@ WESTDEUTSCHER VERLAG-KÖLN UND OPLADEN. Strukturprobleme unserer wissenschaftlichen Hochschulen. HESS' DAHRENDORF' MENKE-GlÜCKERT' RITTER

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Transkript:

HESS' DAHRENDORF' MENKE-GlÜCKERT' RITTER Strukturprobleme unserer wissenschaftlichen Hochschulen HERAUSGEGEBEN VON DER FRIEDRICH-NAUMANN-STIFTUNG. BONN @ 1965 -WESTDEUTSCHER VERLAG-KÖLN UND OPLADEN

ISBN 978-3-663-D0821-7 ISBN 978-3-663-02734-8 (ebook) DOI 10.1007/978-3-663-02734-8 Verlags-Nr.041038 @1965 by Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen Gesamtherstellung Druckerei Dr. Friedrich Middelhauve

Inhalt Professor Dr. Paul Luchtenberg Vorwort................ 5 Professor Dr. Gerhard Hess Forschung und Hochschule 7 Professor Dr. Ralf Dahrendorf Die Fakultäten und ihre Reform.......... 17 Regierungsrat Peter Menke-Glückert lernfreiheit und Studienordnung................................. 31 Professor Dr. Joachim Ritter Die Universitäten vor den Ansprüchen der Zeit................... 49 lebensdaten der Referenten................. 63

Vorwort Seitdem man erkannt hat, in welchem Ausmaß der unaufhaltsame Fortschritt wissenschaftlicher Forschung an den beunruhigenden Verwandlungen auf allen Gebieten menschlichen Daseins beteiligt ist, die insgesamt begonnen haben, eine globale Kulturmetamorphose zu bewirken, darf und muß die Wissenschaft, unbeschadet ihres an sich apolitischen Charakters, als ein Politikum begriffen werden; jenseits aller ideologischen Programme fordert dieses überparteiliche Politikum angesichts rivalisierender Konkurrenzen unmittelbar zur Sicherung und Steigerung wirtschaftlicher und kultureller Existenzen heraus. Solche Einsicht macht es verständlich, daß sich allenthalben Politiker der Probleme angenommen haben, die in der westdeutschen Gelehrtenrepublik die Geister in Atem halten. Die Wissenschaftler und Forscher sehen sich überdies in ihren Anstrengungen auch in der außerparlamentarischen Öffentlichkeit durch mancherlei Bemühungen unterstützt, die in Vereinigungen und auf Tagungen nicht nur Verständnis für die Bedeutung einer nachhaltigen Förderung von Wissenschaft und Forschung zu verbreiten suchen, sondern auch eine verständnisvolle Anteilnahme an der Diskussion von Reformplänen erreichen möchten. Die für wissenschaftliche Hochschulen konzipierten Reformpläne sind für die Kulturpolitik um so bedeutsamer, als sie sich mit der notwendigen Erneuerung unseres gesamten Bildungswesens aufs engste verknüpft zeigen; denn wenn auch eine Reihe reformerischer Fragen nach wie vor der Selbstverwaltung unserer Hochschulen vorbehalten bleibt, so dürfen doch andererseits auch die zwischen Hochschule und Schule seit alters bestehenden und im Wesen der Bildung begründeten Beziehungen nicht vernachlässigt werden. Die von den Bedürfnissen der Zeitenwende herausgeforderte pädagogische Renaissance, die zunächst in den kulturautonomen Bundesländern jeweils eigenständige Reformen veranlaßte, hat schließlich das Entstehen von Expertengremien bewirkt, die die Aufgabe haben, in begründeten»empfehlungen«bundeseinheitliche Regelungen für ein organisches Bildungssystem zu erarbeiten, das den Forderungen der Gegenwart gerecht zu werden vermag. Während der»deutsche Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen«in gutachtlichen Stellungnahmen organisatorische Reformelemente entwickelt, wird vom beschlossenen»bildungsrat«eine für alle Länder verbindliche Bildungsplanung erwartet. Unabhängig davon hat sich der»wissenschaftsrat«mit den Bildungsfragen befaßt, die nur vom Selbstverständnis wissenschaftlicher Hochschulen aus beantwortet werden können. Dabei handelt es sich vor allem darum, die gesellschaftliche Funktion der Hochschule in der industriellen Massengesellschaft durch eine Organisation zu stärken, die in Lehre und Forschung sowohl»zweckfreie«geistig-sittliche Bildung der menschlichen Persönlichkeit im Sinne der tradierten Universitätsidee als auch die»zweckgebundene«pragmatische Ausbildung von akademischen Führungskräften in der modernen Leistungsgesellschaft gewährleistet. In dieser unlösbaren Verschränkung von Theorie und Praxis, deren Problematik unter pädagogischen Aspekten in der technischen Epoche ständig an Bedeutung zugenommen hat, wurzelt die strukturelle Universitätskrise. 5

Die Friedrich-Naumann-Stiftung hat»strukturprobleme unserer wissenschaftlichen Hochschulen«als Thema einer Arbeitstagung in Münster vom 23.-25.januar1964 behandelt und sich dabei der Unterstützung anerkannter Sachverständiger erfreuen dürfen. Die von ihnen vertretenen Gedanken haben in den jeweils anschließenden Erörterungen in Zustimmung und Anregung ein so starkes Echo gefunden, daß von dieser Veröffentlichung ihrer Vorträge eine nicht minder erfreuliche Auswirkung zu erhoffen ist. Prof. Dr. Paul Luchtenberg Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung 6