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Transkript:

Predigt zu Matthäus 14, 22-33 von Catharina Bluhm 29.01.2011, 07:06 Predigt mit Mt. 14, 22-33 Liebe Gemeinde, vielleicht kriegen Sie das Gleichgewicht zwischen Arbeiten und Pause ja immer super hin. Vielleicht kennen Sie keine Angst. Vielleicht fragen Sie sich nie, ob in ihrem Leben noch mehr kommt. Vielleicht finden Sie, dass Sie schon genug mit Jesus erlebt haben. Wenn das so ist, dann gucken Sie sich in der nächsten Viertelstunde einfach unsere wirklich wunderschönen Kirchenfenster an. Alle anderen sitzen jetzt mit im Boot. Wir anderen sitzen in einem Boot. Im selben Boot wie Petrus und seine Freunde. Damals auf dem See Genezareth. Mit den Jüngern werden wir erleben, wie nötig wir Pausen haben. Wie gruselig Stürme sind. Wie viel Mut Neuanfänge brauchen und dass man sich dabei manchmal nasse Füße holt. Wir werden Rettung aus Seenot erleben. Und Vertrauen üben. Also: Leinen los. Ich lese den Predigttext für den 4. Sonntag nach Epiphanias aus Matthäus 14, Vers 22 bis 33. 1. Pause, oder: Ich bin dann mal weg! Schluss für heute, hat Jesus seinen Freunden gesagt. Ab in s Boot. Macht Pause. Fahrt schon mal. Ich geh noch Beten. Komm dann später nach. Weg ist er. Und die Leute, fragen die Jünger vielleicht. Hier stehen immer noch 1000e rum. Wer kümmert sich jetzt um die? Und dann gehen sie doch an Bord. Weil Jesus das gesagt hat. Die Freunde machen Pause. Können was Normales tun. Ein Boot segeln.

Vielleicht ein paar Fische fangen. Durchatmen. Gute Idee von Jesus. Wir sitzen mit im Boot. Und sind vielleicht ein bisschen verwirrt. Pause? Was Normales tun? Ruhe? Durchatmen? Steht das echt in der Bibel? Es gibt doch so viel zu tun! So viele Leute brauchen Hilfe. So viele Projekte müssen gestemmt werden. Jesus sagt: Pause. Schluss. Ab in s Boot. Vielleicht schickt er uns nicht zum Segeln. Vielleicht schickt er uns in s Bett. Mittagschläfchen. In den Wald. Spaziergang. Auf die Straße. Joggen. In die Küche. Kuchenbacken. In den Keller. Basteln. Jesus sagt: Pause. Arbeiten hat seine Zeit und Pause hat seine Zeit. Ohne Pause geht das Arbeiten nicht. Traurige, genervte, überlastete Menschen können anderen nicht helfen. Traurige, genervte, überlastete Menschen können überhaupt nicht viel. Also: Pausen machen. Was tun, wobei wir auftanken können. Sagen, ich bin dann mal weg. Gute Idee, Jesus. 1. Sturm und Gespenster oder: Ach Du bist das, Jesus! Wie gut die Idee mit der Schiffsreise war, muss sich erst noch zeigen. Denn auf dem See wird es stürmisch. Dunkel. Die Freunde im Boot kriegen richtig Angst. Jetzt sehen sie eine Gestalt auf dem Wasser. Ein Gespenst? Nein. Jesus kommt im Sturm über das Wasser zu ihnen. Aber die Freunde erkennen ihn nicht. Sie erwarten ihn gar nicht. Und schreien los. Gut, dass Jesus mit ihnen redet. Seid getrost. Ich bin s doch. Ihr kennt mich doch. Wir sitzen mit im Boot. Und fühlen uns vielleicht gerade ein bisschen überlegen. Wir wissen nämlich, dass die Geschichte erstens gut ausgeht und dass das Gespenst zweitens gar kein Gespenst ist. Aber wir sitzen mit im Boot. Mit unseren Stürmen. In denen wir nicht überlegen, abgeklärt und gelassen sind. Sondern panisch. Wir sitzen im Boot mit unseren schlaflosen Nächten. Den einsamen Spaziergängen. Mit Tränen und Albträumen. Wir haben unsere eigenen Gespenster. Erinnerungen. Zweifel. Versuchungen. Wir sitzen mit im Boot. Wir kennen die Angst im Sturm. Vielleicht kennen wir auch die Wut. Und die Fragen: Wo bist du jetzt, Jesus? Jetzt wo ich dich brauche? Ist dir mein Sturm, sind dir meine Gespenster egal? Jesus gibt uns Antwort auf unsere Fragen. Jesus sagt zu Menschen im Sturm: Sei getrost. Ich bin s doch. Du kennst mich doch. Gut, wenn wir das hören. Und gut, wenn wir Jesus kennen. Uns an das erinnern, was wir von Jesus wissen. Was wir mit ihm erlebt haben. Gut, wenn wir Erinnern üben. Unsere eigene Geschichte mit Jesus erzählen. In der Bibel lesen, was andere über ihn schreiben und was er selbst gesagt hat. Gut, wenn wir uns daran erinnern, wie Jesus ist. Nämlich einer, der im Sturm über das Wasser kommt und sagt: Sei getrost. Ich bin s doch. Gut, wenn wir Erinnern üben. Und Jesus im Sturm erkennen und sagen: Ach Du bist das, Jesus.

1. Aussteigen, oder: Ich will mehr Die Geschichte könnte jetzt zu Ende sein. Das Boot legt am Ufer an, die Freunde steigen aus und dann kommt Matthäus 14 Vers 34 bis 36. Aber die Geschichte ist nicht zu Ende. Die Geschichte ist nicht zu Ende, weil Petrus mehr will. Der sagt: Wenn du das bist, Jesus, dann ruf mich zu dir. Dann lass mich auf dem Wasser gehen. Petrus ist nicht mit Worten zufrieden. Der will was sehen. Der will was erleben. Der will näher zu Jesus. Petrus will mehr. Komm, sagt Jesus. Und Petrus geht übers Wasser. Wir sitzen mit im Boot. Und vielleicht beneiden wir Petrus. Weil er so mit Jesus redet. So unbescheiden. Weil er aus dem Boot aussteigt und das Unmögliche tut. So unvernünftig. Vielleicht denken wir: Schade. Ich würde nie so mit Jesus reden. Ganz dreist mein privates Wunder fordern. Ich würde mich nie trauen auszusteigen. Auf dem Wasser zu gehen. Ich bin nicht so unbescheiden und unvernünftig wie Petrus. Vielleicht beneiden wir Petrus. Und merken unsere Sehnsucht. Die sagt: Los. Trau dich. Da gibt s noch mehr als du jetzt hast. Du könntest sehen und erleben, dass Jesus wirklich da ist. Das Leben könnte wieder kribbeln. Du könntest auf dem Wasser gehen. Ganz neue Seiten an dir entdecken. In dem Projekt mitarbeiten, das dich so fasziniert. Spanisch lernen. Die Nachbarin ansprechen, die du gerne kennen lernen willst. Eine Bewerbung schreiben. Theater spielen. Singen. Für 200 Leute kochen. Anderen vom Glauben erzählen. Vielleicht sitzen wir im Boot und kennen das Wasser. Vielleicht wissen wir schon, wohin der Schritt aus dem Boot gehen könnte. Vielleicht haben wir uns auch noch nie getraut, darüber überhaupt nachzudenken. Und vielleicht sollten wir das endlich tun. Weil nicht alles so weiter gehen muss, wie es ist. Weil es mehr gibt. Aus dem Boot Aussteigen heißt ja nicht, wahllos irgendwas Krasses zu tun. Es geht nicht darum, einfach nur auszusteigen. Wir können aus dem Boot aussteigen, damit wir näher bei Jesus sind. Gut, wenn wir hinhören. Gut, wenn wir sein Komm hören. Vielleicht beim Beten. Vielleicht beim Bibellesen. Vielleicht im Gottesdienst. Beim Bibelabend. Im Hauskreis. Im Gespräch. Gut, wenn wir hinhören. Gut, wenn wir aufmerksam sind für das Komm. Gut, wenn wir merken, wo wir das Komm hören. Bei einer neuen Aufgabe. Bei einer Herausforderung. Bei etwas, das wir endlich lernen wollen. Bei etwas, das wir schon viel zu lang vor uns herschieben. Wir können einen Schritt machen. Weil wir näher bei Jesus sein wollen. Weil wir mehr wollen. Das ist weder unbescheiden noch unvernünftig. 1. Hohe Wellen, oder: Ich pack s nicht Petrus macht den ersten Schritt, er macht den nächsten Schritt Und dann macht er einen Fehler. Er guckt auf s Wasser. Sieht die hohen Wellen. Und kriegt kalte Füße. Nasse Füße. Zack liegt er drin. Petrus ruft: Herr hilf mir! Tut der. Jesus hält Petrus fest und sagt: Was war das denn? An deinem Vertrauen arbeiten wir noch. Dann bugsiert er Petrus in s Boot.

Wir sitzen mit im Boot. Und sehen das Risiko: Wer aus dem Boot steigt, kriegt vielleicht nasse Füße. Besonders, wenn er nicht zu Jesus hinguckt. Wer auf dem Wasser geht, ist leicht abzulenken. Der sieht vielleicht das, was die anderen sagen und denken. Das, was nicht gut klappt. Das, was passieren könnte. Seine Begrenztheiten und Unfähigkeiten. Wer nicht mehr zu Jesus hinsieht, merkt plötzlich: Mann über Bord. Frau über Bord. Ich geh unter. Ich pack s nicht. Zeit für ein Herr hilf! Wer meint, er geht unter, dem hilft auf Jesus gucken. Die Hand nach Jesus ausstrecken. Und die geht nicht in s Leere. Jesus lässt uns nicht untergehen. Jesus hört auf Stoßgebete. Und hilft uns. Er tut das auf seine Weise. Zu seiner Zeit. Vielleicht ganz unspektakulär. Jesus lässt uns das richtige Wort zur richtigen Zeit hören. Der schickt uns die Leute vorbei, die wir brauchen. Der schenkt uns Kraft und Trost und Mut. Die zündende Idee. Das Bild, das uns berührt. Jesus lässt seine Freunde nicht untergehen. Er lässt uns seine Hand spüren. Auch wenn wir an unserem Vertrauen noch arbeiten müssen. Gerade weil wir an unserem Vertrauen noch arbeiten müssen. Dürfen wir. Ein Leben lang. 1. Frieden, oder: Du bist Gottes Sohn Jesus rettet Petrus. Er rettet alle seine Freunde. Setzt sich zu ihnen in s Boot und der Sturm wird still. Wow. Sagen die Freunde. Knien sich hin. Und bekennen: Jesus, du bist wahrhaftig Gottes Sohn. Die Seereise war nötig. Mit Pause, Sturm, Aussteigen, Hohen Wellen und der Ruhe nach dem Sturm. Die Seereise war nötig, damit die Jünger das verstehen: Jesus ist wirklich. Jesus ist wirklich Gottes Sohn. Jesus ist wirklich für sie. Als sie das verstehen, kommen die Jünger an. Als sie das verstehen, sind sie am Ziel. Eigentlich sind sie schon da, bevor sie ihr Boot am Ufer festmachen. Wir sitzen mit im Boot. Jesus schickt uns auf die Reise. So wie er seine Freunde auf die Reise geschickt hat. Jesus lädt uns ein Auszuruhen. Er mutet uns Stürme zu und gibt sich zu erkennen. Er lässt uns aussteigen und auf dem Wasser gehen. Er zieht uns aus dem Wasser, wenn wir reinfallen. Und er lässt uns mit jeder Station unserer Reise Vertrauen lernen. Damit wir sehen und erleben und bekennen: Du, Jesus, bist wahrhaftig Gottes Sohn. Ich wünsche uns allen also eine gute Reise. Mit Pausen im Bett, im Wald, in der Küche- wo immer wir auftanken. Mit Stürmen in denen wir uns erinnern und Jesus erkennen. Mit der Aufmerksamkeit für das Komm und dem Mut zum Schritt auf das Wasser. Mit der Erfahrung, dass wir nicht untergehen sondern gehalten werden. Und der Erkenntnis: Jesus ist wahrhaftig Gottes Sohn. Er ist wirklich. Er ist für mich.

Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn. Amen Ach so, die Fenstergucker: Wir singen jetzt. Ein altes Lied. Johann Franck hat es gedichtet. Ein Lied, das man dem Sturm entgegengrölen kann. Und ein Bekenntnis zu dem, der wahrhaftig Gottes Sohn ist.