Projekttransfer und Engagement: Durch Wissens- und Erfahrungsaustausch mehr Wirkung erreichen Julia Meuter, Stiftung Bürgermut 2.

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Transkript:

Projekttransfer und Engagement: Durch Wissens- und Erfahrungsaustausch mehr Wirkung erreichen Julia Meuter, Stiftung Bürgermut 2. Juli 2016 Stiftung Bürgermut Wir fördern den digitalen und realen Erfahrungsaustausch von engagierten Menschen. Und helfen dabei soziale Innovationen und nachahmenswerte Bürgerprojekte bekannter zu machen und sie beim Wachstum und bei der Verbreitung zu unterstützen. 1

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opentransfer MARKET Ablauf Workshop Einstieg in das Thema Wissens- und Projekttransfer Möglichkeiten Voraussetzungen Fallbeispiele Diskussion: Möglichkeiten für Engagement-Projekte 3

Projekttransfer Warum? Gute Gründe für Projekttransfer Mehr Menschen profitieren von den gemeinnützigen Angeboten Fehler werden nicht wiederholt Schnellere Entwicklung von Projekten durch das Teilen von Best Practices Personelle und finanzielle Mittel werden effektiver eingesetzt Qualitätsentwicklung durch die detaillierte Auseinandersetzung mit dem eigenen Konzept und Prozessen Ideen von außen können das Projekt noch verbessern Die Organisation kann an Renommee und politischem Gewicht gewinnen Wirksamkeit des Projekts wird durch die Nachfrage und Umsetzung des Projekts an anderen Orten demonstriert 4

Definition Projekttransfer Bewährte Konzepte werden weitergegeben und an anderen Orten von lokalen Organisationen unter Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten umgesetzt. Projektgeber = Organisation oder Person, die den Transfer vorantreibt. Projektnehmer = Organisation oder Person, die das Projekt vor Ort umsetzt; können selbstständig oder rechtlich gebunden sein. Möglichkeiten des Transfers Offene Verbreitung Social Franchise Filialen Rechtlich ungebunden Vertraglich basiert Rechtlich abhängig 5

Offene Verbreitung Bürgerbrunch Das Projekt An einer großen Tafel kommen Bürger zum gemeinsamen frühstücken zusammen. Bürger übernehmen die Verantwortung (kümmern sich ums Essen, Getränke, die Gestaltung ihres Tisches und die Sauberkeit der Stadt). Bürger mieten einen Tisch gegen eine Gebühr, die den Projekten der Bürgerstiftung zugute kommt. Stärkt das Gemeinschaftsgefühl der Stadt. Offene Verbreitung Der Transfer Der Bürgerbrunch wurde von der Bürgerstiftung Braunschweig ins Leben gerufen und wird mittlerweile in vielen anderen Städten von Bürgerstiftungen durchgeführt. Da Logistik und Planung gut durchdacht sein muss, unterstützt die Bürgerstiftung Braunschweig Projektnehmer durch persönliche Beratung und die Weitergabe von relevanten Unterlagen. Empfehlungen zum Ablauf des Bürgerbrunchs sind aber nicht bindend, sondern Richtlinien. Lokale Anpassung ist wichtig. 6

Möglichkeiten des Transfers Offene Verbreitung Social Franchise Filialen Rechtlich ungebunden Vertraglich basiert Rechtlich abhängig Social Franchise Wellcome Das Projekt Unterstützung von jungen Familien, die nach der Geburt des Kindes keine Hilfe von Familie und Freunden haben; unbürokratisch und unabhängig von sozialem Status. Ein wellcome-engel kommt ein paar Stunden in der Woche zu der Familie und greift unter die Arme, z.b. in dem sie mit dem Kind spazieren geht, damit die Mutter sich ausruhen kann, mit den Geschwistern spielt etc. Emotionale Bindung mit dem Neugeborenen wird gestärkt, Kinder wachsen in einer liebevollen und geschützten Umgebung auf. 7

Social Franchise Der Transfer Wellcome gibt es mittlerweile an über 250 Standorten; das Konzept und die Marke werden standardisiert weitergegeben. Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe setzen es lokal um; eigenständig, aber unter Einhaltung gewisser Standards. Wellcome-Teams schließen mit der Zentrale einen Vertrag Arbeitsteilung: Zentrale ist für die Weiterentwicklung des Konzepts und der Unterstützung der lokalen Standorte zuständig Lokale Standorte kümmern sich um die Gewinnung und Koordination der Ehrenamtlichen und der Familien Landeskoordinatoren koordinieren und sind Ansprechpartner für lokale Standorte Social Franchise Regelmäßiger Austausch und Treffen zwischen den Standorten und der Zentrale. Wellcome-Standorte zahlen eine Einstiegs- und Jahresgebühr. 8

Weitere Möglichkeiten Filialen Netzwerke Bundesverband Projekt wird von nicht-eigenständigen Standorten vor Ort umgesetzt; die Leitung bleibt größtenteils beim Projektnehmer. Eigenständige Umsetzung vor Ort, aber Projektnehmer und geber einigen sich auf gemeinsame Standards und tauschen sich regelmäßig aus, jedoch ohne vertragliche Basis. Eigenständige Umsetzung vor Ort; Einigung auf gemeinsame Standards und enger Austausch; Mitgliedschaft in einem Fallbeispiele 9

Herausforderungen Projektgeber: Zusätzliche Kosten Änderung der eigenen Rolle und der Arbeitsprozesse innerhalb der Organisation Verwässerung der Ziele Kontroll- und Qualitätsverlust Projektnehmer: Zu einem bestimmten Grade: Verlust der Eigenständigkeit und Einhaltung vorgegebener Standards Voraussetzungen Gibt es ein erfolgreiches und gut durchdachtes Basismodell? Sind die notwendigen personellen, zeitlichen und finanziellen Ressourcen vorhanden? Haben Sie und Ihr Team die notwendigen Kompetenzen? Steht die gesamte Organisation hinter dem Vorhaben? Gibt es einen Bedarf bzw. einen Markt? Ist das Projekt replizierbar? 10

Das passende Transferkonzept Das passende Konzept richtet sich nach den Zielen des Transfers, der Komplexität des Projektes und den eigenen Kapazitäten und Kompetenzen. Und jetzt sind Sie dran 11

Kontakt Julia Meuter Leitung Transferberatung Stiftung Bürgermut Propststraße 1 10178 Berlin Tel.: 030-30 88 16 67 Fax: 030 30 88 16 70 Julia.meuter@buergermut.de www.buergermut.de 12