Postbank Konzern Zwischenmitteilung zum 31. März 20120
Vorwort des Vorstands die Postbank hat das erste Quartal 2012 mit einem Ergebnis vor Steuern von 89 abgeschlossen. Im letzten Quartal 2011 hatten wir 66 erwirtschaftet. Wir profitieren weiterhin vom guten Verlauf des Kundengeschäfts, das trotz der sich abschwächenden Wirtschaftsentwicklung solide Ergebnisbeiträge liefert. Wie erwartet, konnte der Zinsüberschuss nicht an die starke Entwicklung des Jahres 2011 anknüpfen. Dies ist u. a. die Folge des anhaltend sehr niedrigen Zinsniveaus, das für einlagenstarke Banken wie die Postbank Herausforderungen im Hinblick auf die Anlage liquider Mittel mit sich bringt. Wir gehen in unseren Planungen davon aus, dass mittelfristig wieder steigende Zinsen auch zu einem wachsenden Zinsüberschuss führen werden und wir so nachhaltig aus der guten Volumenentwicklung in den Segmenten Retail Banking und Firmenkundengeschäft Nutzen ziehen werden. Auch 2012 werden wir an der in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich verfolgten Strategie des Abbaus von kapitalmarktbezogenen Beständen und Risiken festhalten. So haben wir die Finanzanlagen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Jahresende 2011 ebenso weiter reduziert wie den darin enthaltenen Bestand an strukturierten Kreditprodukten. Die Kernkapitalquote der Postbank, die wir im Verlauf des Jahres 2011 um 2,7 Prozentpunkte auf 10,8 % gesteigert hatten, lag zum 31. März 2012 bei 10,9 %. Sichtbare Fortschritte machen wir auch in der Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank. So haben die Postbank und die zum Deutsche Bank Konzern gehörende norisbank ihre Kooperationsvereinbarung erweitert. Danach wird den Filialkunden der norisbank angeboten, mit ihren Bankprodukten zur Postbank zu wechseln, und den Filialmitarbeitern der norisbank wird vonseiten der Postbank ein Anstellungsangebot unterbreitet. Die Kooperation bietet für alle Beteiligten erhebliche Vorteile: Für die Postbank bildet das vertriebsstarke Team der norisbank eine perfekte Ergänzung, und die Kunden der norisbank profitieren von dem 1.100 Standorte umfassenden Filialnetz der Postbank, einem erweiterten Serviceangebot sowie unseren längeren Öffnungszeiten. In der Hauptversammlung am 5. Juni 2012 werden wir unsere Aktionäre um Zustimmung zu einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der DB-Finanz-Holding GmbH, einer 100 %igen Tochtergesellschaft der Deutschen Bank AG, bitten. Im Ergebnis erwarten wir aus dem Abschluss dieser Vereinbarung Vorteile, die sich aus der damit verbundenen Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen dem Deutsche Bank Konzern und der Postbank ergeben, z. B. eine steuerliche Organschaft und die Hebung von Synergien. Wenngleich wir die Entwicklung im Geschäftsjahr 2012 noch durch das für einlagenstarke Banken herausfordernde Zinsumfeld und Integrationsaufwendungen beeinträchtigt sehen, erwarten wir, in diesem Jahr und darüber hinaus wieder deutlich positive Ergebnisse zu erwirtschaften. Bonn, 11. Mai 2012 Mit freundlichen Grüßen Stefan Jütte Vorsitzender des Vorstands 2
Konzern-Kennzahlen Konzern-Kennzahlen nach IFRS zum 31. März 2012 Gewinn- und Verlustrechnung 01.01. 31.03.2012 01.01. 31.03.2011 Zinsüberschuss 680 726 Risikovorsorge im Kreditgeschäft 100 95 Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 580 631 Provisionsüberschuss 299 323 Handelsergebnis 39 2 Ergebnis aus Finanzanlagen 10 82 Verwaltungsaufwand 735 891 Sonstige Erträge/sonstige Aufwendungen 6 1 Ergebnis vor Steuern 89 142 Ertragsteuern 25 37 Ergebnis nach Steuern 64 105 Ergebnis Konzernfremde 0 0 Konzerngewinn 64 105 Auszug aus der Bilanz 31.03.2012 31.12.2011 Bilanzsumme 206.173 191.982 Barreserve 1.872 3.652 Forderungen an Kreditinstitute 37.738 20.322 Forderungen an Kunden 110.498 110.740 Risikovorsorge 1.840 1.826 Handelsaktiva 7.304 6.892 Finanzanlagen 44.755 46.480 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.811 20.024 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 136.854 134.126 Verbriefte Verbindlichkeiten 12.339 12.727 Handelspassiva 8.831 8.591 Hedging-Derivate 1.580 1.817 Rückstellungen 2.575 2.557 Nachrangkapital 5.320 5.438 Eigenkapital 5.934 5.709 a) Gezeichnetes Kapital 547 547 b) Kapitalrücklage 2.010 2.010 c) Andere Rücklagen 3.309 3.037 d) Konzerngewinn 64 111 Anteile in Fremdbesitz 4 4 Sonstige Kennzahlen 01.01. 31.03.2012 01.01. 31.03.2011 Aufwand-Ertrag-Relation % 79,1 78,9 Eigenkapital-Rendite vor Steuern % 6,1 9,9 Ergebnis je Aktie 1 0,29 0,48 Mitarbeiter (auf Vollzeitkräfte umgerechnet) Tsd 19,18 20,09 31.03.2012 31.12.2011 Risikoaktiva Mrd 56,0 57,1 Tier-1-Kapitalquote % 10,9 10,8 Langfristratings 31.03.2012 31.12.2011 Fitch A + / Ausblick stabil A + / Ausblick stabil Moody s A1 / Rating A1 / Ausblick negativ under review 2 Standard & Poor s A / Ausblick negativ A / Ausblick negativ 1 basierend auf 218,8 Millionen Aktien 2 unter Beobachtung für Herabstufung 3
Geschäftsentwicklung Geschäftsentwicklung Diese Mitteilung stellt eine Zwischenmitteilung im Sinne des 37x WpHG i. V. m. 37y WpHG und des DRS 16 dar und beinhaltet IFRS-Konzernzahlen. Die nachfolgenden Kommentierungen beziehen sich sofern nicht anders angegeben auf den Vergleich der Zahlen zum 31. März 2012 mit denen des entsprechenden Vorjahreszeitraums bzw. bei Angaben zur Bilanz mit den Zahlen per 31. Dezember 2011. Erfolgsrechnung Die Postbank hat in den ersten drei Monaten 2012 ein Ergebnis vor Steuern von 89 erzielt. Das Ergebnis des gleichen Vorjahresquartals hatte bei 142 gelegen, im vierten Quartal 2011 hatte die Bank 66 erwirtschaftet. Der Zinsüberschuss lag zum 31. März 2012 bei 680 und damit um 46 unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Diese Entwicklung ist maßgeblich auf das anhaltend von Niedrigständen geprägte Zinsumfeld zurückzuführen, das für einlagenstarke Banken wie die Postbank immer größere Herausforderungen mit sich bringt. Ferner belasteten gegenüber dem Vorjahresquartal geringere Beiträge aus der Fair-Value-Bewertung von Bausparrückstellungen und ein negativer Beitrag aus Sicherungsbeziehungen die Entwicklung des Zinsüberschusses. Das Handelsergebnis in den ersten drei Monaten 2012 betrug 39 und verringerte sich damit gegenüber dem ersten Quartal 2011 um 37. Im Wesentlichen begründet ist dies durch einen negativen Beitrag aus der Sicherung von mittel- bis langfristiger Fremdwährungsliquidität, die insbesondere im Schlussquartal 2011 noch zu einem positiven Beitrag geführt hatte. Diese Effekte gleichen sich über die Sicherungslaufzeit pull-to-par aus. Der im Handelsergebnis erfasste Beitrag aus dem strukturierten Kreditersatzgeschäft (Structured Credit Products SCP) lag bei 7 (Vorjahr: 4 ). Das Finanzanlageergebnis belief sich auf 10 nach 82 im Vorjahr. Im ersten Quartal 2011 hatte das Ergebnis aus der Veräußerung der indischen Tochtergesellschaft mit 55 positiv zu Buche geschlagen. Im März 2012 war die Umtauschaktion für griechische Staatsanleihen bilanziell abzubilden. Die neuen Anleihen wurden mit Wirkung zum 12. März 2012 eingebucht. Die Buchwerte wurden dabei nochmals leicht um rund 12 adjustiert; seither waren Wertschwankungen von rund 12 zu erfassen. Nach dem Umtausch beträgt das verbleibende Restrisiko in neuen griechischen Staatsanleihen noch 40. Der Provisionsüberschuss des ersten Quartals 2012 lag bei 299 und damit um 24 unter dem vergleichbaren Vorjahreswert, jedoch annähernd auf dem Niveau des letzten Quartals 2011 (301 ). Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug 100 und blieb damit nahezu unverändert im Vergleich zum ersten wie auch zum vierten Quartal 2011 ( 95 bzw. 102 ). Zurückzuführen ist dieser stabile Verlauf auf niedrigem Niveau auf solide Portfolioentwicklungen im Bereich der internationalen gewerblichen Immobilienfinanzierung sowie im Privatkundengeschäft mit seinem signifikanten Anteil an hoch besicherten deutschen Immobilienfinanzierungen. Der Verwaltungsaufwand lag zum 31. März 2012 bei 735 (31. März 2011: 891 ). Das Vorjahresquartal war durch verschiedene Sondereffekte überzeichnet. 4 4
Geschäftsentwicklung Bilanzentwicklung Die Bilanzsumme der Postbank lag zum 31. März 2012 bei 206,2 Mrd nach 192,0 Mrd zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres und nach 211,2 Mrd zum 31. März 2011. Auf der Aktivseite der Bilanz setzen wir den Abbau kapitalmarktbezogener Bestände und Risiken fort. Das Gesamtvolumen der Finanzanlagen wurde gegenüber dem Jahresende 2011 um weitere 1,7 Mrd auf 44,8 Mrd reduziert. Ausgeweitet wurden gegenüber dem Jahresende 2011 die Forderungen an Kreditinstitute. Sie steigen von 20,3 Mrd auf 37,7 Mrd. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um besicherte Ausleihungen an Kreditinstitute. Auf der Passivseite der Bilanz konnten wir die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden weiter ausbauen. Sie lagen zum 31. März bei 136,9 Mrd nach 134,1 Mrd zum Jahres ende 2011. Ferner wuchsen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 11,8 Mrd auf 31,8 Mrd. Das bilanzielle Eigenkapital stieg gegenüber dem Jahresende 2011 weiter um 225 an und betrug 5.934. Die Kernkapitalquote lag bei 10,9 %. Ausblick Im Hinblick auf eine Prognose zum Geschäftsverlauf verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2011. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der Postbank Konzern in den Jahren 2012, 2013 und darüber hinaus wieder deutlich positive Ergebnisse erwirtschaften wird. Wie bereits im Geschäftsbericht 2011 beschrieben, wird die Entwicklung im Geschäftsjahr 2012 hierbei noch durch das für einlagenstarke Banken herausfordernde anhaltend niedrige Zinsniveau beeinträchtigt. 5
Impressum Herausgeber Deutsche Postbank AG Zentrale Investor Relations Friedrich-Ebert-Allee 114 126 53113 Bonn Postfach 40 00 53105 Bonn Telefon: 0228 920-0 Gestaltung und Satz EGGERT GROUP, Düsseldorf Koordination/Redaktion Postbank Investor Relations Investor Relations Telefon: 0228 920-18003 E-Mail: ir@postbank.de www.postbank.de/ir Diese Zwischenmitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die sich auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung (insbesondere die Entwicklung der Geld- und Kapitalmarktzinsen), das Geschäft und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Postbank Konzerns beziehen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind keine Aussagen, die Tatsachen der Vergangenheit beschreiben, und werden mitunter durch die Verwendung der Begriffe glauben, erwarten, vorhersagen, planen, schätzen, bestreben, voraussehen, annehmen und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht. Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Plänen, Schätzungen, Prognosen und Erwartungen der Gesellschaft und unterliegen daher Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlich erreichte Entwicklung oder die erzielten Erträge oder Leistungen wesentlich von der Entwicklung, den Erträgen oder den Leistungen abweichen, die in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Die Leser dieser Zwischenmitteilung werden ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie kein unangemessenes Vertrauen in diese zukunftsgerichteten Aussagen setzen sollten, die nur zum Datum dieser Zwischenmitteilung Gültigkeit haben. Die Deutsche Postbank AG beabsichtigt nicht und übernimmt keine Verpflichtung, die zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.