für den Vorstand: Dr. Walter Hölzel



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Transkript:

P r e s s e e c h o W e r r a - W e s e r - V e r s a l z u n g N o v e m b e r 2 0 1 5 für den Vorstand: Dr. Walter Hölzel Teil II Themen des Monats: Die Grenzwerte in der Werra werden nicht gesenkt

Themen: 1. Grenzwerte in der Werra werden nicht gesenkt--------------------------------------- S. 1 2. Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie-------------------------------------------- S. 2 3. Salzstöcke sind nicht wasserdicht------------------------------------------------------- S. 5 4. Neues von K+S---------------------------------------------------------------------------- S. 7 5. K+S im Spiegel der Wirtschaftspresse-------------------------------------------------- S. 14 6. Aus Parteien und Verbänden------------------------------------------------------------- S. 17 7. Was sonst noch interessant war--------------------------------------------------------- S. 21

1. Grenzwerte in der Werra werden nicht gesenkt Osthessen News 30.11.2015 30.11.15 - PHILIPPSTHAL Vier-Phasen-Plan RP Kassel genehmigt Änderung der K+S-Einleiterlaubnis in die Werra Am 1. Dezember wird der erste Teil des Vier-Phasen-Plans zu einer dauerhaften Lösung für die Salzabwasserproblematik in Werra und Oberweser umgesetzt. Dann gilt eine Änderung der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Einleitung salzhaltiger Abwässer in die Werra (nicht zu verwechseln mit der Versenkerlaubnis). Die in der bisherigen Einleiterlaubnis festgeschriebene Reduzierung der Grenzwerte bis 2021 bleibt bestehen, erklärte K+S am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung. Die Änderung besagt lediglich, dass der Weg dorthin nicht länger über festgelegte Stufen führen muss, solange das Ziel erreicht wird. Ein entsprechender Bescheid geht heute, Montag, 30. November 2015, an K+S. Das Unternehmen hatte die Änderung im März 2015 beantragt. Die Laufzeit der Erlaubnis reicht bis Ende 2020. Notwendig zur Umsetzung des Vier-Phasen-Plans ist in Phase 1 die Aufrechterhaltung der bisherigen Einleitmöglichkeiten und -kapazitäten in die Werra. Gegenstand dieses Bescheids ist die von K+S beantragte Aufhebung der bisherigen Reduzierungen der Grenzwerte am Pegel Gerstungen ab dem 1.Dezember 2015 und die Beibehaltung der bisherigen Grenzwerte am Pegel. Zur Vorgeschichte: Der K+S Kali GmbH, Werk Werra, war vom RP Kassel mit Bescheid vom 30.11.2012, befristet bis zum 31.12.2020, die Einleitung salzhaltiger Wässer des Werks Werra sowie des Werks Neuhof-Ellers in die Werra erlaubt worden. Für die am Pegel Gerstungen einzuhaltenden Grenzwerte der Erlaubnis war eine schrittweise Reduzierung der Grenzwerte von zunächst 90 dh, 2.500 mg/l Chlorid, 200 mg/l Kalium und 340 mg/l Magnesium auf 2.100 mg/l Chlorid, 180 mg/l Kalium und 295 mg/l Magnesium ab dem 1.12.2015 und weiteren Verringerungen ab dem 1.12.2017 sowie dem 1.12.2019 vorgegeben. Ziel der schrittweisen Reduzierung der Grenzwerte war eine Verbesserung des ökologischen Zustands bzw. des ökologischen Potentials der von Salzabwassereinleitungen beeinflussten Gewässer Werra und Weser bereits in der Bewirtschaftungsperiode 2015 bis 2021.Neben der jetzt genehmigten Änderung der wasserrechtlichen Erlaubnis, die heute in Kraft tritt, läuft heute auch die Erlaubnis zur Versenkung salzhaltiger Abwässer im Untergrund aus. Hierzu prüft das Regierungspräsidium, in welchem Rahmen eine streng befristete Übergangserlaubnis mit deutlich verringerten Versenkmengen möglich wäre, schreibt K+S abschließend in der Pressemitteilung. +++ 1

2. Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie Mitteilung der Stadt Porta Westfalica Die Klägergemeinschaft der Werra-Weser-Anrainer haben formell Einwendungen gegen den Entwurf eines Bewirtschaftungsplans für die Flussgebiets-einheit Weser erhoben. Die EU-Wasserrahmenrichtlinien verpflichten die Bundesrepublik Deutschland, Be-wirtschaftungspläne für Flussgebietseinheiten zu erstellen. Die Bewirtschaftungs-pläne werden gemeinsam von den Bundesländern als Flussgebietsgemeinschaft erstellt, durch die die jeweiligen Flüsse fließen. Da der bisherige Bewirtschaftungs-plan für die Weser bis zum Jahr 2014 die Anforderungen der EU-Wasserrahmen-richtlinien nicht erfüllt hat, wurde von der EU-Kommission ein Vertragsverletzungs-verfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland eingeleitet. Der daraufhin von der Flussgebietsgemeinschaft erstellte Entwurf des Bewirtschaftungsplans für 2015 bis 2021 wurde am 01. April 2015 veröffentlicht. Bis zum 01. Oktober 2015 kann jeder zu diesem Entwurf Stellung nehmen und Einwendungen oder Anregungen vorbringen. Gegen diesen Entwurf hat nun die Klägergemeinschaft der Werra-Weser-Anrainer, zu der auch die Stadt Porta Westfalica gehört, Einwendungen erhoben. Das Einwendungsschreiben der Klägergemeinschaft ist von dem Kölner Verwaltungsrechtler Prof. Rüdiger Breuer verfasst worden. Mit dem Bewirtschaftungsplan 2015-2021 wollen die Hessische Landesregierung und der Konzern Kali- und Salz AG ihren "Vierphasenplan" umsetzen. Die als Vierphasenplan bezeichnete Vereinbarung zwischen der hessischen Landesregierung und K+S sieht vor, dass weder die Umweltziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie noch die Fristen eingehalten werden sollen. Die Salzabwasserversenkung im Untergrund soll erst 2021 beendet werden. Es soll ferner eine 140 Kilometer lange Abwasser-Pipeline vom Werrarevier zur Oberweser bei Bad Karlshafen gebaut werden, wo Produktionsabwässer eingeleitet werden sollen, ab 2021 zusätzlich die nicht mehr versenkten Abwassermengen. Der Stufenplan reicht bis zum Jahr 2075. Er beinhaltet auch die stufenweise Schließung von Werken und die allerdings nur teilweise Abdeckung der riesigen Salzhalden. Die Aussetzung der Umweltziele und der Fristen der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist allerdings rechtlich nur unter den Voraussetzungen zulässig, dass es technisch keine Möglichkeiten gibt, die Werra und die Weser zu sanieren und keine Verfahren zur Verfügung stehen, den Salzabstoß der Kali-Industrie zu vermindern. Die Einwender weisen allerdings nach, dass diese Voraussetzungen nicht vorliegen. Tatsächlich gibt es technische Lösungen, den Salzabstoß bei der Produktion von Salz und Dünger erheblich zu reduzieren. Diese Techniken werden bereits weltweit eingesetzt. Nach Ansicht der Einwender dürfen also die Umweltziele und Fristen der EU-Wasser-rahmenrichtlinie nicht ausgesetzt werden. Sie halten den Bewirt-schaftungsplan 2015 bis 2021 der Bundesländer, der auf dem hessischen Vierphasenplan basiert, für rechtswidrig. Dieser Bewirtschaftungsplan ist nach Auffassung der Einwender nicht geeignet, die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen und verstößt daher gegen europäisches Recht. europaticker 17.11.2015 Werra-Weser-Versalzung - Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie EU-Kommission erhöht den Druck Anrainer: Bewirtschaftungsplan für Werra und Weser verletzt die Wasserrahmenrichtlinie Im Rahmen des Vertragsverletzungsverfahrens wegen der Nicht-Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) in Werra und Weser hat die EU-Kommission erneut ein Mahnschreiben an die Bundesregierung gerichtet, berichtet der Vorsitzende der Werra-Weser-Anrainerkonferenz Dr. Walter Hölzel. Sie betone, dass Deutschland im vielfacher 2

Hinsicht gegen die Vorschriften der Wasserrahmenrichtlinie verstoßen hat. Ihre bisherige Kritik habe die Kommission auf den Bewirtschaftungsplan 2015-2021 für Werra und Weser ausgedehnt. Die Kommission sei der Meinung, dass die im Bewirtschaftungsplan vorgesehene Aufhebung des Wasserrahmenrichtlinie nicht ausreichend begründet ist und dass nicht plausibel gemacht wird, dass die selbst gesetzten Zielwerte erreicht werden können. Auf diesen Plan hatten sich die grünen Umweltminister der Anrainerländer im März 2015 geeinigt. Er setzt den "Vierphasenplan" der K+S AG um und sieht vor, die Qualitätsziele der Wasserrahmenrichtlinie und ihre Umsetzungsfristen nicht zu beachten. Noch weit über das Jahr 2075 hinaus sollen die Flüsse mit den giftigen Abfallsalzen der K+S Kali GmbH belastet bleiben, so Hölzel. Anrainer in Brüssel Vertreter der Werra-Weser-Klägergemeinschaft und der Werra-Weser-Anrainerkonferenz hatten im Sommer 2015 erneut die EU-Kommission besucht und den Beamten der Generaldirektion Umwelt ihre Kritik am Bewirtschaftungsplan 2015-2021 vorgetragen. Nach unserer Ansicht liegen die rechtlich notwendigen Voraussetzungen nicht vor, um die Ziele und Fristen der Wasserrahmenrichtlinie aussetzen zu können. Außerdem reichen die im Bewirtschaftungsplan aufgezählten Verfahren noch nicht einmal aus, um die selbst gesetzten - und völlig unzureichenden - Zielwerte des Plans zu erreichen. Die Werra-Weser-Klägergemeinschaft als Beschwerdeführer werden von Prof. Dr. Rüdiger Breuer aus der Anwaltskanzlei Köhler&Klett in Köln vertreten. Das Mahnschreiben vom 22.10.2015 deutet für Hölzel darauf hin, dass die Kommission auch im Hinblick auf die jetzige Planungsperiode die Rechtsauffassung der Anrainer teilt. Auch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 01.07.2015 bestätigt diese Position. Der EuGH hat festgelegt, dass ein Eintrag von Abfällen in Gewässer schon dann gegen das Verschlechterungsverbot verstößt, wenn die betroffenen Gewässer der schlechtesten Qualitätsstufe zuzuordnen sind. Davon sind die K+S-Entsorgungswege "Aufhaldung von festen Rückständen", "Verpressung von salzhaltigen Abwässern in den Untergrund" und deren "Einleitung in die Werra" betroffen. Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht möglich, Ausnahmeregelungen in Anspruch zu nehmen. Die Kommission hat der Bundesregierung bis zum 22.12.2015 Zeit gegeben, um ihre Bedenken auszuräumen. Zu diesem Datum muss auch der Bewirtschaftungsplan 2015-2021 vorgelegt werden, nachdem er die Offenlegungsphase durchlaufen hat. Die Kommission hat damit deutlich gemacht, dass sie den bisherigen Entwurf nicht für zustimmungsfähig hält. Die Konsequenz wäre, die Bundesrepublik vor dem EuGH zu verklagen, weil sie ihre Verpflichtungen als Mitgliedsstaat der Europäischen Union nicht erfüllt hat. Versagen der Politik Die Kritik der EU-Kommission an dem Bewirtschaftungsplan betrifft auch die von der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz (B90/Die Grünen) beabsichtigte Fortführung der Laugenverpressung. Der Bewirtschaftungsplan sieht vor, diesen Entsorgungsweg weiter zu genehmigen, bis K+S zu einem bisher unbestimmten Zeitpunkt nach 2021 eine Abwasserpipeline an die geplante Verklappungsstelle an der Oberweser gebaut hat. Die Laugenverpressung ist für K+S notwendig, um seine Entsorgungspolitik fortsetzen zu können und weil das Unternehmen seit Inkrafttreten der Wasserrahmenrichtlinie (2000) nichts unternommen hat, um den Vorschriften der Richtlinie zu genügen. Die vorige Hessische Umweltministerin Puttrich (CDU) hatte K+S im Jahre 2011 "letztmalig" die Laugenverpressung erlaubt, allerdings unter der Voraussetzung, dass K+S bis Dezember 2013 die Unbedenklichkeit dieses Entsorgungswegs mit einem "kalibrierten Grundwassermodell" nachweist. Ihre Nachfolgerin Priska Hinz (B90/Die Grünen) hat aber die sich bietende Chance nicht ergriffen, als K+S den geforderten Unbedenklichkeitsnachweis nicht (und auch bis heute nicht) erbracht hat, vielmehr lässt sie tatenlos zu, dass durch Laugenverpressung das Grundwasser weiter verschlechtert und Trinkwasservorkommen bedroht werden. "Wir sehen darin ein bedauerliches Versagen der Landespolitik. Was möglicherweise dem Schutz der heimischen Kali-Industrie dienen sollte, entwickelt sich zur Lähmung des Unternehmens, wenn es sich nicht veranlasst sieht, technische Entwicklungen aufzugreifen, um so die Vorgaben der EU-WRRL umzusetzen. Und es könnte den Standort gefährden, wenn ein Urteil des EuGH einige Entsorgungswege der K+S Kali GmbH schließt", so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz. 3

Europaticker 25.11.2015 Maßnahmenprogramm zu den Flussgebietseinheiten Elbe, Weser, Ems und über den Fluss Vechte beschlossen Noch Abstimmungsbedarf zur Reduzierung der Salzbelastung in Werra und Weser Die Niedersächische Landesregierung hat in ihrer Sitzung am Dienstag (24.11.2015) das Maßnahmenprogramm der niedersächsischen Teile zu den Flussgebietseinheiten Elbe, Weser, Ems und über den Fluss Vechte auch zum Rhein beschlossen. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert, dass alle Gewässer in einen guten Zustand entwickelt werden beziehungsweise das sogenannte gute Potenzial erreicht wird. Hierfür sind Bewirtschaftungspläne für die großen Flüsse einschließlich deren Nebenflüsse (Flussgebietseinheiten) zur erstellen und darauf aufbauend konkretere Maßnahmenprogramme. Der niedersächsische Beitrag zu den Maßnahmenprogrammen schließt an dem ersten Bewirtschaftungszeitraum von 2009 bis 2015 an und ist bis zum 22. Dezember 2015 aufzustellen. Der nun anstehende zweite Bewirtschaftungszeitraum erstreckt sich bis zum Jahre 2021. Wie bereits im ersten Bewirtschaftungszeitraum absehbar war, konnte Vieles von dem, was die EG-Wasserrahmenrichtlinie fordert, bis 2015 nicht erledigt werden. Die Daten zu den signifikanten Belastungen zeigen, dass weiterhin zahlreiche Belastungen an den Gewässern der Zielerreichung entgegenstehen. Von den gesetzlich zugelassenen Fristverlängerungen bis zum Jahre 2027 wird damit wiederum Gebrauch gemacht werden müssen. Die jetzt zur Entscheidung anstehende Angebotsplanung der Maßnahmen, beispielsweise zur Verbesserung der Durchgängigkeit eines Gewässers für Fische oder zur Verminderung des Nitrateintrags in das Grundwasser, finden Sie in den Anlagen. Das Maßnahmenprogramm ist intensiv mit den interessierten Nutzern vor Ort abgestimmt worden. Die Öffentlichkeit wurde im Rahmen einer gesetzlich geregelten halbjährigen Auslegung der Unterlagen beteiligt. Über die Reduzierung der Salzbelastung in Werra und Weser konnte aufgrund des hohen Abstimmungsbedarfs zwischen den Ländern der Flussgebietsgemeinschaft Weser noch kein abschließender Beschluss gefasst werden, sodass zu diesem Themenfeld ein gesonderter Bewirtschaftungsplan aufgestellt wird, der voraussichtlich im Februar 2016 dem Kabinett zur Entscheidung vorgelegt wird. Die niedersächsischen Beiträge zu den Bewirtschaftungsplänen, die das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz nach den Regelungen des Niedersächsisches Wassergesetzes aufgestellt hat, sind vom Kabinett zur Kenntnis genommen worden. 4

3. Salzstöcke sind nicht wasserdicht Spektrum der Wissenschaft 26.11.2015 Atommüll-Endlager: Salzstöcke sind nicht völlig wasserdicht Spannung kann auch theoretisch wasserdichtes Salz durchlässig machen ob das Problem auch potenzielle nukleare Endlager betrifft, ist allerdings unklar. von Lars Fischer Steinsalz ist ein entscheidender Teil der europäischen Technikgeschichte schon seit über 5000 Jahren baut man es in unserer Region bergmännisch ab, es prägte Handel und ganze Kulturen. Seit ein paar Jahrzehnten allerdings hat der einst in flachen Meeren abgelagerte Rohstoff eine neue Facette erhalten: Als Endlager für radioaktive Abfälle soll er die Zivilisation vor ihren eigenen Hinterlassenschaften schützen. Doch es scheint, als hätten die Kraftwerksbetreiber die Rechnung ohne das Wirtsgestein gemacht das vermeintlich so wasserundurchlässige Salz lässt Flüssigkeiten vermutlich schon unter weniger drastischen Bedingungen passieren als bisher vermutet, selbst wenn der Salzstock nicht schon durch den Bergbau undicht wird. Viele der als nukleare Endlager angepeilten Salzstöcke müssten damit noch einmal überprüft werden. Wandernde Salzlauge Die Salzstöcke galten bisher als gute Lagerstätten, weil Steinsalz über lange Zeiträume so plastisch ist, dass sich Klüfte selbst verschließen. Der Atommüll wäre tief in einer Salzblase gefangen, weit entfernt von fließendem Wasser, mit dem radioaktive Substanzen wieder an die Oberfläche gelangen könnten. Die Poren im Steinsalz enthalten zwar Salzlauge, doch diese Flüssigkeiten würden, so dachte man bisher, unter den Bedingungen von Salzdomen aus energetischen Gründen an Ort und Stelle bleiben. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Marc Hesse von der University of Texas hat nun gezeigt, dass real existierende Salze durchlässiger sind, als sie der Theorie nach sein sollten. Das liegt an einer lange bekannten Besonderheit des Salzes: Weil es in Wasser so gut löslich ist, müssen seine Poren anders als zum Beispiel in Sandstein nicht verbunden sein, damit Salzlauge wandern kann. Wenn Druck und Temperatur hoch genug sind, reichen Lösungs- und Fällungsreaktionen zwischen festem Salz und Flüssigkeit aus, damit sich die Lauge bewegen kann. Ab welcher Tiefe das geschieht, lässt sich berechnen. Es hängt von den Oberflächenenergien der Grenzflächen zwischen Flüssigkeit und Salz sowie den Salzkörnern untereinander ab. Die relativ flachen Salzminen der Endlager sind nach diesem theoretischen Kriterium undurchlässig in der Praxis könnte das nach den Ergebnissen der Arbeitsgruppe anders aussehen. Zwar hat Hesses Team die Vorhersagen an synthetischen Steinsalzproben im Labor überprüft und eine gute Übereinstimmung gefunden, doch die theoretischen Schwellenwerte sind nicht die ganze Wahrheit. Die Wissenschaftler analysierten neben den Salzproben im Labor auch die Durchlässigkeit von Steinsalz in freier Wildbahn, und diese Daten sprechen eine andere Sprache. Salz ist anscheinend nicht die perfekte Barriere für Flüssigkeiten, die es eigentlich sein sollte. Damit könnten auch nukleare Endlager in Salzstöcken ihren Inhalt früher freigeben als geplant. Verräterisches Öl Die Daten aus Bohrprotokollen im Golf von Mexiko, wo Salz oft Öllagerstätten überdeckt, zeigen Bestandteile von Öl und Gas sogar in jenen Teilen des Salzstocks, die der Theorie nach undurchlässig sind Druck und Temperatur sind zu gering, um Flüssigkeiten wandern zu lassen, ebenso der Porenraum. Trotzdem bewegen sich die Stoffe durch das undurchlässige Salz. Der Mechanismus hängt vermutlich mit jener Eigenschaft zusammen, die es als Lagerstätte attraktiv macht seiner Fließfähigkeit. Hesse und sein Team mutmaßen, dass die Scherkräfte in fließendem Salz dazu führen, dass sich die mikroskopischen Körner durch Lösung und Kristallisation an ihren Grenzen verformen. Dieser Prozess würde die Salzlauge im Gestein ganz anders verteilen als in den statischen Lagerstätten, von denen das theoretische Modell ausgeht. Die Flüssigkeit würde entlang der dynamischen Korngrenzen durch das Gestein kriechen und so Kanäle schaffen, wo keine 5

sein sollten. Hesse und seine Arbeitsgruppe sind allerdings weit davon entfernt, Steinsalz grundsätzlich für ungeeignet zu erklären. Sie merken zwar an, dass potenzielle Endlager Bedingungen aufweisen, unter denen sich nach ihren Befunden Lauge bewegen kann andererseits seien die Scherspannungen in solchen flachen Steinsalzlagern vergleichsweise gering. Deswegen seien sie wahrscheinlich dicht. Trotzdem schlagen die Wissenschaftler vor, im Hinblick auf ihre Ergebnisse auch die tektonische Geschichte, vorhandene Spannungen und die Porenstruktur der Salzstöcke gründlich zu analysieren, bevor die Entscheidung für ein Endlager fällt. 6

4. Neues von K+S HNA 10.11.2015 Dax-Konzern und TecDax-Mitglied legen Neun-Monats-Zahlen vor Konzerne legen Neun-Monats-Zahlen vor: K+S dümpelt Kassel/Niestetal. Der Kasseler Kali- und Salzproduzent K+S legt am Mittwoch seine mit Spannung erwarteten Quartalszahlen vor. Donnerstag folgt der Niestetaler Solartechnik-Hersteller SMA. Der im Dax der 30 deutschen Schwergewichte notierte K+S-Konzern kämpft mit fallenden Kalipreisen. Angesichts der ungewöhnlich milden Witterung leidet der Konzern vermutlich unter einer schwachen Salz-Nachfrage. Und auch die Millionenkosten zur Abwehr der Übernahme-Pläne durch den kanadischen Wettbewerber Potash muss er verdauen. (...) Bei K+S stehen die Dinge aktuell nicht ganz so gut. Zwar hält Vorstandschef Norbert Steiner an seiner Ebit-Prognose von 780 bis 860 Mio. Euro fest, erklärte aber vor gut vier Wochen: Das obere Ende ist sehr ambitioniert, aber an der Spanne ist nichts zu deuteln. Selbst wenn nur 760 Mio. hängenbleiben, wären das fast 19 Prozent mehr als 2014. In den ersten drei Quartalen lag das Ebit in jenem Jahr bei fast 511 Mio. Weit größere Sorgen bereitet K+S derzeit der Aktienkurs, der auf dem Höhepunkt des Potash-Übernahmepokers im Juli kurzzeitig über die40-euro-marke sprang, aber nach dem Rückzug der Kanadier Anfang Oktober auf steile Talfahrt ging und seither zwischen 23 und 25 Euro dümpelt. Den Frust der Anleger bekommt das Management derzeit deutlich zu spüren, und man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Aktionäre in der Hauptversammlung im Frühjahr dem Vorstand mächtig die Leviten lesen werden. Wohin die Reise geht, darüber gehen die Analysten-Meinungen weit auseinander: Die Spanne liegt bei 20 bis 40 Euro. Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe sieht den Kurs mittelfristig sogar bei 46 Euro. Die Optimisten verweisen auf das Leagcy-Projekt in Kanada ein Kali-Bergwerk, das K+S im Sommer 2016 in Betrieb nehmen will. Es wird die niedrigsten Produktionskosten auf dem Kontinent haben. europaticker: 11.11.2015 Robuste Entwicklung im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte Legacy Projekt weiter im Zeit- und Kostenrahmen K+S bestätigt deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses Die K+S Gruppe hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Umsatz und operatives Ergebnis stiegen deutlich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "Die Ertragsstärke unseres Geschäftsbereichs Salz hat wesentlich zu dieser positiven Entwicklung beigetragen, auch unser Kaligeschäft zeigt sich robust. Daher erwarten wir weiterhin einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses im Jahr 2015", sagt Norbert Steiner, Vorstandsvorsitzender der K+S Aktiengesellschaft. Umsatz der ersten neun Monate deutlich über Vorjahr In den ersten neun Monaten 2015 hat die K+S Gruppe den Umsatz um knapp 14 % auf 3,2 Mrd. gesteigert. Beide Geschäftsbereiche profitierten vor allem von höheren Durchschnittspreisen und einem stärkeren US-Dollar zum Euro. Der Umsatz des dritten Quartals übertraf mit 891 Mio. den Vorjahreswert um rund 8 %. "Fit für die Zukunft" liefert erwartete Resultate Auch im dritten Quartal hat K+S die erheblichen Anstrengungen fortgesetzt, die Kosten- und Organisationsstruktur der gesamten Gruppe effizienter zu gestalten. Die in diesem Zeitraum erwarteten Einsparungen sind vollständig erzielt worden. 7

Operatives Ergebnis um 23 % über Vorjahr Das operative Ergebnis EBIT I der K+S Gruppe erreichte in den ersten neun Monaten 2015 einen Wert von 628 Mio. und konnte somit den Vorjahreswert um rund 23 % übertreffen. Der Ergebnisanstieg ist in erster Linie auf gestiegene Preise im Geschäftsbereich Salz in Nordamerika sowie die höheren Durchschnittspreise im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückzuführen. Daneben wirkte sich der stärkere US-Dollar zum Euro positiv aus. Der Geschäftsbereich Salz konnte das operative Ergebnis EBIT I in den ersten neun Monaten auf 228 Mio. nahezu verdoppeln. Im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte verbesserte sich das EBIT I in den ersten neun Monaten um knapp 4 % auf 420 Mio.. Im dritten Quartal lag das EBIT I der K+S Gruppe mit 132 Mio. in etwa auf Vorjahresniveau. Positive Preis- und Währungseffekte im Geschäftsbereich Salz konnten gegenläufige Effekte im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte mehr als ausgleichen. Konzernergebnisse auf Neunmonatssicht deutlich höher Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern betrug nach den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 406 Mio. und stieg damit um 36 %. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erreichte im gleichen Zeitraum 2,12 nach 1,56 im Vorjahr. Im dritten Quartal belief sich das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern auf 89 Mio. (Q3/14: 76 Mio. ); je Aktie ergibt dies einen Wert von 0,46 nach 0,40 im Vorjahresquartal. Investitionen planmäßig gestiegen In den ersten neun Monaten investierte die K+S Gruppe insgesamt 905 Mio. und damit knapp 24 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal 2015 lagen die Investitionen mit 350 Mio. rund 19 % über Vorjahr. Der Großteil der Investitionen erfolgte im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte. Sie entfielen im Wesentlichen auf das Legacy Projekt in Kanada sowie auf das Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz im hessisch-thüringischen Kalirevier. Legacy Projekt mit weiter guten Fortschritten Beim Bau des neuen Kaliwerks in Kanada standen im dritten Quartal die Errichtung des Stahlbaus der Fabrik, die Installation von Hauptkomponenten, der Beginn des Innenausbaus einschließlich Rohrleitungsbau und erste Elektroinstallationen sowie Erdarbeiten für die Bahnanbindung im Vordergrund. Zudem wurden im Bereich des Solfelds zwei weitere sogenannte Pads für die Kavernenentwicklung in Betrieb genommen. Im Hafen Vancouver erfolgten Pfahlgründungen sowie erste Fundamentarbeiten. K+S ist weiterhin auf einem guten Weg, das Werk wie geplant ab Sommer 2016 in Betrieb zu nehmen und dabei das Investitionsbudget von 4,1 Mrd. kanadischen Dollar einzuhalten. Bisher wurden knapp 70 % des Gesamtbudgets verbaut. Ausblick 2015: Deutlicher Anstieg des EBIT I bestätigt K+S bestätigt die bisherige Prognose eines deutlichen Anstiegs der operativen Ergebnisse. Trotz einer geringeren Mengenverfügbarkeit im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte und der aktuellen Abschwächung im Markt für Kaliumchlorid erwartet die Gruppe ein EBITDA von 1,06 bis 1,11 Mrd. (2014: 896 Mio. ) und ein EBIT I zwischen 780 und 830 Mio. (2014: 641 Mio. ). Für beide Kennzahlen wurde das bisher prognostizierte obere Ende der Bandbreiten (EBITDA: 1,14 Mrd. / EBIT I: 860 Mio. ) aufgrund der genannten Effekte leicht angepasst. Der Umsatz der K+S Gruppe sollte im Geschäftsjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich zulegen (2014: 3,82 Mrd. ). Dabei werden beide Geschäftsbereiche von einem im Jahresvergleich höheren Durchschnitts-preisniveau sowie positiven Wechselkurseffekten profitieren. K+S erwartet einen Umsatz zwischen 4,3 und 4,5 Mrd. (bisher: 4,35 bis 4,55 Mrd. ). Nach einem erfolgreichen Start setzt K+S das Programm "Fit für die Zukunft" weiter um. Die nachhaltige Verbesserung der Kosten- und Organisationsstruktur hat das Ziel, die Produktion sowie Verwaltungs- und Vertriebsfunktionen effizienter zu gestalten. Verglichen zum Vorjahr ist für 2015 mit einem leicht höheren Beitrag zum Ergebnis zu rechnen (2014: gut 120 Mio. ). Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern wird der Entwicklung der operativen Ergebnisse folgen und somit ebenso 8

deutlich höher ausfallen als im Vorjahr (2014: 367 Mio. ). Hier wird mit einem Ergebnis zwischen 490 und 540 Mio. gerechnet. Höhere Dividende für 2015 wahrscheinlich Die ertragsorientierte Dividendenpolitik spiegelt sich grundsätzlich in einer Ausschüttungsquote von 40 bis 50 % des bereinigten Konzernergebnisses nach Steuern (einschließlich nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit) wider. Die Erwartung eines deutlich über dem Vorjahr liegenden Konzernergebnisses dürfte sich, vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung, in einer entsprechend höheren Dividende für das Geschäftsjahr 2015 bemerkbar machen. Investitionen steigen planmäßig Das erwartete Investitionsvolumen der K+S Gruppe für das Jahr 2015 liegt bei rund 1,3 Mrd. (2014: 1,2 Mrd. ). Davon entfällt der überwiegende Teil auf Ausgaben für das Legacy Projekt. Weiterhin ist ein erheblicher Betrag der Investitionen für die Umsetzung des Maßnahmenpakets zum Gewässerschutz im hessisch-thüringischen Kalirevier vorgesehen. Ergebnisprognose für 2020 ebenfalls bestätigt Trotz der derzeitigen Abschwächung im Kalimarkt sind die mittelfristigen Wachstumstrends nach wie vor intakt. Auf Basis dieser Annahme ist eine schrittweise Steigerung des EBITDA bis 2020 auf rund 1,6 Mrd. (2014: 896 Mio. ) und ein durchschnittliches jährliches Wachstum des freien Cashflows von mindestens 10 % zu erwarten. erschienen am: 2015-11-11 im europaticker Focus 11.11.2015 K+S grenzt wegen Kali-Preisdruck Prognose für 2015 ein - Aktie sinkt Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hat wegen des Kali-Preisdrucks seine Prognosen für das laufende Jahr etwas zurückgenommen. Dank eines starken Salzgeschäfts und Rückenwind durch die Euro-Schwäche legte der Umsatz im dritten Quartal aber weiterhin zu, wie der Dax -Konzern am Mittwoch mittelte. Der operative Gewinn sank hingegen leicht. Zuletzt hatten sich die Kasseler erfolgreich gegen eine milliardenschwere Übernahme durch den kanadischen Konkurrenten Potash gewehrt. Dieser zog Anfang Oktober wegen des Widerstands bei K+S und des Rückgangs wichtiger Rohstoffpreise seine Offerte zurück. Für das laufende Jahr nahm der Konzern wegen eines schwächeren Kalimarkts seine Prognose etwas zurück. Der Umsatz dürfte sich 2015 auf 4,3 bis 4,5 Milliarden Euro erhöhen, hieß es. Bisher waren je 50 Millionen Euro mehr veranschlagt worden. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Bewertungsveränderungen von Derivaten (Ebit I) dürfte auf 780 bis 830 Millionen Euro klettern. Bisher waren bis zu 860 Millionen angepeilt worden. Mitte Oktober hatte der Konzern bereits angedeutet, dass das obere Ende der Spanne mittlerweile sehr ambitioniert sei. Die Aktien verloren am Morgen 4,09 Prozent. SALZGESCHÄFT SORGT FÜR AUSGLEICH 2014 hatte K+S wegen der Turbulenzen am Kalimarkt bei einem Umsatz von 3,82 Milliarden Euro operativ 641 Millionen verdient. Damit geht K+S weiter von einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses aus. Auch eine höhere Dividende für 2015 sei wahrscheinlich, hieß es. Bei K+S sorgte im vergangenen Quartal das Salzgeschäft weiter für einen Ausgleich. Im Gesamtkonzern erhöhte sich der Umsatz auch dank der Euroschwäche um 7,8 Prozent auf 891,4 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und vor Bewertungsveränderungen von Derivaten (Ebit I) sank wegen eines schwächeren Kaligeschäfts hingegen um 1,4 Prozent auf 132,1 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Gewinn von 89,2 Millionen Euro, 16,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Insgesamt sackte der Gewinn aber auch wegen der Potash-Abwehr von 89,0 auf 49,9 Millionen Euro ab. Mit den Kennzahlen blieb K+S hinter den Erwartungen der Analysten zurück. KANADA-PROJEKT LIEGT IM PLAN 9

Die Ertragsstärke unseres Geschäftsbereichs Salz hat wesentlich zu dieser positiven Entwicklung beigetragen, auch unser Kaligeschäft zeigt sich robust, sagte Konzernchef Norbert Steiner mit Blick auf die ersten neun Monate. K+S sehe sich weiterhin langfristig als eigenständiges Unternehmen gut positioniert. Trotz der derzeitigen Abschwächung im Kalimarkt seien die mittelfristigen Wachstumstrends intakt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte sich bis 2020 schrittweise auf dann rund 1,6 Milliarden Euro erhöhen, bekräftigte er. Das Salzgeschäft entwickele sich prächtig. Die Sparmaßnahmen würden zudem konsequent fortgesetzt. Auch die Arbeiten an der neuen Kali-Mine in Kanada kommen laut K+S gut voran. Das Projekt mit einem Volumen von 4,1 Milliarden kanadischen Dollar (2,9 Mrd Euro) liege weiter im Zeit- und Kostenrahmen, hieß es. Der Betrieb soll im Sommer 2016 starten. So erschließt sich K+S mit weltweit gut 14 000 Mitarbeitern die erste Kali-Lagerstätte außerhalb Europas. HNA 11.11.2015 K+S-Versenkung im Landtag: Entsorgung auf der Kippe? Kassel/Wiesbaden. Aus für die Versenkung 2011, verschoben auf Ende 2015, von Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) verlängert bis 2021: Die Debatte zur Abwasserbeseitigung im Werra-Kalirevier von K+S knüpfte sich über die Jahre an immer neue Daten. Die aktuelle Versenkerlaubnis gilt nur bis Ende November drei Wochen vorher stehen hinter einer Neuauflage, wie sie Ministerin Hinz vergangenes Jahr mit K+S im Langzeitplan bis 2075 vereinbart hat, noch Fragezeichen. Zweifel daran, dass die Verlängerung des RP Kassel wie von Hinz angesagt jetzt kommt, dürften am Donnerstag den Umweltausschuss des Landtages in Wiesbaden bestimmen: Dort soll auf Antrag der Linkefraktion die Ministerin Rede und Antwort stehen. Am Mittwoch wurden Bedenken von Hessens sowie Thüringens Umweltfachbehörden HLUG und TLUG bekannt: Sie nennen das 3D-Computermodell zur Überwachung des Abwassers im Untergrund umfangreich ergänzungsbedürftig. Ein beteiligtes Ingenieursbüro schrieb dem RP Mitte Oktober, hinreichend funktionieren werde das Prognoseprogramm frühestens in sechs Monaten. Schon 2011 gefordert Problem der Genehmigungsbehörde: Schon die auslaufende Versenkerlaubnis von 2011 war daran geknüpft, dass das Computermodell laufen sollte - bis Ende 2013. Klappte nicht, den Widerruf der alten Erlaubnis hielt das RP für nicht zwingend. Aber jetzt neu genehmigen? Auch Staatsanwälte, die wegen der Versenkung in Thüringen und in Hessen ermitteln, dürften gespannt sein. Fragen unserer Zeitung ließen am Mittwoch sowohl RP als auch Umweltministerium unbeantwortet. HNA 11.11.2015 K+S legt gute Zahlen vor, korrigiert Prognose aber nach unten Kassel. Der Kasseler Kali- und Salzproduzent hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres unterm Strich 406 Millionen Euro verdient und damit 36 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 23 Prozent auf 628 Mio. Euro zu. Für das Gesamtjahr erwartet der Dax-Konzern ein Ebit von 780 bis 830 Mio. Euro. bisher war mit bis zu 860 Mio. Euro gerechnet worden. Das kommt einer leichten Gewinnwarnung gleich. Der Umsatz wuchs um 14 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Grund sind insgesamt höhere Preise als im Vorjahreszeitraum, das gute Salzgeschäft und der schwache Euro, der die Gewinnmarge im Dollar- Raum stark erhöht. 10

Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von bis zu 4,5 Mrd. Euro sowie einen Reingewinn von 490 bis 550 Mio. Euro. Das wäre im Vergleich zu 2014 ein Plus von 33 bis 50 Prozent. Die Investitionen lagen im Berichtszeitraum bei 905 Mio. Euro - ein Plus von 24 Prozent. Das Geld floss ganz überwiegend in die neue Kali-Mine in Kanada (Legacy) und in den Gewässerschutz im Werra-Revier. HNA 12.11.2015 Salz und Euro retten Bilanz K+S legt starke Neun-Monats-Zahlen vor und senkt aber die Prognosen VON JOSÉ PINTO KASSEL. Ein hervorragendes Salzgeschäft sowie der niedrige Euro-Kurs, der den Export deutschen Kalis in den Dollar- Raum sowie nach Südamerika und Asien befördert und die Rendite stärkt, hat dem Kasseler Düngemittel- und Salzproduzenten K+S in den ersten neun Monaten erwartungsgemäß gute Zahlen beschert. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 23 Prozent auf 628 Mio. Euro. Unterm Strich bleiben dem Dax-Konzern 406 Mio. Euro ein Plus von 36 Prozent. Damit haben sich die Kasseler weit besser geschlagen als die Konkurrenz aus Nordamerika, die unter sinkenden Erträgen leiden sowie Überkapazitäten und Mitarbeiter abbauen müssen. Das gilt auch für den kanadischen Potash- Konzern, der wie berichtet K+S übernehmen wollte, seine Pläne Anfang Oktober jedoch begraben hat. Allerdings gibt es in der Quartalsbilanz auch einen Wermutstropfen: K+S korrigierte seine Umsatzund Ergebnisprognose angesichts aktuell fallender Kali-Preise leicht nach unten. So soll sich das Ganzjahres-Ebit nicht mehr zwischen 780 und 860 Mio. Euro bewegen, sondern nur noch maximal 830 Mio. Euro betragen. Selbst wenn sich das Ergebnis nur am unteren Rand der aktuellen Prognose einpendelt, wäre dies ein Plus von 19 Prozent gegenüber 2014, als 641 Mio. Euro vor Zinsen und Steuern hängenblieben. Auf Jahressicht wollen die Kasseler unterm Strich 490 bis 550 Mio. Euro verdienen ein Plus von 33 bis 47 Prozent. Die Umsatzprognose wurde ganz geringfügig auf 4,3 bis 4,5 Mrd. Euro nach unten korrigiert. K+S-Chef Norbert Steiner bekräftigte die Langfristprognose bis 2020. Bis dahin soll sich das Ergebnis nahezu verdoppeln. Gleichzeitig stellte er vorbehaltlich eines entsprechenden Aufsichtsratsbeschlusses für dieses Jahr eine höhere Dividende in Aussicht. Im vergangenen Jahr lag siebei 90 Cent je Aktie. K+S schüttet traditionell 40 bis 50 Prozent des Nachsteuergewinns an die Aktionäre aus. Im vergangenen Jahr waren es gut 170 Mio. Euro. In diesem Jahr könnten es somit 200 bis zu 270 Mio. Euro werden, was einer Dividende von gut einem bis 1,40 Euro entspräche. Die Investitionen lagen im Berichtszeitraum bei 905 Mio.Euro ein Plus von 24 Prozent. Das Geld floss ganz überwiegend ins neue Kali-Bergwerk in Kanada (Legacy) und in den Gewässerschutz an der Werra. Die Anleger quittierten die gestrigen Zahlen mit Enttäuschung. Die Aktie verlor bis zum Abend 3,89 Prozent auf 23,77 Euro. K+S beschäftigt weltweit fast 14 400 Mitarbeiter, davon 10 000 im Inland und davon wiederum fast 6000 in Nordund Osthessen. In der Konzernzentrale in Kassel sind es 700. Gewinner und Verlierer JOSÉ PINTO über K+S und die Abwehrkosten Das Geld, das K+S für die Abwehr der Übernahme durch den Rivalen Potash ausgegeben hat, ist gut angelegt zumindest aus Sicht derbetroffenen Regionen, Standorte und Beschäftigten. Denn unter kanadischer Führung hätte es früher oder später sicherlich Produktionsdrosselungen oder sogar Standortschließungen und somit Stellenabbau gegeben. Im ansonsten strukturschwachen hessisch-thüringischen Kali-Revier an der Werra, wo es neben K+S faktisch keinen größeren Arbeitgeber gibt, hätte dies wirtschaftlich katastrophale Folgen gehabt. Das ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Denn Verlierer des gewonnenen Übernahme-Pokers sind die Aktionäre. Seit die Kanadier ihre Pläne aufgegeben haben, haben die Wertpapiere der Kasseler kräftig verloren, und auch gestern gaben sie wieder ordentlich nach. Der K+S-Vorstand wird nicht müde, das Potenzial des Unternehmens und der Aktie herauszustellen. Vor ihm liegt ein hartes Stück Arbeit. Er muss die Erwartungen der Investoren möglichst rasch erfüllen. jop@hna.de 11

pm k+s 23.11.2015 23. November 2015 Salzabwasserentsorgung Prüfung des Versenkantrages dauert an Bearbeitung des Versenkantrages durch die Behörde dauert über 30. November 2015 hinaus an Regierungspräsidium Kassel prüft die Möglichkeit einer Übergangsregelung Entsorgung bzw. Einleitung anfallender Salzabwässer von Wasserführung der Werra abhängig Vor der Entscheidung über den von K+S im April dieses Jahres eingereichten Antrag zur weiteren Versenkung von Salzabwässern sind nach Angabe des Regierungspräsidiums Kassel noch umfangreiche Prüfungen notwendig, die aus heutiger Sicht über den 30. November 2015 hinaus zusätzliche Bearbeitungszeit in Anspruch nehmen werden. Die Genehmigungsbehörde prüft vor diesem Hintergrund die Möglichkeit einer Übergangsregelung bis zur endgültigen Entscheidung. K+S steht für die Entsorgung von Salzabwässern ab Dezember 2015 zunächst nur der Entsorgungsweg der Einleitung in die Werra zur Verfügung. Die Kaliproduktion in Hessen und Thüringen ist in Abhängigkeit von der Wasserführung der Werra dadurch in wenigen Tagen möglicherweise nur noch eingeschränkt gewährleistet, sagt Dr. Ralf Diekmann, Geschäftsführer der K+S KALI GmbH. Mit Blick auf die ausstehende Entscheidung über den Versenkantrag kommt der zu prüfenden Übergangsregelung eine entscheidende Bedeutung bei der Fortführung der Kaliproduktion zu. Sie ersetzt aber nicht die beantragte Versenkung bis zum Jahr 2021, da K+S auf diesen Entsorgungsweg bis zur Fertigstellung der Ergänzungsfernleitung an die Oberweser nicht verzichten kann. Wichtig ist, dass die Versenkung nicht grundsätzlich in Frage gestellt worden ist. Das ist ein klares Signal an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die gesamte Region des hessisch-thüringischen Kalireviers, so Diekmann weiter. Dreidimensionales Grundwassermodell Bestandteil des Antrages zur Fortsetzung der Versenkung ist ein von K+S in Zusammenarbeit mit renommierten externen Fachbüros entwickeltes, dreidimensionales Grundwassermodell (sogenanntes 3D-Modell). Dieses ist ein zusätzliches und umfangreiches Instrument zur Weiterentwicklung des seit vielen Jahren genutzten Monitoring- und Kontrollsystems zum Grund- und Trinkwasserschutz. Es bildet auf einer Fläche von rund 1.200 Quadratkilometern die Entwicklung und den Zustand des Grundwassers bis zu einer Tiefe von etwa 1.300 Metern ab. Behördengutachter prüfen Prognosefähigkeit des 3D-Modells Die Funktionsfähigkeit des 3D-Modells muss von der Behörde und den damit beauftragten Gutachtern mit der gebotenen Sorgfalt abschließend geprüft werden. Ziel ist es, für unterschiedliche Zeiträume Aussagen über den Verbleib des Salzwassers im Untergrund sowie genaue Prognosen über künftige Entwicklungen abgeben zu können, um nachteilige Auswirkungen der Versenkung auf die Sicherheit des Trinkwassers ausschließen zu können. K+S wird diesen Prozess der wissenschaftlichen Bewertung bestmöglich unterstützen. Umfangreiche Antragsunterlagen K+S hatte im April dieses Jahres mit mehr als 3.000 Seiten umfassenden Unterlagen beantragt, bis Ende 2021 pro Jahr durchschnittlich bis zu zwei Millionen Kubikmeter (bisher 4,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr) versenken zu können. Der Antrag umfasste umfangreiche Fachgutachten und externe Stellungnahmen, unter anderem zum Schutz des Grund- und Trinkwassers und zum Umwelt-Monitoring. Für die Versenkung sollen künftig nur noch die Bohrungen am Standort Hattorf genutzt werden. 12

HNA 26.11.2015 Gerüchte treiben Kurs von K+S: Startet Potash neuen Übernahmeversuch? Kassel. Die seit Wochen um 24 Euro dümpelnde Aktie des Kasseler Kali- und Salzproduzenten K+S hat Mittwoch in der Spitze einen Kurssprung von 8,7 Prozent auf 26,16 Euro gemacht. Am Abend ging sie mit einem Plus von 7,67 Prozent auf 25,91 Euro aus dem Handel. Der Grund für diesen heftigen Ausschlag: Neue Übernahmespekulationen des Wirtschaftsinformationsdienstes Platow Brief". Er will erfahren haben, dass der kanadische Rivale Potash, der nach erbittertem Widerstand des Kasseler Unternehmens, der Belegschaft und Gewerkschaft sowie der Regierungen der fünf betroffenen Bundesländer erst im Oktober ein freundliches Übernahme-Angebot über 41 Euro je Aktie zurückgezogen hatte, im Frühjahr einen neuen Übernahmeversuch startet. Quellen nennt der Dienst nicht. Seine These begründet er damit, dass K+S im nächsten Jahr sein neues Kali-Bergwerk in Kanada, direkt vor der Nase von Potash, in Betrieb nehmen wird und damit für erhebliche Verwerfungen auf dem von einheimischen Konzernen kontrollierten nordamerikanischen Markt sorgen dürfte. Ein K+S-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Aus Branchenkreisen hieß es, es lägen keinerlei Hinweise auf eine neue Attacke durch Potash vor. 13

5. K+S im Spiegel der Wirtschaftspresse HNA 12.11.2015 Abwehrschlacht kostet 10 Millionen K+S musste viel Geld für Berater ausgeben KASSEL. Die Abwehrschlacht gegen die Übernahmepläne des kanadischen Konkurrenten Potash hat den Kasseler Kaliund Salzproduzenten K+S fast zehn Millionen Euro gekostet. Das bestätigte Unternehmenssprecher Michael Wudonig auf Anfrage. Bei diesem Betrag handelt es sich um externe Kosten für Juristen, Berater, Kommunikationsagenturen und die Investmentbank Goldman Sachs. Wie berichtet, hatte Potash Anfang Juni den Kasselern ein Übernahme-Angebot unterbreitet. Die Kanadier waren bereit, 41 Euro je Aktie zu zahlen, wovon es 191,4 Millionen gibt. Einschließlich Schulden hätte das Geschäft ein Volumen von etwa neun Milliarden Euro gehabt. Das Management lehnte die Of-ferte als zu niedrig ab. Anfang Oktober ließ Potash infolge sinkender Kali-Preise und steigender Überkapazitäten, vor allem aber wegen des geschlossenen Widerstands gegen die Übernahme von K+S ab. Denn neben Management und Aufsichtsrat kündigten auch Belegschaft, Gewerkschaft, Regionen und die Politik der betroffenen Länder Hessen, Niedersachsen,Thüringen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen über alle Parteigrenzen hinweg Widerstand gegen die Pläne an. Unterdessen bewegen sich die gestern vorgelegten Neun- Monats-Zahlen im Rahmen der Erwartungen. Unterm Strich verdiente K+S 406 Millionen Euro 36 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. (jop) Wallstreet online 23.11.2015 K+S Nein zu Potash, Ja zum Sparen! Umfassende Kostensenkungen sollen Anleger beruhigen Monatelang hat sich Potash um die Übernahme des deutschen Konkurrenten K+S bemüht. Erst freundlich, dann feindlich. Doch Anfang Oktober dann die Absage: Die Kanadier geben ihren Übernahmeversuch von K+S auf. Kurz zuvor hatten sie noch ihre Zugeständnisse an den deutschen Kaliproduzenten konkretisiert (mehr dazu hier). Die Anleger von K+S zeigten sich von dieser Entwicklung wenig erfreut. Nachdem die Papiere des Unternehmens nach der Bekanntgabe aus Kanada vorbörslich bereits fast 20 Prozent im Minus lagen, rauschten sie nach Börseneröffnung am Folgetag weiter in den Keller. Lesen Sie auch: Potash gibt auf: Feindliche Übernahme abgesagt - K+S-Aktie stürzt ab. K+S Kurssturz Anfang Oktober Wie geht es nun nach der Ablehnung der Potash-Kaufofferte mit K+S weiter? Mit einer Verschärfung des Sparkurses. Wie die Frankfurter Allgemeinen Zeitung jüngst berichtete, seien die Kostensenkung weit erheblicher als bisher bekannt. Mit dem aktuellen Sparprojekt "Fit für die Zukunft sollen bis 2016 die Ausgaben um 500 Millionen Euro gesenkt werden. Doch dabei soll es nicht bleiben. Zum ersten werden die im Zuge des Fit"-Programms eingeleiteten Schritte größere Einsparungen ergeben, als ursprünglich geplant. Dies soll sich vor allem in den Jahren 2017 und 2018 bemerkbar machen, schreibt die F.A.Z. unter Berufung von Aussagen des Finanzvorstands Burkhard Lohr vor Analysten. Zum zweiten soll K+S jenseits des eingeleiteten Sparprogramms noch eins draufpacken. Das heißt, es werden in einzelnen Geschäftsbereichen weitere Kostensenkungsmaßnahmen für die Zeit nach,fit für die Zukunft geplant. Das Sparprogramm wurde von K+S Ende 2013 ins Leben gerufen. Kurz zuvor hatte sich ein russisch-weißrussisches Kali- Kartell aufgelöst. Dies drückte die Preise für Kalisalz erheblich nach unten. Wie die F.A.Z. berichtet, gab der Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner intern bereits ein höheres Sparziel aus als die nach außen kommunizierten 500 Millionen Euro. 14

Der Aktionär 24.11.2015 Marion Schlegel - Redakteurin K+S-Aktie: Erst Abstufung und jetzt das Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S muss einen Teil seiner Herstellung ab Dezember unter Umständen drosseln. "Die Kaliproduktion in Hessen und Thüringen ist in Abhängigkeit von der Wasserführung der Werra in wenigen Tagen möglicherweise nur noch eingeschränkt gewährleistet, sagt Ralf Diekmann, Geschäftsführer der K+S Kali GmbH laut einer Unternehmensmitteilung von Montag. Hintergrund ist, dass die Bearbeitung des sogenannten Versenkantrages durch die Behörde über den 30. November hinaus andauern wird. Daher steht K+S für die Entsorgung von Salzabwässern ab Dezember 2015 zunächst nur der Entsorgungsweg der Einleitung in die Werra zur Verfügung. Bisher kann dafür auch die Versenkung im Boden genutzt werden. Die Genehmigungsbehörde prüfe die Möglichkeit einer Übergangsregelung bis zur endgültigen Entscheidung, hieß es in der Mitteilung weiter. "Mit Blick auf die ausstehende Entscheidung über den Versenkantrag kommt der zu prüfenden Übergangsregelung eine entscheidende Bedeutung bei der Fortführung der Kaliproduktion zu." Sie ersetze aber nicht die beantragte Versenkung bis zum Jahr 2021, da K+S auf diesen Entsorgungsweg bis zur Fertigstellung der Ergänzungsfernleitung an die Oberweser nicht verzichten könne. Experten raten zum Verkauf Zuletzt hatte eine Abstufung der Experten des Schweizer Bankhauses Credit Suisse die Aktien von K+S belastet. Analyst Chris Counihan signalisiert mit seiner Einstufung "Underperform" nun eine unterdurchschnittliche Kursentwicklung. Sein Kursziel kürzte er auf 22 Euro und liegt damit um gut acht Prozent unter dem aktuellen Xetra-Niveau. Angebot und Nachfrage am Kali-Markt sieht er kurz- und mittelfristig skeptisch und senkte daher seine operativen Gewinnprognosen um 11 Prozent. DER AKTIONÄR empfiehlt investieren Anlegern weiterhin, ihre Position mit einem Stopp bei 19,00 Euro nach unten abzusichern. (Mit Material von dpa-afx) Handelsblatt 25.11.2015 K+S-Aktie im Fokus Neue Übernahmespekulationen beflügeln Aktie des Kali-Konzerns Aktien des Düngemittel- und Salzherstellers K+S sind am Mittwoch stark gefragt. Die Papiere legen um bis zu acht Prozent zu und sind Spitzenreiter im Dax. Grund hierfür sind neue Übernahmegerüchte. "Ein neuer Übernahmeversuch ist nicht auszuschließen", sagte ein Händler. FrankfurtSpekulationen auf einen neuen Übernahmeversuch durch Potash haben K+S am Mittwoch an die Dax -Spitze getrieben. Die Titel des Salz- und Düngemittelherstellers schossen um bis zu acht Prozent auf 26 Euro. Das war der höchste Stand seit knapp zwei Monaten. Laut dem Börsendienst "Platow Brief" könnten die Kanadier im Frühling ein neues Angebot auf den Tisch legen. "Ein neuer Übernahmeversuch ist nicht auszuschließen", sagte ein Händler. Für den K+S-Vorstand dürfte es zunehmend schwieriger werden zu sagen, dass man als eigenständiges Unternehmen einen erfolgreicheren Kurs einschlagen könne. Entscheidend dürfte die Höhe des Angebots sein. Der kanadische Düngemittelriese Potash hatten Anfang Oktober seine Übernahmepläne für die Hessen nach heftigem Widerstand von Management und Politik aufgegeben. Seitdem sind die K+S-Aktien um mehr als 20 Prozent eingebrochen und notieren weit weg von den 41 Euro je Aktie, die Potash zu zahlen bereit war. K+S sieht sich nach eigenen Angaben alleine gut aufgestellt. 15

Wallstreet online 25.11.2015 Übernahmepoker um K+S Gibt Potash doch nicht auf? Neue Spekulationen um feindliche Übernahme befeuern K+S-Aktie Aus und vorbei, heiß es im Oktober. Die feindliche Übernahme von K+S durch Potash sei abgesagt. Von wegen, behauptet nun ein Börsenbrief und befeuert Spekulationen um einen neuen Übernahmeversuch. Die Aktie von K+S hebt ab. Potash habe keineswegs aufgegeben, behauptet der Platow Brief laut dpa-afx. Ein neuer Übernahmeversuch stehe bereits in den Startlöchern. Im Frühjahr werde Potash erneut angreifen. Die Aktie von K+S ging nach Bekanntwerden dieser Spekulationen regelrecht durch die Decke. Aktuell liegt sie über acht Prozent im Plus. Eigentlich schien die feindliche Übernahme durch Potash abgehakt. Monatelang bemühten sich die Kanadier um eine Fusion mit dem deutschen Konkurrenten. Mal auf die freundliche, mal auf die feindliche Tour, doch am Ende war jede Mühe vergebens. Die Übernahme scheiterte am hartnäckigen Widerstand von K+S, das zwischenzeitlich sogar den Staat um Hilfe bat (siehe hier). Anfang Oktober gab Potash schließlich auf und erklärte den Übernahmepoker für beendet. Wegen der sich zuletzt stark eingetrübten Marktlage und des Widerstands der K+S-Führungsriege mache es keinen Sinn mehr, die Übernahme weiter zu verfolgen, so Potash (Lesen Sie hierzu: Feindliche Übernahme abgesagt K+S-Aktie stürzt ab). Aufatmen bei K+S. Der Vorstand hatte eine feindliche Übernahme erfolgreich abgewendet. Stattdessen wollte man sich nun wieder um das Tagesgeschäft kümmern (siehe: Nein zu Potash, Ja zum Sparen! Umfassende Kostensenkungen sollen Anleger beruhigen).doch glaubt man den Stimmen an der Börse, ist der Übernahmekampf alles andere als vorbei. Er geht jetzt erst richtig los 16

6. Aus Parteien und Verbänden Umwelt-Kompass 13.10.2015 K+S: Freibrief für Werraversalzung bis Produktionsende Hessische Umweltministerin ignoriert Runden Tisch Erfurt, 30.09.2014 (bd) Das Unternehmen K+S hat nach Einschätzung des BUND Thüringen vom Hessischen Umweltministerium einen Freibrief zur Fortsetzung der Werraversalzung erhalten. Der Verband wirft der Grünen Umweltministerin Priska Hinz vor, dass sie mit dem sog. Vier-Phasen-Plan sämtliche Bemühungen des Runden Tisch zur Lösung der Salzabwasser-Entsorgung ignoriert habe. Wir sind entsetzt, wie die Grüne Umweltministerin in Hessen im Schulterschluss mit K+S eine Lösung der Salzabwasserproblematik an der Werra auf den St.-Nimmerleins-Tag verschiebt, sagte Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. Es ist außerdem ein verheerendes Signal, wenn sich Spitzenvertreter von Politik und Wirtschaft über Lösungswege hinweg setzen, welche von Experten mit breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft am Runden Tisch erarbeitet wurden. Nach Angaben von Hoffmann sieht der Vier-Phasen-Plan keine wirkliche Lösung der Salzabwasserproblematik vor. Ab 2021 solle nur ein Teil der Salzabwässer nicht mehr in die Werra sondern flussabwärts in die Weser eingeleitet werden. Damit würde nur die Salzfracht auf zwei Abschnitte des Flussökosystems verteilt, um die Grenzwerte am Messpegel Gerstungen zu senken. Eine ökologisch verträgliche Salzbelastung von Werra und Weser werde dadurch nicht erreicht. Der Plan sehe eine Beendigung der direkten Abwassereinleitung in das Flussökosystem erst mit der Stilllegung der Kali- Produktion vor. Die geplante Fortsetzung der Verpressung von Kali-Lauge in den Untergrund bezeichnete Hoffmann als unverantwortlich. Sie sei mit unkalkulierbaren Risiken verbunden. Durch die Verpressung sei die weitere dauerhafte Versalzung von Trinkwasservorkommen nicht aus zu schließen. Außerdem sei zu erwarten, dass die Lauge aus dem Untergrund in die angrenzende Flussniederungen austrete. Die Fortsetzung der Verpressung habe daher eine dauerhafte Versalzung der Werra zur Folge. Nach Einschätzung des BUND Thüringen kommt eine erst in frühestens 20 Jahren geplante Haldenabdeckung zur Verringerung der Salzabwässer viel zu spät. Bezeichnend ist, dass weder eine Wiederaufarbeitung der Haldenrohstoffe noch eine Verbringung unter Tage zur Verfüllung der Hohlräume im Vier-Phasen-Plan vorgesehen ist, sagte Hoffmann. "Es ist offensichtlich, dass K+S mit Billigung der Grünen Umweltministerin und offenbar auch mit Unterstützung des Thüringer Umweltministers keine Verantwortung für seine Produktionsrückstände und Altlasten übernehmen will und diese der Allgemeinheit überträgt. Hersfelder Zeitung 22.11.2015 Jahresversammlung des BUND Deutschland in Bad Hersfeld zur Werraversalzung Mit allen rechtlichen Mitteln Bad Hersfeld. Alle rechtlichen Möglichkeiten sollen nach Ansicht des BUND Deutschland augeschöpft werden, um die jetzige Salzbelastung der Werra deutlich zu reduzieren. Das haben die mehr als 140 Delegierten des Bund für Umwelt und Naturschutz am Sonntag bei ihrer Jahresversammlung in Bad Hersfeld beschlossen. Vorsitzender Hubert Weiger machte im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich, dass die Bedrohung der Trinkwasserressourcen durch die Salzabwässer der Kaliindustrie ein zentrales Anliegen sei und nicht nur ein hessisch-thüringisches Problem. (...) 17

PM BUND 24.11.2015 K+S: K+S ist für seine verfehlte Entsorgungspolitik selbst verantwortlich - Wie unabhängig ist der RP Kassel? Der Kasseler Düngemittelkonzern K+S ist nach Meinung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) selbst Schuld, wenn das Regierungspräsidium Kassel ihm die bis zum 2021 beantragte Versenkerlaubnis nicht erteilen kann. Jörg Nitsch, stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND: K+S und nur K+S ist trägt die Verantwortung dafür, dass die Abfälle aus dem Kalibergbau umweltgerecht und entsprechend der Rechtslage entsorgt werden können. Wenn der Konzern die Zeit der laufenden Genehmigung nicht genutzt hat, um sein gewaltiges Abfallentsorgungsproblem zu lösen, dann darf er jetzt nicht die Arbeitsplätze gegen den Schutz des Grund- und Trinkwassers ausspielen. Der BUND ist verwundert, dass nicht der Regierungspräsident in Kassel als Genehmigungsbehörde, sondern das Unternehmen K+S die Öffentlichkeit über eine angeblich bevorstehende befristete Genehmigung informiert. Diese Form der Arbeitsteilung bei der Öffentlichkeitsarbeit muss in der Bevölkerung den Eindruck verstärken, dass die Genehmigungsbehörde nicht unabhängig, sondern unter massivem politischem Druck entscheiden muss. Ausdrücklich fordert der BUND deshalb die Genehmigung zu versagen. Jörg Nitsch, stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND: Wenn die Unbedenklichkeit der beantragten weiteren Versenkung nicht nachgewiesen ist, dann darf sie auch nicht erteilt werden." Pressekontakt: Thomas Norgall, PM Die Linke Hessen 24.11.2015 K+S: Sehenden Auges in den Entsorgungsnotstand Dienstag, 24.11. 2015 Am 30. November läuft die Versenkgenehmigung für Salzlaugen aus der Kaliindustrie aus. Eine neue Genehmigung wird es vorerst nicht geben. Dazu erklärt Marjana Schott, umwelt- und verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag: Wider besseres Wissen hat Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) K+S letztes Jahr im Vier-Phasen-Plan die Fortführung der Versenkung in Aussicht gestellt. Damit wird die Kaliproduktion sehenden Auges in einen Entsorgungsnotstand geführt. Nach Gesetzeslage hätte die Versenkung von Salzabwässern bereits 2011 keine Option mehr sein dürfen. Die Ministerin hätte den Konzern zur Einhaltung der Umweltgesetze und damit auf den Einsatz neuer umweltschonender Technologien zwingen müssen. Stattdessen ist sie dem Konzern auf dem Leim gegangen, der jetzt der Landesregierung mit dem Abbau von Arbeitsplätzen droht. Für die Genehmigung der Versenkung brauche es ein computergestütztes Grundwassermodell, das Auskunft über die Ausbreitung der in den Untergrund versenkten Salzabwässer geben solle, so Schott. Der Gutachter der Behörden - Büro für Hydrologie und Umwelt, HG - habe im Oktober festgestellt, dass selbst bei optimalem Arbeitsverlauf, das zur Genehmigung erforderliche 3D-Grundwassermodell frühestens in sechs Monaten hinreichend prognosefähig sei. Es bestünde auch die Möglichkeit, dass das Modell ohne die Erhebung weiterer Daten überhaupt keine sicheren Aussagen liefern könne. Schott: Es ist unverantwortlich, dass Regierungspräsidium und Umweltministerium weiterhin so tun, als es könne eine Versenkung von Salzabwässern in den Untergrund geben, die im Einklang mit den Wasserrahmenrichtlinie und dem Wasserhaushaltsgesetz stehe. Es ist absehbar, dass ebenso wie gegen die aktuelle, auch gegen zukünftige Versenkgenehmigungen Strafanzeige gestellt wird. Will die Hessische Landesregierung einen Beitrag zum Schutz der Arbeitsplätze leisten, muss sie K+S deutlich machen, dass in Hessen an neuen umweltschonenden Produktionsverfahren kein Weg vorbei führt. 18