes Ergebnis Verantwortlich Termin Elvira Porrini, Zürich Seite 8
Mittelfristige Massnahmen Erwünschtes Ergebnis Verantwortlich Termin Elvira Porrini, Zürich Seite 9