Verantwortungsrollen bereitstellen - Interkultur in der Stadt am Beispiel der Stadt Arnsberg - Hans-Josef Vogel Bürgermeister der Stadt Arnsberg Inter:Kultur:Komm 2006 Essen, 25.08.2006
Vorab: Arnsberg 80.000 EinwohnerInnen 123 Nationen 80 Sprachen Integration hat in Arnsberg Geschichte: Es ist eine Erfolgsgeschichte. Grund: Ausgangspunkt war in 50er/60er eine Zuwanderung in Arbeit Integration wurde Thema der städtischen Bürgergesellschaft 2
I. Potenziale der vielfältigen Kulturen werden unzureichend genutzt und zwar: Die Potenziale der Kinder mit Zuwanderungshintergrund Grund: Bildungserfolg, also die Ausstattung der Kinder mit den Voraussetzungen individuellen Erfolgs, ist in Deutschland an die soziale Herkunft gekoppelt - Mangel des Bildungssystems Unverhältnismäßig hohe Zahl von Schulabbrüchen und an Hauptund Förderschulen, obwohl ausländische Kinder vielfach hoch motiviert sind Chancen werden nicht genutzt, Internationalität zu erlernen, die für den Erfolg auf ausländischen Märkten unverzichtbar ist 3
I. Potenziale der vielfältigen Kulturen werden unzureichend genutzt, und zwar: Potenziale der Zuwanderer als Bürger/In (bürgerschaftliche Teilhabe/bürgerschaftliches Engagement) für die Stadt Potenziale der Zuwanderer und der Einheimischen für eine Kreative Stadt Gründe: - Falsche Bilder über die Kulturen und ihre Menschen (Stereotypen) - Fehlende Verantwortungsrollen - Gesperrte Zugänge durch Organisationsversagen - Unzureichende interkulturelle Kompetenzen 4
II. Interkultur = Raum und Prozess, brachliegende Potenziale für sich selbst, für die Stadt, für Wirtschaft und Gesellschaft zu aktivieren Vorwärts gehen, nicht im Kreis Heute gehen wir im Kreis 5
III. Bausteine von Interkultur in der Stadt Arnsberg 1. Interkultur und Bildung: Von gemeinsamer Verschiedenheit lernen Interkulturelle Kompetenzen stärken Interkulturelles Lernen ( Fremdheit als Lernimpuls) fördern Unterschiede als Bereicherung verstehen Schulkultur = Interkultur Schule hat großen Vorteil: Gemeinsamer Raum und Begegnung sind schon da Neue Verantwortungsrollen: Erzählen, Theater spielen, Sehen, Kochen: Interkulturelle Dialoge 6
III. Bausteine von Interkultur in der Stadt Arnsberg 1. Interkultur und Bildung: Von gemeinsamer Verschiedenheit lernen Schulsystem verändern ( Selbstständige Schule ) Sprachlosigkeit nicht-deutschsprachiger Kinder frühzeitig beenden Individuelle Förderung Es ist effizienter, Kinder mit Zuwanderungshintergrund gezielt zu fördern, anstatt in späteren Jahren die Folgen einer schlechten Integration zu finanzieren 7
III. Bausteine von Interkultur in der Stadt Arnsberg 2. Interkultur und bürgerschaftlicher Gestaltungs- und Lebensraum: Stadt der Kulturen Bürgerumfrage: Migranten wollen mehr für Stadt leisten Wir nutzen dieses Potential nur unzureichend Positiv sind das Engagement in Familie und verwandtschaftlichen Netzwerken und kulturellen Migrantenselbstorganisationen Migrantenselbstorganisation ist Schleuse! Teilhabe an Bürgergesellschaft/Kulturgesellschaft als Mehrheitsgesellschaft aber unzureichend 8
III. Bausteine von Interkultur in der Stadt Arnsberg 2. Interkultur und bürgerschaftlicher Gestaltungs- und Lebensraum: Stadt der Kulturen Deshalb: Neue Bilder Neue Verantwortungsrollen Neue Zugänge Kunst und Kultur Neue Kompetenzen Verantwortungsrollen bereitstellen setzt kulturelle Öffnung der Institutionen und interkulturelle Kompetenzen voraus Möglichkeiten von und zu Kunst und Kultur öffnen Theater, Kulturschmiede, Kunstsommer, Lesungen, Geschichte/ Archiv, Stadtbücherei, Kunstprojekte 9
III. Bausteine von Interkultur in der Stadt Arnsberg 3. Interkultur und Kreative Stadt : Cross-Innovationen ermöglichen Kreative Klasse (Richard Florida) angewiesen auf kulturell vielfältige Milieus Kulturelle Überschneidungen = Cross-Innovationen ( Die Kirschen in Nachbars Garten ) 3 T s oder 3 I s : Talent, Technologie, Toleranz Internationalität, Innovation, Integration Kunstprojekte 10
III. Bausteine von Interkultur in der Stadt Arnsberg 4. Interkultur und politische Kommune: Potentiale aktivieren Interkulturelle Kompetenz in Verwaltung: Normalität des Anderen Zur Rede kommen lassen und zuhören Beispiel: MISS - Modellprojekt zur Mehrsprachigkeit bei Internetangeboten Stadtentwicklung/Stadtplanung Aktivierung der Potenziale ist Kommunale Selbstverwaltung Integrationskonzept: Interkultur in Zusammenhänge stellen Transparenz schaffen Qualitäten sichern 11
IV. Projekte aus Interkultur in Arnsberg Schule Schulkultur Selbstständige Schule Lokale Bildungsoffensive Förderung interkultureller Projekte in der offenen Ganztagsschule und in der Jugendarbeit, Schulbücherei, Unterrichtsmaterialien Rußlanddeutsche Zwischen Kulturen Oral history - Erzählprojekt mit Rußlanddeutschen Initiierung von kultureller Selbstorganisation Unterstützung selbstorganisiertes Jugendzentrum im Stadtquartier Schleusen 12
IV. Projekte aus Interkultur in Arnsberg Interkultureller/Interreligiöser Dialog mit Muslimen Christlich-Islamischer Dialog auf breiter Ebene Koran-Projekt Westlicher Umgang mit Koran am historischen Ort: Kloster Wedinghausen Öffnung kultureller Vereine Teatron-Theater Arnsberg-Jerusalem Theater der Kulturen 13
IV. Projekte aus Interkultur in Arnsberg Kunstverein Arnsberg Interkulturelle Dialoge Mein erstes Foto - Künstlerisches Internetprojekt Neue Medienkunst Die Welt mit anderen Augen sehen (in Planung) 2008: Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs 14