... als Beispiel für ein Wohnprojekt in Regie einer privaten Baugemeinschaft

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Transkript:

Informationsabend zum Thema Baugruppe in Neheim Rathaus Arnsberg, 26. März 2015 Ein Wohnprojekt realisieren Chancen und Anforderungen am Beispiel des Projektes WohnreWIR Tremonia in Dortmund 1 Das Projekt WohnreWIR Tremonia...... als Beispiel für ein Wohnprojekt in Regie einer privaten Baugemeinschaft

Projektdaten Bauherr: Generalplaner: WohnreWIR GbR, Dortmund Am Tremoniapark 15-17 2004: 30 Erwachsene und 11 Kinder Norbert Post Hartmut Welters Architekten & Stadtplaner Dortmund Grundstücksgröße: Wohneinheiten: Wohnfläche: Gemeinschaftshaus: 3.285 qm 21 WE von 55-165 qm 1.940 qm 190 qm WohnreWIR Tremonia - Entwicklungsschritte 1997: Seminar: Wie wollen wir in Zukunft leben? 1999: Gründung des gemeinnützigen Vereins W.I.R. Wohnen innovativ realisieren e.v. 2001 bis 2003: Planung des Wohnprojektes 2003 bis 2004: Bauphase Sommer 2004: Bezug von 4 Reihenhäusern und 16 Wohnungen Sommer 2005: Baubeginn des Folgeprojekts Wohnen auf Tremonia in unmittelbarer Nachbarschaft 2005 bis 2015: W.I.R. I, II, III, IV, V, VI

Projektidee Wohnen in den (Innen-)Stadt Verlässliche Nachbarschaft Leben mit Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Lebenssituationen Realisierung individueller Wohnideen Balance zwischen Gemeinschaft und Privatsphäre Bauen mit hohen gestalterischen und ökologischen Qualitäten Phasen der Projektentwicklung 1. Gruppenbildung / Zielfindung 2. Konsolidierung 3. Planung 4. Realisierung

1. Gruppenbildung / Zielfindung (ab 1997) Standortentscheidung - Klares Bekenntnis zum Innenstadt-Standort - Guter Anschluss an die Innenstadt und zu Versorgungszentren - städtebauliche Integration des neuen Wohngebietes - attraktive Lage am Park Wohnform - Generationsübergreifendes Wohnen etc. als tragfähiges Grundgerüst - Ausrichtung der Architektur an den formulierten Leitzielen Qualitäten - Diskussion der anzustrebenden Qualitätsstandards: Gemeinschaft, Architektur und Gestaltung, Energie und Baubiologie etc. 2. Konsolidierungsphase (ab 1999) Ziele konkretisieren Gruppe entwickeln Rechtsform Finanzierungskonzept Trägerschaft der Entwicklung Moderation Eckpfeiler der Architektur Architekturwettbewerb o.ä.

3. Planung (ab 2001) Individuelle und gemeinschaftliche Ansprüche unter einen Hut bringen Klärung vom städtebaulichen und architektonischen Grundgerüst bis zu Gestaltungs- und Ausstattungsdetails Abstimmung zwischen Bauherrn, Architekturbüro und Fachplanern Einrichtung einer Baugruppe (Schnittstelle zw. Bauherrn und Planern) Kommunikation, Information, Moderation, Mediation (externe Moderation) 4. Realisierung (ab 2003) Permanente Abstimmung zwischen allen Akteuren und Projektsteuerung Abstimmung zwischen Bauherrn, Architekturbüro, Fachplanern und Bauunternehmung (wöchentliche Baubesprechung über 1,5 Jahre) Einrichtung einer Geschäftsführung (3-köpfiges Team als operative Schnittstelle zw. Bauherren, Architekten und Bauunternehmen) Kommunikation, Information, Moderation (Aufgaben der Geschäftsführung) Eigenleistung in der Schlussphase

Rückblick nach zehn Jahren Wohnen Organisation des Zusammenlebens Arbeitsgruppen: Bauen und Handwerk Ausstattung und Pflege Gemeinschaftshaus Terminmanagement Gemeinschaftshaus Pflege Außenanlagen Pflege Laubengänge Gemeinschaftliche Aktionen Öffentlichkeitsarbeit Wettbewerbe Fahrräder / Mobilität etc. Klare Aufteilung von Aufgaben und Verantwortungen führten bis heute zu einem einfachen und unkomplizierten Leben in der Gemeinschaft Rückblick nach zehn Jahren Wohnen Generationsübergreifendes und gemeinschaftsorientiertes Wohnen - Zwischen Gemeinschaft und Individualität - Soviel Gemeinschaft wie möglich Soviel Privatsphäre wie möglich

2 Chancen privater Baugemeinschaften für die Entwicklung des Wohnens in den Städten Rahmenbedingungen der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung Die Bevölkerungszahlen sinken Der Anteil älterer Menschen nimmt deutlich zu Familien stehen vor neuen Herausforderungen Lebensstile differenzieren sich Qualitäten urbanen Lebens werden wiederentdeckt Steigende Ansprüche an soziale, ökologische und gestalterische Qualitäten prägen die Nachfrage Private Baugemeinschaften sind Neue Akteure auf dem Wohnungsmarkt Entwicklung von Unten / Umkehr von Mechanismen des Wohnungsmarktes Impulsgeber für Neues Wohnen in der Stadt Entwickler innovativer und modellhafter Lösungen

Private Baugemeinschaften brauchen Geeignete und individuelle Wohnraumangebote Geeignete Standorte bzw. Grundstücke Unterstützung in allen Entwicklungsphasen 3 Zentrale Themen: Standort Zielfindung: Idee von Wohnen und Gemeinschaft Baustandards Architektur und Freiraum Gruppenbildung Gemeinschaftseinrichtungen Entwicklungsprozess: Mitwirkung und Steuerung Rechtsform Finanzierung Individuelle Sicherheit

Standort Zielfindung: Idee von Wohnen und Gemeinschaft

Baustandards Architektur und Freiraum

Gruppenbildung Gemeinschaftseinrichtungen

Entwicklungsprozess: Mitwirkung und Steuerung Rechtsform

Finanzierung Individuelle Sicherheit

Die Realisierung eines gemeinschaftlich angelegten Wohnprojektes... bedarf einer Unterstützung in allen Entwicklungsphasen! Grundsätzliche Information zu Wohnformen und Realisierungsmöglichkeiten Beratungsangebote z.b. zu Rechtsfragen, Finanzierung, energetisches Bauen, Prozessgestaltung und steuerung, Bau- und Planungsrecht Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.wohnrewir.de